von Moogulator | Geschätzte Lesezeit: 6 Minuten
Apple Mac Mini iPad Pro MB Air

Apple Mac Mini iPad Pro MB Air  ·  Quelle: Apple

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„There’s more in the making“ ist das Motto heute gewesen und es startet endlich mal wirklich mit dem Mac auf der Keynote. Es geht daher direkt los mit drei großen neuen Hardware-Produkten. Und für uns Musiker besonders interessant: ein neuer Mac Mini mit vielen Anschlüssen!

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Die große Sache war sicher das neue iPad Pro mit weniger Rahmenbreite und mit A12-Prozessor mit etwas mehr Power, Face ID und einem neuen Applestift mit besseren Eigenschaften. Er kann am iPad befestigt werden und schleudert nicht mehr irgendwo herum und wird dabei auch erkannt, außerdem hat er eine Berührfunktion bekommen. Das neue iPad Pro hat USB-C statt Lightning als Anschluss und keinen Audioanschluss mehr. Man wird also ein Interface benötigen, was aber auch einfach zu verbinden sein wird. Es kommt mit maximal 1TB Speicher und die kleinere Größe ist nun 11″ groß.

iPad Pro – mehr von allem

Audiointerfaces werden die Leichtigkeit der Verwendung weniger angenehm machen, da die wenigsten bisher ein Interface am iPad verwenden. Es ist weniger spontan aber kompakter und mit echtem USB-C aber auch schneller mit Übertragungen und damit könnte man theoretisch mehr anhängen. Das Problem bei so etwas ist natürlich, ob es USB-C-powered Hubs gibt, damit das Gerät Strom für Audio, angeschlossenes Keyboard und für sich selbst bekommen kann. Damit wird das Gerät ein bisschen unattraktiver für Musiker als der Vorgänger, aber auch attraktiver durch echten USB-C-Support, der eigentlich nur zur Folge haben kann, dass Multiport-Interfaces normal werden. Alle Gerüchte stimmen also und sind genau in dieses Gerät geflossen. Es ist 35x schneller für Singlecore und 90% mehr weil es 8 Kerne hat im A12X. Das ist schon viel. Aber ohne Audioausgang muss man erst einmal verstehen lernen.

Mac Mini – perfekt für Musiker?

Der Mac Mini ist mein persönlicher Cheer-Faktor, denn man braucht mit ihm sehr wenig Strom, kann ihn sehr kompakt überall aufstellen und er ist mit 6 Kernen und 4.6 GHz ausgestattet, was Audio-Leuten faktisch genau zugute kommt. Es ist faktisch genau das, was wir Krachhanseln suchen. Es gibt natürlich auch eine kleinere 4-Kern-Version für weniger Geld. Was nicht so smart ist  auch so Apple-typisch, wie man es kennt – das RAM ist mit 8 GB schwer unterdimensioniert und man muss sich die 16-64 GB entsprechend dazuklicken, wodurch der Apfel extrem reicher wird und wir ärmer.

Die SSDs gibt’s bis 2TB, was absolut ok ist, und man spart generell schon an dem, was man als Musiker NICHT braucht. Somit dürfte der Mac Mini 2018 ein absoluter Nummer-1-Tipp sein für Musiker, die nicht unbedingt einen mobilen Klapprechner mit Screen brauchen. Drei Displays kann man anschließen und Thunderbolt 3 ist für Audio perfekt. Es gibt 4  USB-C-Ports (TB, Displayport und USB 3 sind hier integriert) und 2 normale USB-3-Ports und ein HDMI nebst Audiobuchse und Ethernet ist integriert. Damit hat man genau das, was man braucht, und Apple ist hier nichts vorzuwerfen. Das schlägt kein anderer Rechner so schnell, er ist der heimlicher Mac Pro für uns. Das sage ich mal direkt voraus.

