von Marcus Schmahl | Geschätzte Lesezeit: 7 Minuten | Unsere Wertung: 4,5 / 5,0
Angecheckt: Behringer EDGE - die analoge Groove-Maschine

Angecheckt: Behringer EDGE - die analoge Groove-Maschine  ·  Quelle: GEARNEWS, Marcus

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Behringer Edge ist endlich in den Läden angekommen! Schon vor etlichen Monaten stellte der Hersteller den Groove Synthesizer vor. Als Vorbild diente unverkennbar (zumindest was die Funktionen angeht) der Moog DFAM – Drummer From Another Mother. Über die Farbe der Hardware lässt sich streiten, wobei diese sowohl im Studio, als auch auf der Bühne sicherlich ein Hingucker ist. Ich durfte den Synthesizer vorab ausprobieren und konnte Funktionen und Klang gegen meinen DFAM in einem A/B-Vergleich testen. Das Ergebnis könnt ihr hier in unserem Angecheckt nachlesen.

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Behringer Edge – Das Wichtigste in Kürze

  • einfacher Sequencer für Percussion-, Drum- und Sequencer-Folgen
  • leicht und kompakt
  • preisgünstiger als das Pendant DFAM von Moog
  • integrierte MIDI-Schnittstelle/USB
  • Patchfeld
  • Regler für jeden Parameter – perfekt für Live Performances

Behringer EDGE

Der neue Synthesizer Behringer Edge des bekannten Herstellers wurde 2021 vorgestellt und sogar schon zum Vorbestellen freigegeben. Leider verzögerten sich durch Lieferprobleme einzelner Bauteile die Fertigung etlicher Hardware-Produkte. So auch der Edge. Aus diesem Grund wurde die Veröffentlichung erst einmal auf unbestimmte Zeit verschoben. Jetzt ist es aber wieder soweit und der Synthesizer ist endlich „bestellbar“ (trotzdem müsst ihr wegen der andauernden Lieferschwierigkeiten erstmal warten, aber wer zuerst bestellt, erhält sicherlich auch die ersten Geräte). Ein Grund mehr, die Hardware nun auf Herz und Nieren zu testen und im Musikstudio während der Arbeit einzusetzen. Da ich in meinem Studio einen Moog DFAM besitze und diese Maschine sehr gerne in meinen Produktionen nutze, war ich schon sehr gespannt auf Unterschiede.

Kann der Behringer Edge meinen DFAM ersetzen? Das wäre schon wegen des Preisunterschieds eine Ansage. Vorab muss ich auch darauf hinweisen, dass die Test-Hardware noch nicht die endgültige Firmware enthalten hat. Deswegen könnten hier leichte (Funktions-/Klang-) Unterschiede zum jetzigen Synthesizer bestehen. Weiter geht’s zur Praxis.

Angecheckt Behringer Edge

Angecheckt Behringer Edge

Ausgepackt

Ausgangsseitig gibt es an der Rückseite des Behringer Edge einen USB-Anschluss für Firmware-Updates und USB-MIDI In/Out. Daneben befindet sich ein DIP-Schalterfeld zum Einstellen des MIDI-Kanals, der Power-Schalter sowie der Anschluss für das externe Netzteil. An der Oberseite befindet sich rechts ein Miniklinke-Ausgang in Stereo für Kopfhörer, den ihr gleichzeitig auch als Summenausgabe des Audiosignals nutzen müsst. Links außen sitzen zwei DIN-Buchsen für MIDI In/Out.

USB, DIP-Schalter und Netzteil

USB, DIP-Schalter und Netzteil

Links daneben liegt auf der Oberfläche des Behringer Edge das umfangreiche Patchfeld mit 15 Ein- (weiß) und 9 Ausgängen (schwarz) für CV-Signale von anderen Quellen oder für das interne Patching. Hier könnt ihr die Signale OSC1, OSC2, OSC EG, Trigger, Velocity, Pitch, VCF EG, VCA und VCA EG verschicken. OSC1 CV, OSC2 CV, OSC Decay, ADV/Clock, Trigger, Velocity, Noise Level, 1-2 FM AMT, Ext Audio, Tempo, Play/Stop, VCF Mod, VCF Decay, VCA CV und VCA Decay lässt sich hierüber fernsteuern.

