von claudius | Geschätzte Lesezeit: 8 Minuten
Topliste ios Amps effekte teaser

 ·  Quelle: Positive Grid / gearnews

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Du bist auf der Suche nach DEM Amp für dein iOS-Device? Mit iPhone und iPad hast du Zugriff auf Amp-Sounds, die den Vorbildern in nichts nachstehen. Allerdings gibt es doch einige Apps im Apple App Store und mit der Anzahl der Möglichkeiten sinkt die Übersicht. Wir haben dir hier die besten Amp Emulationen zusammen gestellt.

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Emulation vs. Simulation

Kaum ein Thema beschäftigt Gitarristen in der aktuellen Zeit mehr als digitale Amps, Modelling und Emulationen. Und ich sage bewusst Emulationen, weil oft fälschlicher weise Simulation genutzt wird. Die sind aber per Definition weitaus komplexer und nicht „nur“ am authentischen Ergebnis interessiert. Eine Simulation ahmt auch den Weg zum Ziel so nah am Vorbild wie möglich nach, also z.B. alle Eigenheiten der Bauteile und deren individuelle Auswirkung auf den Sound.

Während es bei z.B. Flug-Simulatoren für die echte Pilotenausbildung die Cockpit-Situation originalgetreu „simuliert“, sind wir an der Gitarre doch eher am Ergebnis interessiert. Mesa soll sich nach Mesa anhören, da ist es egal, ob Kondensator X oder Y authentisch seinen Einfluss ausübt. Das ist vergleichbar mit Game Boy Emulatoren am Computer – hier wird kein Gameboy digital nachgebaut, sondern nur so viel, dass das Spiel gestartet werden kann.

Es gibt aber Emulationen, bei denen man einzelne Bauteile ändern kann, was dann schon in Richtung Simulation neigt. Dazu aber bei der App mehr.

Alle persönlichen Erfahrungen habe ich übrigens mit einem iPad 2018 und dem IK Multimedia iRig Pro* (erste Version) gesammelt. Viel preiswerter wird es vermutlich nicht. Ich freue mich auch über Erfahrungen mit deinem iOS-Interface in den Kommentaren.

IK Multimedia Amplitube iOS GUI

1. Amplitube

Wenn irgendwie von Amp“simulationen“ die Rede ist, dann wird mit angrenzender Sicherheit über IK Multimedia Amplitube geredet. Es ist vermutlich nicht nur eine der ersten, sondern auch der bekanntesten Amp Emulationen für Computer gewesen und mittlerweile auch für iOS als Mobile Version für iOS erhältlich.

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Die Amps und Effekte in dem iOS-Paket sind über jeden Zweifel erhaben und klingen richtig gut und würden auf Band vermutlich nicht vom Original zu unterscheiden sein. Allerdings gibt es einen Haken: In der kostenlosen und der kleinsten Version für ca. 20 Euro gibt es nur sehr wenige Amps, Boxen und Effekte. Eher ein Appetithappen. Via In-App-Käufen kannst du verschiedene Pakete zukaufen. Die gibt es in den Geschmacksrichtungen verschiedener Hersteller (Fender, Ampeg, Mesa …) oder Künstler (Jimi Hendrix, Slash …).

Generell sind Preis- und Produktpolitik recht undurchsichtig und für mich ein echter Haken an der App. Wenn du allein auf Sound wert legst und dich der Preis nicht kratzt, dann solltest du Amplitube im Apple App Store auf jeden Fall anschauen.

Positive Grid BIAS Amp Mobile iOS GUI

2. BIAS FX 2 / BIAS Amp Mobile

Der große Kontrahent für Amplitube sind BIAS FX und BIAS Amp. Parallel zu ihren Programmen für Computer hat Positive Grid auch Varianten für iOS in Petto. Während es in beiden Apps sowohl Amps und Effekte kostenlos zum Schnuppern gibt, hat man in der jeweiligen App Zugriff auf mehr Modelle und mehr Einstellungsmöglichkeiten.