Die Minis starten bei 900,– Euro, der interessantere kostet 1.250,– Euro. Das allerdings mit zu geringen Ausstattungsmerkmalen, wie oben schon erwähnt. Der i7 statt i5 kostet 240,– Euro mehr, 32 GB RAM sind so teuer, dass man überlegen muss, ob 16 GB nicht reichen, denn hier will Apple unfassbare 720,– Euro bzw. 240,– Euro Aufpreis – und bei 64 sollen es 1.680,– Euro sein. Bei den SSDs gibt’s unverschämte 256 GB, welche man nicht nehmen sollte, und die kosten schon mal 240,– Euro mehr. Bequem wird es ab 1 TB, was erneut 480,– Euro oben drauf kostet. Allerdings kann man das RAM beim fairen Händler kaufen, man muss da nicht zu Apple gehen – was immer besser war, ein Wunder, dass es hier geht.

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Die günstigste, aber leistungsfähige Version, die optimal für viele Softsynths wäre, würde bei 1.970,– Euro liegen. Man kann auch ein schnelleres Ethernet noch dazukaufen (120,– Euro), was aber eher nicht nötig ist – 10 GBit/s statt 1 ist schöner aber – hier sparen wir mal. Wenn man sich mehr Luxus gönnt, kann man 2.929,– Euro ausgeben. Das ist schon happig, aber billiger als ein Macbook Pro und ein verdammt guter Rechner (1 TB SSD, 32 GB RAM, i7 6-Kern, normales Ethernet). Das ist faktisch für Apple-Verhältnisse das Fairste, was möglich ist. Die Grafik reicht für DAW und Co, das ist kein Gamer-Teil aber wer will schon zocken, ne?

apple mac mini 2018

apple mac mini 2018

MacBook Air – jetzt hochauflösend

Das MacBook Air ist ebenfalls überholt und bekommt ein Retina-Display. Genau das hat auch gefehlt um ernst genommen zu werden. Zusammen mit einem neuen Prozessorpaket, was unterhalb der Leistung des MacBook Pros liegt, aber für einfache und nicht total anspruchsvolle Musiker auch reicht, besonders wenn man eher DAW-Arbeit unterwegs machen will und ein paar USB-Ports braucht. Der Reaktor-Power-User wird natürlich ein MacBook Pro nehmen, aber das Air ist nun das Gerät für die, die nicht so viel Geld ausgeben können oder wollen und dafür ein wenig auf die maximal mögliche Leistung verzichten können.

Das Air kostet gute 2090,– Euro, wenn man es sinnvoll aufbohrt, und läuft mit bis zu 3,6 GHz. Es hat aber auch nur 2 Kerne, es ist eben keine Rennmaschine, sondern eher für die, denen das MacBook One (12″) zu lahm ist und die doch dies oder das mal eben machen möchten. Mit seinen 3 USB-C-Ports ist es aber gut genug ausgestattet, um alles Wichtige zu tun. Ein Monitor kann da noch ohne schlimme Verluste angeschlossen werden und man kann auch 2x TB3 füttern.

Ja, es geht billiger, aber man muss dann auf Platz verzichten. Das Air will alles in die Cloud schieben, denn mit 128 GB SSD und 8 GB RAM ist das nur was für Office-Leute und Facetuber – 1.350,– Euro sind auch günstiger, aber man tut sich damit keinen großen Gefallen. Es gibt nur eine Prozessorvariante und auch nur i5. Es ist damit bewusst ein Mittelsegment und recht leicht und spart nicht so brutal an Wesentlichem. Wer nur mal ein paar Spuren aufnehmen will und nicht zu viele Plug-ins einsetzt, wird damit auch schon glücklich. Es gibt nur noch die 13″-Version, die kleine 11″-Variante gibt es schon länger nicht mehr. Es hat übrigens auch ein Touch-ID, was man wirklich sehr lieben wird, denn das blödsinnige Passworteintippen nervte doch immer sehr.

apple macbook air

apple macbook air

Diese Keynote – ein Fazit

Mit allem ist Apple ganz gut auf dem Weg. Jedoch sind sie eben auch weiter Apple – also wirklich teuer und man muss wirklich auf macOS bleiben wollen. Dies sind die bezahlbaren Maschinen, alles andere ist teurer. Lediglich der iMac ohne Pro ist eine Alternative. Alle Rechner haben einen ARM T2 Security Chip, diese Serie ist die erste, die nicht so bald Hackintosh werden kann, denn das geht jetzt nicht mehr. Super Hardware, aber teuer.

