Das mauslose Synthesizer-Studio 2025
Großes Synthesizer-Studio oder Liveset: Mauslos ohne DAW!
Ein mausloses Studio? Mauslos Musik produzieren? Immer mehr Musiker gehen dem computerbasierten Musikmachen aus dem Wege. Der Grund ist oft recht banal, jedes Jahr muss man auf Betriebssysteme achten, schauen ob alles noch läuft. Die Alternative kann ein Einfrieren des aktuellen Standes sein oder man setzt einfach auf Hardware. Da gibt es viele Wege. Einige werden ganz sicher sagen: „Es geht anders“. Hier sind zwei mögliche Sets, wie man recht breit aufgestellte Livesets oder kleine Studios im aktuellen Zeitgeist aufbauen kann.
„Hallo, Mauslos-Studios, was kann ich für sie tun?“
Früher waren „Grooveboxen“ Geräte, um Beat-orientiert und minimal zu arbeiten. Es musste auf den Live-Act optimiert sein, um die Bedienung in gewissen Grenzen zu halten. Heute sind die durchschnittlichen Angebote aufwendiger. Man hat gelernt und teilweise beieinander „abgeguckt“ oder neue Elemente eingebaut. Die Lernkurven der Geräte sind verschieden. Der Kern eines geplanten Studios oder langlebigen Livesets muss solide sein. Beats ohne Maus sind leicht zu bauen. Geht es auch mit „allem anderen“? Ja!
Die Planung sollte und darf daher gern so offen sein, dass man ausreichend weitere Synthesizer anbauen kann. Heute werden Ambient, Noise oder auch experimentellere Stile bis hin zu Jazz auf solchen mobilen mauslosen Geräten produziert. Ja, dies ist eine Art Kaufberater für die Gründung eines neuen Sets „von Null“ ausgehend.
Mausloser Ansatz in wachsenden Studios und Livesets
Empfohlen werden für die Aufnahme nicht alle Kabel und das dazu passende Pult oder Audiointerface, sondern nur die Instrumente. Das Verkabeln und die Einbindung zur finalen Aufnahme wäre ein eigener Artikel. Früher wäre es auch ein Synth, eine Drummachine und ein Multitrack-Rekorder gewesen. Auch heute ist das noch möglich. Heute könnten wir durchaus ein finales Stück Audio aus den Ausgängen erwarten und erhalten, was mindestens die Qualität eines Demos hat. Mastern, Feinschliff und besondere Lieblinge, wie besondere Effekte, sind allerdings ausgeklammert. Dennoch wäre auch das denkbar. Ja, ansich könnte man „alles samplen“, aber so leicht machen wir uns das nicht.
Ein sehr guter zentraler Sequencer oder eine Groovebox, die Sampling anbietet, ist eine sehr gute Basis für das Studio.
- Geeignete Sequencer könnten Geräte mit mindestens 16 oder mehr Spuren sein, außerdem sollten mehrere MIDI-Ports und gern auch USB-MIDI möglich sein. Hier strecken sehr viele Geräte die Hände aus. Sehr viele Spuren und Ports liefert der Sequentix Circlon 2 an. Er bietet viele Vorteile der Hardware über seine „Potis“ (Encoder) und offeriert eine CV/Gate-Erweiterung mit satten 5 Ein-und Ausgängen (10 Buchsen), DIN-Sync und USB. Es gibt also Studio-Mengen von Synthesizern, die man anschließen kann.
- Ja, ein Hapax würde auch funktionieren, allerdings hat er nur 16 Spuren und das ist für ein Demo genug, aber nicht viel für einen Sequencer mit so vielen MIDI-Ports. Für ein Liveset wäre das ausreichend. Aber wir halten uns an unsere eigenen Regeln. Also bleibt es vorerst beim Cirklon 2.
