von Marcus Schmahl | Geschätzte Lesezeit: 11 Minuten
Electronic Music Producer: Die zehn besten Plug-ins aus meinem Studio

Electronic Music Producer: Die zehn besten Plug-ins aus meinem Studio  ·  Quelle: Gearnews, Marcus

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Heute stelle ich euch als Electronic Music Producer meine zehn Lieblings-Plug-ins aus meinem Tonstudio vor. Ich selbst bin Musikproduzent und Komponist seit Mitte der neunziger Jahre. Und das vorwiegend im elektronischen Musik-Genre. Pop, House, Techno, Electronica (Ambient, Downbeat), Hip Hop, Drum’n’Bass bis hin zu Film- und Werbemusik ist mein Ding. Darüber hinaus arbeite ich als kreativer Kopf für andere Künstler, mixe Songs und finalisiere sie im abschließenden Mastering. Vorwiegend arbeite ich analog mit etlichen Synthesizern, Mikrofonen, akustischen Instrumenten und viel Outboard Equipment. Aber es kommen auch einige Plug-ins zum Einsatz. Hier ist ein Auszug meiner Schätzchen.

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Hardware oder Software?

Das ist doch die ultimative Frage unserer Zeit. Um es kurz und knapp aus meiner Sicht zu beantworten: eigentlich beides! Als Electronic Music Producer liebe ich den Klang, die Haptik und die „Nebengeräusche“ alter analoger Hardware und die Möglichkeiten, die neue analoge Geräte bieten. Aber ich würde nie auf die Vorzüge der Plug-ins verzichten wollen. Gerade wenn es um Mix und Mastering Tools geht. Da ich sowieso ITB (in-the-box) in einer DAW arbeite, kommen doch solcher Helfer, wie Equalizer, Kompressoren, Delays oder sogar ganze Channelstrips wie gerufen.

Fabfilter Pro-Q 3

Fabfilter veröffentlicht Pro-Q 3 Update mit vielen neuen Features!

Fabfilter veröffentlicht Pro-Q 3 Update mit vielen neuen Features!

Das ist mein absoluter Lieblings-EQ. Und das schon seit unzähligen Jahren. Die Präzision der einzelnen Filter ist in meinen Augen konkurrenzlos. Unmengen an Filtertypen stehen zur Verfügung. Und das ist für meine Arbeit mehr als wichtig. Dazu kommt der Analyzer, der im Hintergrund der EQ-Kurve fortwährend und in Echtzeit das Frequenzspektrum sowie die Änderungen zeigt. Sehr schön! Interessant ist die Klaviatur am unteren Rand des GUI. Das bringt nochmals einen direkteren Bezug zur Musik, da das Tool die Frequenzen auch in Notenwerten darstellt. Das Wichtigste: Schneller Zugriff auf alle Parameter und eine intuitive Bedienung stehen für den ultimativen Workflow. Natürlich gibt es hier mittlerweile etliche Konkurrenzprodukte, die das ein oder andere Feature übernommen haben. Ich bleibe trotzdem gerne bei den gewohnten Werkzeugen.

Den Equalizer bekommt ihr hier bei Thomann.de (Affiliate) zum Preis von 145 Euro. Das Plug-in läuft auf Mac OSX 10.8 oder höher und Windows XP oder höher als VST, VST3, AU und AAX in 32 oder 64 Bit.

Hier findet ihr alles Weitere zu dem Plug-in

Eventide Blackhole

Eventide Blackhole im Reverb-Sale!

Eventide Blackhole

Wenn es um Reverb, Hall und Räume geht, dann muss der Name Eventide fallen. Bekannt geworden ist die Firma durch ihre Hardware-Multieffektgeräte. Und diese werden nach und nach in Software Plug-ins konvertiert. Das ist sehr interessant für alle Musiker. Vor allem für das Portemonnaie. Denn diese virtuellen Effekte gibt es es oftmals zum Super-Sale-Angebot für ein paar Euro. Und hierfür ist mein „immer-im-Einsatz“ Reverb namens Blackhole ein Muss. Damit lassen sich unglaubliche Räume bis hin zu extremen atmosphärischen Klängen erzeugen. Aber ihr könnt auch kurze und knackige Hallzeiten einstellen. Für Sounddesigner ist das integrierte Morphing sehr spannend. Denn hier bewegt ihr euch stufenlos zwischen zwei Werten aller Parameter.

