von Julian Schmauch | 4,0 / 5,0 | Geschätzte Lesezeit: 2 Minuten
Vinyl schlägt CD! - Kommt die Schallplatte endgültig zurück?

Vinyl schlägt CD! - Kommt die Schallplatte endgültig zurück?  ·  Quelle: Shutterstock / Vladimir Sukhachev

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Damit hätte vor wenigen Jahren wohl kaum jemand gerechnet: Erstmals seit über 35 Jahren setzte man 2021 in den USA wieder mehr mit Vinyl um als mit CDs – 2022 sogar noch mehr! Und zwar liegen sowohl die Umsatz- als auch die reinen Stückzahlen von verkauften Schallplatten vor denen von CDs. In Deutschland sah das 2022 noch anders aus.

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Vinyl schlägt CD erstmals seit 35 Jahren

Kaum ist die CD 40 Jahre alt geworden und manch ein Loblied wird auf sie gesungen, jetzt das: In einem Abschlussbericht der RIAA (Recording Industry Association of America) über die Umsätze in der Musikindustrie hat Vinyl den Silberling in den USA überholt! Bereits 2021 lagen Schallplatten bei den reinen Umsatzzahlen vor denen der CD. Und nun liegt Vinyl 2022 sogar bei den absolut verkauften Stückzahlen vor der CD. Das gab es zuletzt vor 35 Jahren,

Vinyl liegt vor der CD!

Vinyl liegt vor der CD!

Absolut gesehen sieht es natürlich ganz anders aus, wenn man sich die Umsätze aus Streaming von Spotify, Apple Music und anderen Musik-Streaming-Diensten anschaut. Bei einem Gesamtumsatz von gut 13,3 Milliarden Dollar auf dem US-Markt liegt Streaming mit einem Anteil von 84 Prozent weit vor physischen Medien wie CDs oder Schallplatten mit 11 Prozent. Was die absoluten Stückzahlen betrifft, vermeldete die RIAA den Verlauf von 41 Millionen Vinyl-Tonträgern gegenüber 33 Millionen verkauften CDs.

Die CD ist weiterhin Deutschlands liebstes physischen Medium

In Deutschland sieht es in dieser Hinsicht (noch) anders aus. Bei einem Gesamtumsatz von gut 2 Milliarden Euro 2022 lag laut dem Dachverband Bundesverband Musikindustrie e.V. der Anteil physischer Medien wie CD und Vinyl bei insgesamt 20 Prozent. Hier liegt der Umsatzanteil von CDs mit 12,9 Prozent gegenüber Vinyl mit gut 6% mehr als doppelt so hoch. Die CD hat also immer noch viele Fans! 

Verkaufszahlen Musik in Deutschland

Verkaufszahlen Musik in Deutschland

Insgesamt gesehen liegt auch bei uns Streaming weit vor allen anderen Medien, was den Umsatz betrifft. Einnahmen von Spotify, Deezer und Co. machten 2022 73,3 Prozent des Umsatzes aus. Insgesamt lag der Umsatz mit Musikverkäufen in Deutschland zum ersten Mal seit zwanzig Jahren über der Zwei-Milliarden-Marke. 

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Bildquellen:
  • Vinyl liegt vor der CD!: RIAA
  • Verkaufszahlen Musik in Deutschland: Bundesverband Musikindustrie e.V. / GFk
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16 Antworten zu “Vinyl schlägt CD! – Kommt die Schallplatte endgültig zurück?”

    Tom sagt:
    1

    ‚Absatz- als auch die reinen Stückzahlen‘

    Absatz ist die Anzahl oder Stückmenge. Der Satz sollte „Umsatz- als auch die reinen Stückzahlen“ heißen.

    Mick sagt:
    3

    Schade nur, das sie den Vinyl-Hype wohl bald wieder zerstören, aufgrund von unverschämten Preisen. Und nein, es hat nichts mit Herstellungskosten, oder zu weniger Schallplattenpressen zu tun. Ich bin schon wieder dabei und im Thema, seitdem es ca. 2010 los ging. Der Markt kann locker bedient werden, Und 30,- € für eine Neuerscheinung, sind einfach nur frech.

      Specktorpedo sagt:
      -1

      Niemand hier:
      https://www.youtube.com/watch?v=yz-ZyUzQuLA

      bzw. bei der Tomorrowland, Reverze, Masters of Hardcore, Techmission, Trancemission, Hardmission, ASOT, etc. usw.
      …legt noch Vinyl. Noch nichtmal bei der „Tears of the Night“ am vergangenen Samstag im „Onderstroom“ Antwerpen habe ich Vinyl gesehen. Get over it. Ich habe selber Platten die ich nicht missen wollen würde, aber: get up2speed guys…

    Steffan sagt:
    2

    40 Millionen sind wirklich nicht viel. Das Album „Thriller“ verkaufte sich 67 Millionen mal innerhalb weniger Wochen. Alles knisterndes Nischenzeug.

    dr-w sagt:
    1

    leider betrifft der immer wieder herbeizitierte „vinyl hype“ nicht „unsere“ art von musik.
    „unsere“ musik laeuft auf vinyl so schlecht wie niemals zuvor.

    (unsere musik = underground club / trend / experimentelle elektronik / usw)

    hein sagt:
    2

    Vor 40 Jahren war ich sehr begeistert von der neuen Technologie – und bin es immer noch.Ich habe mir danach nie mehr eineSchallplatte gekauft bzw meine umfangreiche Plattensammlung gehört.
    Trotz penibelster Pflege haben Schallplatten immer geknistert und haben irgendwann Rillen übersprungen.
    Den angeblich besseren Klang einer Schallplatte können meine Ohren nicht wahrnehmen.

