Beats bauen für wenig Geld: So gelingt der Einstieg als Beatmaker
Du möchtest mit dem Beatmaking anfangen, hast aber nur ein kleines Budget zur Verfügung? Kein Problem! Wir zeigen dir, wie du auch für wenig Geld Beats bauen kannst!
Als angehender Beatmaker hast du wahrscheinlich viele Fragen im Kopf und weißt vielleicht gar nicht, wo du anfangen sollst:
- Kann man überhaupt professionelle Beats produzieren, ohne gleich in ein komplettes Studio zu investieren?
- Welche Hardware oder Software ist die beste für den Einstieg?
- Braucht man unbedingt die gleichen Grooveboxen, Synthesizer und Drummachines wie die Profis auf YouTube, Instagram oder TikTok?
Die gute Nachricht gleich vorweg: Natürlich kann man auch mit einem kleinen Budget Beats bauen – günstige Hardware und Software machen es möglich. In diesem Artikel haben wir einige Tipps zusammengestellt, wie du dir für wenig Geld ein erweiterbares Beat-Setup aufbauen kannst. Das Wichtigste ist: einfach anfangen – der Rest ergibt sich dann von selbst!
Beats bauen für wenig Geld
Günstige Software: Beats bauen (fast) zum Nulltarif

Der mit Abstand günstigste Weg, mit dem Beatmaking anzufangen, führt über Software – vorausgesetzt, du besitzt bereits einen Computer. Schon für wenig Geld oder sogar kostenlos kannst du auf diesem Weg die ersten Beats bauen. Später lässt sich das Setup dann jederzeit erweitern – mit weiterer Software oder mit Hardware-Instrumenten.
Tipp: Auch auf dem iPad kann man richtig gut Beats bauen. Eine Auswahl der besten Apps findest du hier.
Eine DAW (Digital Audio Workstation) bildet das Zentrum jedes Computer-Studios. In dieser Software nimmst du Audio- und MIDI-Spuren auf, nutzt virtuelle Instrumente, Samples und Effekte, arrangierst und bearbeitest sie und mischt den fertigen Beat schließlich ab. Professionelle DAWs können leider ganz schön ins Geld gehen und leicht mehrere hundert Euro kosten.
Die gute Nachricht: Heutzutage gibt es nicht nur eine riesige Auswahl kostenloser Plugins, sondern ganze DAW-Programme zum Nulltarif. Und während kostenlose DAWs noch vor einiger Zeit nur recht eingeschränkte Möglichkeiten boten, sind einige der heute angebotenen Programme absolut auf professionellem Niveau. Kostenlose DAWs wie Tracktion Waveform Free, Cakewalk Sonar, GarageBand (kostenlos mit jedem Apple-Rechner) oder Cockos Reaper* bieten umfangreiche Möglichkeiten, sodass du am Anfang deiner Beatmaking-Karriere nichts vermissen wirst.
*Hinweis: Reaper ist offiziell kostenpflichtig; nach Ablauf des 60-tägigen Demo-Zeitraums wirst du aufgefordert, die Software für 60 US-Dollar zu kaufen. Zwar läuft Reaper auch danach mit dem vollen Funktionsumfang weiter, jedoch verstößt dies gegen die offiziellen Lizenzbedingungen.
Wenn du dein Beatmaking-Studio gleich von Anfang an zukunftssicher aufbauen möchtest, ist eine günstige Einstiegsversion einer der professionellen DAWs vielleicht die bessere Wahl. Damit bekommst du natürlich nicht alle Funktionen der Profi-Versionen; so sind meist weniger Software-Instrumente und Effekte enthalten und auch die maximale Zahl der Spuren ist oft beschränkt. Trotzdem kommst du mit den enthaltenen Sounds, Loops und Samples am Anfang schon ziemlich weit. Und wenn du dir irgendwann mehr Flexibilität beim Beats bauen wünscht, kannst du jederzeit auf eine größere Version mit dem vollen Funktionsumfang upgraden und hast keinen Stress mit dem Konvertieren deiner Projekte – das ist der entscheidende Vorteil dieses Wegs gegenüber kostenlosen DAWs.
Die Einstiegsversionen von DAWs wie Ableton Live, Bitwig, FL Studio und Cubase bekommst du bei Thomann*. Alle lassen sich später auf die entsprechenden Profi-Versionen upgraden.
Computer-Zubehör zum Beats bauen: Audiointerface und Controller
Bei der Software bekommst du also schon für wenig Geld sehr viel. Der angenehme Nebeneffekt: So bleibt mehr Budget übrig für etwas Zubehör, um aus deinem Computer ein echtes Beat-Studio zu machen. Zwei Dinge sind am Anfang besonders sinnvoll, wenn du am Computer Beats bauen willst.
Der – neben dem Computer selbst und der Software – wichtigste Bestandteil eines DAW-Studios ist ein Audiointerface. Denn die eingebauten Audioanschlüsse von Laptops reichen meist nicht aus, um Aufnahmen in guter Qualität zu machen. Ein Audiointerface stattet deinen Computer mit professionellen Audio-Ein- und Ausgängen aus, sodass du nicht nur externe Instrumente und Mikrofone anschließen und aufnehmen, sondern das Ganze auch in guter Qualität abhören kannst.

