von Marcus Schmahl | Geschätzte Lesezeit: 6 Minuten
Techno Rumble in Ableton Live - leicht gemacht!

Techno Rumble in Ableton Live - leicht gemacht!  ·  Quelle: Marcus Schmahl

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Techno Rumble ist das wichtigste Element im Musikgenre Techno. Kurz umschrieben ist dieser Effekt eine Art Subbass-Effekt für die Kick-Drum. Und die spielt in im Techno eine absolut tragende Rolle. Aber wie wird dieser zur Kick passende Effekt erzeugt? Hier gibt es viele Möglichkeiten und Effekt-Plugins, die euch die Arbeit abnehmen. Und das leider mit nur wenigen Möglichkeiten, eingreifen zu können. In diesem Sounddesign-Workshop möchte ich euch vorstellen, wie ihr den sogenannten Techno Rumble in der DAW Ableton Live erzeugen könnt. Eben wie ein Electronic Music Producer.

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Sounddesign für Techno-Produzenten

Im Club, aber auch zu Hause auf Kopfhörern oder der eigenen PA muss im Techno die Kick-Drum und der Bass „wummern“. Das ist nämlich das wichtigste Element in dieser Musikrichtung. Und das möglichst im Groove. Aber wie erstellt man einen solchen Sound? Natürlich gibt es hier am Markt Unmengen an Loop- und Sample-Librarys, Online-Plattformen, gespickt mit One-Shot-Sounds und VST-Plugins, die euch eine brachiale Kick inklusive Subbass ausspucken. Möchtet ihr aber einen Schritt weiter gehen, also in den Sound eingreifen oder sogar von Grund auf euren eigenen Groove bauen – Fehlanzeige.

Deswegen zeige ich euch eine Möglichkeit, wie ihr mit Ableton Live (mein Setup: Ableton Live Suite 11.2) sehr einfach mit den mitgelieferten Devices euren individuellen Kick-Bass-Groove erstellen könnt.

  • Tipp: Dieser Workshop lässt sich ebenso in anderen DAWs nachbilden.
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Rumble-n – so geht’s!

In „Fachkreisen“ heißt dieser spezielle Subbass, der mit der Kick-Drum verschmolzen den treibenden Techno-Groove bildet: Techno Rumble. Zuallererst benötigen wir natürlich eine Kick-Drum. Hier reicht definitiv ein Kick-Sample der legendären 909 (dieses findet ihr in jeder Sound-Bibliothek oder besitzt ihr etwa eine echte Roland TR-909?), aber jede andere Kick oder ein Kick-Synthesizer passen ebenso. Diesen Sound laden wir in ein Simpler-MIDI-Device (oder Drum-Rack) oder setzen den Synthesizer in eine MIDI-Spur. Baut euch danach ein „four-on-the-floor“ MIDI-Pattern und lasst dieses in einem für euch passenden Techno-Tempo abspielen. Das Tempo ist sehr wichtig, um in den nächsten Schritten den perfekten Groove zu modellieren.

Die Kick als Ausgangspunkt

Die Kick als Ausgangspunkt

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Roland TR-8S
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Anschließend platzieren wir in diese Spur ein Audio Effect Rack. Dieses Rack hat den Vorteil, dass wir verschiedene Effektketten miteinander mischen können. In diesem Fall benötigen wir nämlich eine Kette für das „trockene“ Kick-Signal und eine zweite für den Rumble-Effekt. Um Effektketten zu erstellen, müsst ihr im Audio-Effect-Rack auf der linken Seite den Button „Ketten-Liste ein-/ausblenden“ klicken. Es erscheint ein leeres Feld auf der rechten Seite, in das ihr mit einem Rechtsklick eine Kette erzeugen könnt. Diesen Vorgang erledigt ihr zwei Mal. Danach könnt ihr optional die neuen Ketten in „Original“ und „Rumble“ umbenennen. Profis unter euch können drei (oder mehr) Ketten mit unterschiedlichen Effekten ausprobieren – es lohnt sich!

Das Audio Effect Rack

Das Audio Effect Rack

Der Hall macht den Techno Rumble

Jetzt geht es an den Klang der Kick-Drum. Sehr cool und ein perfektes all-in-one Tool für eine fette Kick ist das Device Drum Buss. Hiermit lassen sich „Fatness“, Transienten und Bassanteil des Sounds wirklich gut und nach eigenem Geschmack und natürlich auch passend zum Ausgangsmaterial einstellen. Ihr müsst nur ein wenig mit den Reglern spielen. Dann werdet ihr merken, welche Werte euren neuen Kick-Sound ergeben wird. Weitere Effekte braucht diese „Dry“-Kette für mich nicht. Jetzt könnt ihr diese Kette erst einmal stummschalten.

