von Marcus Schmahl | Geschätzte Lesezeit: 2 Minuten
SoundCloud präsentiert exklusives Bezahlsystem für Fans an Musiker

SoundCloud präsentiert exklusives Bezahlsystem für Fans an Musiker  ·  Quelle: Rachit Tank / Unsplash

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SoundCloud erweitert das Angebot ihrer Streaming-Plattform zugunsten ihrer Künstler und Musiker, die ihre Songs auf der Musik-Website zum Anhören zur Verfügung stellen. Bald können nämlich alle Zuhörer und Fans die Besitzer der Musiktitel direkt und ohne Umweg bezahlen. Das passt natürlich jetzt in dieser Zeit perfekt, um Musiker im Lockdown zu unterstützen. Laut dem Billboard Magazine ist dieses neue Feature ein absoluter Game-Changer in der Streaming-Welt. Wir sind gespannt!

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SoundCloud lässt Künstler direkt von Fans bezahlen

Mit dieser neuen Funktion meinen wir natürlich nicht den „Trinkgeld“-Button, der schon seit einigen Monaten bei SoundCloud (aber auch auf anderen Plattformen) zur Verfügung steht. Diesen können alle Besitzer der eigenen SoundCloud-Seite integrieren und Fans werden direkt zu PayPal oder anderen Bezahlinstitutionen weitergeleitet. Das kommende und neue Bezahlsystem soll eher ähnlich dem chinesischen Modell des Musik-Streaming-Services QQ Music (ein Joint-Venture von Tencent Music und Spotify mit über 800 Millionen Nutzern) oder dem auch hier bekannten Patreon oder „OnlyFans“ System angelegt werden. Und auch der stetig wachsende Video-Streaming-Anbieter Twitch lockt Anwender wegen genau eines solchen ähnlichen „fairen“ Abo-Systems an, bei dem Fans für Content direkt an den Ersteller zahlen.

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Der Musik-Streaming-Gigant testet im Moment intern einige Bezahlmodelle, die natürlich transparent und einfach für beide Seiten einsetzbar sein sollen. Ende des ersten Quartals 2021, genau gesagt am 01. April 2021, wird SoundCloud das neue System auf der Website ausrollen und starten. Weiteren Informationen hierüber findet ihr in der offiziellen Pressemeldung/FAQ des Anbieters.

Das Geld fließt zum Urheber

Ein solches Feature (laut Firma „fan-powered Royalties„)  ist sicherlich ein großer Schritt nach vorne in Richtung „fair pay“. Denn mit den üblichen Bezahlmodellen erreichen Auszahlungen durch Einnahmen (durch Abonnement-Zahlungen an den Anbieter) nur die, die sowieso ganz oben in den Streaming-Charts stehen und genug Geld mit Musik verdienen. Damit soll Schluss sein und die Tantiemen tatsächlich bei den Songs beziehungsweise Künstlern ankommen, die auch wirklich von den Fans geklickt und angehört wurden. Und hier zählt jede Sekunde, die ein Titel abgespielt wurde. Vielleicht ist SoundCloud somit ein Vorreiter für ein neues Zeitalter für Musiker und Bands? Was meint ihr hierzu?

Natürlich betrifft dieses Modell nur Künstler, die ihre Songs über das Monetizing-System von SoundCloud laufen lassen. Ausgeschlossen sind hier alle Musiktitel, die bei Plattenfirmen unter Vertrag sind und veröffentlicht wurden. DJ-Mixes sind hier sicherlich auch ausgenommen und erspielen keinen Cent.

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13 Antworten zu “SoundCloud präsentiert faires Bezahlsystem für Fans an Musiker”

    Guitana sagt:
    0

    Der einzige Gewinner hierbei ist SoundCloud, die 10$/Monat von den Musikern nehmen. Schon ein wenig absurd, die Content Ersteller zahlen zu lassen um ihre Musik dem Publikum zuzuführen. Aber so ist es leider. Musiker gibt’s massig, das Publikum wird für die Masse knapp gehalten.

    Das Gleiche sieht ma doch bei Spotify & Co. Der Musiker zahlt:
    – Distributor (DistroKid, etc.)
    – Playlist Kuroatoren
    – ggf. Klicks/Zuhörer

      Peter Hupps sagt:
      0

      Genau, wir „Musiker“ kriechen diesen Plattformen hinterher, dabei sollte es genau andersherum sein!

