von Julian Schmauch | Geschätzte Lesezeit: 6 Minuten
Software-Boutique: Glow, Magma, Millumin 4 und PatchWork 2.6

Software-Boutique: Glow, Magma, Millumin 4 und PatchWork 2.6  ·  Quelle: Lese Audio / Gearnews

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Diese Woche sind in der Software-Boutique vier ganz besondere Tools dabei. Glow und Magma sind beides Tools zum Freezen und Granulieren von Automaterial. Millumin 4 ist ein mächtiges visuelles Werkzeug für Projection Mapping. Und mit PatchWork 2.6, unserem Deal der Woche, bastelt ihr Plugin-Ketten für alle DAWs! 

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Software-Boutique: Die Highlights der letzten Woche (KW 39)

Ereignisreiche Woche im Musiksoftwareland! So wurde kurz nach Redaktionsschluss der letzten Software-Boutique Komplete 14 von Native Instruments vorgestellt. Kontakt 7 mit neuem Browser, in der größten Version, der Collector’s Edition, fast 50 neue Sampling-Instrumente. Und geteilte Meinungen – für die einen zählt die Vielfalt der Instrumente. Für die anderen ist nur das graphische Aufhübschen von Kontakt und keine anderen neuen Instrumente oder Synths etwas dünn. Wie seht ihr das?

Dazu erschienen neue Versionen von drei großen DAWs! Ableton Live 11.2 bringt AUv3-Unterstützung und einen überarbeiteten Reverb. Pro Tools 2022.9 kann nun mit ARA2-Plugins wie Melodyne arbeiten. Und es gibt wieder eine Free-Version zum Download. Und Studio One 6 von PreSonus erschien. Hier wurde am Workflow gefeilt. Nun können Videodateien und Lyrics importiert werden, es gibt eine neue Vorlagenfunktion und vieles mehr!

Lese Glow – Granular-Effekt mit drei Engines

Zwar wächst die Anzahl der Granular-Effekte und Granular-Synthesizer, es bleibt aber im Arrangement eines Songs immer eine Herausforderung, die glitzernden Granular-Wolken unterzubringen. Denn hier flirrt und flackert so viel im Stereopanorama und im gesamten Frequenzsprektrum – Drums, Bass und Vocals akustisch nicht vollkommen zu verschlucken, ist nicht immer leicht. Und so bringt Glow von Lese, ein Granular-Effekt nicht unähnlich zu Portal von Output und Efx Fragments von Arturia, einige Werkzeuge mit, um die Granularwolken zu bändigen.

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Wem der Hersteller bekannt vorkommt, Lese hat dieses Jahr bereits vier andere, immer eher ungewöhnliche Effekt-Plugins veröffentlicht. Bei Glow verrichten gleich drei Granular-Engines ihren Dienst. Jede erzeugt bis zu 50 Grains pro Sekunde, also bis zu 150 flirrende Audioschnipsel insgesamt!

Jede der Engines kann in anderer Geschwindigkeit laufen, bringt jeweils ein eigenes Freeze-Modul mit und kann unterschiedlich moduliert werden. Außerdem beherrscht jede Engine zwei unterschiedliche Granular-Modi: Stream und Cloud. Außerdem sind fünf Effekte an Bord, die den Sound zusätzlich verändern: Delay, Crunch, Reverb, Chorus und Compressor.

Tipp: Das Freeze-Modul kommt mit einem Envelope-Follower. So kann je nach Lautstärke des Eingangssignals der Freeze-Punkt verschoben werden. Breaks und Beats bekommen dadurch eine vollkommen neue Textur!

Lese Glow gibt es für Windows (keine Mindestversion genannt) im Format VST3 und auf macOS (keine Mindestversion genannt, M1 Native kompatibel) als AU und VST3. Das Plug-in kostet 55 Dollar und kann auf der Webseite erworben werden.

K-Devices Magma – Freeze-Effekt mit Verzerrer

Selten konnte ich thematisch so gut eine Brücke zwischen zwei Effekten in der Software-Boutique schlagen, wie von Glow zu Magma. Denn wo der eine Effekt im Granular-Effekt ein Freeze-Modul mitbringt, ist der andere, Magma, ein reiner Freeze-Effekt voller ungewöhnlicher Ideen. Eine Freeze-Funktion gibt es in einer wachsenden Zahl an Granular-, Delay- und sogar Reverb-Effekten. Die Idee: Das effektierte Signal wird an einer Stelle ganz dem Namen nach eingefroren, meist nur einige Millisekunden Audiomaterial, und dann geloopt. Damit erzeugt man aus den verschiedensten Audiosignal wunderschöne, mal düstere, mal glitzernde Drone-Sounds.

