von Marcus Schmahl | Geschätzte Lesezeit: 5 Minuten
Die fünf besten Software Synthesizer - bislang

Die fünf besten Software-Synthesizer - bislang  ·  Quelle: gearnews.de

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Software Synthesizer hat wohl jeder von uns in Mengen auf dem Audio-Rechner installiert. Die Sammlerleidenschaft wird durch die hohe Veröffentlichungsrate dieser Klangerzeugenden Apps regelrecht bei jedem geweckt. Und genau deswegen schaue ich mir sehr gerne die Top 5 der VST-Instrumente bekannter Produzenten oder verschiedener Nutzer Voting Listen an. Mittlerweile ist die Technik schon so weit, dass Emulationen von echten Hardware-Synthesizern recht gut klingen, aber auch noch viel weiter gehen. Die Möglichkeiten sind grenzenlos. Und genau hier versuche ich immer wieder in dem Dschungel der angebotenen Software, exquisite, neuartige, aber auch innovative Synthesizer zu finden, die mich nebenbei natürlich auch klanglich überzeugen müssen. Hier habe ich euch die Top 5 meiner virtuellen Klangerzeuger zusammengestellt.

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1) XFER RECORDS SERUM: übersichtliche Oberfläche mit fast endlosen Möglichkeiten

Xfer Records Serum: übersichtliche Oberfläche mit fast endlosen Möglichkeiten

Xfer Records Serum: übersichtliche Oberfläche mit fast endlosen Möglichkeiten

 

Von der ersten Sekunde an bin ich fasziniert von diesem Synthesizer des Programmierers Steve Duda. Steve ist eigentlich der Studiotechniker von dem weltweit bekannten Elektronik Künstler Deadmau5, für den er nebenbei solche Applikationen entwirft. Glücklicherweise wurden einige davon für uns veröffentlicht.
Die Oberfläche von Serum ist für Einsteiger sehr schnell zu verstehen, aber auch Sounddesign Profis können sehr abgefahrene Sounds damit entwickeln. Sogar Emulationen alter legendärer Synthesizer sind im Handumdrehen erstellt. Insgesamt erhaltet ihr in dem 189 US-Dollar teuren Paket eine qualitativ sehr hochwertige all-in-one Lösung für jeden gewünschten Klang. Mehr Infos findet ihr hier. Ein Beispiel Video mit Sound gibt es hier.

2) XILS LAB XILS 4: digitale Emulation des EMS VCS3

Xils Lab Xils 4: digitale Emulation des EMS VCS3

Xils Lab Xils 4: digitale Emulation des EMS VCS3

 

Dieser Software-Synthesizer ist meine Geheimwaffe, wenn ich einen fetten „analogen“ Sound für einen Song benötige. Xils Lab schafft es, dass die Grenzen zwischen analoger und digitaler Welt fließend ineinander übergehen. Selten habe ich durch einen virtuellen Software-Synthesizer einen solch klaren, sehr warmen und druckvollen Sound erhalten. Xils 4 macht es möglich! Die grafisch exakte Nachbildung der Hardware wirkt recht komplex und ist für Anfänger nicht leicht zu durchschauen. Nach der Einarbeitung werdet ihr aber absolut belohnt. Oszillatoren und Filter klingen grandios, Modulationsmatrix ist vielseitig verschalt- und programmierbar und der Sequencer hilft euch, sehr interessante Verläufe zu finden. Xils 4 kostet 179 Euro. Mehr Infos findet ihr hier und auf der Website des Herstellers. Wer einmal reinhören und Xils 4 Live in Aktion sehen will, kann sich dieses Demo Video anschauen.

3) SPECTRASONICS OMNISPHERE 2: die eierlegende Wollmilchsau

Spectrasonics Omnisphere 2: die Eierlegende Wollmilchsau

Spectrasonics Omnisphere 2: die Eierlegende Wollmilchsau

 

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Dieser Synthesizer, der zu einem großen Teil eigentlich ein ROMpler ist, ist ein Dauerbrenner im Software-Synthesizer Bereich und sollte jedem bekannt sein. In dem 499 US-Dollar teuren Paket sind 7540 Patches aus 4879 wirklich sehr hochwertig aufgenommenen Soundquellen erstellt worden. Der intelligente Browser zeigt euch in der Masse an Sounds immer wieder eure richtigen Suchergebnisse. In den unteren Ebenen der Oberfläche könnt ihr die Sounds wiederum komplett umprogrammieren und durch andere Sounds ersetzen, sogar eigene Samples können hinzugefügt werden. Die Effektsektion ist ebenso recht gut ausgestattet. Durch verschiedene Synthesearten, wie zum Beispiel die neue Granular Synthese, entstehen, zu den mitgelieferten und eher „normalen“ alltags Sounds, sehr interessante und experimentelle Klanggebilde. Mehr Infos gibt es hier. Das obligatorische Beispiel Video mit Sound findet ihr hier.

