von claudius | Geschätzte Lesezeit: 9 Minuten
Topliste E-Gitarre E-Bass Teaser

 ·  Quelle: Harley Benton / Gearnews

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Es dreht sich bei ums jeden Tag um neue oder besondere Instrumente und deren Zubehör. Aber wir interessieren uns natürlich auch für die beliebtesten bzw. umsatzstärksten Modelle des Jahres. Dank Thomann haben wir einen Einblick in die Verkaufscharts 2020.

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Wir waren ehrlich überrascht, dass in beiden Listen nur jeweils 3 Marken diese Listen beherrschen. Ausnahmen gibt es nicht. Aber bei den Bässen in der unteren Top 10 gibt es eine Firma, die ich so nicht unter den meist verkauften gedacht hätte.

Hast du dieses Jahr auch eine Gitarre oder einen Bass gekauft? Ist das Instrument in der Liste dabei? Oder lässt du dir eh alles vom Gitarrenbauer des Vertrauens anfertigen und verzichtest auf solide und vergleichsweise mitunter sehr günstige Stangenware?

Top 10 E-Gitarren

Wer hätte gedacht, dass diese Liste der beliebtesten E-Gitarren 2020 bei Thomann so … eintönig wird? Gerade einmal drei Firmen führen diese Liste an. Dennoch gibt es aber die eine oder andere Überraschung, wenn man bedenkt, wie unterschiedlich doch die verschiedenen Modelle teils sind. Budget und Premium wechseln sich ab und das Mittelfeld ist bis auf minimale Ausnahmen eigentlich gar nicht vorhanden. +

Bist du eignetlich eine:r der Käufer:innen?

1. Fender Squier Affinity Stratocaster HSS BLB Pack

Klar ist hier mindestens eine Fender Squier im Paket mit Amp und allem Zubehör für den Start an der E-Gitarre dabei. Dass sie aber ausgerechnet Platz 1 belegt, hätte ich nicht vermutet. Wobei: Schickes Sunburst, flexible HSS-Pickups, Frontman 15G Comboverstärker – eigentlich ist es doch nicht ganz so unlogisch. Ich hätte mich damals vermutlich sehr über ein derartiges Paket gefreut. Und dann auch noch zu dem Preis.

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2. Gibson Les Paul Standard 60s

Das komplette Kontrastprogramm kommt gleich auf Platz 2. Die Gibson Les Paul Standard 60s in Burbon Burst kostet nicht fast das zehnfache der obigen Squier, sondern ist als Les Paul auch der große Kontrahent der Stratocaster mit dem etwas anderen Ansatz. Dazu zählen nicht nur Made in USA, Riegelahorndecke und Mahagonibody, sondern auch die beiden Humbucker, die Amps schneller ins Zerren bringen können und ohnehin bewährt im Rockbereich sind. Eben für etwas betuchtere Musiker.

3. Gibson Les Paul Custom

Gleich noch eine Ecke teurer und edler ist die Les Paul Custom in Ebony (schwarz) und goldener Hardware. Außerdem ist neben dem üblichen Mahagonibody das Griffbrett auch aus Ebenholz. In dieser Preisklasse gibt es den Koffer direkt ab Werk dazu – alles andere wäre auch in meinen Augen fast schon frech. Schließlich will ich ein fast-4000-Euro-Instrument nicht in einem Gigbag transportieren oder nochmal ca. 200 Euro drauflegen müssen.

4. Harley Benton TE-52 Vintage Series

Diese Harley Benton TE-52 in der Vintage Serie erinnert sicherlich nicht nur mich an das große Vorbild Fender Telecaster. Sie kostet aber nur einen Bruchteil, setzt aber auch auf Eschebody, Ahornhals und Griffbrett, Natural Lackierung, die ein wenig an Butterscotch Blonde erinnert. Und überhaupt sieht die echt gut aus. Wer den Klassiker haben möchte, aber nicht das Geld aufbringen kann (oder will), der ist damit auf jeden Fall ein Stück näher am Ziel.

5. Harley Benton SC-550

Die Harley Benton SC-550 hat die Les Paul im Gedächtnis, hat aber trotz des ums fast zehnfache geringeren Preises trotzdem schicke Sachen wie eine gewölbte AAAA Riegelahorndecke, Weight Relief Mahagonibody, Mahagonihals und zwei Roswell LAF Humbucker, die in Richtung PAF illern. Ein Rockbrett, wie es im Buche steht. Zum kleinen Preis.