Für den Anfang reicht meist ein einfaches Audiointerface mit je zwei Ein- und Ausgängen. Die Eingänge sollten mit Mikrofonvorverstärkern (Preamps) ausgestattet sein, sodass du nicht nur externe Instrumente wie Synthesizer, sondern auch Mikrofone anschließen kannst. Schließlich wird bestimmt irgendwann der Punkt kommen, an dem du auch Vocals aufnehmen möchtest. An die Ausgänge schließt du deine Monitorlautsprecher an. Ganz am Anfang tut es aber vielleicht auch ein guter Kopfhörer – vor allem, wenn du deinen Mitbewohnern nicht auf die Dauer auf den Geist gehen möchtest.
Die Auswahl an günstigen Audiointerfaces ist riesig. Schau am besten mal in unseren Kaufberater zum Thema Audiointerfaces unter 300 Euro – dort findest du jede Menge Tipps.
Das zweite Zubehörteil, das einen riesigen Unterschied in deinem Workflow machen kann, ist ein MIDI-Controller. Natürlich kannst du am Anfang auch einfach mit der Maus arbeiten und mit den mitgelieferten Samples und Loops deiner Software Beats bauen. Spätestens, wenn du eigene Melodien, Basslines und Akkorde einspielen, Drums „eintrommeln“ oder mit Clips und Samples performen möchtest, kommst du an einem passenden Controller jedoch nicht mehr vorbei.
Für welchen du dich entscheidest, hängt von deinem Workflow ab. Keyboard-Controller (von denen viele auch Drumpads bieten) sind ideal, um Software-Synthesizer zu spielen. Zum Arrangieren und Performen mit Clip-basierten DAWs wie Ableton Live ist hingegen ein Grid-Controller wie das Novation Launchpad Mini oder der AKAI APC Mini am besten geeignet. Natürlich kannst du auch beide Varianten miteinander kombieren.
Hier kommen ein paar Vorschläge für verschiedene Controller mit einsteigerfreundlichen Preisen. Alle sind bei Thomann* erhältlich.
Tipp: Viele Controller und Audiointerfaces werden mit einem Softwarepaket ausgeliefert, das alles enthält, was du für den Einstieg brauchst. In der Regel ist eine Einstiegsversion einer beliebten DAW-Software enthalten (z.B. Ableton Live Lite). Darüber hinaus bekommst du bei den meisten Controllern und Interfaces auch eine Handvoll Software-Instrumente gratis dazu. So musst du vielleicht gar kein zusätzliches Geld in Software investieren, wenn du dir die erste Hardware für dein Beat-Studio zulegst.
Hybridlösungen zum Beats bauen: AKAI MPC Studio und NI Maschine Mikro

Die AKAI MPC-Serie und Maschine von Native Instruments gehören zu den beliebtesten Plattformen für Beatmaker. Während sich die MPC seit Jahrzehnten vor allem bei Hip-Hop-Produzenten großer Beliebtheit erfreut, setzten viele Producer von EDM, Electronica und ähnlichen Stilen lange Zeit eher auf Maschine. Jedoch verschwimmen diese Grenzen zunehmend und beide Systeme bieten alle Möglichkeiten, um Beats aller Stilrichtungen zu produzieren. Mittlerweile gibt es sogar Plugins von Native Instruments für die MPC – vor einiger Zeit noch undenkbar.
Der Haken an der Sache: Die Standalone-Varianten beider Systeme wie die Maschine+ oder die neue MPC Live III gehen ganz schön ins Geld.
Sehr viel günstiger gelingt der Einstieg in die Welt von MPC oder Maschine mit den hybriden Systemen, die es sowohl von AKAI als auch von Native Instruments gibt. Das AKAI MPC Studio (hier bei Thomann*) und die NI Maschine Mikro MK3 (hier bei Thomann*) bestehen jeweils aus einem speziellen Controller, der perfekt auf die jeweilige Software abgestimmt ist. Die MPC- bzw. Maschine-Software ist selbstverständlich im Paket enthalten. Beide Systeme werden mit großen Librarys mit Sounds und Loops ausgeliefert, die einen guten Startpunkt zum Beats bauen bilden und sich mit Expansions flexibel erweitern lassen. So profitierst du vom bewährten MPC- bzw. Maschine-Workflow, ohne gleich eine vierstellige Summe in ein Standalone-Gerät zu investieren.
- Produktseite MPC Studio
- Produktseite Maschine Mikro MK3
- Mehr von AKAI Professional
- Mehr von Native Instruments

