von  Lasse Eilers  | |  Geschätzte Lesezeit: 9 Minuten
Die besten Synthesizer 2025: Hardware-Synthesizer des Jahres

Die besten Synthesizer 2025: Hardware-Synthesizer des Jahres  ·  Quelle: Moog, UDO Audio, Instruo

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Das Synthesizer-Jahr 2025 hatte beides: einige echte Highlights und viel „business as usual“. Hier kommt unser Rückblick auf die besten Synthesizer des Jahres 2025.

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UDO Audio DMNO: Der Domino-Effekt

Mit dem grandiosen Super 6 – in meinen Augen neben dem 3rd Wave einer der musikalischsten und besten Synthesizer der letzten Jahre – und den aufgebohrten Nachkommen Super 8 und Super Gemini hat UDO Audio sich in kurzer Zeit als feste Größe der Synthesizerwelt etabliert. Auf der Superbooth hielt man sich in diesem Jahr bedeckt. Das heißt aber nicht, dass der Hersteller untätig war, im Gegenteil: Ende September ließ UDO Audio auf der Machina Bristronica völlig überraschend den DMNO vom Stapel. Und obwohl er noch nicht ausgeliefert wird, hat er ganz bestimmt einen Platz weit oben auf der Liste der besten Synthesizer 2025 verdient.

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Teile des Bedienfelds des DMNO erinnern ein bisschen an den Oberheim Two Voice, vor allem natürlich in der weißen Farbvariante. Wer einen Klon erwartet hatte, hat sich jedoch getäuscht – so etwas Profanes überlässt UDO gerne anderen Herstellern. Die Gemeinsamkeiten enden bei dem Prinzip, dass es zwei identische Bedieneinheiten gibt. Beim DMNO steuern diese jedoch nicht zwei Stimmen, sondern die beiden Parts des bitimbralen Synthesizers, ähnlich wie beim Super Gemini.

UDO Audio DMNO in weiß
UDO Audio DMNO · Quelle: UDO Audio

Wie schon die Super-Familie ist der DMNO ein Hybridsynthesizer mit digitalen FPGA-Oszillatoren und analogen Filtern. Und wie beim Super ist die Klangerzeugung binaural ausgelegt, arbeitet also auf Wunsch komplett in Stereo, von den Oszillatoren bis zum Ausgang. Im binauralen Modus wird die maximale Stimmenzahl von acht auf vier Stimmen halbiert.

Deutliche Unterschiede gibt es bei den Filtern: Die neuen „Dynamic Multi-Core Stereo Filter“ des Synthesizers verbinden warmen Analogsound mit umfassenden Konfigurationsmöglichkeiten. Pro Part steht ein Filterpaar zur Verfügung, das parallel, seriell oder binaural arbeiten kann. Zahlreiche Filtermodi stehen zur Auswahl, darunter auch experimentelle Charakteristiken. Damit hat der DMNO eines der flexibelsten Analogfilter, die es derzeit gibt.

UDO Audio DMNO in schwarz
UDO Audio DMNO
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Das Herz des Synthesizers sind die acht Play-Modi, die auf dem Bedienfeld durch Dominosteine visualisiert werden. Damit wäre also auch die Frage nach der Herkunft des Namens geklärt. Die beiden Parts – quasi zwei komplette Synthesizer in einem – lassen sich einzeln oder als Layer oder Split spielen. Darüber hinaus gibt es aber auch mehrere ungewöhnliche Kombinationen wie Cycle, wobei die beiden Parts sich in Mono/Poly-Manier notenweise abwechseln, Random und Chaos. Und im Series-Modus wird der DMNO sogar zum komplexen Oszillator: Der Audio-Ausgang des ersten Parts wird in den Oszillator-Mixer des zweiten geleitet. Welcher andere multitimbrale Synthesizer kann das?