Reverb erzeugt Rumble

Reverb erzeugt Rumble

Die Rumble-Kette stellt den Wet-Bereich des Effekts dar – bitte einmal auf diese Kette zum Auswählen klicken. Hier bauen wir uns nun aus dem Original-Sound der eingesetzten Kick einen Subbass mit viel Groove. Die Kick muss erst einmal verlängert werden und sie benötigt den „Boom“-Sound. Diesen Effekt erzeugt man mit einem Reverb. Für meinen Workshop nutze ich das Hybrid Reverb von Live. Das hat den Vorteil, dass man eigene IR-Samples einladen kann, um den Klang nochmals mehr zu individualisieren. Aber es stehen euch im Paket schon etliche Hall-IRs zur Verfügung. Natürlich könnt ihr hier auch andere Hall-Plugins ausprobieren.

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In diesem Device stellen wir den Effektanteil unten rechts auf 100 Prozent „Wet“. Somit gelangt der Original-Sound nicht in Ausgang dieser Effektkette. Anschließend setzen wir ein Utility Device dahinter und klicken auf „Mono“, um die Seiteninformationen das Reverbs zu eliminieren, die in einem Subbass nichts zu suchen haben. Rechts daneben folgt ein Saturator zum Anfetten des Effekts und für mehr „Grittiness“. Um das Audiosignal wieder zu bändigen, benötigen wir jetzt einen Equalizer (hier: EQ Eight). Ein Low-Cut bei zirka 20-25 Hz und ein High-Cut bei 150-200 Hz sollten euch jetzt die Richtung zeigen, die wir gehen wollen.

Die richtige Mischung macht's

Die richtige Mischung macht’s

Noch mehr Sounddesign gefällig?

Natürlich könnt ihr mit weiteren Bändern den Rumble-Effekt noch weiter formen (z. B. leichte Anhebung bei 100 Hz). Jetzt könnt ihr die „Original-Kette“ wieder aktivieren und dazumischen. Denn abschließend muss (!) am Ende der Rumble-Kette ein Lautstärke-Ducker sitzen, der den Subbass-Rumble immer dann ausblendet, sobald die Kick-Drum einsetzt (also immer auf den 4/4-Schlag). Und das müsst ihr inklusive Kick abhören. Diese Bewegung erhaltet ihr mit einem weiteren Utility Device und einer Envelope-Modulation im Kick Drum Clip. Frei eingezeichnet könnt ihr so den Groove des Rumbles lautstärkentechnisch selbst bestimmen.

Hüllkurvenmodulation

Hüllkurvenmodulation

Am Ende postiere ich ein weiteres Drum Buss Device hinter das Audio Effect Rack, das Kick und Rumble nochmals mehr verschmelzen lässt. Darüber hinaus könnt ihr hiermit das Gesamtpaket für euren Track „finetunen“.

Tipps & Tricks für noch mehr Groove

Versucht doch einmal verschiedene IR-Samples in Hybrid Reverb. Ihr werdet sehen, dass ein unterschiedliches Reverb einen komplett anderen Rumble-Groove erzeugt.‌ Auch das Verändern des Equalizers, des Saturators und der Hüllkurve für die Volume-Modulation (Sidechain-Effekt) bewirkt einen komplett anderen Rumble-Sound. Am Ende macht es die richtige Mischung aus Original-Kick und Rumble-Bass. Wie in allen Sounddesign-Workshops: Übung macht den Meister! Ich wünsche euch viel Spaß beim Probieren. Aber Achtung: Zu lautes Abhören über einen längeren Zeitraum schädigt eure Ohren!

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Ihr habt Fragen zu diesem Workshop oder weitere Ideen, vielleicht Anregungen für weitere Sounddesign-Workshops? Dann schreibt uns diese doch hier unten in die Kommentarsektion.

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Video zum Thema Techno Rumble

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Bildquellen:
  • Die Kick als Ausgangspunkt: Marcus Schmahl
  • Das Audio Effect Rack: Marcus Schmahl
  • Reverb erzeugt Rumble: Marcus Schmahl
  • Die richtige Mischung macht's: Marcus Schmahl
  • Hüllkurvenmodulation: Marcus Schmahl
  • screenshot_volumeshaper_comp: Cableguys
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Eine Antwort zu “Techno Rumble in Ableton Live – leicht gemacht!”

    Samuel sagt:
    0

    Ich mag die soundesign workshop reihe :)

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