von Lasse Eilers | Geschätzte Lesezeit: 6 Minuten
Kaufberater Stage-Keyboard

Kaufberater Stage-Keyboards  ·  Quelle: Korg, Gearnews

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Stage-Keyboards sind für orgelspielende Keyboarder das, was Stage-Pianos für Pianisten sind: kompakte Instrumente, die alle wichtigen Sounds und Effekte für Live-Performances enthalten – mit einem Schwerpunkt auf Orgelsounds statt auf Pianos. Was nicht heißt, dass man auf einem Stage-Keyboard nicht auch Klavierspielen könnte. In unserem Kaufberater stellen wir einige der besten Stage-Keyboards vor.

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Was ist ein Stage-Keyboard?

Wer in einer oder mehreren Bands Keyboard spielt, kennt das Problem: Das eine Keyboard, das alle benötigten Sounds und Tastatureigenschaften in sich vereint, gibt es nicht. Wer mit nur einem Keyboard unterwegs ist, muss immer irgendwo Kompromisse machen, was einer der Gründe dafür ist, dass so viele Keyboarder mehrere Instrumente mit sich herumschleppen. Denn während eine gewichtete Tastatur mit Hammermechanik optimal für Pianosounds ist, kann die schwergängige Gewichtung beim Spielen von Synthesizer-Parts oder erst Recht beim Orgelspiel eher stören. Auf einer Hammermechanik authentisch Hammond-Orgel zu spielen, ist schlichtweg unmöglich.

Deshalb haben viele Hersteller Stage-Keyboards entwickelt, die allen Keyboardern, die viel Orgel spielen, ein ähnliches Paket bieten wie typische Stage-Pianos den Pianisten. Stage-Keyboards sind zuallererst aufs Orgeln ausgerichtet und bieten deshalb eine hochwertige Hammond-Emulation mitsamt den dazugehörigen Effekten. Die Tastatur ist in der Regel eine sehr leichtgängige Waterfall-Tastatur (also ohne die für Klaviertastaturen typische „Lippe“ am oberen Tastenrand). Das ist optimal für Hammond-typische Spielweisen wie Glissandi und schnelle Tonwiederholungen (Sputter). Gesteuert wird die Orgelsimulation meist über Zugriegel, an deren Stellung man den eingestellten Orgelsound auf einen Blick erkennen kann.

Orgel oder Keyboard?

Allerdings sind Stage-Keyboards keine reinen Orgeln. Von diesen unterscheiden sie sich dadurch, dass neben der Orgelsimulation diverse weitere Sounds wie Pianos und Synthesizer-Sounds integriert sind, die mit der Orgelsektion gesplittet oder gelayert und mit Effekten versehen werden können. Insofern sind Stage-Keyboards den Stage-Pianos konzeptionell nicht unähnlich. Der Hauptunterschied liegt in der Tastatur, die ganz auf das Orgeln zugeschnitten ist. Denn die eine Tastatur, die sich für alles eignet, gibt es ja leider nicht.

Muss man sich zwischen einem Stage-Keyboard und einem Stage-Piano entscheiden, sollte man sich also zunächst fragen, ob man mehr Orgel oder mehr Klavier bzw. E-Piano spielt. Die zweite Frage ist dann, auf welcher Tastatur man das jeweils andere am besten umsetzen kann. Ist es leichter, auf einer Orgeltastatur notfalls einen Pianosound zu spielen oder andersherum? Je nachdem, wie man diese Fragen für sich persönlich beantwortet, fällt die Wahl dann auf ein Stage-Piano oder ein Stage-Keyboard.

Die besten Stage-Keyboards

Stage-Keyboards kommen meist von Herstellern, die ohnehin für ihre Orgelsimulationen bekannt sind, wie zum Beispiel Nord oder Hammond. Auch Roland ist in dem Bereich seit Langem eine feste Größe. Viele Stage-Keyboards gibt es in verschiedenen Tastaturgrößen, oft mit 61 oder 73 Tasten. Auch einige zweimanualige Varianten sind erhältlich.