Obwohl er strukturelle Gemeinsamkeiten mit der Super-Serie hat, schlägt der UDO Audio DMNO also einen ganz anderen Weg ein. Der Super beeindruckte vor allem mit seinem umwerfenden, fast majestätischen Sound. Der DMNO klingt, nach den ersten Soundbeispielen zu urteilen, auch „super“, hat aber auch eine andere, experimentellere, expressivere und vielleicht auch aggressivere Seite. Wenn ich eine Prophezeiung wagen darf, dann die, dass beide Synthesizer noch viele Jahre lang zu den bevorzugten Werkzeugen von Filmkomponisten gehören werden, jeder auf seine Art.

Moog Messenger und Sequential Fourm: Gewinner oder Opfer des Preiskampfs?

Mit Moog und Sequential wechselten zwei der wohl berühmtesten Marken der Synthesizergeschichte vor einigen Jahren die Eigentümer. Während Dave Smith sein Lebenswerk noch vor seinem Tod unter dem Dach der Focusrite Group unterbrachte (wo nun auch Oberheim weiterlebt), wurde Moog Music zwei Jahre später unter deutlich ungemütlicher wirkenden Umständen von inMusic geschluckt. Seitdem fragten sich die Fans, welche Wege die Hersteller nach den Übernahmen einschlagen würden. Seit diesem Sommer kennen wir die Antwort.

Der Moog Messenger und der Sequential Fourm sind die ersten Synthesizer der beiden ikonischen Marken, die vollständig unter der Regie der jeweiligen neuen Eigentümer entwickelt wurden. Und sie haben einige Gemeinsamkeiten. Beiden sieht man an, dass sie unter dem massiven Preisdruck entstanden, dem die einstigen Premium-Hersteller inzwischen ausgesetzt sind. Beide mussten sich deshalb den Vorwurf gefallen lassen, dass sie nicht mehr so edel wirken wie die Vorgänger. Und beide haben dennoch einen entscheidenden Vorteil: Sie reißen längst nicht mehr so ein großes Loch ins Portemonnaie, wie es ähnliche Synthesizer von Moog bzw. Sequential in der Vergangenheit getan hätten. Aber verdienen sie die großen Namen?

Moog Messenger

Moog Messenger
Moog Messenger · Quelle: Moog

Den Moog Messenger durfte ich im Sommer für GEARNEWS testen (hier im Angecheckt). Und obwohl ich zugegebenermaßen nicht ganz frei von Vorurteilen war – die bedrückenden Nachrichten über Entlassungen am Moog-Stammsitz in Asheville wirkten auch bei mir noch nach –, war ich vom ersten Synthesizer der neuen Moog-Ära positiv überrascht. Der Messenger ist sicher kein Minimoog und auch kein Subsequent 37. Das möchte er aber auch gar nicht sein. Stattdessen liefert er Moog-Sound für eine neue Generation: ein bisschen kantiger, mit einer deutlich erweiterten Klangpalette und mit einem zeitgemäßen Arpeggiator und Sequencer, der sich gut in moderne Workflows einfügt.

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In meinen Augen erfüllt der Messenger (hier bei Thomann*) eine ähnliche Funktion wie der Prodigy oder Rogue vor knapp 50 Jahren: ein bezahlbarer Moog, der nicht ganz so schick aussieht, aber gut klingt, jede Menge Spaß macht und dazu inspiriert, einfach loszulegen. Und anders als die genannten Spar-Moogs aus vergangenen Zeiten, die zwar heute für Unsummen gehandelt werden, aber seinerzeit letztlich doch nur abgespeckte Möchtegern-Minimoogs waren, erweitert der Messenger das traditionelle Moog-Klangspektrum drastisch und selbstbewusst. Wenn sie ganz ehrlich sind, werden deshalb auch eingeschworene Puristen zugeben müssen: Es ist nicht alles schlecht, was neu ist.

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Moog Messenger
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Sequential Fourm

Sequential Fourm
Sequential Fourm · Quelle: Sequential

Anders als den Messenger habe ich den Sequential Fourm leider noch nicht selbst ausprobieren können. Aber auch er verfolgt ein ähnliches Konzept: Analoger Sequential-Sound in einem kompakten Format und zu einem deutlich günstigeren Preis, als man es von dem Hersteller gewohnt war.