Wer verzichten kann, kann einen schwachen Prozessor oder zu wenig RAM oder SSD bestellen, aber Spaß macht das vermutlich einem Musiker eher nicht. Es wird also immer mehr eine Frage von Geld, wie man seinen Rechner ausstatten wird und wie viel man dem System dienen möchte. Aber: Der Mac Mini ist definitiv das HighLight und eine ziemliche Rakete. Musiker werden sich wohl seltener nach dem Mac Pro sehnen, die sind heute eher für Hardcore-Video ausgelegt und auch für den Bereich nicht immer perfekt. Der kommende MP ist aber noch unbekannt und kommt ohnehin zu spät. Nach iMac Pro und dem tollen Mac Mini dürfte der dem wenig hinzufügen können und preislich so unverschämt sein, dass nur die ü6k€-Generation da zugreifen kann.

Bildquellen:
  • iPad Pro 12 USB-C: Apple
  • apple mac mini 2018: Apple
  • apple macbook air: Apple
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10 Antworten zu “Apples Musikerrechner! Mac Mini 6-Kerner – iPad Pro & Macbook Air Retina”

    Oliver sagt:
    0

    Immernoch Nö!
    Der Intel Hades Canyon Nuc outperformt den Mac Mini “Pro“ allemal!

      Lert sagt:
      0

      Läuft aber Windows drauf (würg)

        Oliver sagt:
        0

        Die DAW sieht immernoch gleich aus und performt besser (vergleichsweise/Preis).

          moogulator sagt:
          0

          Die Anschlüsse sind aber dürftig bei dem, dazu ist Hackintosh mit T2 schwierig, ggf. kriegt man das durchaus noch hin – aber als Musikrechner ist so ein Teil dann besser wenn es TB3, USB3 und Co gibt, besser mehrere. Und das Apple-Universum ist anders als das Windows 10. Ein Wechsel machen viele erst, wenn es nötig ist. Dennoch wäre eine DAW mehr oder weniger „gleich“. Das stimmt schon.

          Der Mini hat 6 Kerne, ist der Intel Core i7-8559U nicht eher ein 4Core? Höher hab ich nicht gefunden – oder zu schlecht gesucht.

          Das PCs immer eine Alternative sind – das ist aber immer klar, Apple wird niemals im Preis besonders gut da stehen gegen ein großes Angebot aus der offeneren Ecke. Das war nur zu den RISC-Zeiten noch möglich. Seit 2006 ist Apple halt auch PC.

            ffx sagt:
            0

            Der T2 spielt bisher keine Rolle für Hackintosh. Mag sein, dass sich das ändert, wenn Apple alle alten Modelle nicht mehr supporten wird, die keinen T2 haben. Aber das sind doch sicherlich noch 5 Jahre?

    Monowriter sagt:
    0

    Den RAM beim Mac Mini kann man nachrüsten, nur die SSD ist mal wieder aufgelötet. Also braucht man nicht den teuren Apfelram kaufen…

    ffx sagt:
    0

    Zu teuer. iPad ohne Audio ist doch einfach nur doof. Muss ich jetzt ständig mein Audio-Interface selbst aufs Sofa mitschleppen oder alles neu kaufen (Kopfhörer inkl. Audiointerface)???? Was für ein Schwachsinn. Zwei Anschlüsse, von denen einer Netzteil ist, beim MBAir, viel Spass beim versehentlichen Abreissen des Netzkabels.

    Alle Macbook Pros haben ein krasses throttlegate-Problem, man kann damit überhaupt nicht mehr CPU lastige Aufgaben erledigen. Und das, weil Apple die Geräte immer NOCH dünner machen muss, obwohl schon das MBP 2013 dünn genug war. Das ist doch an Idiotie nicht mehr zu überbieten. Ein Computer, der nicht durchgängig unter Volllast laufen kann, hat ein mangelhaftes Design.

    Soweit ich weiss, kann man den Security-Chip bisher deaktivieren. macos 10.14.1 läuft jedenfalls schon problemlos auf Hacks, sogar auf Core2Duos. Nur ein nvidia-Treiber fehlt noch immer.

    Papa Schlumpf sagt:
    0

    Der Mac mini ist keine Alternative gemessen am Preis. Über die Einstiegsvarianten mit i3 #lol und 128GB SSD brauchen wird erst gar nicht reden.

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