von Lasse Eilers | Geschätzte Lesezeit: 3 Minuten
Nach Übernahme durch inMusic: Was bleibt von Moog erhalten?

Nach Übernahme durch inMusic: Was bleibt von Moog erhalten?  ·  Quelle: Moog

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Vor Kurzem verbreiteten sich im Internet Gerüchte, nach der Übernahme von Moog durch inMusic seien viele Mitarbeiter am Stammsitz des Herstellers in Asheville entlassen worden, um die Produktion nach Asien zu verlegen. Jetzt gibt es dazu endlich ein erstes offizielles Statement von Moog. Wie ist die Lage wirklich?

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Moog und inMusic: Was bleibt vom Traditionshersteller?

Im Juni 2023 hatte inMusic – das ist der Markenverbund, zu dem unter anderem AKAI Professional, M-Audio, Alesis und Numark gehören – den geschichtsträchtigen Synthesizer-Hersteller Moog übernommen. Sofort setzten die Spekulationen ein: Was würde von der Traditionsmarke Moog – immerhin der wohl berühmteste Name der Synthesizerwelt – am Ende übrigbleiben? Die Produktion in Asheville, USA gehörte lange Zeit ausdrücklich zum Markenversprechen von Moog und der Hersteller verwies mit viel lokalem Engagement und Einblicken in seine Fabrik immer wieder auf seine amerikanischen Wurzeln.

Letzte Woche verdichteten sich dann in den sozialen Medien die Gerüchte, am Standort Asheville seien auf einen Schlag zahlreiche Mitarbeiter entlassen worden, um die Produktion nach Asien zu verlegen. Viele, die nach der Übernahme von Moog durch inMusic das Schlimmste befürchtet hatten, fühlten sich bestätigt. Wir haben uns zu dem Zeitpunkt mit einem Artikel zurückgehalten, weil uns die nicht verifizierbaren Social-Media-Posts als Quellen nicht ausreichten. Jetzt hat sich Moog (bzw. inMusic) erstmals zu den Vorgängen geäußert.

Laut Moog verbleibt der Hauptsitz des Unternehmens in Asheville und man wird dort auch weiterhin Instrumente herstellen; die Rede ist vom Moog One, den Neuauflagen des Minimoog Model D und der Modularsysteme sowie von „neuen innovativen Produkten“. Einige davon möchte Moog bereits Anfang nächsten Jahres vorstellen. Die Endfertigung anderer Produkte soll aber in der Tat durch Partner in „Übersee“ übernommen werden, mit denen Moog in der Vergangenheit bereits zusammengearbeitet hat. Laut Moog soll dieses hybride Modell dazu beitragen, die finanzielle Lage des Unternehmens zu stabilisieren und die Zukunft der Marke Moog zu sichern.

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Moog inMusic: Moog One

Moog One: Den polyphonen Synthesizer wird Moog weiterhin in Asheville fertigen

Entlassungen am Standort Asheville

Auch die Entlassungen am Stammsitz in Asheville bestätigt Moog, nennt aber keine Details:

„Letzte Woche haben wir die schwierige Entscheidung getroffen, die Größe unseres Montageteams anzupassen, um unserem neuen Ansatz besser gerecht zu werden. Dieser Übergang war zwar für alle Beteiligten eine Herausforderung, aber wir haben den Betroffenen umfangreiche Unterstützung, Sozialleistungen und Gesundheitsfürsorge angeboten, um ihnen den Weg zu neuen Möglichkeiten zu erleichtern.“

Man darf davon ausgehen, dass diese Worte von PR-Profis sorgfältig gewählt wurden, um die Umwälzungen bei Moog in einem möglichst positiven Licht erscheinen zu lassen. Zu den Details – also etwa der Zahl der entlassenen Mitarbeiter – schweigt der Hersteller sich aus. Da aber vornehmlich die Produktion der in größeren Serien hergestellten Synthesizer betroffen zu sein scheint, dürften die Einschnitte tatsächlich erheblich sein.

Wie es mit der Marke Moog weitergeht, weiß derzeit wohl nur inMusic. Klar scheint jedoch: Die Zeiten von Moog als vergleichsweise kleiner, traditionsbewusster US-Hersteller, der zeitweise sogar in Teilen seinen Mitarbeitern gehörte und vor Ort produzierte, sind wohl Geschichte.

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Bildquellen:
  • Moog One: Der polyphone Synthesizer soll weiterhin in Asheville gefertigt werden.: Moog
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