Die können auch schon mal überfordern. Nicht jeder möchte an den Amps Zugriff auf Preamp, EQ, Tone Stack, Endstufe, Trafo, Box und Post-EQ haben – jeweils nochmal mit unterschiedlichen Möglichkeiten, von der Spannung einzelner Bauteile wie den Röhren oder den „Grit-Amount“. Hier kommen wir schon in die echten Simulations-Gefilde.

Das bedient sich erstaunlich gut und klingt je nach Preset oder eigener Einstellung auch so. Ich habe aber nicht so schnell zu meinem Sound wie mit Amplitube gefunden, weil weder die Cloud Presets noch die mitgelieferten meinem Geschmack entsprachen. Aber das ist nicht allgemeingültig.

Wer es flexibel braucht und gerne viel rumfrickelt und so das letzte Bisschen Sound aus der App kitzeln will, ist mit BIAS FX und BIAS Amp Mobile vermutlich gut beraten. Es geht kostenlos mit der App für iPad mit wenigen Amps, Boxen und Effekten los und via In-App-Käufen für Stilrichtungen wie „Crunch“ oder „Blues“ oder Hersteller „Celestion“ ist es dann erweiterbar.

Overloud TH-U iOS GUI

iOS klingt wie am PC

3. Overloud TH-U iOS

Am Computer in der DAW ist TH-U wohl eine der meist genutzten und beliebtesten Plug-ins, wenn es um authentische Amp Emulationen geht. Auch für iOS gibt es seit 2020 eine kostenlose Version, die wie bei Amplitube oder BIAS kaum mehr als ein Appetizer ist. Hier kaufst du In-App einzelne Amps, Boxen oder Effekte ab 5,49 Euro dazu. Das wird schnell happig. Die Angebotsvielfalt ist mit 239 zukaufbaren Dingen aber gegeben. Immerhin: Wenn du bereits die Desktopversion besitzt, kannst du TH-U Full für ca. 50 USD in vollem Umfang nutzen.

Leider hat sich an der Bedienung seit Einführung wenig geändert. Doppelklick zum Modell ändern, aber für Regler und Co öffnet sich eine Seitenleiste mit Schiebereglern, statt direkt auf der Grafik editieren zu können, wie man es eigentlich gewohnt ist.

Klanglich ist es wie die beiden anderen großen Player über alle Zweifel erhaben und klingt fast immer sehr gut. Hier gehts in den Apple App Store.

Deplike iOS GUI

4. Deplike

Früher hieß Deplike mal Andrig und war DIE Alternative für Android-Nutzer mit teurem Samsung-Smartphone (weil nur die die hohen Anforderungen an Latenz durch eine eigene Schnittstelle und Hardware erfüllt haben). Mittlerweile gibt es die App auch unabhängig von Samsung-Android-Telefonen für iOS.

Die App ist wie die anderen in einer Grundversion kostenlos, kann via In-App-Käufen erweitert werden. Eigene IRs kann man nicht laden, die mitgebrachten haben mir in meinem Kurztest vor ein paar Jahren nicht zugesagt. Da hat sich mittlerweile aber viel getan und die Boxenvielfalt ist gewachsen und klingt auch in meinen Ohren (teils) sehr brauchbar. Dafür gibt es kostenlos nur zwei Amps und eine handvoll Effekte. Zum Loslegen reicht das aber schon.

Hier geht es in den App Store.

Klevgrand Stark iOS GUI

5. Klevgr Stark

Der Stark Amp Simulator ist optisch ganz im Stile der sonstigen Plug-ins von Klevgr auf ganz eigenen Pfaden unterwegs. Stark gibt es nicht nur Standalone als App, sondern nur als AUv3 Plug-in für deine iOS DAW, zum Beispiel Cubasis oder GarageBand. Es gibt auch keine kostenlose Schnupperversion, sondern es kostet immer ca. 20 USD.

Dafür bekommst du 12 Amps, 10 Boxen, 14 Effekte, 6 Room Reverbs und einen Haufen Presets, mit denen du direkt loslegen kannst.

