von claudius | Geschätzte Lesezeit: 2 Minuten
Calf STudio Plug-ins GUI Teaser

CALF-Plug-ins (kostenlos)  ·  Quelle: Calf Studio Gear

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Kostenlose Plug-ins haben bei Gearnews eine gewisse Historie, schließlich tragen wir die für euch schon sehr lange in zwei Sammelthemen zusammen. Was bisher noch nie der Fall war: ein derart großes Paket aus tollen Effekt-Plug-ins und auch Synthesizern. Allerdings haben die Calf Plug-ins einen Haken.

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Calf Plug-ins

Fünfzig verschiedene Plug-ins, davon 46 Effekte und Tool und vier Klangerzeuger. Wahnsinn. Das alles ist kostenlos. Dabei sind Modulationseffekte (Chorus, Flanger etc.), Reverb und Delays (inkl. Reverse und Vintage), Dynamics (Kompressor, Deesser, Limiter, alles als Multiband, Transient Designer und Co.), Filter und EQ (darunter Vocoder, vollparametrische Mehrband-EQs, ein grafischer EQ), verschiedene Distortion und Saturation (Saturator, Exciter, Tape Sim, Vinyl, Bitcrusher) und nützliche Tools (z.B. Haas Stereo Enhancer, Bandsplitter, Enhancer, Mono/Stereo En- und Decoder, Analyzer).

Die Klangerzeuger bestehen aus Organ, Monosynth, Fluidsynth (SF2 Player) und Wavetable (experimenteller Status). Damit kann man auf jeden Fall einiges anstellen.

Calf - Wavetable

Calf – Wavetable

Wahnsinn, oder? Die Plug-ins klingen, soweit ich sie selbst schon erlebt habe, alle sehr gut. Auch optisch können die sich sehr sehen lassen, keines sieht nach einem echten Hardware-Vorbild aus, sondern alle sind eigenständig in einer eigenen CI gehalten.

Und sie sind kostenlos, bzw. sind Open Source unter LGPL-Lizenz und damit „Frei wie in Freie Meinungsäußerung und nicht wie in Freibier“ – so sagt es beispielsweise der Ardour-Hauptentwickler. Sehr löblich. Spenden sind natürlich willkommen.

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Der Haken: Es gibt die Plug-ins nur als LV2-Format und nicht wie üblich als VST und Co. Wer das noch nicht kennt: LV2 ist vor allem Linux-Menschen ein Begriff, denn es ist neben LinuxVST das vorherrschende Format für Plug-ins unter Linux. Bitwig und Tracktion lassen das Format als kommerzielle Anbieter leider außen vor, nur die Open Source Kollegen Ardour, Mixbus, Qtractor, MusE und Audacity unterstützen das Format. Schade, dass es kein LinuxVST von den Calf Plug-ins gibt. Und schade, dass Bitwig und Tracktion kein LV2 können. Oder all die anderen DAWs für Linux.

Wer aber unter Linux mischt und Ardour oder eine andere kompatible DAW nutzt, der wird hiermit sehr glücklich werden. Promised!

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Bildquellen:
  • Calf - Analyzer: Calf Studio Gear
  • Calf - Equalizer 12 Band: Calf Studio Gear
  • Calf - Multi Chorus: Calf Studio Gear
  • Calf - Saturator: Calf Studio Gear
  • Calf - Saturator: Calf Studio Gear
  • Calf - Stereo Tools: Calf Studio Gear
  • Calf - Vintage Delay: Calf Studio Gear
  • CALF-Plug-ins (kostenlos): Calf Studio Gear
  • Calf - Wavetable: Calf Studio Gear
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7 Antworten zu “Freeware Plug-in Tipp #31: 50 Effekte und virtuelle Synthesizer Plug-ins – Calf Studio Gear”

    Bleyas sagt:
    0

    Wow, interessant, was Open Source und „kostenlos“ alles geht! Leider ist der Haken wirklich hier Linux. Mit der DAW Auswahl wird das nie was…

      Holger sagt:
      0

      Für die, die keine Lust auf Bevormundung, nach Hause-Telefoniererei, Dongles und ähnliches haben, ist Linux und das dazugehörige Open Source-Umfeld erste Wahl. Linux ist nicht das bessere System für Audio. Allerdings startet es innerhalb einer Minute, statt zum unpassenden Zeitpunkt zu melden „Update 35 von 1876352451 wird installiert. Schalten Sie Ihren Rechner nicht aus.“

      Wenn man davon ausgeht, dass die meisten gefühlt professionellen Anwender genaugenommen Amateure sind und sich aus Freude an der Spielerei den 47. Kompressor kaufen, der angeblich noch analoger klingt, statt Musik zu machen, ist Linux ähnlich gut geeignet:

      – Es gibt auch in der Linux-Welt mehr Kompressoren und Synth-Plugins als man braucht.
      – Nutzt man eine freie Linux-DAW, entscheidet nicht die DAW, sondern das musikalische und technische Können über die Qualität des Endprodukts.

      Es gibt in der Tat Sachen, die es für Linux nicht in der Qualität wie für Windows oder Mac gibt. Ist man auf Melodyne oder große, sehr gute Orchester-Samples angewiesen, wird man mit Linux alleine (noch) nicht glücklich werden.