Ihr bekommt das Plug-in hier bei Thomann.de (Affiliate) zum Preis von 194 Euro. Das Plug-in läuft auf Mac OSX 10.7 oder höher und Windows 7 oder höher als AU, AAX, VST und RTAS.

Hier findet ihr alles Weitere zu dem Plug-in

Output Portal

Output Portal - manipulierbares granulares Effekt Plug-in mit viel FX

Output Portal – manipulierbares granulares Effekt Plug-in mit viel FX

Dieses virtuelle Multieffektgerät ist mein Schweizer Messer, wenn ich auf der Suche nach abgefahrenen Sounds und viel Fliegerei bin. Denn dieses Effektmonster lässt jeden Electronic Music Producer abheben oder besser gesagt in eine andere Dimension beamen. Auf den ersten Blick ist natürlich das grafische Interface, das aus zwei Ansichten besteht, sehr einfach zu bedienen. Hier habt ihr das große X/Y-Pad, das verschiedene Parameter gleichzeitig und grafisch sehr ansprechend bis zum Exzess in die Mangel nimmt. Im erweiterten Menü geht es ans Eingemachte. Sequencer, LFOs zum Einzeichnen und alle Effektsektionen mit ihren Funktionen warten auf euch. Und das verschalten mit den Modulatoren ist ebenso einfach gelöst. Delays, Reverb und mehr schicken euren Sound durch den 3D-Raum.

Das Plug-in läuft auf macOS 10.9 oder höher und Windows 7 oder höher als VST, VST3, AAX und AU. Der Effekt kostet euch hier bei Thomann.de (Affiliate) 145 Euro.

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Hier findet ihr alles Weitere zu dem Plug-in

Aberrant DSP SketchCassette

Aberrant DSP SketchCassette

Aberrant DSP SketchCassette

Tape Sound und Kassettenklang sind wieder so richtig in. Manche Produzenten (gerade aus der Ambient-Szene) sind auf der Suche nach alten Kassettenabspielgeräten (vor allem das blaue Tascam). Kein Wunder, dass Software-Emulationen ebenso beliebt sind. Denn diese erzeugen tatsächlich diesen „gepressten“, gefilterten, „dreckigen“ und leiernden Klang, den wir aus den achtziger und neunziger Jahren kennen. Anscheinend ist dieses Sound-Empfinden immer noch so in unseren Köpfen verankert, dass wir süchtig nach Gleichlaufschwankungen sind. Aber das Ergebnis ist wirklich beeindruckend. Denn hier bei SketchCassette ist nicht nur das GUI genial, sondern die Audiospur tritt nach vorne in den Vordergrund, ohne dabei aufdringlich zu wirken. Dazu erhält der Klang Abwechslung und mehr Grit. Und genau das suchen wir doch ständig!

Das Plug-in läuft auf Mac OSX 10.8 oder höher und Windows 7 oder höher als VST3, AAX und AU in 64 Bit. Der Preis beträgt 20 US-Dollar.

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UAD LA-2A Grey

Teletronix LA-2A

Teletronix LA-2A

Eigentlich arbeite ich sehr viel mit allen möglichen UAD-Plug-ins von Universal Audio. Hier habe ich sicherlich schon ein Vermögen für die für mich sehr gut klingenden und effektiven Software-Emulationen ausgegeben. Für den Einsatz benötigt ihr natürlich ein Apollo Audiointerface oder ein UAD DSP-System. Denn die Algorithmen eines jeden UAD-Effekts werden nicht im Rechner, sondern eben dort in der externen Hardware berechnet. Das entlastet die CPU eures Rechners und ihr habt mehr Ressourcen für weitere Plug-ins und Software frei zur Verfügung. Mein Lieblings-Kompressor mit einer für mich sehr eleganten Klangfärbung, ist die LA-2A-Emulation in der „Grey“-Ausführung. Durch wenige Parameter auf der Oberfläche, ist die gewünschte Komprimierung schnell eingestellt. Das klingt nach Musik machen und neben bei mixen. So soll das sein!