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K-Devices Magma ist der erste Effekt in der neuen Serie des Herstellers totem. Besonderheit: Über den „Memory“-Regler kann man den Effekt das gefreezte Material „vergessen“ lassen, er springt also schneller zu neuem Material zum Einfrieren. Dazu kann das Signal über den „Temperature“-Regler angewärmt, also leicht verzerrt werden.

Tipp: Wie bei Glow ist in Magma ein Envelope Follower dabei, den man über den „RAW“-Button aktiviert.

K-Devices Magma gibt es für Windows (keine Mindestversion genannt, 64 Bit) im Format VST3 und auf macOS (keine Mindestversion genannt, 64 Bit, M1 Native kompatibel) als AU und VST3. Das Plug-in kostet 19 Euro (Einführungspreis, später 39 Dollar) und kann auf der Webseite erworben werden.

Anomes Software Millumin 4 – Licht- und Video-Software in einem

Projection Mapping gehört zu den eindrucksvollsten Visuals. Ein steinernes Gebäude, eine schlichte Anordnung von Kartons, Kisten und Leinwänden, die im Hellen komplett langweilig aussehen, erwachen durch die Technologie im Dunkeln zum Leben. Die Grundidee: Ein besonderer Beamer scannt vorher das Gebäude oder die Anordnung. Dann wird auf jede Teilfläche ein anderes, oft animiertes Visual projiziert. Sobald es dunkel ist, sehen ganze Häuserfronten dann aus, als seien sie lebendig.

 

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Natürlich liegt das Haupteinsatzgebiet der Technik im Bereich der Gallerieinstallationen, Museen und Theater. Aber auch für DJs, Producer und Bands kann Projection Mapping im Kleinen für Visuals auf der Bühne eine äußerst interessante Erweiterung sein. Millumin 4 von Anomes Software gehört hier zu den Großen der Branche. Vielfach wird die Technologie auf Bühnen, bei besonderen Events von Museen oder bei Theaterstücken eingesetzt.

Neu in Version 4 ist unter anderem die Unterstützung des Netzwerk-Video-Protokolls NDI. Dazu können sogar Plugins und Effekte aus Adobe After Effects, Adobe Photoshop, Unity und Cinema 4D geladen werden. Auch Datenströme mit Signalen wie DMX (für Lichtsteuerung), OSC (zur Steuerung von MIDI-Devices über Netzwerkverbundingen) und MIDI können in Projekte in Millumin eingebunden werden. Dazu kann die Software nun die verbreiteten ATEM Switcher von Blackmagic Design direkt ansteuern.

Anomes Software Millumin 4 gibt es für macOS (ab 10.14, für M1 optimiert) als Standalone. Die Software kostet 399 Euro und kann auf der Webseite erworben werden.

Deal der Woche: Blue Cat Audio Blue Cat’s PatchWork – Alte Plugins in neuen DAWs und Mixing Chains

Einmal eine Plugin-Kette aus den Lieblings-Dritt-Plugins bauen, sie in jeder DAW laden – wie praktisch wäre das! Nutzt man eine DAW an einem Rechner, bietet fast jede DAW Möglichkeiten, eine Kette von Plugins, beispielsweise zum Abmischen von Vocals, abspeichern zu können. Sobald man aber auf mehreren Rechnern, vielleicht auch mit unterschiedlichen DAWs, aber auch mit Plugins arbeitet, die veraltet sind, sind die meisten DAWs hier hoffnungslos überfordert. Tools wie DDMF Superplugin und Metaplugin oder eben Blue Cat’s PatchWork von Blue Cat Audio bieten hier eine Alternative.

 

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Acht Ketten zu je acht Plugins lassen sich in einer Instanz von PatchWork laden. Zwischen den Ketten kann man auf Wunsch hin- und herschalten, um so die beste Kombination aus Plugins für den eigenen Mix zu finden. Auch beherrscht das Tool automatische Pegelanpassung zwischen den Plugins, Gain Staging ist also kein Problem.

Tipp: Auch zum Layering mehrerer virtueller Instrumente kann PatchWork genutzt werden! So kombiniert ihr Kontakt, Omnisphere und Vital zu einem riesigen Synth für alle DAWs!

Blue Cat Audio Blue Cat’s PatchWork gibt es für Windows (Ab 7, 64 Bit) als VST2, VST3 und AAX und für macOS (ab 10.13, bisher nicht M1 Native kompatibel) als AU, VST2, VST3 und AAX. Das Plugin kostet noch bis 26. Oktober 2022 im Sale 79 Euro, regulär 99 Euro, und kann bei Thomann* erworben werden.

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Blue Cat Audio Blue Cat's PatchWork Download
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Infos über die Plugins in der Software-Boutique

Videos über die Plugins in der Software-Boutique

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