Günstige Sampler: Maximale Flexibilität beim Beats bauen
Sampler gehören zu den flexibelsten Beatmaking-Tools überhaupt: Man kann sie mit beliebigen Sounds „füttern“ und jedes Geräusch in einen Sound für den nächsten Track verwandeln. Ein Sampler kann alles sein: Drummachine, Synthesizer oder Abspielstation für selbst aufgenommene Bass-, Gitarren-, Piano- oder Vocal-Samples. Vor allem, wenn du nicht gern mit Software arbeitest und lieber DAWless mit Hardware unterwegs bist, ist ein Sampler wie gemacht dafür, die Zentrale deines Beat-Studios zu bilden. Aber auch in Kombination mit einer DAW kann Hardware ihre Stärken ausspielen.
- DAWless: Elektronische Musik ohne DAW und Rechner
- DAWless: Hip-Hop Beats und Rap ohne DAW und Rechner
- DAWless: Singer und Songwriter ohne Rechner und DAW
Leider reißen umfangreiche Sampling-Workstations wie die oben erwähnte MPC-Serie, Elektrons Digitakt II oder Tonverk oder der ISLA Instruments S2400 ein empfindlich großes Loch in den Geldbeutel. Aber es gibt auch einige günstige Geräte auf dem Markt, mit denen man weit kommen kann, wenn man etwas kreativ ist.

Ein Sampler, der für wenig Geld zu haben ist und trotzdem jede Menge Spaß macht, ist der KORG volca sample. Ohnehin wirst du beim Thema „Beats bauen für wenig Geld“ immer wieder über die verschiedenen Geräte der volca-Serie stolpern. Ein kleiner Haken: Genau genommen ist der volca sample gar kein richtiger Sampler, weil er keinen Audioeingang hat und Samples erst über USB importiert werden müssen. Allerdings gibt es eine dazugehörige Smartphone-App, mit der man sampeln und das Ergebnis dann direkt auf den volca sample übertragen kann.
Der volca sample kann bis zu acht Stimmen gleichzeitig wiedergeben und bietet Platz für bis zu 200 Samples (insgesamt ca. 130 Sekunden). Auch ein 16-Step-Sequencer mit Motion Sequencing (Aufzeichnung von Reglerbewegungen) gehört zur Ausstattung, ebenso wie einige Effekte. Über die Sync-Buchsen kannst du den volca sample jederzeit mit weiteren Geräten aus der volca-Serie kombinieren.
Den KORG volca sample bekommst du bei Thomann*.


Ebenso kompakt, aber deutlich leistungsstärker (und leider auch teurer) ist der Roland P-6 aus der AIRA Compact-Serie. Der kleine Sampler im Taschenformat kann bis zu 16 Stimmen wiedergeben, verteilt auf sechs polyphone Parts. Sein Sequencer bietet 64 Steps und 64 Pattern-Speicherplätze, also deutlich mehr als der volca sample. Der größte Vorteil ist jedoch, dass der P-6 sowohl über einen Audioeingang als auch über ein integriertes Mikrofon verfügt, wodurch du direkt mit dem Gerät sampeln kannst – dank integriertem Akku sogar unterwegs!
Darüber hinaus bietet der P-6 viele Möglichkeiten zum kreativen „Verbiegen“ von Samples. Neben einer Reihe von Performance-Effekten gibt es sogar eine komplette Granular-Engine. (Tipp: Mehr zum Thema Granularsynthese erfährst du hier.) Damit können aus einfachen Samples komplett neue Sounds entstehen – ideal für das kreative Beatmaking.
Den Roland P-6 bekommst du bei Thomann*.



Wenn du ca. 300 Euro für einen Sampler locker machen kannst, wird die Auswahl deutlich größer. In dieser Preisklasse tummeln sich Geräte wie Teenage Engineering EP-133 K.O. II, Elektron model:samples, Sonicware LIVEN Lofi-12 und Novation Circuit Rhythm, mit denen man durchaus komplette Beats auf professionellem Niveau produzieren kann. Wenn du mit Hardware Beats bauen und dafür erstmal nur ein Gerät anschaffen möchtest, würde ich zu einem dieser Sampler tendieren, denn damit bist du maximal flexibel.
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