von claudius | Geschätzte Lesezeit: 3 Minuten
Studio One 3.2 Update Console Shaper

Das neue Console Shaper Plug-in simuliert ein analoges Mischpult  ·  Quelle: Presonus

Studio One 3.2 Signal Flow Chart

Bischen unübersichtlich, aber der komplette Signalfluss im Diagramm  ·  Quelle: https://forums.presonus.com/download/file.php?id=4548&sid=aec66880c677b052580ccf628fd08402&mode=view

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Presonus geht aktuell den Weg, die neusten Updates der DAW Studio One via Live Stream zu präsentieren, das steigert natürlich auch die Euphorie. Ganz nebenbei werden Sachen verlost. Finde ich gut. Für das gerade eben erschienene Update, das für alle V3-Besitzer kostenlos ist, hat sich Presonus etwas Neues einfallen lassen.

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Ich spreche von dem neuen „Mix Engine FX“. Es handelt sich dabei um eine Art Effekt, der beispielsweise auf einem Buss-Track (bzw. AUX) abgelegt wird, und jeder darauf geroutete Track wird separat am Anfang und am Ende der jeweiligen Signalkette damit bearbeitet. Der Effekt lässt sich auch auf dem Master-Track ablegen und kann angeblich auch die komplette Audioengine von Studio One ersetzen.

Der erste neue Effekt für das „Mix-FX“ nennt sich Console Shaper, der den Klang einer analogen Konsole nachahmen soll. Als Mischer hat man Zugriff auf je einen Regler für Drive, Nose und der allseits als „vintage“ bezeichnete Crosstalk (auch Übersprechung oder Bleeding genannt) zwischen den einzelnen Kanälen eines Audiotracks.

Console Shaper ist nur der erste der geplanten Effekte, auch andere Hersteller wie Slate Digital, Softube und Acustica Audio sollen demnächst solche Effekte anbieten. (Ich bin gespannt, wie meine ersten Tests gegen Mixbus 3 werden, das mit seinem Konsolenaufbau eine ähnliche Philosophie hat – und ich meinen letzten Mix mit gemacht hatte.)

Ebenfalls neu sind die viel gewünschten VCA-Fader. Ich sehe für mich auch nach Jahren in anderen DAWs darin keinen Nutzen, aber wenn es sich viele wünschen, dann baut es der Hersteller ein. Dafür einen Daumen hoch von mir.

Zusätzlich wurden noch kleinere Sachen gefixt und verbessert, etwa das Arrow-Tool wird noch ein bisschen smarter (wie in Pro Tools und Ardour/Mixbus ist der obere Bereich einer Spur nun „Range-Bereich“), neue Tab-to-Transient Optionen, schnellere Crossfades, neue Quickzoom-Shortcuts und noch mehr. Das mittlerweile ebenfalls erneuerte Melodyne 4 wird als Essential Version integriert.

Zu meinem persönlichen Leidwesen wurde die Mixersteuerung nicht überarbeitet, im Vergleich zu anderen DAWs ist die für mich zu hakelig, die Ausklappfunktion lässt sich immer noch nicht abstellen. Auch die Übersicht ist für mich durch die zu gering gewählten Kontraste noch nicht gegeben. Ein bisschen lässt sich einstellen, aber nicht genug. Die Markerliste gibt es auch noch nicht. Ich bin damit zwar nicht alleine, aber wenn ich den lautesten Nutzern in Foren glauben darf, wohl in der Minderheit damit. Wäre aber auch langweilig, wenn alles allen gefallen würde. ;)

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Ich freue mich, wenn das Update endlich freigeschaltet wird und ich es herunterladen kann. Presonus betont, dass es kostenlos ist. Wohl mit einem Augenzwinkern zur Konkurrenz, bei der man Updates teilweise nur noch gegen Aufpreis bekommt bzw. man sich gerade in der „Support-Zeit“ befindet. Update: Wurde kurz danach freigeschaltet und lädt.

Auf jeden Fall ein gelungenes Update. Aber keine Revolution.

