von Moogulator | Geschätzte Lesezeit: 3 Minuten
Mutable Instruments

Mutable Instruments  ·  Quelle: Mutable Instruments

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Es ist nun so weit, die berühmte Ankündigung ist gemacht und nun gibt es klare Zeiten. Zum Ende des Jahres 2022 wird Mutable Instruments die Pforten für immer schließen. Der bekannte und sehr beliebte Hersteller aus Frankreich wird damit Geschichte geschrieben, aber auch etliche Nachahmer haben.

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Mutable Instruments ist Geschichte

Offiziell heißt es auf der Website von Mutable Instruments nun, dass der Modulhersteller mit hohem Innovationsfaktor und dem offenen Konzept hinter Émilie Gillet zum Ende diesen Jahres schließt. Dazu gehört, dass ab sofort keine neuen Module gebaut werden und die Firma Mutable Instruments dann nicht mehr existieren wird. Um den offenen Charakter zu demonstrieren, finden sich viele der Module und Konzepte als Open Source im Github-Account von Émilie wieder. Die Idee, die Firma aufzugeben und buchstäblich nach Australien zu gehen und sich mit Pinguinen zu beschäftigen (oder so), gab es bereits.

Erst kürzlich gab es ein sensationelles Update für Plaits, das das Modul mal eben „zum DX7 macht“, also einem 6-Operatoren-FM-Synthesizer. Genau dadurch zeigt Émilie eigentlich, wieso man diese Firma nur lieben konnte, denn man bekommt wirklich etwas – selbst noch „im sterben liegend“ gibt es Updates – welche Firma hat zum Ende hin schon ihre Geräte noch einmal „frisch“ gemacht?

Lizenzen vs. ungefragt gejagt

Einer der Gründe für die Aufgabe ist offenbar auch, dass Firmen offiziell die Konzepte hinter den Modulen übernehmen können. Deshalb gibt es im Hector-Effektmodul bis hin zu diversen Clones (nicht nur dem bei „Brains“ von Behringer) exakt die Funktionen, die es in Mutable Instruments Modulen gibt. Man findet sie auch in Arturias „Freak“-Synthesizer-Serien. Bei keinem der Hersteller ist wirklich bekannt, ob man offensichtlich nicht gefragt hat, nur der Form halber und ebenso oder anderen schon erwähnten heutigen Varianten. Wie auch immer – dies ist einer der Gründe für dieses Ende, sicher aber nicht der einzige.

Es gibt zudem in zahllosen weiteren Produkten Elemente oder komplette Funktionen der Mutable Instruments Produkte in aktuellen Modulen. Die meisten sind ebenfalls Module, andere bauen sie als Synthesemodell ein oder kommen einem „sehr bekannt vor“ – und das schon aufgrund der Bezeichnung. Émilie hat die Synthesizer-Landschaft ordentlich umgedreht und bewegt. Das war schon mit den sehr beliebten analogen Filtermodulen des Polivoks Filters so und später mit dem wirklich großen Erfolg des Shruti Synthesizers, der auch das Logo bekannt machte. Den bekam man offiziell nur als Bausatz und genau deshalb ist der große Erfolg von tausenden verkauften Shrutis bemerkenswert.

Wer Reparaturen benötigt, kann sich noch bis Juni 2023 an Mutable Instruments wenden, danach ist der Ofen aus. Wir verlieren noch eine Träne der Dankbarkeit und trauern um diese Module, die wirklich in fast jedem System zu finden sind – das hat Gründe!

Videos zu Mutable Instruments

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14 Antworten zu “Mutable Instruments schließt die Tore – Schade!”

    donidiotis sagt:
    2

    Plaits clone
    Oscillosaurus
    micelus synths
    ANTUMBRA

    usw usw. haben alle nicht gefragt, nur sind manche Hersteller gleicher .P

    Moogulator sagt:
    0

    „nicht fragen“ bedeutet – man kann es nutzen und es wäre nett gewesen vorher zu fragen – so verstand ich Emilie in ihren Antworten. Welche der Firmen es taten und welche nicht ist nicht komplett bekannt – sie alle haben es aber verwendet – bei einigen wie zB bei Arturia wurde es zB. klar nicht kommuniziert, bereut. Daher gab es eine Enttäuschung seitens der Urheberin.

