von Lasse Eilers | Geschätzte Lesezeit: 5 Minuten
Sound like Björk

Der Sound von Björk  ·  Quelle: Lasse Eilers

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Gestern ist das neue Album „Fossora“ von Björk erschienen – ihr erstes seit fünf Jahren. Das nehmen wir zum Anlass, uns den charakteristischen Sound der isländischen Sängerin einmal genauer anzusehen. Wie entsteht die Musik von Björk? Und mit welchem Equipment könnt ihr ähnliche Ergebnisse erzielen?

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Der Sound von Björk

Ich bin quasi mit Björk aufgewachsen; ihre ersten Soloalben „Debut“, „Post“ und „Homogenic“ waren in den Neunzigern auf Heavy Rotation in meinem CD-Player. Die ungewöhnlichen Arrangements und Beats, die in Zusammenarbeit mit Produzenten wie Nellee Hooper, Mark Bell und Guy Sigsworth entstanden, faszinierten und inspirierten mich. Ich muss gestehen, dass meine persönliche Begeisterung für die Musik von Björk nach „Vespertine“ (2001) etwas abgeflaut ist – irgendwie kam ich bei ihrer künstlerischen Entwicklung danach nicht mehr wirklich mit. Aber während ich diesen Text schreibe, läuft „Fossora“ und ich stelle fest, dass Björk immer noch sehr gut darin ist, abseits der ausgetretenen Pfade zu wandeln. Techno mit Bassklarinette – das macht sonst wirklich niemand!

Aber fangen wir von vorne an. Einer der besten Einblicke in die Entstehungsweise der ersten Björk-Alben ist diese sehenswerte Dokumentation von „The South Bank Show“ aus dem Jahr 1997, die während der Aufnahmen zum Album „Homogenic“ entstand. Damals hatte die Sängerin den Trubel Londons hinter sich gelassen und sich nach Spanien zurückgezogen, um in aller Ruhe an ihrem neuen Sound zu feilen, der in den Folgejahren zu ihrem Markenzeichen werden sollte: Beats, Streicher, Gesang – nicht mehr und nicht weniger. Man könnte meinen, Peter Fox sei auch ein Björk-Fan gewesen.

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Ab ca. 37:00 sieht man Björk mit einem Yamaha SU10 – einem kleinen, batteriebetriebenen Sampler, der dem Produzenten Mark Bell gehörte. Björk selbst fühlte sich laut eigener Aussage auf dem Schwestergerät QY20 wohler, das auch in diesem kurzen Video über ihr Heimstudio aus dem Jahr 1994 zu sehen ist – zusammen mit dem gleichen Tascam-Vierspurrecorder, den ich und unzählige andere damals auch hatten.

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Mit dem SU10 und QY20 hatte Yamaha damals mobile Geräte im Angebot, die man heute wohl als Grooveboxen bezeichnen würde. Die Idee ist immer noch aktuell: Fernab jeder Steckdose sampeln und produzieren und sich dabei von den Geräuschen um einen herum inspirieren lassen. Die heutige Entsprechung wäre wohl am ehesten ein mobiler Sampler wie der Roland SP-404 MKII oder das Groovebox-Tandem Novation Circuit Tracks und Rhythm. Damit könnt ihr genau wie damals Björk am Strand herumlaufen und Beats bauen.

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Roland SP-404MKII
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Novation Circuit Rhythm
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Novation Circuit Tracks
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Mehr zu mobilen Grooveboxen findet ihr hier.

In der Video-Doku zu „Homogenic“ ist auch eine Roland TR-909 zu sehen, die damals ebenfalls Teil von Björks Heimstudio war und deren Sounds sich in vielen Beats auf diesem Album wiederfinden. Die echte 909 ist mittlerweile unerschwinglich – zum Glück gibt es inzwischen günstigere Alternativen wie die Behringer RD-9 oder die Roland TR-8S.

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Roland TR-8S
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Beats und Streicher

Stichwort Streicher: Seit „Homogenic“ sind sie untrennbar mit dem Sound von Björk verbunden. Falls ihr es selbst ausprobieren möchtet, wären diese Einsteiger-Geige oder dieses Cello vielleicht etwas für euch:

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Wer nicht gleich Geige oder Cello lernen möchte, kann natürlich auf eine der zahlreichen Sample-Librarys zurückgreifen. Aktuelle Librarys bieten Streichensembles in verschiedenen Größen von Solo-Instrumenten bis zum Sinfonieorchester. Mit Samples verschiedenster Spielweisen lässt sich der Klang eines echten Ensembles ziemlich authentisch nachahmen. Wetten, dass auch Björk damit arbeitet?