6. Gibson Les Paul Standard 60s

Die Gibson Les Paul Standard 60s ist fast identisch mit der zweitbeliebtesten Gitarre dieser Liste. Gleiches Holz, gleiche Hardware, gleiche Maße – eben eine LP Standard mit 60s Specs. Der große Unterschied ist lediglich die Lackierung: Iced Tea, also Eistee. Kommt hin. Bourbon Burst bei der anderen ist etwas wärmer und dunkler, hier geht es am Rand ins Rote und in der Mitte ins Bernsteinige. Ich könnte mich nicht entscheiden, beides sehr schön anzusehen.

7. Fender Squier Affinity Strat Pack HSS

Das sich eine rote E-Gitarre in diese Liste verirrt, hätte ich nicht gedacht. Die Fender Squier Affinity Stratocaster mit HSS-Pickups im Paket mit dem Frontman 15G und Kabel, Gurt und Plektren richtet sich klar an Einsteiger und es ist mit Sicherheit ein sehr brauchbares Set. Wenn ich an meine Grundausstattung von damals denke: Es war nicht nur teurer, sondern auch bedeutend schlechter in der Ausstattung und vermutlich auch in der Verarbeitung.

8. Harley Benton SC-550

Was für eine Decke! Diese Harley Benton SC-550 ist mit einer gewölbten AAAA Riegelahorndecke ausgestattet und in Paradise Amber Flame lackiert. Da könnte ich mich wirklich reinlegen. Natürlich wurde hier die Gibson Les Paul als großes Vorbild genommen – und hier kommt man auch ohne Gebrauchtwagenpreise an die Optik. Laut den Bewertungen bei Thomann ist die Verarbeitung bis auf Ausnahmen sehr gut.

9. Fender Squier Affinity Telecaster

Diese Squier Affinity Telecaster in Butterscotch Blonde ist für mich persönlich der Inbegriff einer Telecaster. Zumindest optisch haut mich dieser gelbe Body mit Ahornhals um. Der Pappelbody ist zwar nicht das, was Fender bei den Nicht-Squier-Modellen verwendet, wodurch sie auch anders klingen kann, für den günstigen Preis muss man wohl auch irgendwo Abstriche machen.

10. Fender Squier Strat Pack SSS

Schon wieder dieses Fender Squier Stratocaster Paket. Diesmal allerdings mit einem signifikanten Unterschied: Sie ist nicht nur schwarz, sondern ist auch mit drei Single Coils bestückt und so ein Stück näher am Urprung der Strat dran. Sonst ist das Paket quasi identisch. Anscheinend hat Fender mit diesem Modell bzw. Paket ins Schwarze getroffen – schließlich ist es gleich 2x vorhanden.

Top 10 E-Bässe

Bei den Tieftönern sind es ebenfalls nur drei Firmen, die den Ton angeben. Allerdings ist nur eine aus dem Gitarrenbereich dabei – die beiden anderen haben mich doch auf ihre Art überrascht. Harley Benton, dass es gleich so viele Modelle sind und Marcus Miller, dass diese wirklich guten Instrumente es über andere, viel bekanntere Marken, in diese Liste geschafft haben.

1. Harley Benton JB-75 Vintage Serie

Ein Platz 1, mit dem ich nicht gerechnet hätte: Der Harley Benton JB-75 ist ein Jazzbass aus dem Lehrbuch mit einem ordentlichen Schluck 70er. „Natur“-Lackierung im Eschebody, schwarze Block-Inlays im Ahornhals und -griffbrett – hier erkennt jeder, wo die Reise hingehen soll. Und der Preis ist für alle Anfänger mehr als ein Gefallen. Damals (und ich bin mir bewusst, dass ich mich echt alt anhöre und nun auch fühle) gab es in dieser Preisklasse quasi keine Instrumente. Die vielen guten Bewertungen sprechen hier sicherlich für sich.

2. Fender Squier Affinity PJ Bass Pack Schwarz

Fender hat mit der Squier Affinity Serie nicht nur bei den E-Gitarren viele Plätze belegt, sondern auch bei den Bässen anscheinend genau den Nerv der Zeit getroffen. Bass ist eh das coolste Saiteninstrument und schwarz ist zeitlos. Zusammen mit dem kleinen Übungswürfel mit 15 Watt, Gurt, Kabel und Gigbag ein guter Start. Als Plek-Spieler muss ich aber bemängeln, dass genau das fehlt. Aber gut, am Ende tut der Euro mehr vermutlich nur den wenigsten weh.

