von Marcus Schmahl | Geschätzte Lesezeit: 3 Minuten
Spotify zahlt ab 2024 kein Geld für Songs unter 1000 Streams!

Spotify zahlt ab 2024 kein Geld für Songs unter 1000 Streams!  ·  Quelle: M4OS Photos / Alamy Stock Foto

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Spotify möchte nun ab 2024 allen Songs unter einer Streaming-Schwelle unter 1000 Streams keine Beachtung schenken. Das bedeutet: Keine Ausschüttung, keine Tantiemen, falls euer Song lediglich 999 Streams erreicht. Das einbehaltene Geld möchte der Streaming-Riese auf alle Künstler und Musiker umschichten, die diesen Wert erreicht haben. Klingt das gut oder nach Abzocke?

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Spotify und die Royalty-Abrechnung

Der Streaming-Gigant Spotify hat kürzlich eine neue Bezahlungsstruktur bekannt gegeben, die darauf zielt, Millionen von Dollar innerhalb seiner Plattform umzuschichten. Ab dem ersten Quartal 2024 wird eine bedeutende Änderung eingeführt: Tracks mit weniger als 1000 Streams pro Jahr werden nicht mehr monetarisiert. Wow! Das bedeutet, dass jedes Lied auf Spotify mindestens 1000 Mal gestreamt werden muss, bevor Künstler oder Rechteinhaber Geld sehen. Bisher hat jeder über 30 Sekunden gespielte Song eine Zahlung generiert, aber das wird sich ändern.

Über zwei Drittel der Musik auf Spotify hat noch nicht die Schwelle von 1000 Streams erreicht und wird unter den neuen Regeln keine Tantiemen generieren. Music Business Worldwide zufolge will Spotify mit dieser Änderung Gelder von den 0,5 % der Künstler, die unter 1000 Streams pro Jahr haben, zu den restlichen 99,5 % umverteilen. Es wird geschätzt, dass durch diese Entscheidung allein im Jahr 2024 rund 40 Millionen Dollar an Künstler oberhalb der Grenze gehen werden.

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Neue Regeln für den Streaming-Kosmos?

Zusätzlich führt Spotify nächstes Jahr zwei weitere Maßnahmen ein. Die erste richtet sich gegen Betrug und wird Strafen gegen Distributoren und Labels verhängen, die betrügerische Streams ermöglichen. Die zweite Maßnahme betrifft „funktionale“ Inhalte wie „Nicht-Musikalisches“ (u. a. Weißes Rauschen), für die nun längere Abspielzeiten für die Generierung von Tantiemen erforderlich sind. Diese beiden Vorkehrungen finde ich sehr gut und eigentlich seit Jahren überfällig.

Diese Entscheidungen ähneln denen von Deezer, der früher in diesem Jahr ähnliche Änderungen vorgenommen hat. Die neue Politik von Spotify könnte auf den ersten Blick wie ein weiterer Schlag für unabhängige Künstler wirken, die bereits wenig durch Streaming verdienen. Aber es wird darauf hingewiesen, dass die 1000-Stream-Grenze hauptsächlich Tracks betrifft, die weniger als 5 Dollar im Jahr einbringen, ein Betrag, der oft nicht mal von den Aggregatoren/Distributoren an die Künstler ausgezahlt wird. Diese Änderung zielt also auf extrem kleine Auszahlungen ab, die oft nicht einmal den Künstlern erreichen, da Aggregatoren eine Mindestauszahlungsgrenze setzen. Tracks, die diese Mindestschwelle nicht erreichen, lassen ihre Spotify-Tantiemen brachliegen.

Was bringen die neuen Strategien Spotify und uns Musikern?

Auf den ersten Blick hören sich diese „Sanktionen“ gerade für kleinere Acts und Musiker „dramatisch“ an. Aber bei näherer Betrachtung könnten genau diese Punkte für alle Beteiligten einen Zugewinn bedeuten. Und vielleicht hilft es ebenso dabei, einige Musiker zum Umdenken zu bewegen und nicht jeden Song oder jeden Track sofort zu veröffentlichen. Qualität anstatt Quantität, um weltweit mehr Streams zu erzeugen. Was meint ihr dazu? Schreibt uns doch einen Kommentar bei Facebook oder Instagram.

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