Im schwarzen Bereich darunter liegen festsitzende, aber trotzdem leichtgängige 16 Drehregler und 7 Kippschalter, mit denen ihr den Klangerzeuger steuern könnt. Dann gibt es nochmals 18 Drehregler, drei Buttons und einen Kippschalter, die für den Sequencer zuständig sind. Die Anordnung ist recht großzügig, sodass die Bedienung aller Funktionen auch mit großen Händen sehr gut vonstatten gehen sollte. Der Aufbau der Oberfläche ist logisch nach dem Signalfluss angeordnet.

Regler lassen sich gut bedienen

Regler lassen sich gut bedienen

Der Sound des Synthesizers

Oben links findet ihr die Sektion von Oszillator 1 mit Frequenz, Shape (Rechteck, Dreieck), Envelope, Seq Pitch Mod (1&2, Off, Osc2) und Level. Darunter die gleiche Ausstattung für Oszillator 2 zuzüglich 1-2 FM AMT für Frequenzmodulation und zuschaltbarem Hard Sync. Das Decay des VCO lässt sich für beide Oszillatoren gleichzeitig einstellen. Weiter geht’s mit dem regelbaren Rauschgenerator (Pink, White) und der Filtersektion (Hoch-, Tiefpass) mit Cutoff (20 Hz – 20 kHz), Resonance, Decay, Envelope und Noise/VCF Mod. Rechts oben könnt ihr die Ausgangslautstärke, VCA Decay und VCA Mode (Fast, Slow) justieren.

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Der Synthesizer klingt sehr amtlich und teilweise „schneidend“. Das bedeutet, dass er sich sehr gut durchsetzen, aber auch zurückhaltend groovy wirken kann. Die Möglichkeit, den Rauchgenerator im Klang zu verändern, gibt dem Edge im Vergleich zum DFAM einen weiteren Klangcharakter.

Der Sequencer

In der Sequencer-Sektion könnt ihr natürlich das Tempo bestimmen, falls ihr die interne Clock nutzen wollt. Darüber hinaus lässt sich Edge durch eingehende CV-Clock, MIDI-Clock per DIN-Anschluss oder USB synchronisieren. Der Scale-Wahlschalter bestimmt, wie das empfangene Clock-Signal übersetzt wird. Von 1/4 bis 1/32T könnt ihr etliche Zwischenstufen wählen. 1/16 ist aber meist die übliche Einstellung. Darunter befinden sich eine Trigger-Taste zum Auslösen einer Note, Play/Stop und Advance, um einen Step weiter zu springen.

Steht gut auf dem Tisch

Steht gut auf dem Tisch

Daneben beginnt der Spaß mit je acht Pitch- und acht Velocity-Reglern. Hier könnt ihr nämlich mit dem Behringer Edge acht Schritte eures Grooves programmieren. Und das in Tonhöhe und abgespielter Lautstärke. Je nach eingestelltem Decay lassen sich so auch „Slides“ generieren. Ein LED-Lauflicht zeigt euch, wo sich der Sequencer gerade befindet.

In Aktion

Sehr cool ist bei einem solchen Desktop-Gerät sicherlich die Möglichkeit, schnell eingreifen zu können, mit dem Behringer Edge Synthesizer und Sequencer live zu jammen und sehr einfach während der Aufnahme eines Songs in Echtzeit Bewegung in den Klang und die Sequenz zu bekommen. Und das ist natürlich auch bei Edge so. Es ist immer wieder erstaunlich, wie schnell man neue Grooves, Bass- und Melodiesequenzen erstellt hat. Bei kreativen Löchern ist ein solcher Helfer doch immer herzlich willkommen, denn bei jedem Neustart eines Sounds und einer Sequenz kommt man auf neue Ideen.