- Für dieses Szenario ist ein Sampler unerlässich, so man nicht radikal nur mit Synthesizern arbeiten will. Heute gibt es mehr Sequencer mit Samplern mit ausreichend Möglichkeiten als Sequencer, die für das ganz große Studio wirklich funktionieren würde (32 Kanäle oder mehr, mindestens 2 MIDI-Ports, gern auch 2 oder mehr MIDI-Eingänge, gern USB). Welcher Sampler das ist, ist ansich „egal„. Er sollte zumindest Multisampling und Multitimbralität bieten.
- Eine Groovebox mit Sampling ersetzt auch eine Drummachine, man kann aber eine per MIDI „einbauen“. Wer unfassbar verliebt in die Roland TR-1000 ist, kann auch die als Partner einbauen, wenn dir der analoge Sound und so weiter wichtig ist. Lebenswichtig ist es aber nicht. Der Anspruch an dieses Gerät ist hoch, auch sie muss die oben beschriebenen MIDI-Ports und genug Spuren aufweisen, sonst können wir das nicht empfehlen.
Tipp Nr. 1: Akai MPC Live III – Die mauslose Zentrale
Es gibt etliche gute Grooveboxen, aber die Live III schlägt durch ihre Konzeption sehr viele andere für unseren „Plan“. Sie hat genug Spuren, sie beherrscht Audiospuren (Stems) und hat nicht nur viele MIDI-Ports und USB, sie liefert zudem die Option beliebig erweitert zu werden (Audio und MIDI). Außerdem kann sie sogar ein iPad steuern, da sie die nötige Ausrüstung dafür mit sich bringt. Damit haben wir eine perfekte Studiozentrale gefunden, die man live mitnehmen kann. Diese Option ist wirklich neu aber auch evolutionär gewachsen und verändert ein Dogma. Meist war mauslos arbeiten ein Wunsch, der eher live klappt und seltener bei ganzen Studios. Wer das volle Programm will, hat gute Chancen mit dieser Maschine.

Die MPC Live III bekommst du hier bei Thomann*.


Ableton Push 3: Mauslos-DAW, die eine Groovebox wurde?
Push 3 Standalone sagst du? Es sind nicht ausreichend MIDI-Ports in der Basis-Ausstattung vorhanden. Die lassen sich aber über den USB-Anschluss anbauen. Audioports kann man deshalb leicht erweitern, weil acht über den integrierten ADAT–Anschluss vorgesehen sind. Push hat ähnliche Qualitäten wie die Akai MPC Live III. Er ist mauslos, allerdings will er hier und da doch gern von Live gefüttert werden oder schreit danach.
Seine Tools sind allerdings durchaus sehr gut für eine Studiobasis, der Sequencer und Zugang ist etwas umständlicher als bei der MPC, dennoch kann man ihn als möglichen Konkurrenten zur Live III sehen, wobei die Live III extrem aufgeholt hat. Er ist eher eine DAW, die etwas nach Groovebox riecht. Als Live Tool ist sie bedingt auch geeignet. Nicht die erste Wahl, aber sie lässt, wie die MPC auch, MPE Spiel zu, arbeitet beim Ausdruck aber doch anders. Der Vergleich lohnt sich sehr und könnte einige umstimmen. Die Ausstattung mit den internen Synths und Effekten ist sehr sehr gut.
Ja, auch den Ableton Push 3 gibt es bei Thomann*.


Synthesizer für Mauslos Sets – A: Bass & Drones
Synthesizer müssen für so eine Set kein Sampling beherrschen. Eine Drummachine ist nur bei Wunsch möglich aber nicht zwingend notwendig. So kannst du dein Set mit genau dem ausbauen, was wirklich dein Geschmack ist. Ich würde sicher zwei gute und fähige und gut klingende Basis-Maschinen empfehlen, die möglichst alles abdecken. Für das Studio werden allerdings weitere hinzukommen, die auch Spezialisten sein dürfen. Etwa eine 303 oder ein Moog als Bass-Synthesizer. Wenn du eher Ambient oder Drones brauchst, wären „Wand“-Erzeuger und Textur-Maschinen vielleicht wichtiger – alle, die du besonders gut findest oder bedienen kannst, sind „erlaubt“.
