von stephan | Geschätzte Lesezeit: 6 Minuten | Unsere Wertung: 5,0 / 5,0

 ·  Quelle: NUX

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Lang hat es gedauert, doch nun ist das bereits im Februar veröffentlichte NUX NDD-7 Tape Echo endlich seit einigen Wochen lieferbar. Die digitale Emulation des legendären Bandechos beeindruckt durch seinen tollen Klang und großen Funktionsumfang. Und das zu einem fairen Preis. Rolands vielleicht größter Konkurrent hier im Angecheckt.

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Hinweis: Die Geräte wurden uns kostenlos und ohne Anspruch an den Text oder eine Aussage von NUX zur Verfügung gestellt.

Billigheimer? Weit gefehlt.

Ich muss gestehen, dass ich NUX auf Grund einiger älterer Multieffekte als Hersteller eher in der Kategorie „Billigheimer mit Plastikgehäuse“ abgespeichert habe. Entsprechend überrascht war ich beim Öffnen und Auspacken des vorliegenden Geräts. Das Produkt ist Teil der Verdugo Series, zu der auch das Amp Academy Modeling-Pedal gehört und macht einen absolut hochwertigen Eindruck.

Das Gehäuse ist aus Metall gefertigt, pulverbeschichtet und hat dieses gewisse Gewicht, das sofort Vertrauen in die Bühnentauglichkeit vermittelt. Vom Select-Regler abgesehen, haben wir es mit butterweichen Potis zu tun, die über einen leichten Widerstand verfügen. Genau mein Geschmack – das lädt zum filigranen Klangschrauben ein! Auch habe ich mich sehr über den zeitgemäßen USB-Typ-C-Anschluss sowie die Beigabe zweier MIDI-Adapter gefreut.

Reverb

Dann wollen wir mal. Ans Netzteil angeschlossen, ist das NUX in Windeseile einsatzbereit. Dagegen benötigt mein UAFX Starlight einige Sekunden länger. Ich benutze absichtlich keine weiteren Effekte und mache es mir zunächst mit dem internen Reverb gemütlich. Es ist schon toll, wie weit man mit nur einen Regler den Klang verbiegen kann.

Bei geringen Einstellungen ist die Hallfahne kürzer und der Federhall blubbert wunderbar vor sich hin, was beispielsweise besonders gut für Palm Mutes funktioniert. Je höher die Einstellung, desto länger und räumlicher erklingt das Signal. Hier kann es wunderbar ambient werden. Das Originalsignal bleibt dabei immer auf Unity Gain. Ziemlich cool.

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Tape Echo

Nun denn, auf zur eigentlichen Kernfunktion des NDD-7: dem Tape Echo. Auf dem kleinen Display, das ich beim Verfassen der Pressenews beinahe übersehen hätte, sind Tonköpfe und Verzögerungswerte in Millisekunden eingeblendet. Altersmüde Augen könnten sich mit der Entzifferung schwertun, denn die Schrift ist Größenbedingt sehr klein geraten. Andererseits ist nur auf diese Weise so viel Funktion in einem solch kompakten Gehäuse möglich. Ein Abstrich, den man in Kauf nehmen muss, wenn einem der Platz auf dem Pedalboard wichtig ist. Mir genügt es geradeso.

Durch das Display lässt sich allerdings für einen Jungspund wie mich, der ein originales Bandecho noch nie von Innen gesehen hat, die Funktionsweise der Repro Tape Heads bei den verschiedenen Modi erkennen. Das ist schon ziemlich cool.

Je nach ausgewähltem Preset ist von ultrakurzen Slapback-Delays mit einem Tonkopf, bis hin zu komplexeren Grooves unter Einbindung aller drei Tonköpfe einiges möglich. Die maximale Verzögerungszeit beträgt dabei stattliche 1600 ms. Falls man das Reverb ohne Delay verwenden möchte, geht das mit dem letzten Preset.

Die Delay-Zeit lässt sich nicht nur via Tap-Tempo (rechter Fußtaster) bestimmen, sondern auch in Millisekunden oder als BPM-Wert (Time-Regler). Sehr praktisch! Der Sync zu einer MIDI-Clock ist allerdings aktuell nicht möglich, was ein wenig bedauerlich ist. Die Tap-LED ist zudem leider unangenehm grell. Hier würde ich schnell mit einem Edding tätig werden wollen.