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Software: Von Sibelius bis Melodyne

Zum Arrangieren ihrer Streicher verwendete Björk damals übrigens keine DAW-Software, sondern das Notensatzprogramm Sibelius, das inzwischen von Avid vertrieben wird. Auch hier ist eine Library mit Sounds enthalten, sodass ihr direkt in Sibelius professionell klingende „Mockups“ erstellen könnt. Auch die Software Dorico von Steinberg ermöglicht euch das Erstellen von Arrangements in Notenschrift.

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Wo wir gerade bei Software sind: Später wurde die DAW Pro Tools zu einem wichtigen Teil von Björks Produktionsweise. Wie sie in diesem Artikel in Sound on Sound erzählt, entstanden die Beats für „Vespertine“ aus Geräuschen, die sie in ihrem Haus aufgenommen und dann in Pro Tools verfremdet und arrangiert hatte. Natürlich muss man dafür aber nicht Pro Tools verwenden – in jeder anderen DAW geht das auch. Aus heutiger Sicht wäre Ableton Live wahrscheinlich eine gute Wahl für diese Arbeitsweise – der Produzent Arca, mit dem Björk für die Alben „Vulnicura“ (2015) und „Utopia“ (2017) zusammenarbeitete, arbeitet damit.

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Auch die Software Melodyne wird von Björk nach eigener Aussage genutzt. Das Plugin ermöglicht die freie Tonhöhen- und Timing-Anpassung von polyphonem Audiomaterial – etwas, das zu Beginn von Björks Karriere noch völlig unvorstellbar war. Für „Vulnicura“ erstellte sie Arrangements mit ihrer Stimme in Melodyne und übertrug sie dann auf die Streicher.

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Fossora: Beats und Klarinetten

Während Streichinstrumente lange Zeit eine Hauptrolle in ihrem Sound spielten, verwendet Björk auf ihrem neuen Album „Fossora“ nun viele Holzblasinstrumente. Vor allem der Klang der sechs Klarinetten und Bassklarinetten prägt das Album und die Single „Atopos“. Es ist ein Sound, den man in der Popmusik sonst nicht oft hört – aber die Grenzen des Pop haben Björk ja ohnehin noch nie interessiert. Wer es selbst versuchen möchte – bitte sehr:

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Habt ihr „Fossora“ schon gehört und wie findet ihr den neuen Sound von Björk? Ich selbst muss mich glaube ich noch ein bisschen an das Album gewöhnen – aber das war auch bei einigen anderen ihrer Alben so. Was meint ihr?

Video

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7 Antworten zu “Der Sound von Björk – von „Debut“ bis “Fossora“”

    Ragnar sagt:
    3

    Leider nicht meins. Die Sache scheint bei mir so zu sein: entweder ungewöhnliche Stimme, oder abstrakte Instrumentierung / Musik, beides einzeln holt mich ab, der Mix aber selten.

    Christoph sagt:
    7

    Schade, dass kritische Kommentare hier einfach gelöscht werden. Ich bleibe dabei: dieser Artikel ist inhaltlich schwach und eine reine Werbeaktion. Da ist von Streichern bei Björk die Rede und dann bekomme ich einen Link zu Geigen bei Thomann. Das ist sinnfrei.

    Viele Grüße

    Christoph

    mike sagt:
    1

    Björk ist ein Thema für sich.
    Ja sie läuft mit einem alten qy20 am Strand rum und jammt auch damit herum. Hat ihr denn noch keiner einen op-1 gezeigt?
    Auf Island benutzen „gus gus“ Eurorackmodule von Doepfer.
    Björk hat momentan nichts aktuelles
    Aufjedem Fall ist ihr Klangspektrum „frei“ von Mainstream. Sie benutzt was sie in die Hände bekommt.
    ;-)

    SlapBummPop sagt:
    0

    Aufnahmetechnisch durchaus interessant und hörenswert. Musikalisch gibt mir das aber zu wenig. Es geht ja, sofern ich das Album richtig verstehe, um die Mystik des Waldes, der Natur, dem wachsen, gedeihen und vergehen. Dem Kreislauf des Lebens und dafür ist mir das teils alles zu nervös, wild, hektisch und auch teils auch zu düster/dramatisch.
    (Sorry, ist meine persönliche Meinung)
    Ich erlebe den Wald scheinbar doch ganz anders als Björk. Ich empfinde den Wald eher beruhigend, fließend, stimmig und viel weniger dramatisch. Vielleicht sollte Björk mal Waldbaden, liegt auch voll im Trend ;-)

    Gruß
    SlapBummPop

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