3. Fender Squier Affinity PJ Bass Pack Sunburst

Was ist besser als ein schwarzer Bass? Nicht zwei schwarze Bässe, sondern einer in Sunburst. Natürlich! Zumindest in meinen Augen. Und gerade als Anfänger legt man schon so die Wege in die stilvolle Richtung. Und mit einem PJ Bass hat man eh das Beste aus beiden Welten. Mit dem Fender Rumbe 15 Combo und dem nötigsten Zubehör ein solider Kandidat für den Start.

4. Marcus Miller V7 Swamp Ash-4 NT 2nd Gen

Marcus Miller Bässe werden von Sire gebaut und sind seit dem Release eine Art Geheimtipp für angehende Bassisten und auch Profis, die einfach einen günstigen und soliden Backup-Bass wollen. Zwei Single Coils sprechen eine eindeutige Sprache, dazu die flexible, aktive Elektronik und die solide Verarbeitung machen den V7 Swamp Ash (2nd Gen) zu einem tollen Begleiter. Und zum ersten Instrument in diesen Listen überhaupt, das man zum Mittelfeld zählen könnte.

5. Harley Benton PB-20 Standard Serie

Genug von den Jazzern, der Harley Benton PB-20 ist ein pechschwarzer Precision-Bass mit Lindenbody, Ahornhals, Amaranth-Griffbrett (lese ich auch das erste Mal), weißen Punkteinlagen und Matching Headstock in Mattschwarz, das auch den Body komplett bedeckt. Und natürlich der Split Coil in der Mittelposition. Für den Preis und der Menge an guten Bewertungen vermutlich nicht nur für absolute Beginner einen Blick wert.

6. Marcus Miller V3 TS 2nd Gen

Der Marcus Miller V3 2nd Gen ist mit Mahagonibody, Ahornhals und Palisandergriffbrett ausgestattet. Dazu kommen zwei hauseigene Single Coils, die bewährte, aktive Elektronik und die sehr angenehm dreinschauende Tobacco Sunburst Lackierung. Für mich kein Wunder, dass er in dieser Topliste der beliebtesten E-Bässe 2020 auftaucht.

7. Harley Benton JB-75MN Black Vintage Series

Dieser Harley Benton JB-75MN Jazzbass ist zwar wie der PB auf Platz 5 auch schwarz lackiert, allerdings nur der Body, was den Bass einen klassischeren Look verpasst. Dazu kommt ein Ahornhals und -Griffbrett mit schwarzen Blockinlays und ein Eschebody unter dem Lack. Mit C-Halsprofil auch angenehm für ungeübtere Hände.

8. Fender Squier Affinity P-Bass PJ

Ganz ähnlich zum Platz 7 ist der Fender Squier Affinity PJ-Bass nach Originalvorbild von Fender, nur preiswerter. Günstigerer Pappelbody mit deckend schwarzer Lackierung, Ahornhals mit Indian-Laurel-Griffbrett und dem originalgetreuem Headstock mit Fender-Kontur. Allerdings ist das hier kein Jazzbass aus dem Lehrbuch, sondern ein PJ-Bass mit Split Coil in der Mitte und Single Coil am Steg. Für jeden Stil etwas, und etwas breiterem Sattel im Preci-Stil.

9. Harley Benton PJ-74 Vintage Serie

Nach Sunburst ist Olympic White, vor allem in der leicht angegilbten Form, meine Lieblingsfarbe an Instrumenten. Der Harley Benton PJ-74 in der Vintage Serie ist mit Erlebody, geschraubten Ahornhals und Blackwood-Griffbrett ausgestattet. Sonst ist er eher nach Preci-Maßen gefertigt, heißt 42mm Sattelbreite und D-Halsprofil zum ordentlich reingreifen.

10. Harley Benton BZ-5000 NT

Der tatsächlich einzige Vertreter beider Listen, der nicht nach einem klassischen Vorbild gebaut wurde, sondern eher als modern zu betiteln ist. Es sind eben nicht alle Bassisten so konservativ. Dazu hat er auch 5 Saiten, ist mit einem Nato/Esche/Nato-Body mit Sycamore Teilen für die Optik und einem 5-streifigen Ahorn/Nato-Hals ausgestattet. 24 Bünde, zwei Humbucker, schwarze Hardware, aktive Elektronik – hier ist nichts klassisch. Und der Harley Benton BZ-5000 trifft die Geschmäcker, ich denke, ein verdienter und gleichzeitig überraschender Platz 10.

