Kaufberater: Die besten Keyboardständer für Bühne und Studio
Welches ist der beste Keyboardständer? Ob auf der Bühne oder im Studio: Auf einen stabilen Untersatz kommt es an. Welcher der beste ist, hängt von den persönlichen Anforderungen, den verwendeten Keyboards und dem Einsatzort ab. In unserem Kaufberater Keyboardständer stellen wir die beliebtesten Bauarten vor und geben einige Tipps zu empfehlenswerten Modellen.
Vorweg: Für welche Art von Keyboardständer man sich entscheidet, ist nicht zuletzt auch eine Frage der persönlichen Vorlieben. Das fängt schon damit an, dass manche Keyboarder lieber im Sitzen spielen, während andere lieber stehen. Auch in Sachen Optik sind die Erwartungen verschieden. Deshalb kann die Frage, welches der beste Keyboardständer ist, nicht objektiv beantwortet werden.
Natürlich gibt es einige „harte Fakten“ wie Tragfähigkeit und Gewicht, die bei der Entscheidung berücksichtigt werden sollten. Davon abgesehen, ist aber alles erlaubt, was gefällt. In diesem Kaufberater geben wir einen Überblick über die beliebtesten Bauarten von Keyboardständern und ihre jeweiligen Vor- und Nachteile. So kannst du selbst entscheiden, welcher Keyboardständer deinen Anforderungen gerecht wird.
X-Ständer
Der Klassiker schlechthin. Beim Stichwort Keyboardständer denken wohl die meisten zuerst an X-Ständer. Der größte Vorteil dieser Bauart ist der sehr schnelle Auf- und Abbau. Auch die Höhe ist ganz einfach regulierbar, wobei eine Höhenverstellung bei X-Ständern immer auch eine Veränderung der Breite mit sich bringt. Sehr hoch bedeutet automatisch sehr schmal, während sich eine große Breite nur bei geringer Höhe realisieren lässt. Für viele X-Ständer sind Aufsätze für ein zweites Keyboard erhältlich, die jedoch bauartbedingt zum Zusammenklappen gelöst werden müssen.
Einfache, einstrebige X-Ständer, die nur über eine zentrale Verriegelung am Kreuzungspunkt verfügen, sind nicht besonders stabil und für schwere Keyboards ungeeignet. Zudem entwickelt sich bei billigen Modellen im Laufe der Zeit manchmal etwas Spiel im Scharnier, was dann eine sehr wackelige Angelegenheit wird. Es gibt aber auch robuste X-Ständer, die durch Doppelstreben und ggf. eine zusätzliche Querstrebe eine hohe Stabilität aufweisen und es auch mit einem 88-Tasten-Stagepiano aufnehmen können.
Vorteile von X-Ständern
- Sehr schneller Auf- und Abbau
- Einfacher Transport
- Für sitzende und stehende Keyboarder geeignet
Nachteile von X-Ständern
- Höhe und Breite sind untrennbar miteinander verknüpft
- Einfache Modelle bieten nur unzureichende Stabilität
- Eingeschränkte Kniefreiheit im Sitzen
Empfehlungen X-Ständer
- Millennium KS-1010 (hier bei Thomann*)
- Millennium KS-2010 (hier bei Thomann*)
- K&M 18997 (hier bei Thomann*)
Keyboardtische
Keyboardtische eignen sich durch ihre stabile Geometrie bestens für schwerere Keyboards und Stagepianos. Sie sind vor allem für das Spielen im Sitzen geeignet, wobei sie sich durch eine optimale Beinfreiheit auszeichnen und genügend Platz für Pedale lassen. Auch für das Masterkeyboard im Studio ist ein Tischständer eine gute Wahl. Für einige Modelle gibt es Aufsätze für ein zweites Keyboard und optionales Zubehör wie Mikrofonarme, Laptop-Halterungen und mehr.
Was die Transportfreundlichkeit und das Gewicht angeht, gibt es zwischen den einzelnen Modellen große Unterschiede. Manche Keyboardtische kann man einfach zusammenklappen. Andere muss man komplett zerlegen und steht dann vor einem Haufen Einzelteile. Auch die Höhenverstellung geht meist nicht ganz so schnell, da die Länge jedes Beins mittels Schrauben justiert werden muss. Einmal eingestellt, bleibt die Höhe dann aber zuverlässig erhalten. Einer meiner persönlichen Favoriten ist das Modell 18880 von K&M, das auch mit montierten Aufsätzen in Sekundenschnelle auf- und abgebaut ist und trotz seines sehr geringen Eigengewichts einiges aushält.
Vorteile von Keyboardtischen
- Hohe Stabilität, ideal für schwere Keyboards
- Optimale Beinfreiheit, genügend Platz für Pedale
Nachteile von Keyboardtischen
- Höhenverstellung nimmt oft etwas Zeit in Anspruch
Empfehlungen Keyboardtische
- Millennium KS-2000 (hier bei Thomann*)
- K&M 18950 (hier bei Thomann*)
- K&M 18880 (hier bei Thomann*)
- K&M Omega 18810 (hier bei Thomann*)
Säulen-Keyboardständer
Säulen-Keyboardständer sind ein Blickfang auf der Bühne und besonders beliebt bei Live-Keyboardern, die im Stehen spielen. Für sitzende Keyboarder sind sie weniger geeignet, da man buchstäblich hinter einer Säule sitzt. Viele Säulenstative lassen sich durch zusätzliche Auflagen erweitern. Trotz der vergleichsweise schlanken Bauweise sind sie auch für schwerere Keyboards geeignet, obwohl die Stabilität nicht ganz an die von Keyboardtischen heranreicht. Am oberen Ende der Säule ist oft ein Gewinde für einen Mikrofonarm angebracht.