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Der Aufbau ist klassisch: Pro Stimme hat der Sequential Fourm zwei analoge Oszillatoren und ein 4-Pol-Tiefpassfilter im Prophet-Stil. Da der vierstimmige Synthesizer über einen Unison-Modus verfügt, kann er auf Wunsch auch fette monophone Sounds liefern. Gut gelungen finde ich auch die Modulationsabteilung, die eine spontane Zuweisung der Quellen zu verschiedenen Zielen ermöglicht.

Dass der Fourm 37 Minitasten hat, wird nicht jedem gefallen. Dass diese mit polyphonem Aftertouch ausgestattet sind, schon eher. Dieses expressive Feature hat der Fourm (hier bei Thomann*) sogar seinen deutlich teureren Geschwistern voraus. Mit seinem geradlinigen Aufbau und klar strukturierten Bedienfeld ist er ein toller Synthesizer für Einsteiger.

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Sequential Fourm
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Instruo Seashell: Semi-modularer Synthesizer mit nahtloser DAW-Integration

Instruo Seashell
Instruo Seashell · Quelle: Instruo

Die besten Synthesizer-News kommen bekanntlich von der Superbooth – so auch in diesem Jahr. Die größte Synthesizer-Messe der Welt hatte wieder etliche spannende Neuigkeiten zu bieten. Einer der Trends in diesem Jahr: Mehrere Hersteller, die mit Eurorack-Modulen angefangen hatten, zeigten ihre ersten kompletten Synthesizer. Und mit dem Instruo Seashell (hier bei Thomann*) ist einer davon sogar bereits erhältlich.

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Der kompakte Synthesizer hat ein interessantes Konzept: Semi-modulare Analogsynthese trifft auf Total Recall und nahtlose DAW-Integration. Dafür werden die analogen Schaltkreise mit 14-Bit-Präzision digital gesteuert. Zum Seashell gehört ein spezielles Plugin, mit dem sich der Synthesizer programmieren, fernsteuern und in die DAW einbinden lässt. Ein bisschen ist das also wie seinerzeit beim Virus TI – nur eben analog und patchbar.

Auch soundmäßig bietet der Instruo Seashell viele interessante Möglichkeiten und zeigt sich erstaunlich vielseitig. Der Synthesizer verfügt über zwei analoge Oszillatoren mit FM und Sync, einen Wavefolder und ein Tiefpassfilter. Zur Modulation gibt es einen LFO und einen flexiblen Hüllkurvengenerator, der sich dank eines Cycling-AD-Modus auch als LFO nutzen lässt. Auch an DSP-Effekte hat Instruo gedacht. Da darf gerne mehr kommen – arbeitet der Hersteller vielleicht bereits an einer polyphonen Variante?

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Instruo Seashell
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Frap Tools Magnolia: West Coast trifft East Coast

Frap Tools Magnolia
Frap Tools Magnolia · Quelle: Frap Tools

Ein weiterer Synthesizer, um den herum auf der Superbooth immer wieder großer Andrang herrschte, war der Frap Tools Magnolia. Wie Instruo haben auch Frap Tools aus Italien das bei der Entwicklung ihrer Eurorack-Module gewonnene Know-how in einen Standalone-Synthesizer gepackt – und das Ergebnis ist wirklich spektakulär.

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Magnolia ist ein ausgewachsener Synthesizer mit 61 Tasten – allein das macht ihn in der heutigen Zeit ja fast zu einem Exoten. Polyphoner Aftertouch gehört hingegen schon fast zum guten Ton. Besonders interessant ist aber die achtstimmige Klangerzeugung, die Ideen der West-Coast- und East-Coast-Synthesephilosophien miteinander kombiniert.

