von claudius | Geschätzte Lesezeit: 2 Minuten

Optisch für Waves-Verhältnisse für meine Augen ein Hingucker  ·  Quelle: waves.com

ANZEIGE

Das neue H-Reverb Plugin von Waves setzt auf eine neuartige Technologie namens Finite Impulse Response, kurz FIR. An sich ist die Technik nicht neu, wohl aber in einem Effekt-Plugin. Die verwendeten Impulse Responses (IR) verfügen über eine „garantiert endliche Länge“. Das heißt nichts anderes, als dass die Impulsantworten nie selbst intern rückkoppeln oder ungewollte Nebengeräusche produzieren – egal mit welcher Filtereinstellung im Plugin. (Mehr zu FIR bei Wikipedia) Da frage ich mich, wieso das noch niemand davor in einem Plugin umgesetzt hat?! Auf der anderen Seite hatte ich aber mit den üblichen Plugins nie Probleme.

ANZEIGE

Aber zurück zum H-Reverb. Das H-Reverb bringt zwei Ansichten mit: Die normale und eine erweiterte mit vielen Möglichkeiten zur Feineinstellung. Die Optik selbst sollte vielen geläufig sein. Im oberen Bereich stellt man die Hallfahne in einem Diagramm ein und kann den Reverb auf „reverse“ schalten. Direkt darunter sind die Regler für die Hallzeit, Einschwingzeit, Pre-Delay (inkl. Sync Funktion), Room-Size, Early Reflection/Tail Mixer, Dry/Wet und Output. Damit hat man schon die wichtigsten Funktionen abgedeckt. Mit dem kleinen „Collapse“ Pfeil klappt man die Expanded View auf – und die hat es in sich.

Man bekommt Zugriff auf massig Funktionen, die zum Experimentieren einladen: Decay Envelope, Input Echoes, Output Echoes, ein eingebauter Kompressor mit Ducking Funktion, ein 4-Band-EQ mit Fain, Frequent und Filtergüte (Q), einem Modulations-Bereich und einem weiteren Feld mit Damping (hier kann man festlegen, welche Frequenzen verhallt werden), Envelope und LFO. Ganz unten befindet sich noch eine Global-Sektion, in der man Drive, Tempo, Analog-Modus und digitale Bit-Reduktion (16 und 8 Bit) einstellen kann.

Besonders überrascht war ich über die moderne Optik für ein Waves-Plugin, sonst sehen die GUIs immer ziemlich altbacken aus. Hier gibt es glatt polierte Schriften und Regler. Das sieht man nicht alle Tage. Wie der CPU-Verbrauch aussieht, konnte ich noch nicht in Erfahrung bringen. Das Plugin steht als AAX, RTAS, VST, VST3 und AU in 32 und 64 Bit für Windows und Mac zur Verfügung. Es unterstützt eine Samplerate von bis zu 192 kHz. Ein iLok wird wie bei den anderen Waves v9 Plugins nicht mehr benötigt, dafür aber das Waves License Center.

Ich finde das Reverb-Plugin ziemlich interessant, so viele Möglichkeiten bekommt man selten geboten. Allein das Tutorial-Video von Waves dauert eine knappe Stunde.

ANZEIGE

Der Einführungspreis des Waves H-Reverb Plugin liegt bei 199 USD, später dann 349 USD. Das ist nicht gerade preiswert, am Ende muss es jeder selbst entscheiden. Notfalls wartet man ein wenig, und greift den nächsten Sale bei Waves ab – die wechseln ja gefühlt alle zwei Wochen. ;)

Mehr Infos zum Waves H-Reverb Plugin gibt es auf der Produktseite.

Sie sehen gerade einen Platzhalterinhalt von Youtube. Um auf den eigentlichen Inhalt zuzugreifen, klicken Sie auf die Schaltfläche unten. Bitte beachten Sie, dass dabei Daten an Drittanbieter weitergegeben werden.

Mehr Informationen

ANZEIGE

2 Antworten zu “Waves stellt das neue H-Reverb Plugin mit Surround-Funktion vor”

    Franky1024 sagt:
    0

    Wieso „FIR“ noch kein Hersteller umgesetzt hat? Ganz einfach: Weil FIR nicht anderes ist als die allgemeine Bezeichnung für eine Art, digitale Filter zu implementieren (Im Gegensatz zu sogenannten „IIR“ (Infinite Impulse Response) Filtern). Jeder DSP Entwickler weiß das, und deswegen hat auch noch keiner seinen Filter/Reverb „FIR“ Reverb genannt, weil der allgemeine Begriff nämlich „Convolution“ Reverb ist :)
    Jeden Convolution-Reverb kann man als FIR Filter bezeichnen, da die Impulse-Responses ja endlich sind (sonst bräuchte man ja unendlich große Dateien für die Impulse-Responses).
    FIR als „Neue Technologie“ zu bezeichnen ist also unfug. Marketing technisch sicherlich klug – für den Benutzer ein Nepp….
    Die meisten aktuellen algorithmischen Reverbs erzeugen mittlerweile auch Impulsantworten, die von realen Räumen aufgezeichneten Impulsantworten (auf denen ja ConvolutionReverbs basieren) in nichts nachstehen, nur halt das Attribut „künstlich erzeugt“ inne haben. Für den Anwender ist und bleibt es einfach eine Geschmackssache…

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert