Die beste Synthesizer-Workstation für Studio und Bühne
Eine Synthesizer-Workstation bietet alles, was man zum Produzieren eines kompletten Tracks braucht: eine riesige Soundauswahl, einen umfangreichen Sequencer und integrierte Effekte. Auch auf der Bühne sind Synthesizer-Workstations wegen ihrer Vielseitigkeit beliebt. In diesem Kaufberater erfahrt ihr, welche Synthesizer-Workstations der Markt zu bieten hat und was die verschiedenen Modelle auszeichnet.
Synthesizer-Workstations
Was ist eine Synthesizer-Workstation?
Unter dem Begriff Synthesizer-Workstation versteht man einen Synthesizer, der alles mitbringt, was man zum Produzieren eines kompletten Tracks nur mit diesem einen Gerät benötigt. Die Instrumentengattung nahm ihren Anfang in den späten 1980ern, als man noch auf Tonband aufnahm und Software-Instrumente und DAWs noch ferne Zukunftsvisionen waren. Eine Workstation war für viele die erste Möglichkeit, komplette MIDI-Arrangements mit mehreren Spuren zu erstellen. Also waren sie sozusagen eine frühe Form von DAWless-Setups – obwohl es DAWs, wie wir sie heute kennen, damals noch gar nicht gab. Trotz des Siegeszugs der Computer und Software-Instrumente konnten sich Synthesizer-Workstations bis heute behaupten und haben immer noch viele Fans und Einsatzgebiete.

Neben einer riesigen Auswahl von Sounds, die sich multitimbral spielen lassen (also mehrere verschiedene Sounds gleichzeitig), verfügen Synthesizer-Workstations immer über einen integrierten Sequencer, der das Erstellen mehrspuriger Arrangements ermöglicht. Anfangs handelte es sich dabei ausschließlich um MIDI-Sequencer; einige moderne Workstations erlauben aber auch Audio-Aufnahmen. Darüber hinaus ist in der Regel eine umfangreiche Effektsektion integriert.
Aufgrund der großen Soundvielfalt und der Flexibilität, beliebig komplexe Split- und Layer-Setups zu erstellen, sind Synthesizer-Workstations auch bei Live-Keyboardern beliebt. Mit einer großen Workstation lässt sich problemlos der gesamte Soundbedarf für praktisch jede Stilistik abdecken. Man muss also im Idealfall nur ein einziges Keyboard zum Gig mitnehmen. Möglicherweise ist die Bühne heute sogar das Haupteinsatzgebiet von Synthesizer-Workstations. Im Studio haben sie starke Konkurrenz von Gigabyte-starken Sample-Librarys bekommen und das Arrangieren und Produzieren ist am Computer doch meist komfortabler.
Tastaturgrößen bei Synthesizer-Workstations
Die meisten Synthesizer-Workstations werden in verschiedenen Tastaturgrößen angeboten. Üblich ist ein kompaktes Modell mit 61 leicht gewichteten Tasten (5 Oktaven), eine mittelgroße Variante mit 73 oder 76 Tasten (meist ebenfalls leicht gewichtet) und eine 88-Tasten-Version mit gewichteter Hammermechanik-Tastatur. Auf welches Modell die Wahl trifft, entscheidet sich je nach Einsatzgebiet und den persönlichen Vorlieben. Wer viel unterwegs ist und eine große Bandbreite verschiedener Sounds wie Orgel und Synthesizer spielt, wird in der Regel eines der leicht gewichteten Modelle wählen. Liegt der Fokus auf pianistischem Spiel oder soll die Workstation zugleich als Masterkeyboard im Studio dienen, bietet sich die Hammermechanik-Variante an.
Die besten Synthesizer-Workstations
Roland FANTOM EX: Synthesizer-Workstation als Kreativzentrale
Der FANTOM EX ist das aktuelle Workstation-Spitzenmodell aus dem Hause Roland. Bei der FANTOM-Serie setzt der Hersteller auf eine Kombination aus mehreren Sound-Engines und umfangreichen Kompositions- und Performance-Tools. Sogar an 16 Drum- und Sample-Pads und dedizierte Regler zur Steuerung der Oszillatoren, Filter und Hüllkurven der integrierten Synthesizer-Modelle hat Roland gedacht. So soll der FANTOM EX nicht nur auf der Bühne eine riesige Soundvielfalt liefern, sondern auch im Studio als Kreativzentrale fungieren.