Die komplexen Oszillatoren wurden vom Modul Brenso abgeleitet und bieten mit Through-Zero-FM, einem Wavefolder und Flip Sync viele ansonsten eher ungewöhnliche Möglichkeiten. Kombiniert wird das mit einem sehr vielseitigen Filter, das aus dem Modul Cunsa stammt und sich ebenfalls frequenzmodulieren lässt. Ein wirklich spannendes Synthesizer-Projekt von Frap Tools – hoffentlich ist es bald fertig!

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Die besten Synthesizer 2025: Und sonst noch

Ansonsten plätscherte das Synthesizer-Jahr 2025 für mein Empfinden ein bisschen vor sich hin. Die wirklich großen News kamen dieses Jahr eher aus dem Bereich Drummachines und Grooveboxen. Für einen Überraschungsmoment sorgte höchstens noch ASM: Mit dem Diosynth wagte sich der Hydrasynth-Hersteller in die doch sehr spezielle Nische der Blas-Synthesizer vor. Und Yamaha spendierte endlich auch der Mittelklasse-Workstation MODX M die virtuell-analoge AN-X-Engine des Flaggschiffs Montage M.

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ASM Diosynth
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Yamaha MODX M6
Yamaha MODX M6
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Andere Firmen betrieben eher Portfolio-Pflege: Es gab abgespeckte Versionen (Groove Synthesis 3rd Wave 8M), neue Tastaturvarianten (Arturia AstroLab 88 und 37, Modal Carbon8X), Desktop-Module (KORG multi/poly module, Mellotron Micro Module, Sequential Take 5 Desktop, Oberheim TEO-5 Desktop) und neue (alte) Farbvarianten (Arturia MicroBrute UFO, Behringer MS-1 MKII Gray). So weit, so unspektakulär.

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Groove Synthesis 3rd Wave 8M
Groove Synthesis 3rd Wave 8M
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Arturia AstroLab 37
Arturia AstroLab 37 Bisher keine Kundenbewertung verfügbar
Modal Carbon8X
Modal Carbon8X Bisher keine Kundenbewertung verfügbar
Korg multi/poly Module
Korg multi/poly Module
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Sequential Take 5 Desktop Module
Sequential Take 5 Desktop Module
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Oberheim TEO-5 Desktop Module
Oberheim TEO-5 Desktop Module
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Arturia MicroBrute UFO
Arturia MicroBrute UFO
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Und Behringer? Anfang des Jahres machte der Hersteller Schlagzeilen, als der BX1, JT-16 und Pro-16 plötzlich auf der NAMM-Show auftauchten, womit nun wirklich niemand gerechnet hatte. Der kleine, aber nicht unerhebliche Haken: Abgesehen vom BX1, der zwar auch nicht fertig war, aber immerhin Töne erzeugte, funktionierten sie noch nicht; es handelte sich offenkundig um Prototypen, die nur äußerlich fertiggestellt waren.

Behringer BX1
Behringer BX1 auf der NAMM-Show · Quelle: GEARNEWS / Xavier

Den Rest des Jahres verbrachte Behringer stattdessen damit, die lange Liste von zum Teil seit Jahren angekündigten Synthesizern abzuarbeiten. Im Laufe des Jahres erschienen die Synthesizer Grind, Spice, JT Mini, CZ-1 Mini, UB-Xa Mini und BDS-3, der Sequencer BQ-10 sowie eine Handvoll Eurorack-Module (VC16, Skies, Steps, Halos). Auch die „Boogerfooger“-Effekte kamen nach und nach auf den Markt. Auf die großen Polyphonen müssen wir jedoch weiter warten, obwohl sie auf der NAMM schon fast fertig ausgesehen hatten.

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Behringer CZ-1 Mini
Behringer CZ-1 Mini Bisher keine Kundenbewertung verfügbar
Behringer JT Mini
Behringer JT Mini
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Behringer UB-Xa Mini
Behringer UB-Xa Mini
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Das lässt darauf hoffen, dass das nächste Jahr wieder mehr echte Highlights zu bieten haben wird. Wir sind jetzt schon gespannt auf die besten Synthesizer 2026!

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