Bei einigen Modellen können die Füße des Ständers die Unterbringung von Pedalen erschweren. Zur Lösung dieses Problems haben einige Hersteller sich kreative Lösungen ausgedacht, wie zum Beispiel K&M beim Spider Pro und Baby Spider Pro. Statt dreier flach auf dem Boden aufliegender Füße kommen vier zusammenfaltbare Beine zum Einsatz, die genügend Platz für Pedale lassen. Beim Transport wird das allerdings zum Nachteil: zusammengeklappt sind die Spider-Ständer von K&M deutlich unhandlicher als herkömmliche Säulenständer, bei denen die Füße meist in der Säule verstaut werden können.
Vorteile von Säulen-Keyboardständern
- Attraktive Optik auf der Bühne
- Hohe Stabilität
- Schneller Auf- und Abbau
- Einfache Höhenverstellung der einzelnen Ebenen
Nachteile von Säulen-Keyboardständern
- Fußkonstruktion kann Unterbringung von Pedalen erschweren
- Relativ hohes Gewicht
- Hoher Preis
Empfehlungen Säulen-Keyboardständer
- Ultimate AX-48 Pro (hier bei Thomann*)
- Stay Tower (hier bei Thomann*)
- K&M Spider Pro (hier bei Thomann*)
Racksysteme für Keyboards
Wer möglichst viele Keyboards unterbringen möchte und nur wenig Platz hat, kommt an einem Racksystem kaum vorbei. Vorreiter ist hier der Hersteller Jaspers, dessen Aluminiumrohrständer es in unzähligen verschiedenen Breiten, Höhen und Ausführungen gibt. Durch den modularen Aufbau kann man bei Bedarf problemlos zusätzliche Ebenen hinzufügen; die Neigung der einzelnen Ebenen ist individuell anpassbar. Auch die Unterbringung von kleineren Gerätschaften wie Drummachines oder Desktop-Synthesizern ist kein Problem, wenn man eine Platte darauflegt. Fertig konfiguriert gibt es Varianten mit bis zu sechs Ebenen in verschiedenen Breiten. Nachteil: Auf der Bühne sehen solche “Keyboard-Regale” leider ziemlich unsexy aus. Auch nimmt der Auf- und Abbau einige Zeit in Anspruch, was sie für den Live-Einsatz eher ungeeignet macht. Ihr Platz ist im Studio, wo sie ein unschlagbares Verhältnis von Keyboards zu Quadratmetern ermöglichen.
Vorteile von Aluminium-Racksystemen
- Maximale Ausnutzung der vorhandenen Fläche
- Modularer Aufbau
- Verschiedene Breiten, bis zu sechs Ebenen
- Jede Ebene kann individuell geneigt werden
Nachteile von Racksystemen
- Komplizierter Auf- und Abbau
- Suboptimale Optik
Beispiele Racksysteme für Keyboards
- Jaspers 3D-120 (hier bei Thomann*)
- Jaspers 6D-120 (hier bei Thomann*)
- Jaspers 150-6-80 Equipment Rack (hier bei Thomann*)
Was ist dein Favorit?
Haben wir deinen Lieblings-Keyboardständer vergessen? Welche Bauart bevorzugst du – und warum? Welche Eigenschaften sind dir bei einem Keyboardständer besonders wichtig? Schreib uns einfach einen Kommentar!
2 Antworten zu “Kaufberater: Die besten Keyboardständer für Bühne und Studio”
Lustig, gerade erst gestern habe ich den gesamten Markt sondiert und mein Ideal gefunden. Ich bevorzuge eine Variante, die hier gar nicht vorkommt bzw. „vergessen“ wurde: Z-Ständer. Die sind ebenso stabil wie die vierbeinigen, sind aber meist leichter und sehen auch noch besser aus. In meinem Fall ist es eine Alternative zur Schublade unterm Schreibtisch, weil man so das MIDI-Keyboard bei Nichtgebrauch weiter nach hinten schieben kann, als es mit Schublade ginge und die Knie mehr Möglichkeiten haben. Bei Gebrauch kann man es vor den Tisch ziehen und bei Bedarf auf die Höhe der Tischplatte anheben, was wieder Vorteile bietet. Bei Thomann wäre ein Modell der „Roadworx Keyboard Stand Z“. Neewer macht aber auch einen sehr guten, der noch mehr Beinfreiheit und Stabilität als der Roadworx bietet.
Die Jaspers sind wirklich top für´s Studio! Den Ultimate AX-48 Pro hatte ich ca. 5 Jahre im Studio und 3 Synths darauf – niemals abgebaut und die dünnen Trägerärmchen haben Geräte bei mir bis ca. 15 kg immer gut getragen. Habe mir nun den Roadworx Multi Electric Stand ins Studio gestellt, da dieser auf 4 verschiedene Höhen programmierbar ist (manuell stufenlos höhenverstellbar von ca. 61 bis ca. 126 cm), eine Belastbarkeit von bis zu 150 kg hat, und zusätzlich erweitert werden kann, so dass nicht nur ein Synth darauf Platz hat.
Ich habe diese Variante benötigt, da ich nun hinter dem Roadworx eine Menge verstauen kann und durch die Höhenverstellbarkeit leicht daran komme. Noch ein schöner Vorteil an dem Multi Electric Stand ist, dass man ihn immer auf die gewünschte Höhe fahren kann, je nachdem, welchen Synth man gerade spielen möchte und ob man gerne dabei sitzt oder steht. Für den Live- Einsatz wäre er eine schöne Sache, allerdings ist er dafür aufgrund seines Gewichts nicht zu gebrauchen (22kg) – ohne Roadies… Der Preis ist nicht ohne, die Vorteile aber auch :)