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Wie klingt’s?

Besitzer des kleinen Tape Core Deluxe ahnen schon, was jetzt kommt. Das NDD-7 bietet genau den wunderbar warm und analog klingenden Sound, den man von einem Gerät dieser Art erwartet. Digitale Nachbildungen schwächeln oft in den Extremeinstellungen. Nicht so das NUX. Denn auch mit höheren Sättigungs- sowie Wow & Flutter-Werten bereitet das Resultat große Freude!

Sehr gut hat mir auch die Umsetzung der Selbstoszillation mittels des linken Fußtasters gefallen. Denn die eigentlich bis ins Unendliche ansteigende Lautstärke wird dabei irgendwann begrenzt, sodass man nicht Gefahr läuft, seine Ohren oder den Amp zu ruinieren. Auch die klassischen Tonhöhenverschiebungen, welche durch Veränderungen der Time mitten im Spiel entstehen, klingen in meinen Ohren authentisch. Allerdings muss ich natürlich dazusagen, dass mir ein direkter Vergleich in Ermangelung eines Originals nicht möglich ist.

Looper

Betätigt man beide Fußtaster gleichzeitig und hält sie für einen kurzen Moment gedrückt, ist der Looper-Modus aktiviert. Hier stehen euch 47 Sekunden Aufnahmezeit zur Verfügung. Die Funktion umfassen Aufnahme, Wiedergabe und Overdub. Auch ein einmaliges Undo und Redo ist möglich. Das macht Spaß und funktioniert genau wie beim Ditto Looper über nureinen Taster. Auch hier leuchtet die mehrfarbige LED im Overdub-Modus sehr grell. Aber den nutzt man für gewöhnlich nicht all zu lang.

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Fazit

In Anbetracht der wunderbar kompakten Größe ist das Pedal hervorragend umgesetzt. Das NDD-7 haucht den begehrten Klängen des Space Echos mit seinem analogen, körnigen Charme neues Leben ein und verleiht dem angeschlossenen Instrument mehr Character und Bewegung. Das macht große Freude und klingt – auch dann, wenn man die Selbstoszillation nutzt oder wild an den Reglern schraubt!

Das Pedal bietet nicht nur hervorragende Texturen, es fühlt sich zudem hochwertig an, ist solide gebaut und kommt inklusive MIDI-Kabel und USB-C-Anschluss. Dazu gibt es allerhand versteckte Möglichkeiten unter der Haube oder über den Editor zu entdecken. Etwa Einstellungen für Wow und Flutter oder MIDI- und Expression-Pedal-Einstellungen. Und ganz nebenbei bekommt ihr auch noch einen 47 Sekunden-Looper inklusive.

Was gibt es also zu meckern? Nicht viel. Das kleine Display könnte müde Augen stören. Ich nehme das zugunsten der kompakten Bauform gern in Kauf. Mich hat allerdings die gelbe LED der TAP-Tempo-Funktion ziemlich geblendet. Das lässt aber zur Not mit einem Edding beheben. Schön wäre auch gewesen, wenn der Hersteller das Pedal komplett Stereo ausgelegt hätte. Dann wäre aber wahrscheinlich der Preis anders ausgefallen. Für mich hat diese neue Auskopplung definitiv eine Daseinsberechtigung im umkämpften und gesättigten Delay-Markt und gesellt sich wunderbar zwischen das kleinere BOSS RE-2 und das größere RE-202. Antesten!

Preis

Das NUX NDD-7 Tape Echo kostet 179 Euro*

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Kundenbewertung:
(6)

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Bildquellen:
  • NUX Tape Echo: NUX
  • MIDI I/O an der linken Seite: NUX
  • Stirnseitige Anschlüsse: NUX
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3 Antworten zu “Angecheckt: NUX NDD-7 Tape Echo”

    P-cord sagt:
    1

    Danke für den Bericht, klingt doch interessant. MIDI Clock geht wohl mit Firmware-Update, das wäre für mich noch ein wichtiger Faktor…
    Steht ganz unten:
    https://www.nuxefx.com/148358.html

    stephan sagt:
    0

    Hi, ich selbst habe es nicht getestet, werde ich bei nächsten mal tun. Aus anderen Reviews und Videos im Netz ist zu erkennen, dass es problemlos funktioniert. Danke für’s Teilen deiner Recherche mit unseren Lesern.

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