(Das Wort wird aktuell eh viel zu inflationär bei Ankündigungen verwendet. Eine echte Relevanz hat es heutzutage in Pressemeldungen eh nicht mehr. Mal sehen, was in Zukunft mehr als revolutionär ist.)

Mehr Infos: Studio One 3

Update: Natürlich wollte ich nicht die überarbeitete Remote App für iPad Pro und bald acuh Windows Tablet unterschlagen. :)

UPDATE 09.03.: Gerade ein sehr schönes Bild zum aktuellen Signalpfad in S1V3.2 gefunden. Siehe Galerie ganz oben, Bild 2.

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9 Antworten zu “Studio One 3.2 Update – kommt die Revolution?”

    danam sagt:
    0

    Ob man nun die Mix-FX revolutionär nennen mag, sei einem selbst überlassen. Aber in der Form hat es die bisher m.W. wirklich nicht gegeben. Auch zu erwähnen: iPad Remote App erhält Optimierungen für iPad Pro (wers sich leisten kann und will…) und es gibt demnächst auch eine für Windows Tablets. Finde ich sehr gut.
    Aber über die hier geäußerte Meinung zu den VCA-Fadern kann ich nur den Kopf schütteln. Wirklich noch nie Post-Fader-Sends auf Spuren gehabt, welche in einen Bus geleitet werden (die Spuren, nicht die Sends…)? Oder tatsächlich das Konzept nicht verstanden?

      gearnews sagt:
      0

      Naja, manche brauchen sie, andere eben nicht. Deswegen stand davor auch „Ich persönlich…“. Das Prinzip ist schon klar. :)

        danam sagt:
        0

        Will jetzt nicht haarspalterisch werden, aber Dein Satz im Review kann/muß so verstanden werden, dass „Du persönlich“ auch nach Jahren in anderen DAWs nicht verstehst, wozu das gut sein soll. Statt dem „Ich persönlich“ am Anfang wäre wohl „sehe für mich keinen Nutzen“ besser gewesen. Ist dann einfach etwas missverständlich formuliert, aber so was kommt bekanntlich in den besten Familien vor ;-)

    Claus sagt:
    0

    Ist der Mix Engine FX also sowas wie Heat in PT HD?

      gearnews sagt:
      0

      Könnte man eigentlich vergleichen, zumindest ist die Arbeitsweise ähnlich, wenn auch HEAT eher eine zuschaltbare Analog-Simulation pro Kanal auf eine Voreinstellung von „Heat“ ist. Mix Engine FX betrifft das Routing und wohl die Effekt-API, Console Shaper ist die „analoge Simulation“. Da würde ich mich aber nochmal schlau machen und ggf. nachbessern.

      gearnews sagt:
      0

      Siehe Erläuterung von Ari weiter oben.

    Ari Ahrendt sagt:
    0

    Hallo zusammen, und hallo Claudius! Das Update war bereits online, als du den Bericht geschrieben hast. Ebenso sind alle Tablet-Remotes bereits online, auch die Windowsversion. Bei weiteren Frage oder Fact-Checks, stehe ich natürlich gern zur Verfügung. :) (und NEIN Mix Fx sind nicht sowas wie Heat, da Heat lediglich ein insertiertes Plugin in jedem Kanal ist, welches zentral gesteuert wird.)

      gearnews sagt:
      0

      Hi Ari, :) vermutlich gab es bei mir dann Probleme mit der Erreichbarkeit des Servers, von welcher Seite auch immer ist nicht mehr nachvollziehbar. Ist ja nicht schlimm, mittlerweile ist es installiert und wartet auf einen ausgiebigen Test am WE.

      Bezüglich Remote hatte ich auf eine iPhone Version gehofft. Ist sicher nicht komfortabel, aber als Fernsteuerung von Kontrolle für Play,Record etc. wäre es klasse. Im Stile des Faderports beispielsweise.

      Bezüglich HEAT Vergleich: Danke für die Erläuterung. So ähnlich hatte ich es beschrieben. :)

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