von claudius | Geschätzte Lesezeit: 2 Minuten
Marcuriall JCM800 Preamp Freeware GUI 1

Die Röhren glimmen beim Anschlag auf – nett anzusehen, aber sinnlos  ·  Quelle: Screenshot Gearnews

Marcuriall JCM800 Preamp Freeware GUI 2

Hier verstecken sich die eigentlichen Einstellungen  ·  Quelle: Screenshot Gearnews

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Manchmal ist es der Zufall, der einen zu den richtigen Plug-ins führt – so hat es mich über viele Langeweileklicks auf Youtube auf ein Video zum Mercuriall JCM800 Plug-in geführt. Danke, lieber Zufall, einen besseren Preamp habe ich als Freeware noch nicht gesehen.

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Die GUI ist simpel und ansprechend: Es sind zwei nach ECC83 aussehende Röhren, die beim Saitenanschlag aufglimmen – je nach Input-Lautstärke. Außerdem klingt es dadurch viel wärmer, analoger und röhriger. Wissen wir spätestens seit hier. ;)

Oberhalb der Röhren findet man etwas versteckt bei „Settings“ die eigentlichen Einstellungen. Man wählt die Art der Röhre (Dual Triode), entweder 12AX7 EH für den „besseren“ Clean-Sound oder 12AX7 RSD für etwas helleren Sound. Darunter verbergen sich über mehr oder minder gut gewählte stilisierte Bildchen die üblichen Einstellungen für Input Level, Gain, Treble, Middle, Bass und Output Level. Bei Treble und Middle musste ich wirklich im Handbuch nachschauen, ob es das ist, was ich gehört hatte. Geige und Mikro sagen für mich eigentlich nichts über ein bestimmtes Frequenzband aus – zumindest nicht auf Anhieb. Zusätzlich kann man noch zwischen Mono und Stereo umschalten und ein Oversampling von Off bis zu 16x auswählen, dazwischen 2,4 und 8x. Das ist stattlich.

Aber das Wichtigste an dem JCM800 Plug-in ist natürlich der Klang und es ist das erste Freeware-Plug-in, das mich wirklich an einen JCM800 erinnert. Straff, direkt, auf Wunsch knallig und immer schön mitten im Mix, ohne zu penetrant zu sein oder zu versinken. Außerdem reagiert es gut auf das Volume-Poti. Gefällt mir aktuell für Crunch-Sounds sogar besser als mein sonst eingesetzter LePou Hybrit – hier in der Freeware-Kolumne nachzulesen. Wichtig ist natürlich, dass man noch eine gute Boxensimulation nutzt – die hauseigene Cab 3.0 Simulation von Mercuriall ist in meinen Ohren ziemlich mies, da nutze ich lieber eine IR einer 70er Orange 4×12, die ich (ebenfalls per Zufall) im Netz gefunden habe. Außerdem gibt es Marcuriall Cab 3.0 nur als 32 Bit Version für Mac. Also wieder runter damit.

Wer auf der Suche nach einer recht authentischen JCM800 Emulation ist und kein Geld ausgeben kann oder möchte, der ist hiermit ziemlich gut bedient. Wenn es noch etwas mehr Gain sein darf: Es gibt auch eine extra Hot-Version. Ebenfalls kostenlos. Einen Nachteil gibt es aber dennoch: Beide Preamps vertragen sich nur schlecht mit echten davor geschalteten Effektpedalen.

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Mercuriall bietet das JCM800 Preamp Plug-in als VST und AU in 32 und 64 Bit für OSX und Windows an (Mac AU und VST nur 64 Bit). Hier geht’s zum Download. Das folgende Video gibt einen Geschmack – bei mir klingt es aber besser. ;)

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5 Antworten zu “Freeware Plug-in Tipp #20: Mercuriall JCM800 Preamp”

    DasG sagt:
    0

    Habs grad mal mit dem Two Notes Wall Of Sound Plugin, der dabei kostenlos dazu bereitgestellten 1960 Marshall Box und der EL34 Endstufen Simulation getestet … Mit der Endstufe auf ca 15dB, nem 421 auf 20% und nem Rbn160 auf 70% Center wirklich überzeugender Klang ;)

      gearnews sagt:
      0

      Wall of Sound hat’s bei mir aufgrund der komischen Datenabfragen von Two Notes nie auf meinen Rechner geschafft. Aber danke für die Nachricht, ich bin also nicht der Einzige, der es gut findet. :)

    Der Dschona sagt:
    0

    „da nutze ich lieber eine IR einer 70er Orange 4×12, die ich (ebenfalls per Zufall) im Netz gefunden habe.“

    kannst du bitte kurz erläutern wie du das gemacht hast und wo du die ir her hast? wäre super, danke.

      gearnews sagt:
      0

      Hi, die IR habe ich mal zufällig in einem Forum gefunden. Ob es wirklich das ist, was dabei stand kann ich nicht bestätigen (kann also auch eine falsch betitelte Marshall 1960A sein), aber sie klingt sehr gut – zumindest ich kann damit immer wieder sehr viel anfangen.

      Die IR nutze ich nicht mit Marcuriall Cab, sondern lade sie in LePou LeCab.

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