Nord Electro 6D

Nord Electro 6D

Nord Electro 6D 73

Der Nord Electro ist ein echter Klassiker unter den Stage-Keyboards und war eines der ersten Instrumente mit diesem Konzept. Mittlerweile ist er schon seit einigen Jahren in der 6. Generation erhältlich und gehört immer noch zu den beliebtesten Vertretern dieser Gattung. Die Varianten mit dem „D“ im Namen verfügen über Waterfall-Tastaturen und Zugriegel. Die Orgelsektion emuliert die Hammond B3, elektronische Orgeln von Vox und Farfisa sowie zwei Pfeifenorgeln. Darüber hinaus ist eine Piano-Klangerzeugung mit 1 GB Speicher für die Sounds der Nord Piano Library integriert. Der Sample-Synth erweitert das Klangspektrum um die Sounds der Nord Sample Library. Mit integrierten Stereo-Effekten und dem sehr livetauglichen Bedienkonzept bleibt der Nord Electro eines der ausgereiftesten Stage-Keyboards.

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Den Nord Electro 6D bekommt ihr mit 61 oder 73 Tasten bei Thomann*.

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Clavia Nord Electro 6D 61
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Hammond SK PRO

Hammond SK Pro

Hammond SK PRO

Auch der Hersteller mit dem wohl klangvollsten Namen in Sachen Orgeln bietet mit dem SK PRO ein Stage-Keyboard an. Natürlich darf eine Orgelsektion mit Drawbars nicht fehlen, die in diesem Fall von der Hammond XK-5 stammt. Auch Transistor- und Pfeifenorgeln werden emuliert. Als Besonderheit verfügt das SK Pro über einen 11-Pol-Anschluss für ein Leslie-Cabinet; eine elektronische Leslie-Emulation ist aber natürlich auch integriert. Neben der Orgel steht eine 128-stimmige Piano-/Ensemble-Sektion bereit, deren Sounds sich umfangreich bearbeiten lassen. Und auch in Sachen Synthesizer hat das SK PRO einiges zu bieten. Es steckt nämlich auch ein virtuell-analoger Synthesizer mit sechs verschiedenen Oszillator-Konfigurationen, Filter und Hüllkurven darin. Über die zahlreichen Bedienelemente sind alle wichtigen Funktionen der verschiedenen Bereiche jederzeit im Zugriff.

Das Hammond SK PRO ist mit Waterfall-Tastaturen mit 61 oder 73 Tasten erhältlich. Ihr bekommt das Stage-Keyboard bei Thomann*.

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Hammond SK PRO
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Hammond SK PRO-73
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Yamaha YC

Yamaha YC Stage-Keyboard

Yamaha YC61

Die Yamaha YC-Serie gehört zu den neuesten Stage-Keyboards auf dem Markt. Das Keyboard ist mit 61, 73 oder 88 Tasten erhältlich, wobei nur die Variante mit 61 Tasten über eine orgeltypische Waterfall-Tastatur verfügt. Die beiden größeren Versionen sind mit Tastaturen mit Hammermechanik ausgestattet, zählen also eigentlich eher zu den Stage-Pianos.

Die VCM-Engine der Orgelsektion emuliert drei klassische Vintage-Orgeln mitsamt Leslie und den typischen Effekten. Darüber hinaus gehören auch FM-Orgelklänge zum Repertoire des Yamaha YC. Gesteuert werden die Orgeln über gerasterte Zugriegel. Darüber hinaus steht eine Keys-Sektion mit zahlreichen Piano-, E-Piano- und Synthesizerklängen bereit. Die Bedienung ist auch beim Yamaha YC ganz auf den Liveeinsatz zugeschnitten.

Die Yamaha YC-Serie bekommt ihr bei Thomann*.

