von claudius | Geschätzte Lesezeit: 2 Minuten
Cites 2 Update Palisander Ausnahme Instrumente

Es wird eventuell wieder legal, Palisander zu verarbeiten  ·  Quelle: Cites.org

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Das sind doch endlich mal angenehme Nachrichten für Gitarristen und Co: Bisher hatte die CITES Richtlinie den Herstellern, Händlern und Besitzern Kopfzerbrechen und Mehrkosten bereitet. Mit CITES II könnte damit Schluss sein.

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CITES II

Die zweite „Revision“ der Regelung um bedrohte Holzarten wird Instrumente, deren Bauteile und Zubehör als Ausnahme sehen. Das gilt für den kommerziellen und nichtkommerziellen Handel, also auch von Privat. Das sagt der Entwurf der neuen Richtlinien, kurz CITES II. Diese werden nun ins Reine geschrieben (Proposal) und dann bei den CITES-Verantwortlichen bis Ende des Jahres 2018 vorgelegt. Ende Mai 2019 soll die Konferenz darüber abstimmen, ob das so passt und letztendlich 90 Tage später in Kraft tritt.

Nachteile

Bei den CITES Richtlinien geht es um den Artenschutz. Den Erhalt bedrohter Baumarten, weil deren Holz so begehrt für den Bau von Möbeln und auch Instrumenten ist. Sicher spielen die Instrumente nur eine untergeordnete Rolle, dennoch werden dafür bedrohte Arten weiter verarbeitet.

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Vor allem sind die Alternativen erst jetzt so langsam ins Rollen gekommen. ESP, Fender und Sandberg haben angefangen, darauf zu verzichten. Pau Ferro zum Beispiel ist ein grandioser Ersatz für das bedrohte Rosenholz Palisander. Optisch, haptisch und verarbeitungstechnisch. Oder die Verbundsstoffe. Ebenholz eher nicht, da das auch nicht gerade so viel vorhanden ist, aber da es noch nicht bedroht ist, darf es noch genutzt werden.

Aber der Instrumentalist will nur das, was sich über Jahre bewährt hat. Natur ist dann erstmal egal, Hauptsache das Griffbrett ist aus Palisander. Klingt ja so weich – auch wenn es im Blindtest nicht nachgewiesen werden kann.

Ich persönlich kaufe keine Instrumente mehr mit Palisander oder Ebenholz. Das ist mein Statement. Schade, dass die Regelung mit CITES II für die Musikindustrie wieder aufgeweicht wird. Man hätte einfach nur die vorhandenen Instrumente ausnehmen müssen und die Produktion von neuen Sachen mit durch CITES geschützten Sachen verbieten müssen. Vor allem hätten die Zertifikate für den Besitz durch Privatpersonen nicht sein müssen. Hat die überhaupt jemand anfertigen lassen? Ich nicht …

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6 Antworten zu “CITES II Update: Instrumente werden eine Ausnahme sein”

    Xdd sagt:
    0

    Verstehe ich gut. Ich finds komisch, dass die das aufweichen. Zumal die MI auch nicht wenig Holz verbraucht. Für mich gibts eigl nur noch Gebraucht oder ohne bedrohte Arten.

    V_S sagt:
    0

    Finde ich etwas zu kurz gedacht.. ich bin mir sicher, dass wenn der Wille da wäre, beide Seiten hätte zufrieden zu stellen wären. Z. B. Firmen, die bedrohte Holzarten verwenden wollen, zu zwingen großflächige Aufforstung bereits zerstörter Regenwaldflächen zu finanzieren oder Ähnliches.

    ALF sagt:
    0

    Prinzipiell finde ich das gut. Wobei mir persönlich auch eine Ausnahmeregelung für Instrumente die vor dem 01.01.2017 gebaut wurden gereicht hätte. Damit wäre auch die Vorerwerbsbescheinigung,die eh nur wenige gemacht haben entfallen können. Dafür gibt es Seriennummern um da Alter nachzuweisen. Dennoch denke werden einige Hersteller bei den Alternativen bleiben bzw. diese mit anbieten. So das der Verbrauch der Edelhölzer dennoch geringer sein wird.

    H.B.K. sagt:
    0

    Das ist wohl einer dieser Obergrünen, dem es nicht passt, wenn Palisander wieder freigegeben wird. Außerdem ist dessen Horizont so beschränkt, dass er nur an E-Gitarren und deren Griffbretter denkt – nicht aber an akustische Gitarren, bei denen man sehr gut hört, ob die Zargen oder der Boden aus Palisander bestehen oder nicht.

    Dabei ist das Nörgeln dieses Obergrünen idiotisch – denn w e n n die Kommission zu dem Ergebnis kommt, dass es vertretbar ist, Palisander für den Instrumentenbau freizugeben, ist Palisander dadurch auch nicht gefährdet. Anderfalls wäre es nicht freigegeben worden.

      claudius sagt:
      0

      Also, ich behaupte, dass im Blindtest auch die Zargen nicht gehört werden.
      Wenn etwas freigegeben ist oder nicht, heißt das nicht, dass es deswegen gesund für Mensch oder Umwelt ist. Es gibt zu viele Beispiele, wo saubere Lobbyarbeit über den Interessen von Individuen oder der Umwelt steht.

    1. Die CITES II Ausnahme beruht u.A auf der Tatsache, dass der Verbrauch an CITES-geschützten Hölzern im Musikinstrumentenbau im einstelligen Prozentbereich des Gesamtverbrauchs liegt. 2. Ich kann den Unterschied zwischen Palisander- und Ahorngriffbrett an einer Strat sehr wohl hören, dazu braucht man auch keine Wunderohren. Es kann schon sein dass Holzersatzstoffe wie gebackene Hundekacke einen ähnlichen Sound wie das eine oder das andere haben, das interessiert mich aber weniger als das Ausgangsmaterial das mir gelegentlich an den Schuhen klebt.

    Ihr könnt ja alle gern den Herstellern ohne jeglichen Anlass das gleiche Geld für Instrumente zahlen, die mit Pappel und Plastikgedönsmaterial billiger in der Herstellung geworden sind und die Illusion Retter der Welt zu sein ist ja vielleicht auch ein schöner Mehrwert, vielleicht sogar besser als Wertstabilität am Instrument. Ich glaube aber nicht daran und lasse mir jetzt eine Strat mit Ebenholzgriffbrett aus Japan kommen.

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