      Notstrom sagt:
      0

      Arturia hat gefragt, und sogar im neuesten Produkt, dem Minifreak, Mutable Instruments in den Credits vom Handbuch für den Synth entsprechend gewürdigt. Inwieweit die MIT Lizenz da eine monetäre Beteiligung und Einwilligung seitens von MI nötig macht, mögen sich Juristen drüber streiten.

    Holger Steinbeck sagt:
    5

    Und wenn alle erst vorher gefragt hätten, wäre dann das Endergebnis ein anderes und Mutable Instruments würde weitermachen?

      donidiotis sagt:
      1

      nicht wirklich, Mutable Instruments ist wie vieles im Modularbereich eher teuer und je länger desto weniger Leute sind bereit das zu bezahlen. ein anderer Aspekt könnten auch die aktuellen Bauteilepreise für Kleinabnehmer sein.

    Green Dino sagt:
    0

    Ein Problem war sicher, dass Module quasi als Kopien der MI Module auf den Markt gebracht wurden und viele Käufer aber nicht verstanden hatten, dass sie dadurch keinen Support von Mutable „mitgekauft“ haben. Das war ziemlich viel Stress, aber Emilie war schon klar, dass einige ihre Ideen weiterentwickeln werden und andere sie einfach kopieren werden. Teilweise in nicht so guter Qualitär. Das war aber nicht das Problem.

    Das mit dem Fragen bezog sich glaube ich auf den Microfreak, da war die Kommunikation unglücklich gelaufen und das Marketing anfangs so dargestellt als wäre MI am Microfreak beteiligt gewesen.. Kann man im Mutable Forum nachlesen und es wird sicher auch einen Thread geben, der das Ende von MI erklärt…

      donidiotis sagt:
      0

      Arturia ist seit Ives Usson nicht mehr dabei ist irgendwie langweilig geworden aber immerhin versuchen sie die Preise dank Chinaproduktion tief zu halten. Mutable solltesich eigentlich geehrt fühlen das ihre Opensource von Arturia verwendet wird, Behringer sind wohl die einzigen auf dem Markt die zusätzlich noch die QSoundualität erhöht haben. Wir sprechen hier über ein Modul, Mutable hatt aber einpaar mehr.

    Benny Lava sagt:
    0

    Zumal ja auf der GitHub-Seite genau angegeben ist, wie man die Software verwenden darf.
    Da kann er sich nicht hinterher beschweren.

    Das Prinzip ist auch bei Linux und anderer Open-Source-Software unter dieser Lizenz bekannt. Da entwickeln auch viele freiwillig und kostenlos und andere verdienen damit Milliarden. Wenn man das nicht will, muss man es ja nicht so machen.

    Professor von Düsen sagt:
    0

    ..die Lizenzbedingungen sind doch klar definiert, warum sollte das Nichtfragen einer der Gründe der Schließung sein? Das sind wohl eher Mutmaßungen oder..?

      Green Dino sagt:
      0

      Genau und Emilie hat auch kein Problem damit. Sonst hätte sie ja wohl etwas anderes gemacht…Wie gesagt, damals beim Microfreak lief einiges schief, Arturia besserte nach und damit war auch diese Sache ok.

      Ich wollte mir gestern noch ein Plaits kaufen, ist ja schon alles weg….

    Dirk Behrens sagt:
    0

    Wenn du es ganz genau wissen willst: Wir haben aus „er“ ein „sie“ gemacht. Zufrieden?

    andreas tauber sagt:
    0

    apropos frankreich, schade, dass es die fa. feeltune nicht mehr gibt. die rhizomes 1, 2 und controller waren super.

    Thomas Martin sagt:
    0

    Wenn man sich den Grabenkrieg zwischen Behringer und Arturia über den Filterstep ansieht und dann an MI denkt, sollten wohl eher beide Firmen den Ball flach halten und nicht rumheulen. :)

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