von claudius | Geschätzte Lesezeit: 4 Minuten
46 Mosaik

Mosaik am Treppenaufgang  ·  Quelle: gearnews / claudius

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Die Superbooth in Berlin hat heute das zweite Mal ihre Tore geöffnet und wir berichten seit dem live. Wer einen Überblick über die Neuheiten haben möchte, der sollte sich mal den Sammelartikel ansehen. Hier geht es eher um die allgemeinen Eindrücke der Superbooth 2017 – und meinen Tag 1.

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FEZ

Das neue Gebäude „FEZ“ ist defintiv ein besserer Ort für die Synthesizer-Messe als das Funkhaus. Innen ist die Eingangshalle sehr viel offener und höher, etwas dünner als letztes Jahr im Funkhaus besetzt und damit generell ruhiger. Aber nicht weniger interessant. Dieses Gebäude ist auch ohne Messe sicher eine Reise wert – für mich ist es das erste Mal. Ich frage mich gerade, wieso ich immer gezögert hatte. Man darf sich nur nicht vom DDR-Ambiente abschrecken lassen, was aber auch seinen Charme hat.

Der Eingangsbereich ist in zwei Etagen unterteilt und natürlich mit Ständen gefüllt. Unten und oben gibt es jeweils zwei weitere Gangsysteme, rot und grün, die von der Halle ab führen und dort recht verzweigt und undurchsichtig entlangführen. Ich habe mich auch nach 4 Stunden auf der Messe noch verlaufen – dabei ist sie gar nicht so riesig und es stehen viele Wegweiser/Schilder herum.

Die Stände sind in der Regel recht klein und kaum breiter als ein normaler Schreibtisch. Manche Hersteller haben genug Sortiment dabei, um einen Raum zu füllen – Roland, Yamaha, Moog, Arturia, Elektron, Novation und andere. Die Räume werden außerhalb der Superbooth teilweise für eine Weltraumausstellung mit Raketenmodellen, einer nachgebauten Kommandozentrale oder verschiedenen Raumanzügen und einer echten Landekapsel ausgestattet. Ich denke, sehr viel besser kann ein Ambiente für eine Messe für Freaks (im positiven Sinne) nicht sein.

Aussteller

So ziemlich alles mit Namen und Rang im Bereich Synthesizer ist hier vertreten. Von der kleinen „Garagenfirma“ bis zum multinationalen Konzern. Vor allem fallen die vielen Modulhersteller auf, die sich hier richtig austoben können und sehr interessante Sounds aus ihren Kisten zaubern. Ich glaube, Doepfer hat den größten Stand. Auch die Zuschauer sind jederzeit zum Anfassen eingeladen. Aber nicht nur Eurorack– und sonstige Module findet man, sondern auch alle anderen Arten von Synthesizern. Mit Tasten, Desktopmodule, virtuell als Plug-in am Computer in der DAW – und wo wir bei DAW sind: Auch die Hersteller sind natürlich hier. Bitwig und Ableton, Avid, Steinberg, Presonus, Native Instruments, Reason. Manche „nur“ mit der Software – Bitwig z.B. mit der Preview von Bitwig Studio 2.1 – andere auch mit neuer Hardware: Presonus hat klammheimlich ein neues Thunderbolt-Interface mit Ausgangs-Steuerspannung im Rucksack: Quantum.

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Im Vergleich zur Musikmesse gab es mehr Neuheiten auf der Superbooth, aber abgesehen von den im Vorfeld bekannten Novation Peak und Circuit Mono Station oder Behringer Deepmind 6 und Deepmind 12 Desktop. Waldorf hatte den Quantum (nicht mit dem von Presonus verwechseln) ja schon auf der Musikmesse als dortiges Synthesizer Highlight gezeigt – ist aber auch hier zum Anfassen da. U-HE hat den Repro-5 ebenfalls zum Anfassen dabei.

Es ist aber immer noch eine spezielle Messe für Synthesizer-Interessierte und nichts für alle Musiker. Wer gar kein Interesse daran hat, wird hier nur schwer Freude haben. Wer sich ein bisschen für die Krachkisten und -Module mit Musikpotenzial interessiert, kann hier eine schöne Zeit haben. Es ist extrem faszinierend, wenn jemand vor einer Modulwand steht, wie wild Kabel steckt und Regler dreht und nach ein-zwei Minuten kommt dann eine brauchbare Bassrdrum raus. Der Weg ist das Ziel.

Es gibt auch wieder Workshops, Präsentationen und Konzerte. Ich habe mir noch keins davon angeschaut, kann also nicht viel dazu sagen. Letztes Jahr hatte ich aber eine Menge Spaß.

Snackeria

Die Verpflegung ist gefühlt etwas teurer geworden, aber die Möglichkeiten sind auch gewachsen. Neben Indoor-Cafés und einem Restaurant mit Dachterrasse gibt es auch wieder die Stände draußen. Preislich wird man auf jeden Fall für 8 Euro satt. Im Restaurant wurde mir auch kostenloser Nachschlag angeboten, falls ich nicht satt werden. Das nenne ich mal cool. Fleisch- und komplett tierlose Angebote gibt es auch mehr als eins – nicht selbstverständlich. Auch die Getränkepreise sind sehr fair: halbwegs guter Kaffee (vom Hörensagen) für 1,30 Euro und eine kleine Flasche Wasser für 2 Euro sind ziemlich fair für eine Messe.

Bilder

Ich habe mich heute sehr wohl gefühlt und werde morgen sicher noch mal reinschauen. Vielleicht mal einen Workshop mitmachen, wenn ich mich noch anmelden kann. Sonst lasse ich mich einfach mehr berieseln. Dann gibt‘s sicher auch mehr Bilder und vielleicht auch ein paar Videos. Jetzt erst einmal die von heute. Ich bin ja schon ruhig. :)

Bildquellen:
  • Quantum: gearnews / claudius
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Eine Antwort zu “Piep, Wrum, Brrrzttttt, Krrrsssccchhh, Wub, zzzzzz – Superbooth Tag 1 Rundgang”

    Mehl sagt:
    0

    Macht Laune, euch zu lesen! Weiter so! :)

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