von Lasse Eilers | Geschätzte Lesezeit: 2 Minuten
Contra AKAI Timbre Wolf von Brody Lowe

Der AKAI Timbre Wolf, Contra Edition von Brody Lowe  ·  Quelle: Brody Lowe

Contra AKAI Timbre Wolf von Brody Lowe

Rückseite des Contra  ·  Quelle: Brody Lowe

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Der AKAI Timbre Wolf ist wohl einer der größten Synthesizer-Flops der letzten Jahre. Kaum jemand wurde mit dem eigenwilligen, vierstimmigen Analogsynth richtig warm. Noch heute, Jahre nach dem stillen Verschwinden des Timbre Wolfs vom Markt, ist das Netz voller hämischer Kommentare. Doch irgendwo da draußen gibt es auch Fans. Einer davon ist Designer Brody Lowe, der schon seinen dritten Timbre Wolf besitzt und den Synthesizer einer optischen Frischzellenkur unterzogen hat. Wir stellen vor: Contra – der Timbre Wolf, so wie er eigentlich hätte aussehen sollen.

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Contra – der AKAI Timbre Wolf in neuem Gewand

Insgesamt dreimal hat Brody Lowe sich den Timbre Wolf nach eigenen Angaben gekauft, nur um ihn zwischendurch wieder zu verkaufen. Irgendetwas musste an dem so oft verspotteten Synthesizer also doch dran sein. Sein ehrliches Video-Review findet ihr unten verlinkt.

Beim dritten Mal war schließlich klar: Etwas hielt ihn davon ab, den Timbre Wolf uneingeschränkt zu lieben, nur was? Im Gegensatz zu den meisten anderen Kritikern, die sich über die klanglichen Limitierungen, die Tuning-Probleme oder die wenig wirksamen Regler des Timbre Wolfs hermachten, setzte Brody – seines Zeichens Designer – woanders an: beim zahmen Look des Synthesizers, der in seinen Augen so gar nicht zum Bild eines heulenden Wolfs passen wollte.

Brody demontierte das Metallgehäuse des Timbre Wolf, über dessen herausragende Stabilität sich damals ausnahmsweise alle einig waren. Dann schmirgelte er die Beschriftung ab und lackierte das Gehäuse um. Zuerst kam eine Schicht weißer Primer drauf, dann der dunkelgrüne Lack. Die Beschriftung brachte er mit Einzelbuchstaben von einem Beschriftungsbogen wieder an. Das wurde natürlich nicht ganz gerade, aber darauf kommt es bei einem Einzelstück nicht so an. Die Drehpotis bekamen statt der schwarzen Plastikkappen Knöpfe im Moog-Stil verpasst.

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Contra AKAI Timbre Wolf von Brody Lowe

Das dunkelgrüne Gehäuse des Contra wirkt fast militärisch

Und weil der Timbre Wolf nach dem Makeover in seinem dicken, dunkelgrünen Metallgehäuse mit der weißen Schrift beinahe militärisch aussah („built like a tank“), entschied Brody, dass der Name „Timbre Wolf“ auch nicht mehr passte. Er taufte ihn „Contra“ – eine Ansage an alle Timbre-Wolf-Hater?

Was meint ihr – kann die optische Frischzellenkur den Timbre Wolf retten? Wäre dem Synthesizer der Spott erspart geblieben, wenn er von Anfang an so ausgesehen hätte? Ich habe da so meine Zweifel …

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Bildquellen:
  • Das dunkelgrüne Gehäuse des Contra wirkt fast militärisch: Brody Lowe
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8 Antworten zu “Contra: Der AKAI Timbre Wolf schlägt zurück!”

    Mick sagt:
    0

    Äh!? Das Problem war definitiv nicht die Optik!…setzen 6!

    Philipp sagt:
    0

    Das ist das Problem mit AKAI. Die Produkte sind sehr gut in der Hardware aber die Geräte sind nicht zu Ende gedacht. Ich besitze eine AKAI Force und die Hardware ist so mega wertig und solide, aber Softwarepflege oder Verständnis für das eigene Produkt fehlen an ganz vielen Stellen.

    ingoz sagt:
    0

    hab auch ewig dran rumgebastelt und ihn schliesslich als desktop sequencer für einen mopho im einsatz. potis raus, miniatur potis rein, mopho draufgesetzt, passt wie dafür gemacht. als quasi kostenlose beigabe gibts eben n paar verwaschende drum sounds via mopho eingang – aber muss ja nich. in verbindung mit den sequence tracks des mopho ergeben sich da unerschöpfliche möglichkeiten. und eines muss ich dem rhythm wolf lassen, der sequencer bedient sch hervorragend bei derart geringem platzverbrauch. na ja und dank usb/midi lässt sich das teil auch besten für ios apps als master sequencer einsetzen usw. usf. egal. ich jam sehr gerne damit. der sound war aber so in natura echt schwer verdaulich.

    Hans Hansen sagt:
    0

    Begrab ihn an der Biegung des Flusses.
    Howgh

    Edgar sagt:
    0

    Für einen Einsteiger wäre der Synthesizer vielleicht noch was, dafür war der Preis aber damals schon viel zu hoch angesetzt. Man kann dem Teil schon schöne Klänge entlocken, aber die Variation ist auch sehr begrenzt, es gibt einfach viel zu wenig Parameter. Zudem fand ich die Voice-Stealing Algorithmen gar nicht gut, das haben viele Hersteller vor 40 Jahren besser hingekriegt. Hab das vor drei Jahren quasi geschenkt bekommen, es aber dann doch wieder verkauft nachdem es ein Jahr lang nur im Karton lag. Was die Verarbeitungsqualität aber angeht, davon könnten sich viele andere Hersteller eine Scheibe abschneiden! Das Originaldesign finde ich persönlich schön genug, hatte sich wenigstens optisch von anderen Synthesizern abgegrenzt.

    Liesl sagt:
    0

    Ich finde das interessant, ich hab ihn nämlich auch ein redesigned verpasst! Wie schafft man es mit seinem resdesin auf die gearnews Seite? Ich schicke euch gerne ein Foto! Aber die Lackierung habe ich nicht angefasst! Das Schwarz ist auch nicht mein Fall. Jedoch die ollen Potis hab ich alle erneuert und jetzt sieht er super aus. Er klingt auch super, denn ich füttere damit mein modular System, und als Oszillator ist er sehr gut, denn davon hat die Kiste ja 4 Stück. Der Sound ist sehr Durchsetzungsfähig, allerdings ist ein Modular ohnehin ein Beast. Musik geht damit in jedem Fall super! Wolf for Musicans!

    umbrato sagt:
    0

    Für sowas gibts den schönen Ausdruck „polishing a turd“.

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