Das Plug-in läuft auf macOS 10.11 oder höher und Windows 7 oder höher als AU und VST3 in 64 Bit. Es kostet auf der Internetseite des Herstellers in der Teletronix LA-2A Leveler Collection 299 Euro. DSP-Hardware und Audiointerfaces von UAudio findet ihr hier.

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D16 Devastor 2

D16 Devastor 2 Plug-in Multiband Diode Clipping Distortion Preset Browser

Mit ausgeklapptem Preset Browser

Auch dieses virtuelle Werkzeug setze ich schon seit Jahren und seit Version 1 auf meinen Audio- und Instrumentenspuren ein. Devastor bringt nämlich „den Sound“, den ein Basslauf (vor allem 303-Basslines), Overhats, Drum Loops, aber auch Gesang und Lead Sounds eines Electronic Music Producers benötigen. Es reichert die Klänge mit reichhaltigen Obertönen an (Saturator, Distortion), filtert ungewollte Frequenzen (Multiband) aus dem Signal und setzt einen Limiter auf die Summe. Schon die mitgelieferten Presets sind ausreichend, um mal schnell „cooler“ zu klingen. Wer tiefer in die Saturations-Materie einsteigen möchte, kann das auch hier. Denn die Parameter lassen sich vielseitig verstellen und mit neuen Funktionen versehen. Und das für einen wirklich guten Preis.

Den Effekt erhaltet ihr hier bei Thomann.de (Affiliate) zum Preis von 49 Euro. Das Plug-in läuft auf Mac OSX 10.7 oder höher und Windows 7 oder höher als VST, AAX und AU in 32 oder 64 Bit.

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Soundtoys PanMan

PanMan

PanMan

Eigentlich kann ich das komplette Soundtoys Paket empfehlen. Es ist mit etlichen sehr hilfreichen Werkzeugen ausgestattet. Und es klingt wirklich sehr gut. Die internen Verschaltungsmöglichkeiten aller Funktionen der Plug-ins des Bundles sind ebenso großartig. Ein wichtiger Effekt in meiner täglich genutzten Sammlung ist, neben dem Little Plate, der PanMan. Jetzt werdet ihr euch sicherlich fragen, warum gerade solch ein kleines Plug-in die meist mitgelieferten ähnlichen DAW-Effekte ersetzen soll? Das macht es für mich richtig gut! Die einstellbaren LFOs (von zufällig über „normale“ Schwingungen bis zum Transientendetektor) sind einfach genial. Darüber hinaus ist sehr übersichtlich die Breite, die Basis und sogar noch die Klangfärbung justierbar. Sehr schön!

Das Plug-in läuft auf Mac OSX und Windows als VST und AU in 64 Bit. Ihr erhaltet den Effekt hier bei Thomann.de (Affiliate) zum Preis von 129 Euro. Das Bundle gibt es hier (Affiliate) für 477 Euro.

Hier findet ihr alles Weitere zu dem Plug-in

Kush Audio Omega N

Omega N

Omega N

Kush liefert mit der Omega-Reihe ein Klangfärbungs-Tool verschiedener analoger Kanalzüge bekannter Mixkonsolen. Omega N klingt eben nach „N“, wie Neve. Das grafische Benutzer-Interface ist so einfach gestrickt, dass ihr nicht viel regeln müsst. Es klingt einfach. Die Intensität lässt sich bis es verzerrt klingt aufdrehen. Dazu könnt ihr Eingangs- und Ausgangslautstärke einpegeln. Mehr braucht es auch nicht. Als Electronic Music Producer setze ich den Effekt sehr gerne auf Drum-Spuren (Einzel-Sounds: Kick, Snare, Clap, Hihat) und Drum-Gruppen ein.

Das Plug-in läuft auf Windows 8 oder höher und Mac OSX 10.11 oder höher als VST, AAX und AU in 32 oder 64 Bit. Ihr bekommt den Effekt auf der Website der Firma zu einem Preis von 29 US-Dollar (oder per Abonnement mit allen Kush Audio Plug-ins im Bundle).