Der FANTOM EX vereint die neuesten Sound-Engines des Herstellers. Die ACB-Technologie emuliert Rolands analoge Klassiker. Emulationen des Jupiter-8 und des SH-101 sind bereits vorinstalliert; die Modelle JX-3P und Juno-106 lassen sich (kostenpflichtig) nachrüsten. Hinzu kommt die vielseitige ZEN-Core-Engine, die um zahlreiche Soundpacks und Model Expansions aus der Roland Cloud erweitert werden kann. Darüber hinaus verfügt der FANTOM EX mit V-Piano, SuperNATURAL und Virtual ToneWheel auch über hochwertige Pianos, Orgeln und mehr.
Die umfangreiche Sampling-Engine eignet sich sowohl für das schnelle Abfeuern von Samples über die Pads als auch für die Erstellung komplexer Multisamples. Ein leistungsstarker Sequencer mit TR-Modus und Pianorollen-Editor, eine umfangreiche Effektsektion und eine direkte Integration in viele beliebte DAW-Programme runden die Synthesizer-Workstation ab.
Neben Versionen mit 61 oder 76 leicht gewichteten Tasten gibt es den Roland FANTOM EX mit einer 88-Tasten-Hammermechanik mit Holztasten. Alle Varianten sind bei Thomann* erhältlich.
Roland FANTOM-0
Wer nicht alle Funktionen des Roland FANTOM EX benötigt, bekommt mit dem FANTOM-0 eine günstigere Variante. Die Fantom-0-Serie ist ganz auf intuitive Bedienung ausgelegt und bietet viele Möglichkeiten des „großen“ Fantom EX, darunter die Zen-Core- und SuperNATURAL-Klangerzeugungen, einen Sequencer mit Echtzeit- und TR-Programmierung und einen Pad-Sampler. Über die Roland Cloud lässt sich der Soundvorrat zudem erweitern. Wer auf einige Profi-Features verzichten kann, erhält mit dem Fantom-0 also eine erschwingliche Alternative.
KORG KRONOS: Synthesizer-Workstation mit 9 Sound-Engines
Der KORG KRONOS ist zurück! Mehrere Jahre lang war die opulente, vor allem bei Live-Performern beliebte Synthesizer-Workstation nicht erhältlich und der zwischenzeitlich erschienene Nautilus konnte ihn nicht wirklich ersetzen. Seit Frühjahr 2025 gibt es den KRONOS nun endlich wieder. Während das Konzept gleich geblieben ist, wurde die Hardware grundlegend überarbeitet. So soll die neue Version 60 % schneller hochfahren als das Vorgängermodell. Auch der Touchscreen wurde verbessert.

Neun verschiedene Sound-Engines in einem Gerät – das war beim Erscheinen des KRONOS im Jahr 2011 revolutionär und kann sich noch heute sehen lassen. Neben speziellen Engines für akustische und elektrische Pianos sowie Orgeln verfügt er über mehrere Synthesizer-Engines, darunter virtuell-analoge Sounds, Physical Modeling, Waveshaping / FM und Emulationen der hauseigenen Klassiker MS-20 und Polysix. Auch samplebasierte Sounds sind natürlich zuhauf dabei, ebenso wie eine umfangreiche Sampling-Funktion zum Erstellen eigener Klänge. Es gibt beinahe keinen Sound, der sich mit dem KRONOS nicht umsetzen ließe.
Neben der großen Soundvielfalt sind die vielen Echtzeit-Controller und der Setlisten-Modus des KRONOS Gründe für seine Beliebtheit bei Live-Musikern. Seine umfangreichen Sequencing- und Recording-Fähigkeiten mit jeweils 16 Spuren für MIDI und Audio und einer 62 GB großen SSD machen ihn jedoch auch zu einer leistungsstarken Standalone-Produktionsmaschine.
Der neue KORG KRONOS ist mit 61, 73 oder 88 Tasten erhältlich. Alle Versionen bekommt ihr bei Thomann*.