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Yamaha YC61
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Yamaha YC73
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Yamaha YC88
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Vox Continental

Stage-Keyboard Vox Continental

Vox Continental

Unter den Fittichen von Korg wurde der klangvolle Name der Transistororgel Vox Continental wiederbelebt – diesmal aber als modernes Stage-Keyboard. Die Klangerzeugung gliedert sich in vier Bereiche: Orgel (Emulationen der Korg CX-3 Combo-Orgel und der namensgebenden Vox Continental), Piano, E-Piano und Key/Layer mit vielen weiteren Sounds. Die Zugriegel bestehen bei der Vox Continental aus berührungsempfindlichen Touch-Flächen mit LEDs, wodurch sie stets mit dem gespeicherten Sound übereinstimmen. Die Tastatur ist eine semi-gewichtete Waterfall-Tastatur. Zahlreiche Effekte mit live-tauglicher Bedienung sind natürlich ebenfalls an Bord. Als Besonderheit verfügt die Vox Continental über einen Röhren-Overdrive mit Nutube-Technologie.

Die Vox Continental 73 bekommt ihr bei Thomann*.

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Vox Continental 73 Keyboard Black
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Roland VR-730

Stage-Keyboard Roland VR-730

Roland VR-730

Mit der V-Combo-Serie ist Roland seit Langem im Bereich Stage-Keyboards aktiv. Das VR-730 ist das neueste Model der Reihe und wartet mit einer Waterfall-Tastatur mit 73 Tasten und einer Orgelsektion mit 9 Zugriegeln auf Basis der Virtual-Tone-Wheel-Technologie auf. Darüber hinaus sind zahlreiche Piano- und E-Piano-Sounds integriert. In der Synth-Sektion stehen Sounds wie Streicher, Bässe, Pads und Synthesizer-Sounds bereit. Die Effektabteilung liefert bis zu sieben Effekte gleichzeitig. Eine Besonderheit des VR-730 ist, dass es sich auf Wunsch mit Batterien betreiben lässt.

Das Roland VR-730 bekommt ihr bei Thomann*.

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Videos zu Stage-Keyboards

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Bildquellen:
  • Nord Electro 6D 73: Nord Keyboards
  • Hammond SK PRO: Hammond
  • Yamaha YC61: Yamaha
  • Vox Continental: Korg
  • Roland VR-730: Roland
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4 Antworten zu “Die besten Stage-Keyboards – Alleskönner für die Bühne”

    Phil B Mc sagt:
    1

    Ich schmeiß mal noch vorsichtig das Kurzweil PC3 (76 Tasten Semiweight) in die Runde… wenn es neuer sein muss, das was danach kam. :-)

    Jörg S. sagt:
    2

    Alles hier vorgestellten Stagekeyboards eignen sich für den Live-Keyboarder. Aber leider haben auch alle an verschiedenen Stellen Schwächen aufzuweisen. Von daher verwende ich seit jeher zwei oder drei Stagepianos/Organ/Synth. Bei mir ist es das Studiologic Numa X Piano, die Hammond SK Pro und der Hydrasynth

    Schmollus sagt:
    1

    Das Stage Keybord von Nord ist:
    Nord Electro 6D

    Erich sagt:
    1

    habe mir als Gitarrist für zu Hause das YC61 gekauft, denn hier ist die Bedienung eher wie bei der Gitarre mit einem Effektboard hinten dran statt der noch immer typischen Bedienung in Menüs und Displaysucherei. Ob das Konzept der Live-Bedienung wie dauerhaft für die Bühne so optimal ist, das kann ich schlecht abschätzen. Man sollte sich aber vor dem Kauf überlegen, welches Konzept für die Bühne besser passt. Sampler-Preset-Schleuder oder Synth mit umfangreichem Knopf-Panel. .. natürlich kann man im YC auch Presets speichern und auch weitere MIDI-Keyboards als weitere Manuale anschließen.

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