Hier findet ihr alles Weitere zu dem Plug-in

Softube Fix Doubler

Softube Fix Doubler Plug-In Plugin GUI

Auch der Doubler scheint nicht ohne zu sein

Mehr Stereobreite erzeugt man mit Dopplungseffekten. Hier könntet ihr zum Beispiel eine Gesangsspur (mono) duplizieren und mit einem leichten Versatz auf eine andere Audiospur legen. Beide Spuren nun im Panorama nach links beziehungsweise rechts schieben und schon ist die Stimme allgegenwärtig in der Breite. Nur wirkt das Ergebnis eher stumpf, eintönig und „monoton“. Hier hilft der Fix Doubler aus dem Hause Softube. Mit diesem Plug-in zaubere ich aus Mono-Synthesizern, Mikrofonaufnahmen (Vocals, Percussions, akustische Instrumente) sehr lebendige Stereogebilde. Und das mit viel Bewegung durch Modulationen. Dazu verliert das Audiosignal nicht an der wichtigen Monokompatibilität. So soll das auch sein!

Das Plug-in läuft auf Windows 7 oder höher und Mac OSX 10.12 oder höher als VST, VST3, AU und AAX in 64 Bit. Der Effekt kostet euch im Paket mit Fix Flanger auf der Internetseite des Herstellers 149 Euro. Hier bei Thomann.de (Affiliate) gibt es das Softube Volume 4 Bundle inklusive Fix Doubler und weiteren 27 Plug-ins zum Preis von 749 Euro.

Hier findet ihr alles Weitere zu dem Plug-in

Soundtheory Gullfoss

NAMM 2018: Soundtheory Gullfoss - der automatische Equalizer

Soundtheory Gullfoss – der automatische Equalizer

Über das Plug-in Gullfoss bin ich nur rein zufällig gestolpert. Eigentlich bin ich kein Freund von automatischen Klangverbesserungs-Tools. Aber dieser Equalizer, oder besser Klangformer, macht einen richtig guten Job. Einfach auf die Spur, Gruppe oder Summe legen, gewünschte Intensität einstellen und genießen. Der Effekt hebt dynamisch „fehlende“ Frequenzen an und senkt „dröhnende“ oder störende ab. Ihr könnt sogar den Bereich eingrenzen. Oftmals mag ich den Bassbereich meiner Mixe. Diesen kann ich mit einem Klick unberührt lassen und das Plug-in bearbeitet nur die Mitten und Höhen. Dasselbe funktioniert auch von im oberen Frequenzbereich. Eine schnelle und effektive Hilfe für den Electronic Music Producer.

Das Plug-in ist als VST, VST3, AAX und AU für macOS 10.9 oder höher und Windows 7 oder höher erhältlich. Auf der Website der Firma gibt es den Effekt für 180 Euro.

Hier findet ihr alles Weitere zu dem Plug-in

Weitere Plug-ins …

Das hier ist natürlich nur ein Bruchteil an Effekten, die ich in meinem Studio einsetze. Oftmals ist es Song-bedingt abhängig, welches Tool an welcher Stelle auch immer passen könnte. Ich bin gespannt, welche Plug-ins ihr als Electronic Music Producer in eurer Topliste stehen habt. Ihr könnt uns gerne in den Kommentaren eure Lieblingseffekte nennen. In den nächsten Folgen geht es weiter mit meinen Lieblings-MIDI-Controllern, analogen Synthesizern und analogen Effekten (Komposition, Mix und Mastering).

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Bildquellen:
  • Fabfilter veröffentlicht Pro-Q 3 Update mit vielen neuen Features!: Fabfilter / gearnews, marcus
  • Eventide Blackhole : Eventide
  • Output Portal - manipulierbares granulares Effekt Plug-in mit viel FX: Output / gearnews, Marcus
  • Aberrant DSP SketchCassette: Aberrant DSP
  • Teletronix LA-2A: Universal Audio
  • Mit ausgeklapptem Preset Browser: Screenshot Gearnews
  • PanMan: Soundtoys
  • Omega N: Kush Audio
  • Auch der Doubler scheint nicht ohne zu sein: softube.com
  • NAMM 2018: Soundtheory Gullfoss - der automatische Equalizer : Soundtheory
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4 Antworten zu “Electronic Music Producer: Die zehn besten Plug-ins aus meinem Studio”

    unek sagt:
    0

    Ich hoffe so sehr auf einen Sale vom Gullfoss – das ding is schon sexy.

    ein plugin was ich empfehlen kann ist der Oeksound Soothe 2 :)

    dr-w sagt:
    0

    „portal“ ist ja nice! das ding brauch ich!

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