      Was Elektronik, Pop, Rock, Metal, Jazz, Blues angeht, kann man getrost davon ausgehen, dass ein von Könnern produzierter Welthit auch dann ein Welthit wird, wenn er mit Linux produziert wird.

        claudius sagt:
        0

        Man kann sich in alles reinfummeln, allerdings sind Ardour, QTractor, LMMS, Rosegarden und Waveform bei vielen nicht die erste Wahl. Bitwig führt unter Linuxern als kommerzielles Closed Source Projekt eher ein Nischendasein, Reaper gibt es noch nicht offiziell, könnte aber das selbe ereilen, wobei es deutlich preiswerter ist.
        Ich kenne viele DAWs und so oft ich es mit Ardour oder QTractor probiert habe, es gab immer wieder Ecken und Kanten, die das Musizieren und Komponieren (nicht das Mixen) quasi unmöglich machten. Editieren macht keinen Spaß, Routing via JACK muss man mögen und hat Vorteile, für den Normalo allerdings nur ein Hindernis.

        Aber klar, es geht. Sogar teils recht gut. Die Effekte können gut sein, die DAWs immerhin mit 2000er Niveau und aktuelleren Features.

          Holger sagt:
          0

          Die Vielfalt kann ein Problem sein. Bei Ardour muss man wissen, dass die MIDI-Editiererei dort wirklich keinen Spaß macht, alleine schon wegen des Konzepts, im Track herumzueditieren statt in einem separaten Fenster mit dem MIDI-Clip.

          Bei Qtractor ist das viel besser, und die Entwicklung bringt immer neue Annehmlichkeiten, z.B. unterlegte, heruntergedimmte MIDI-Noten eines beliebigen anderen Tracks als Orientierungshilfe. Einmalig dürfte die Möglichkeit des Multi-Row-Layouts für den Mixer sein, damit das elende horizontale Herumgescrolle bei 50 Spuren endlich ein Ende hat.

          Die Einrichtung und das Verstehen von JACK ist meiner Erfahrung nach die erste und größte Hürde für den Linux-Musiker. Dazu muss man noch verstehen, dass es JACK-MIDI und ALSA-MIDI gibt, und dass man diese per Brücke miteinander verbinden kann. Dazu kommt noch, dass die meisten Leute keinen dedizierten Musikmach-PC haben, also auch Youtube-Videos mit Ton wiedergeben (und aufnehmen) wollen. Dazu muss man wiederum wissen, dass die meisten Programme den Ton über Pulseaudio ausgeben, und dass man Pulseaudio so konfigurieren kann, dass es über JACK ausgibt.

          Das ist alles nicht trivial und erfordert mehr Verständnis der benutzten Werkzeuge, als vom Hersteller einen ASIO-Treiber herunterzuladen.

          Man wird dann mit einem System belohnt, das einen jedes Audio- oder MIDI-Programm mit jedem anderen verbinden lässt, auch über Rechnergrenzen hinweg. Man kann gleichzeitig mehrere JACK-Instanzen mit jeweils eigenem Interface laufen lassen, z.B. wie ich eins mit größerer Latenz für die DAW und eins mit minimaler Latenz für Guitarix (eine Art Guitar Rig).

          Einen negativen Effekt will ich nicht verschweigen: Man schüttelt nach einiger Zeit nur noch den Kopf über Probleme anderer Leute, die Windows oder Mac benutzen, weil dort vieles nicht möglich oder dem Benutzer untersagt wird, was unter Linux selbstverständlich ist. Nach und nach besteht die Gefahr, ungnädig zu werden, wenn die Nutzer kommerzieller Plugins ihre bezahlten Tools nicht mehr nutzen können, weil es Probleme mit Kopierschutz, Dongle oder Freischaltung übers Internet gibt. Da muss man sich einfach immer wieder sagen, dass ja niemand dazu gezwungen wird, Hard- und Software zu kaufen, die erst nach Registrierung, Aktivierung, Installation einer Wanze und Opferung von Jungfrauen bei Vollmond nutzbar ist :)

            claudius sagt:
            0

            > Einen negativen Effekt will ich nicht verschweigen: Man schüttelt nach einiger Zeit nur noch den Kopf über Probleme anderer Leute, die Windows oder Mac benutzen, weil dort vieles nicht möglich oder dem Benutzer untersagt wird, was unter Linux selbstverständlich ist.

            Ich weiß nicht, was dem Nutzer untersagt wird, was man effektiv beim Nutzen braucht? Wenn ich nur Audio bei Windows mache, was fehlt mir gegenüber von Linux? Bei macOS habe ich einen Darwin-Kernel und damit ein Unix im Untergrund. Terminal ist auch hier vorhanden, wenns tiefer gehen soll. Aber ich wüsste nicht wirklich, wofür. Maximal Homebrew, aber selbst das ist für den Audioanwender nutzlos.

            Holger sagt:
            0

            Ich hab zu Hause 2 und in meiner beruflich bedingten Zweitwohnung 1 Rechner. Bei freier Software verbietet mir niemand, weder rechtlich noch technisch, sie auf allen Rechnern zu installieren ohne extra zu zahlen oder einen iLok mitzuschleppen.

            Es gibt auch keine anderen künstlich eingebauten Beschränkungen, z.B. bei der Anzahl der Spuren.

            Ich muss nichts aktivieren bei neuem Rechner und auch nicht daran denken, etwas auf dem alten Rechner vorher zu deaktivieren.

            Das ist alles sehr entspannend.

            claudius sagt:
            0

            Aber alles auch kein Argument. Keine Spurenbegrenzung habe ich auch bei Reaper, erst, wenn der CPU streikt. Einzig ein Nagscreen gibt es als Beschränkung für alle ohne Lizenz, bei Ardour ist es vorab gelöst, wenn man es nicht selbst kompilieren will.
            Das gleiche gilt für Effektplug-ins, man kommt gut ohne Dongles oder Softwarecenter zurecht. Installer laden/installieren und fertig. Aber ich weiß, worauf du hinaus willst.

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