Die Bedienung des Behringer Edge ist darüber hinaus einfach, um Sounds nach Vorgabe zu designen und Grooves nachzubauen, aber um einfach nur zufällige Ergebnisse zu erzeugen. Und das ist doch genau das Richtige für ein elektronisches Musikzimmer.

Fazit und Vergleiche

Das Video über Behringer Edge und Moog DFAM soll absolut kein Shoot-out sein, sondern lediglich die Unterschiede beider Klangerzeuger zeigen. Ich finde, dass sie trotz ähnlichem Aufbau und gleicher Funktionsweise teilweise wirklich sehr unterschiedlich reagieren und klingen. Und das macht beide Synthesizer nebeneinander spannend. Preislich ist Edge natürlich klar vorne und leistet für das Geld wirklich einiges – neben dem Spaßfaktor, der beim Musizieren ebenso wichtig ist. Um den DFAM per MIDI ansteuern zu können, benötigt man zusätzliche Hardware (also Mehrkosten). Dafür kann ich über das Modul MAFD von Sonoclast die einzelnen Steps des Moogs per MIDI-Note antriggern, diese Funktion habe ich beim Edge leider nicht so gefunden.

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Mehr Informationen

Zum Sound: DFAM klingt im Vergleich für mich ein wenig „runder“ und „wärmer“, Behringer Edge setzt sich meist im Song besser durch. Das bleibt absolut euch überlassen, welchen Klang ihr bevorzugt. Unterwegs und auf der Bühne würde ich Edge wegen der Form und wegen dem USB-Anschluss auf der Rückseite bevorzugen – quadratisch, praktisch, gut. Wieder einmal eine tolle Kiste, die wir sicherlich bald in vielen Studios und auf Bühnen sehen werden.

Edge & DFAM

Edge & DFAM

Preise und Zubehör des Behringer Edge

Den Behringer Edge Synthesizer könnt ihr hier bei Thomann.de (Affiliate) zum Preis von 235,- Euro bestellen.

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Behringer Edge

In dem Paket des Behringer Edge enthalten ist der Hardware-Synthesizer, ein externes Netzteil, einige kleine Miniklinken-Patchkabel und ein Handbuch. Die Software Synth Tribe für Firmware Updates, zum Einstellen verschiedener Parameter und zum einfacheren Programmieren des Sequencers findet ihr als Download auf der Website des Herstellers.

Den Moog DFAM gibt es ebenso hier bei Thomann.de (Affiliate) für 689,- Euro.

Affiliate Links
Moog DFAM
Moog DFAM
Kundenbewertung:
(159)

Mehr Infos zu Behringer

Pro und Kontra Behringer Edge

Pro

  • einfacher Sequencer für Percussion-, Drum- und Sequencer-Folgen
  • leicht und kompakt
  • Preis
  • integrierte MIDI-Schnittstelle/USB
  • Patchfeld
  • Regler für jeden Parameter – perfekt für Live Performances
  • Durchsetzungsvermögen

Kontra

  • kühler Sound (im Vergleich zu Moog DFAM)

Weitere Videos zum Behringer Edge

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Bildquellen:
  • Angecheckt Behringer Edge: GEARNEWS, Marcus
  • USB, DIP-Schalter und Netzteil: GEARNEWS, Marcus
  • Regler lassen sich gut bedienen: GEARNEWS, Marcus
  • Steht gut auf dem Tisch: GEARNEWS, Marcus
  • Edge & DFAM: GEARNEWS, Marcus
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Eine Antwort zu “Behringer EDGE im Angecheckt: die analoge Groove-Maschine”

    seppy sagt:
    2

    „Endlich hat Behringer den vor Monaten vorgestellten Groove Synthesizer Edge veröffentlicht“

    YEAH…YIPPIE…!!!

    „Lieferbarkeit in mehreren Monaten…“

    Heul…schnüff…