Korg Krome EX
Mit dem KROME EX bietet KORG auch eine günstigere Synthesizer-Workstation an, die zwar nicht über alle Sound-Engines des KRONOS verfügt, aber immer noch bestens mit Klängen und Features ausgestattet ist. Wer hauptsächlich einen vielseitigen Soundlieferanten für Bühne und Studio sucht und auf einige der Profi-Features des KRONOS verzichten kann, wird beim KROME EX fündig.
Yamaha Montage M: Oberklasse-Workstation mit drei Engines
Wie andere aktuelle Oberklasse-Workstations setzt der Yamaha Montage M auf eine Kombination mehrerer Sound-Engines. Neben der samplebasierten AWM2-Engine, die ihre Sounds aus einem fast 10 GB großen ROM schöpft, verfügt die Workstation mit FM-X und AN-X über zwei sehr leistungsstarke Engines für FM- bzw. virtuell-analoge Sounds.

Neu beim Montage M ist die virtuell-analoge AN-X-Engine, die den klassischen Sound analoger Synthesizer emuliert. Mit drei Oszillatoren pro Stimme, zehn Filtertypen, Ringmodulator, FM, Waveshaper und flexiblen Modulationsmöglichkeiten ist sie einer der umfangreichsten virtuell-analogen Synthesizer in einer aktuellen Synthesizer-Workstation. Hinzu kommt die mit dem Vorgänger Montage eingeführte FM-X-Engine, die mit bis zu acht Operatoren so etwas wie die Krönung der FM-Synthese ist, die bei Yamaha traditionell einen hohen Stellenwert genießt.
Verpackt ist das Ganze in ein Performance-taugliches Keyboard mit zahlreichen Echtzeit-Controllern (u.a. Ribbon-Controller, Super Knob). Als Alleinstellungsmerkmal verfügt der Yamaha Montage M8x über polyphonen Aftertouch – meines Wissens die einzige aktuelle Synthesizer-Workstation, die damit aufwarten kann.
Yamaha MODX+
Wer nicht alle Features des „großen“ Montage M braucht, erhält mit dem MODX+ eine günstigere Synthesizer-Workstation, die ebenfalls über die Kombination aus AWM2- und FM-X-Synthese verfügt und Produzenten und Performern viele Möglichkeiten des Montage zu einem günstigeren Preis bietet. Auf die AN-X-Engine muss man hier allerdings leider verzichten.
Kurzweil K2700: Der Traditionalist
Unter den hier vorgestellten Synthesizer-Workstations ist der Kurzweil K2700 der Traditionalist. Nach wie vor setzt Kurzweil auf die bewährte V.A.S.T.-Klangerzeugung, die seit dem K2000 für hochwertige, samplebasierte Klänge steht. Mit 32 Layers pro Program und modularen DSP-Tools sind die Sounds bis ins Detail editierbar. Hier zeigt sich Kurzweils lange Tradition in der Sampling-Technik. Zusätzlich zum mitgelieferten, 4,5 GB großen Soundvorrat stehen 3,5 GB Speicher zum Laden eigener Sounds zur Verfügung.

Der K2700 bietet aber noch mehr als die V.A.S.T.-Synthese. Zusätzlich stecken in der Workstation eine FM-Engine mit sechs Operatoren, die DX7-Sounds laden kann, eine virtuell-analoge Tonerzeugung und eine Zugriegelorgel-Simulation. Mit weiteren Features wie umfassenden Masterkeyboard-Funktionen, einem leistungsstarken Sequencer für Noten und MIDI-CC-Messages, zahlreichen Hardware-Controllern und einer Konstruktion, die problemlos dem harten Touralltag standhält, ist der K2700 eine Workstation, die hierzulande manchmal zu Unrecht nicht die Aufmerksamkeit bekommt, die sie verdient hat. Der Kurzweil K2700 ist nur mit 88 Tasten erhältlich.
Den Kurzweil K2700 bekommt ihr bei Thomann*.


* Hinweis: Dieser Artikel enthält Werbelinks, die uns bei der Finanzierung unserer Seite helfen. Keine Sorge: Der Preis für euch bleibt immer gleich! Wenn ihr etwas über diese Links kauft, erhalten wir eine kleine Provision. Danke für eure Unterstützung!