4) U-HE HIVE: programmiert aus Leidenschaft

U-He Hive: programmiert aus Leidenschaft

U-He Hive: programmiert aus Leidenschaft

 

Diese Firma darf in meiner Topliste absolut nicht fehlen! Mittlerweile hat die Software-Schmiede U-He von Urs Heckmann durch etliche Auszeichnungen für die eigenen Produkte einen hohen internationalen Stellenwert. Diva ist der Vorzeige-Synthesizer des Herstellers, was Soundqualität angeht. Für mich ist aber Hive attraktiver. Er ist ein sehr einfach gestalteter Synthesizer, mit dem ich sehr schnell gesuchte Sounds schrauben kann. Durch die Sequencer- und Arpeggio-Sektion bekommen die Klänge zusätzlich Bewegung. Der Effekt-Bereich klingt ausgezeichnet und rundet das 149 US-Dollar teure Softwarepaket ab, das mit 2700 Presets ausgeliefert wird. Mehr Infos bekommt ihr hier. Auch zu Hive gibt es natürlich Sound- und Videobeispiele.

5) REVEAL SOUND SPIRE: Synthesizer für die elektronische Musik und mehr

Reveal Sound Spire: Synthesizer für die elektronische Musik und mehr

Reveal Sound Spire: Synthesizer für die elektronische Musik und mehr

 

Viele kennen diesen Synthesizer gar nicht. Es ist also ein Geheimtipp! 189 US-Dollar kostet der auf den ersten Blick eher unscheinbare Klangerzeuger. Und er klingt wirklich unglaublich voll und fett. Zu den mitgelieferten Presets gibt es am Markt einige kommerzielle Soundsets für verschiedene elektronische Musikgenres. Auch wenn sich die Presets eher im EDM-Bereich ansiedeln, solltet ihr euch nicht abschrecken lassen und Spire einmal ausgiebig testen. Die Oberfläche lädt auch Einsteiger zum Schrauben ein. Ganze vier Oszillatoren klingen gleichzeitig für den vielseitigen Sound. Das Ganze läuft durch Effekte, Sequencer und Arpeggiatoren. Finalisiert wird euer Sound mit Mix- und Mastering-Effekten. 700 Presets sollten für den Einstieg sicherlich ausreichen. Mehr Infos gibt es hier und ein Demovideo mit Sounds findet ihr hier.

Eigentlich müsste ich die Liste noch fortführen. Denn natürlich nutze ich auch gerne Reaktor 6 (Reaktor Blocks finde ich grandios!), Softube Modular (super Soundqualität und exakte Nachbildung eines analogen Modular Systems), Sylenth1 (das neue Update bringt nicht viel Neues, aber der Sound und die Möglichkeiten sind immer noch up to date), Synthmaster (das kommende Update auf Version 2.8 sieht sehr vielversprechend aus!), Dune 2 (einfacher Synthesizer mit sehr guter Klangqualität) und viele mehr in meinem Studio.
Zusätzlich wird es dieses Jahr sicherlich noch einige News bezüglicher neuer Software-Synthesizer geben, die ich gerne gegen meine Top-Liste antreten lasse. Falls ihr euch mehr für die besten Hardware-Synthesizer der letzten Zeit interessiert, dann ist das hier der richtige Artikel für euch.

Ich bin auch sehr gespannt, welche Software-Instrumente ihr einsetzt. Schreibt uns eure Top 5 hier im Kommentar Bereich!