      Klaus sagt:
      1

      Dieser „bessere“ Klang entsteht ja auch nicht auf der technischen Seite, also da wo man ihn messen kann (in dB Rauschabstand, Klirrfaktor, usw, usw.). Da ist Vinyl hoffnungslos unterlegen. Der entsteht im Gehirn des Hörers. Dort passiert nämlich der wichtigste Teil der Wahrnehmung. Und wie vieles was in unserem Gehirn passiert, wissen wir nicht genau wie das funktioniert, nur dass Erwartung, Umgebung, Gefühle dabei eine große Rolle spielen. Und deshalb kann es der eine „hören“ und Du (und ich) eben nicht …
      Soll jeder nach seiner Facon selig werden.

        24 dB sagt:
        0

        Da mein Hirn das lästige Geknister nicht rausfiltern kann … und ich trotz gut entwickelter Lauscher & diverser hirnseitiger Anhangsgebilde dennoch nichts Gutes an dem Schallplatten-‚Sound‘ finden kann, bleibe ich bei meinen CDs und trauere der schwarzen Scheibe keine einzige Träne nach !!!
        Wenn die Industrie samt ihrer Kunden dann aber auch noch zur Schellack-Platte zurückmutieren, werde ich meine CD’s einpacken und mich auf die Reise ins Jenseits machen.
        Ich muss mir ja nun nicht jeden Rückschritt antun – den sich kommerzorientierte Leute ausdenken und der Welt überstülpen . . .

          Klaus sagt:
          0

          Da gibt es „uns“, Musiker und Tontechniker die sich lange, intensiv und mit viel Sachverstand (auch elektrotechnischem, hoffentlich) mit der Materie auseinandersetzen. Wir kennen die Naturgesetze, wir bringen unsere Erfahrungen mit Messwerten in Einklang und haben so einen recht rationalen Blick auf das alles (ok, als Gitarrist erlaub ich mir ein bisschen Voodoo ab und zu).

          Wir müssen damit leben, dass unser Publikum, live oder eben bei Konserven, das ohne „unseren“ Background weitgehend emotional wahrnimmt. Du (und ich) hörst das Knistern, bei einem anderen Hörer blendet das Gehirn das aus, nimmt die Information aber um zu sagen: „boah, das ist ne analoge Platte“, das klingt geil“ …

            Dirk Behrens sagt:
            0

            Letzendlich geht es bei Musik ja auch nicht um Technik, sondern um Emotionen. Es gibt bestimmt auch einige Beispiele, bei denen die Platte auch „technisch“ gesehen besser (oder zumindest anders) klingt, zum Beispiel im Bezug auf Dynamik. Stichwort Mastering.

    Vincent sagt:
    0

    Ich denke Vinyl ist nicht der „bessere“, aber auf jeden Fall ein anderer Klang, wie auch immer man das goutiert. Der Markt gibt es offenbar her und das ist m.E. nicht nur auf irgendeinen esoterischen HiFi Kokolores zurückzuführen.
    Zudem eine LP bewußt von Anfang bis Ende zu hören, einschl. der notwendigen Pause um die Scheibe umzudrehen immer noch ein anderes Hörerlebnis ist, so finde ich zumindest, als sich per skiptaste oder stream „seine“ Playlist zu generieren (oder per KI generieren zu lassen).

    Ob nun bspw. das renommierte Münchner ECM Label ausgewählte Neuerscheinungen wie auch Klassiker aus ihrem Katalog zusätzlich als Vinyl veröffentlicht, oder in großen Studios (z.B. Hansa oder Power Station) eine Studer 24 Spur für Aufnahmen gemietet werden kann, es zeigt zeigt dass die
    analoge Schallaufzeichnung und Wiedergabe auf absehbare Zeit nicht verschwinden wird. Nicht „Vinyl vs CD“ sondern
    Vinyl UND CD ist daher mein Wahlspruch. Beide Formate haben ihre Berechtigung mit allen Vor- und Nachteilen.

    Berndchen sagt:
    1

    die Möglichkeit, Musik zu streamen und damit das Werk zu Checken hatten wir ja „früher“ nicht, wenn man Glück hatte, dann haben alle Stücke auf der Vinyl oder der CD gefallen…
    Heute höre ich mir ein Album auf Spotify an und entscheide dann, ob ich in Vinyl investiere.
    Manchmal klappt das allerdings nicht, die letzte Gorillaz ist ein gutes Beispiel dafür, dass ich zu euphorisch war.

    Ette sagt:
    0

    Die meisten Leute kaufen sich doch Vinyl nur als reine Deko. So wie ich selbst. Das Album von Mat Zo „Illusion of Depth“ zum Beispiel. Super gestaltet, schön anzusehen. Soweit ich weiß, hat er auch alles selbst designt.
    Mit einem Kauf einer Vinyl unterstützt man auch den Künstler.

    Gabberlein sagt:
    0

    Man muss Bedenken das eine CD mehr zu bieten hat als ne Vinyl Platte,denn die Platte bespielst du 1 mal das wars bei der CD/DVD/BRD gibts ja die RW´s welche gleichzeitig auch als Datenträger genutzt werden kann. Daher wird dieser Hype der Vinyl bis ca 2025 wieder runter gehen später wieder kaum noch ein Thema sein das ist bei den anderen alten Hype´s die neu Aufgewärmt werden nicht anders, die unverschämten Preisen haben wir wie ja Wissen den Gewissen hohen da zu Verdanken aber nicht dem Krieg wie man es hinstellen will die BRD ist halt Geld geil.
    @ Specktorpedo es werden ja mehr CDJ´s eingesetzt und diese bieten mehr als ne Vinyl wie schon Schrieb.

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