9 Antworten zu “Die beste Synthesizer-Workstation für Studio und Bühne”
Die genannten Features des Fantom sind nicht vollständig:
Der Fantom enthält nicht nur eine SUPERNATURAL-Klangerzeugung für Pianos, sondern auch für E-Pianos und div. andere Instrumente. Außerdem hat das Instrument die V-Piano-Engine!
Ich spiele 80 Auftritte im Jahr und hätte super gern eine Workstation mit 73 oder 76 Tasten mit Hammermechanik und unter 15kg schwer. Der Markt ist da unheimlich dünn. Am nächsten dran komme ich noch mit einem Kurzweil Forte 7. Ich verstehe nicht woran es da hängt, bestimmt nicht an der Nachfrage. Die Hersteller beweisen ja bereits, dass sie leicht bauen können (Juno DS, ModX) und es gibt ja auch einige tolle Stagepianos mit 73/76 Tasten, aber dann sind es im Inneren keine ausgewachsenen Workstations. Ich schaffe es einfach nicht, ein Kronos oder gar Montage jedes Wochenende rumzuschleppen, nur um gewichtete Tasten nutzen zu können. Aus dieser Sicht ist ein Midi-Controller mit starkem Notebook und VsTLive oder Cantabile oder MainStage eine gewaltige Lösung, die eben nur sehr gewissenhaft eingerichtet werden muss, damit sie stabil läuft.
Das neue Kurzweil Sp7Grand klingt für diesen Einsatzbereich gut.
Die Tastatur ist wieder von Fatar und die Features lesen sich wie eine komplette Workstation …
Genauso sehe ich das auch! Ich sehe bei jeder workstation zuerst auf das Gewicht!!! Habe angefangen mit einem Fantom G 88 mit 24 kg, dann ein FA08 mit 13 kg, jetzt bin ich beim MODX7 mit 7,1 kg, incl eines Rucksack-bags. Klar fehlen mir ein paar Tasten, aber der Transport ist eine Wohltat. Und spielen kann ich eigentlich auf jeder Tastatur. Käme also noch ein leichtes 88-Tasten Billigkeyboard mit Expander infrage. Der JV5080 steht hier noch auf Abruf……
Das aktuelle Spitzenmodell von Korg ist der Nautilus. (…) Etwas schade ist, dass Korg gegenüber dem Kronos etliche Bedienelemente gestrichen hat. “
finde den fehler.
sorry, leute, was soll das? liest diesen unsinn niemand gegen?
Hi,
der Kronos wird schon seit einer Weile nicht mehr hergestellt. Insofern ist der Nautilus in der Tat derzeit das Spitzenmodell von Korg.
Grüße
Lasse
Yamaha modx und K2700 sind die vernünftigsten Synthesizer für den Live Musiker. Die Roland Geräte sind hoffnungslos überteuert und ja Masse bieten inzwischen alle an. Für den Live Musiker alles zu viel. Wer sparsam sein will in harten Zeiten, der kann auch auf dem Gebrauchtmarkt für kleines Geld tolle Synthesizer finden die für die Band völlig ausreichend sind.
Kurzweil und Clavia haben definitiv die besten Live- und Studiosounds. Die Sounds sind irgendwie mehr geerdet.
im Text des Verfassers steht das korg das Konzept der workstation erfunden hat. Meiner Meinung nach waren das die ESQ1 synthesizer der Firma Ensoniq
Sie sehen gerade einen Platzhalterinhalt von Facebook. Um auf den eigentlichen Inhalt zuzugreifen, klicken Sie auf die Schaltfläche unten. Bitte beachten Sie, dass dabei Daten an Drittanbieter weitergegeben werden.
Mehr InformationenSie sehen gerade einen Platzhalterinhalt von Instagram. Um auf den eigentlichen Inhalt zuzugreifen, klicken Sie auf die Schaltfläche unten. Bitte beachten Sie, dass dabei Daten an Drittanbieter weitergegeben werden.
Mehr InformationenSie sehen gerade einen Platzhalterinhalt von X. Um auf den eigentlichen Inhalt zuzugreifen, klicken Sie auf die Schaltfläche unten. Bitte beachten Sie, dass dabei Daten an Drittanbieter weitergegeben werden.
Mehr Informationen