    Kai sagt:
    0

    Also wenn man noch nichtmal 10$ im Monat aufbringen will für einen Pro-Account, der ja auch noch mehr Features bietet als der Standard Account, sollte man das mit der Monetarisierung vielleicht nochmal überdenken. Auch SoundCloud arbeitet ja nicht gratis, Server, Angestellte, Entwicklung – das alles kostet Geld.

      Guitana sagt:
      0

      Sicher, ist ja auch verständlich.
      Aber deinen Lieferanten stellst du auch keine Lagerkosten in Rechnung. Sowas sollte der Kunde/Konsument tragen. Ist ja bei Bandcamp nicht anders.

      Mein Problem ist nicht Geld für die Monetarisierung in die Hand zu nehmen. Mein Problem ist (zumindest bei kleinen Musikern) das Verhältnis. Es gibt ja auch nicht nur SoundCloud, sondern die meisten Hörer sind ja auch bei anderen Plattformen. Dann wollen die jeweils auch noch 10$ pro Monat? Das ist doch Mist!

        Kai sagt:
        0

        Also sollen Sie im Prinzip kostenlos oder beinahe-kostenlos sein, weil es mehrere Anbieter gibt?

        Ich denke, bei diesem Modell bleibt immer noch mehr Geld hängen, als wenn Spotify dir zwar nichts berechnet, du aber letztlich durch das Streamingmodell viel weniger Geld einnimmst. Dann bezahlst du indirekt.

          Guitana sagt:
          0

          Es soll nicht kostenlos sein, nur dem Hersteller/Produktentwickler/Künstler sollte sowas nichts kosten.

          War früher üblich, mittlerweile sind wir es scheinbar gewohnt überall Geld aus der Tasche gezogen zu bekommen. Damals hat man eine CD erstellt und die pressen lassen (Artwork, Producing, Mixing ist auch weiterhin Künstlerangelegenheit) und die wurde dann in einem Laden verkauft. Der Ladenbesitzer wäre nie auf die Idee gekommen, mir dafür Geld abzuknöpfen, obwohl er doch Miete und Angestellte bezahlen muss. – Dafür muss der Kunde bezahlen.

          Und ja, bei Spotify bekomme ich fast nichts, aber das liegt mehr an meiner Reichweite. Schaust du dir die Umsatzentwicklung in der Musikindustrie an, dann merkst du, dass die hoch geht – auch dank Streaming. Nur verdienen halt die, die schon Reichweite/das Publikum haben.
          Ein Bezahlmodell wie das von SoundCloud eingeführte sollte selbstverständlich sein (und wird ja z.B. auch von Deezer gefordert – da werden sich wohl aber einige Plattenfirmen nicht so freuen).

            Kai sagt:
            -1

            Aber die Herstellung der CD und der Transport haben ja auch Geld gekostet. Und der Ladenbesitzer möchte natürlich seinen Anteil am CD-Verkauf haben.

    mAx sagt:
    0

    mMn macht es Bandcamp pefekt. Hier kann man Geld verdienen ohne irgendwelche Abos abzuschließen. Wer jedoch mehr zu seinen Statistiken wissen möchte muss zahlen. Warum Soundcloud das nicht so macht ist mir rätsel.

      Guitana sagt:
      0

      Exakt! Da fehlt mir als Nutzer nur ein wenig der Komfort der App. Eigentlich hätte ich gern, dass die App es herunterlädt, entpackt und verwaltet. So muss ich das über den Browser und den Dateimanager machen – nervt. Aber Bandcamp ist auch für mich sehr nahe an einer Ideallösung. Keine Künstlerkosten – trotz Bandcamp Friday!

    Christian sagt:
    0

    Was mir aus den ganzen Ankündigungen nicht klar wird: Reicht es aus viele Follower zu haben oder müssen die eigenen Tracks auch oft gehört werden um Geld zu bekommen?

    Chris sagt:
    0

    Was ich mich frage ist: wenn ich Songs hochlade, diese von Soundcloud zwecks Urheberrecht geprüft wurden und alles passt, sind dann diese Tracks auch automatisch in der Monetarisierung, wenn ich mich noch später für ein Pro-Account entscheiden würde.

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