Und auch, wenn Stark nicht so stark aussieht (SCNR), liefert das Plug-in aber eine Menge toller und vor allem sehr brauchbarer Sounds. Dabei kostet es weniger als die anderen Kandidaten dieser Liste für den Umfang. Leider fehlt die Standalone-Version zum großen Glück. Wer aber eh nur in der mobilen DAW arbeitet, kann hier getrost zugreifen. Auf PC und MAC gibt es übrigens eine Demo mit der gleichen Technik im Hintergrund. Im App Store werden immer 19,99 USD fällig.

Mercuriall Amp one iOS GUI

6. Mercuriall Amp One

In allen Belangen kostenlos ist Mercuriall Amp One. Die Firma ist fast noch ein Geheimtipp und die Amps für PC und MAC sind in der Fangemeinde sehr beliebt. Vor allem kann die Firma verzerrte Amps nachbauen und die haben es in Sich und auch in gut bestückten Studios zu finden.

Amp One soll Gitarristen von Computern befreien und emuliert Schaltkreise mithilfe einer speziellen Software. Es geht also auch hier in Richtung Simulation – das passiert aber nicht live. Mit dabei sind authentisch klingende Amps wie der JCM800, ENGL E530, Krank Modelle, Mesa Dual Rectifier, EVH 5150 III und Fender Blues Junior. Dazu kommen Noise Gate, Delay und Reverb Effekte. Alle anderen Effekte musst du über andere Apps emulieren.

Und auch wenn die Optik im besten Fall als „minimalistisch“ beschrieben werden kann, ist es doch alles schnell eingestellt und am richtigen Platz. Definitiv mein Favorit für iOS, nicht zuletzt, weil kostenlos im Apple App Store. Man muss aber auch etwas Zeit in die Regler investieren und es an sein Setup anpassen.

Sonderfall 1: GarageBand

Die kostenlose DAW GarageBand ist für alle iOS-Nutzer mit halbwegs aktuellen Geräten kostenlos verfügbar. Neben einer umfangreichen (aber recht simplen) Aufnahmeumgebung und virtuellen Instrumenten stehen auch einige Amps zur Verfügung. Deswegen erwähnen wir es der Fairness halber in dieser Liste. Allerdings finden wir die Amps, Effekte und Boxen alles Andere als gut und eher nur was für den Notfall. So gut manche Instrumente und Effekte von Apple in Logic und GarageBand sind, so mies klingen für mich diese Amps.

Sonderfall 2: Blackice Beta Gamma Bass

Beta Gamma Bass ist so etwas wie ein One Trick Pony. Es emuliert den Darkglass Bass Amp und sonst nichts. Das heißt konkret: Hier gibt es modernen Bass Sound mit dem einen, charakteristischen Darkglass-Grundsound, den alle Pedale und Amps der Firma irgendwie mitbringen, vermischt mit ein paar Tweak-Möglichkeiten und zwei simultanen (auch eigenen) IRs. Dafür gibt es den Amp im Apple Appstore Standalone, als AUv3 oder Inter-App Audio Effekt.

Was übersehen?

Fehlt eine iOS Amp App mit Emulation oder Simulation, die auf jeden Fall in dieser Liste auftauchen sollte? Dann lass uns unbedingt einen Kommentar da. Wir sind über jeden Input dankbar.

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Bildquellen:
  • IK Multimedia Amplitube iOS GUI: IK Multimedia
  • Positive Grid BIAS Amp Mobile iOS GUI: Positive Grid
  • iOS klingt wie am PC: Overloud
  • iOS GUI: Deplike
  • Klevgrand Stark iOS GUI: Klevgrand
  • Mercuriall Amp one iOS GUI: Mercuriall
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Eine Antwort zu “Das sind die besten iOS-Amps und Effekt Emulationen”

    mischerboy sagt:
    0

    Hast Du schon GELabs von Moore getestet? finde ich auch nicht so schlimm

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