Das Set für die meisten „Pop/Techno“-Wünsche aus vielen Gründen ist normalerweise klein zu halten, etwa weil das Geld fehlt. Aber diese Lösung kann auch große Sets bändigen. Für die meisten Stile, innerhalb der „Vorgabe“ ist ein solider Bass-Synthesizer im Stile des Roland SE-02 super. Nur gibt es den leider nicht mehr. Wenn es günstig sein muss, tut es auch ein Kobol oder ein Model D von Behringer. Die sind nicht neu, aber das Günstigste, was man kaufen kann. Sicher ist der gute Sound, aber es gibt keinen Speicher.
Polysynthesizer mit vielen Möglichkeiten im Mauslos-Set
Mit einem guten Bass-Synthesizer und einem polyphonen flexiblen Synthesizer mit analoger Technik, ist man als engagierter Klangmensch recht gut ausgestattet. Bei den Polyphonen kommen sehr viele Angebote ins Spiel, was vom Sequential Fourm bis zum Oberheim OB-X8 faktisch alles einschließen würde. Der neue Fourm, der Prophet 5/10 und auch der Prophet 6 sind leicht zu bedienen, klingen neutral-analog und sind solide und schnell. Wenn es einen neuen Oberheim Xpander / Matrix 12 gäbe, würde ich den empfehlen, zumal er auch Multitimbralität bietet. Hat er jetzt den Trigon 6 vergessen? Nein.
Den Prophet-5 bekommst du hier bei Thomann*.
Das Gesagte gilt auch für den Oberheim OB-X8. Die Oberheims OB-6, TEO-5 und der Take 5 sind natürlich ebenfalls eine Lösung. Warum sind das nur Desktops? Du kannst alles über eine Steuertastatur spielen und die steuernde Groovebox hat in beiden Fällen sehr gute dynamische MPE-Eingaben. Die zusätzlichen Tasten kosten viel Geld und die Bedienung ist nicht besser mit den Keyboards. Als einzigen Synthesizer würde ich eher zu den universelleren Synths greifen (24 dB/Oktave-Filter). Bei Oberheim wäre das der OB-X8.
Den OB-8X bekommst du hier bei Thomann*.
Ja, natürlich gibt es eine riesige Menge anderer toller Synthesizer, aber diese sind mehr oder weniger Dauerbrenner und Klassiker und das hat gute Gründe. Es wäre Platz für 30 weitere Folgen.
Als absolutes Synthese-starkes Instrument sehe ich Synthesizer wie den Moog Muse. Er ist im Filter und Effektbereich stereo, analog und hat extrem gute schnelle Modulationsquellen, ohne ausladend und übermäßig teuer zu sein. Aktuell gibt es vermutlich wenige ähnlich leistungsfähige Synthesizer, die Design und analoge Klangerzeugung verbinden.


Es existieren weitere mögliche tolle Synthesizer, auch von kleineren Firmen, wie den Polyvera, den Redshift und sehr viel mehr empfehlenswerte Lösungen, ebenso ist auch das Roland System-8 denkbar als ein Gerät, das digital ist und vieles mehr besitzt. Es muss nicht zwingend analog sein (siehe das System-8), jedoch stellt das eine sehr gute Basis dar. FM-Synthese, Granular und Klanglabore können das sehr gut erweitern. Es gibt Multisynthese-Schiffe und Workstations, die ebenfalls eine Rolle spielen könnten.
Es gäbe eine größere Reihe von Alternativen, je nachdem ob das Geld besonders knapp ist oder der Schwerpunkt auf extrem hochwertig liegt. Besonders multitimbrale Synthesizer sind wesentlich effizienter. „Die Industrie“ bietet diese seltsamerweise immer weniger an. Es gibt sie aber. Es kommt auch auf Vorlieben und Stile an, die so allgemein hier erst einmal vereinfacht sind. Danke für’s Lesen und das Interesse. Wir haben tolle Listen digitaler und analoger Synthesizer, die immer wieder aktualisiert werden.
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