Fazit

Und? Hättest du gedacht, dass sich die Listen jeweils nur von drei Herstellern geteilt werden? Und dass Fender in beiden vertreten ist, aber nur mit der Squier Tochter, Gibson aber direkt mit den hochpreisigen Modellen? Wir auf jeden Fall nicht.

Mehr Toplisten findest du hier. Wir finden es extrem spannend, was dieses Jahr bei Thomann so am besten lief. Vor allem, dass Einsteigersets so gut laufen. Darüber haben wir übrigens einen eigenen Artikel verfasst.

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11 Antworten zu “Top 10 x 2: Die beliebtesten E-Gitarren und E-Bässe 2020 bei Thomann”

    Henning sagt:
    0

    Ich bin überrascht, dass in den Verkaufscharts Gitarren zwischen 500,- und 1000,- so gar nicht stattfinden.

    Man könnte fast meinen, es handle sich dabei um eine Satire zu der gesellschaftlichen ökonomische Situation: Entweder es reicht für eine 300,- Gitarre oder aber man fängt erst ab 2000,- aufwärts an zu shoppen.

      Wolf sagt:
      0

      Nicht mal Satire, sondern leider ein realistisches Abbild der Gesellschaft. Den meisten Umsatz machen Anfänger (was ja nichts schlechtes ist) und der Gitarren sammelnde Zahnarzt. Musiker können sich zur Zeit nicht wirklich was leisten.

        claudius sagt:
        0

        Da ist was dran. Allerdings würde ich den Musiker nicht immer als mittellosen Menschen sehen. Die meisten Profi-Musiker, die ich kenne, die haben ihr Equipment und verändern nur sehr wenig über die Jahre daran.

        Henning sagt:
        0

        So ein richtiger Klischee-Zahnarzt bzw. Zahnwalt kauft gerne Vintage. Da sind Instrumente mittlerweile richtige Anlagengeschäfte.

        Finde ich aber besser, als auf Dinge des täglichen Lebens zu spekulieren.

      claudius sagt:
      0

      Ich denke, das spiegelt gut die aktuelle Situation wieder. Auf der anderen Seite ist gerade im unteren Preisbereich viel passiert und die Qualität enorm gestiegen.

        Henning sagt:
        0

        Das habe ich leider auch schon umgekehrt erlebt. Gitarren, die über 1000,- kosten, aber mangelnde Qualität aufweisen. Griffbrett trocken, Erdung nicht korrekt etc.
        Kann Zufall gewesen sein. Kann aber auch das Ergebnis von Gewinnmaximierung sein.

        Aber ja… man bekommt teilweise für wenig Geld wirklich brauchbare Instrumente, Effekte, Amps…

        Wenn man dann noch etwas Geld in das Instrument investiert, kann man sich seinen Wünschen entsprechend ein tolles Arbeitstier aufzäumen.

    Peter sagt:
    0

    Schon mal darüber nachgedacht, dass diese Beliebtheitsliste auch gefaked sein könnte? Lt. Thomanns eigenem Verkaufsranking rangieren unter den Top 5 der Single Cut Modelle ausschließlich Harley Benton Gitarren der 200 EUR Klasse. Man fragt sich, wie es die ganzen Gibsons in die Liste geschafft haben. Soviele Zahnärzte gibt’s gar nicht. Achtung Dauerwerbesendung!!!

      claudius sagt:
      0

      Hey Peter, bei Thomann werden vermutlich die Verkaufszahlen kommuniziert, bei unseren Listen der Umsatz. Daher vermutlich die Diskrepanz.

        Peter sagt:
        0

        Das heißt eine verkaufte Gibson Les Paul für 3000 Euro ist in der Statistik auf dem gleichen Niveau wie 15 Harley Bentons für 200 Euro?

        Wie passt das zu eurer Einleitung zu diesem Beitrag: „… wir interessieren uns natürlich auch für die beliebtesten bzw. umsatzstärksten Modelle des Jahres. Dank Thomann haben wir einen Einblick in die Verkaufscharts 2020.“?

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