von Marcus Schmahl | Geschätzte Lesezeit: 3 Minuten
Spotify geht neue Wege: Songs selbst hochladen und alles abkassieren!

Podcast-Offensive  ·  Quelle: Spotify

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Oha! Das sind doch mal News zum Wochenende. Denn der Streaming-Gigant Spotify öffnet seine Pforten für alle Musiker und Künstler. Und zwar komplett und das auch noch kostenlos. Im Klartext könnt ihr eure Musik ohne Plattenvertrag und Vertrieb den Abonnenten und euren Fans über die Streaming-Plattform zur Verfügung stellen. Ein weiterer Vorteil: Abgerechnet wird direkt und nur mit euch!

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Spotify verzichtet auf Labels und Vertriebe

Ist dieser Schritt für das Musik-Business der Richtige? Oder will die Streaming-Firma Spotify als Erste diese Richtung einläuten, um die meisten Künstler auf die eigene Seite zu ziehen? Vielleicht steckt auch ein wenig Marketing dahinter, um die Abonnenten-Zahlen wieder ein wenig mehr in die Höhe zu treiben. Eine Antwort hierauf werden wir sicherlich nicht erhalten.

Trotzdem ist es für uns Künstler höchstwahrscheinlich ein großer Schritt nach vorne. Denn wir können mit diesem Modell mehr Geld verdienen – dazu ohne Umwege noch schneller. Und so sieht es aus: Ihr dürft nämlich eure eigene Musik selbst, alleine und für eure Fans und vor allem kostenlos über Spotify zur Verfügung stellen. „Das ging doch vorher auch schon!?“ denken jetzt einige von euch. Nur schaltet der Streaming-Gigant jetzt für alle Anwender die Funktion frei, Musik über euren Rechner direkt zur Plattform zu addieren. Einfach uploaden und anhören. Sehr spannend.

Die Mittelsmänner, wie Plattenfirmen und Vertriebe, die meist je nach Verträgen 50-75 Prozent der eingespielten Lizenzen behalten durften, stehen so nicht mehr dazwischen. Das hört sich auf den ersten Blick recht gut an. Aber dieses Modell birgt auch Probleme. Ihr müsst somit natürlich auch das Marketing eurer Stücke übernehmen. Hierzu gehört Promotion, DJ-Bemusterung, Pressearbeit und die Social Media Reichweite, also Werbekraft dieser Firmen. Falls das für euch kein Problem darstellen sollte, bedeutet diese neue Funktion einfach nur Freiheit (und am Ende natürlich auch mehr Geld!).

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Ein weiterer Minuspunkt ist die musikalische Schwemme, die auf uns zukommen wird. Denn Plattenfirmen und Vertriebe sortieren Songs schon in der Bemusterungsphase aus, die es niemals am Markt geschafft hätten oder geben durch Kritik Tipps zur Musik. Jetzt könntet ihr sogar reine Schlagzeug-Tracks zu eurem Portfolio hinzufügen oder sechs Minuten Rauschen hochladen. Und diese finden sich dann sicherlich in den zufällig angelegten Playlists bei Spotify wieder. Das macht sich während den Joggens zu einer vorgefertigten Playlist nicht sehr gut.

Darüber hinaus stellt diese Funktionalität eine große Konkurrenz zu SoundCloud dar. Wer will schon Geld im Monat ausgeben, um seine Musik den Fans zu präsentieren, dabei bekommt ihr bei dem kostenlosen Spotify Modell dazu noch Tantiemen ausbezahlt. Falls Spotify den Community-Gedanken in das eigene System integrieren würde, hätte sich das Thema komplett SoundCloud sicherlich für die Anwender komplett erledigt.

Naja. Noch befindet sich das neue Feature in der Beta-Test-Phase und nur ausgewählte Künstler des US-Amerikanischen Markts können darauf zugreifen. Wir müssen also noch ein wenig gedulden, bevor die Spiele beginnen. Ein genaues Datum gibt es noch nicht.

Was haltet ihr davon? Ist das eine Möglichkeit, die ihr nutzen würdet, um eure Musik selbst zu vermarkten?

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13 Antworten zu “Spotify geht neue Wege: Songs selbst hochladen und mehr abkassieren!”

    slaq sagt:
    1

    Abwarten und Tee trinken . Aber ich kann mir vorstellen ohne Qualitätskontrolle wird es eine musikalische Horrorfahrt. Vielleicht baut spotify auch noch automatische mastering algorithmen rein wo alles plattgedrückt wird, mir wird schlecht. Aber so ist die schöne neue Welt :D

    Kainer Klar sagt:
    0

    Ich weiß nicht, besser scheint mir immer noch ein Zwischenvertrieb, der alle Plattformen gleichzeitig bedient und darüberhinaus Promoleistungen anbietet (ich nehme z.B. label-worx) und die Comission ist ca 10-15% . Alle einzeln zu bedienen ist auch irgendwie sehr aufwändig…

    Donald sagt:
    0

    Also von Soundcloud braucht man nichts erwarten, ausser Kosten.
    Wenn Spotify das in DE durchzieht wäre ich sehr dankbar.
    Bin auch auf Bandcamp, aber da will niemand mein Album haben.
    (so schlecht ist es aber nicht)

      claudius sagt:
      0

      Die Idee ist aber ziemlich gut und einige Genres sind da extrem vielseitig vertreten.
      Bandcamp ist eher unter den „Rockern“ bekannt. Die Plattform ist genial, da es aber keine Social Option gibt (bzw, diese zu spät und zu rudimentär eingebaut wurde) hat es keine Chance gegen die anderen. Ich bin gespannt, ob Spotify damit Fans findet.

        Donald sagt:
        0

        Na, wenn ich auf Spotify nen Song hochladen kann und ein Hörer mir
        was dafür bezahlt, wenn er oder sie den Song haben will,
        kann man es doch nicht einfacher haben.
        Oder übersehe ich was ?
        Sowas kann Soundcloud nicht, ausser Geld für das hochladen zu verlangen.

    saturnia sagt:
    0

    Ab wann soll das funktionieren? Kann sonst im Netz nichts darüber finden

    Donald sagt:
    0

    Zu Soundcloud: Ich kriege 3 Likes für nen Track, dieser wurde aber 0 mal angehört.
    Mir werden Kommentare angezeigt, wo keine sind.
    Wenn man die Follower zählt, sind es real weniger, als angezeigt werden.
    Das gleiche mit der Anzahl der Songs die man hat.
    Urplötzlich verschwinden auch mal 5 Follower auf einmal…

    Das ganze nervt einfach nur.
    Es fehlt eine Alternative – am besten mit Kaufmöglichkeit.

    Fraude sagt:
    0

    Abkassieren? Mehr abkassieren?
    Die Überschrift sagt schon eine Menge über die Geisteshaltung des Autors.

    Und abgesehen davon, können die meisten sicherlich froh sein, wenn die Erlöse irgendwann die Stromkosten des Uploads decken.

    Lucas sagt:
    0

    Ich möchte gerne meine Musik hochladen um Reichweite zu bekommen

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