Bildquellen:
  • Xfer Records Serum: übersichtliche Oberfläche mit fast endlosen Möglichkeiten: https://www.xferrecords.com/products/serum
  • Xils Lab Xils 4: digitale Emulation des EMS VCS3: https://www.xils-lab.com/pages/XILS%204.html
  • Spectrasonics Omnisphere 2: die Eierlegende Wollmilchsau: https://www.spectrasonics.net/products/omnisphere/index.php
  • U-He Hive: programmiert aus Leidenschaft: https://www.u-he.com/cms/hive
  • Reveal Sound Spire: Synthesizer für die elektronische Musik und mehr: http://www.reveal-sound.com
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7 Antworten zu “Die fünf besten Software-Synthesizer 2016”

    Labofmusic sagt:
    0

    Ich habe sie fast alle, da ich nebst der Musik auch auf Technik stehe und immer wieder staune was mit Software erreicht werden kann. Natürlich muss man sich das auch leisten können, aber da schaue ich immer mal nach Sonderangeboten (deshalb habe ich den Serum noch nicht, der ist immer gleich teuer).

    1. Sylenth – den nutze ich in jeder meiner Produktionen, da er seit 2006(!) da ist und damals mit Abstand der beste aller Synths war.
    2. Spire – klingt mega fett und ist easy programmierbar. Den nutze ich für Plucksounds ala Nigel Good.
    3. Nexus 2 – kein Synth aber ein Blor unt Butter Lieferant für viele gute Sounds
    4. Chromaphone und Co. Nutze ich wenn ich Deep House produziere sehr gerne, da die Leute von Applied Acoustic Systems einfach wissen was Sache ist. Einfache gut klingende Synthies zu bauen und das ohne Symples zu verwenden.
    5. Modartt Pianoteq – einfach genial für verschiedenste Pianoklänge, E-Piano, Rhodes, etc. und das ohne Samples zu nutzen.

    Die Liste könnte noch viel länger sein, alleine schon die NI Produkte sind fast ausnahmslos klasse aber auch U-HE oder Arturia… Ich denke man kann auch zu viel davon haben ;-)

      Marcus Schmahl sagt:
      0

      Das ist wahr. Es gibt wirklich viel zu viele sehr gute Software Synthesizer am Markt und jeder hat sicherlich seine eigenen Top 5, was auch gut ist. Chromaphone finde ich selbst auch sehr interessant, aber der Klangerzeuger deckt nur eine kleine Nische ab, genauso wie Pianoteq (und günstig sind beide Instrumente auch nicht wirklich) ;) . Nexus 2 ist ein Rompler und gehört somit eher zu den Sampleplayern (das Thema werden wir auch noch behandeln). Schau die mal den Serum an – Flexibilität pur! Und danke für deine Liste!

    Wowa Ackermann sagt:
    0

    Für mich ist Omnisphere was den rein synthetischen Aspekt angeht, nicht wirklich erwähnenswert. Dieser ist zwar recht gut, aber die Konkurrenz die sich dahingehend spezialisiert hat kann da mehr Punkten. Z.B. vermisse ich in deiner Rangliste einen Harmor, der in Klangqualität als auch individueller und intuitiver Klangverformungsmöglichkeiten einfach nur einzigartig ist!

      Marcus Schmahl sagt:
      0

      Danke für die Info! Den Marmor hatte ich bis jetzt noch nicht so auf dem Schirm… Aber ich werde mir den Softsynth die Woche im Studio einmal näher anschauen. Omnisphere ist trotzdem international sehr weit vorne. Vielleicht liegt das auch an der recht guten Vermarktungsstrategie ;)

    Name sagt:
    0

    Ich stimme für Serums Platzierung zu, aber was sagen sie zu Massive?

      Donald sagt:
      0

      Hallo, Serum find ich auch richtig platziert.
      Ist meine persönliche „Eierlegende Wollmilchsau“
      (meine Geheimwaffe ist übrigens immer noch der Predator 1)
      Die anderen hier gelisteten hab ich nicht, oder kenn ich nicht, weil z.B. zu teuer.
      .
      Was den Massive angeht, sind die Reglerbewegungen z.B. der Oszillator Sektion
      nur schwer nachvollziehbar. (WT-Position und Intensity -> FTF ?)
      Da kann man sich 10 Jahre mit beschäftigen und hat immer noch nicht alles rausgefunden ^^
      Übrigens hat der Massive nur eine gesyncte Wellenform.
      Die anderen sind freischwebend, was sich natürlich gut für Flächen macht zum Beispiel.
      Gruß

    Jens sagt:
    0

    Eine gute Liste mit einer Ausnahme: Spire reißt mich wirklich nicht vom Hocker. Alle Sounds schon 1000x gehört, EDM – Trash eben. Andere Plugins sind deutkich besser und vielseitiger.

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