Motor-Oszillator und visuelle Sounds
Motoren Oszillatoren und optische Klangkonzepte
Was ist ein Motor-Oszillator? Wo kommen Sounds und Klänge her? Optisch oder als elektromechanisch. Wie denken optische Menschen über Klang? Eine Reihe spannender Zugänge zu Musik, Sounds und Bewegung.
Motor-Oszillator und Visuelle Musik
Motormusik mit dem Motor-Oszillator
Du kennst bestimmt den Motor Synthesizer von Gamechanger Audio, ein besonderer Synthesizer, dessen Hauptoszillatoren tatsächlich aus sechs Motoren aus der Kamera-Drohnen Herstellung stammt. Die können als Schrittmotoren gezielt gesteuert werden und so Sounds, Wellenformen und Melodien generieren.
Motoren kennen wir in der Musik als Steuerung für Controller mit Motor-Potis oder -Fadern. Bekannt dafür ist Melbourne Instruments mit dem Roto Control oder auch die Droid Serie vom „Mann mit der Maschine„.

Motorklang durch Motor-Oszillator
Hier hat ein Bastler Namens Jack Engineering 2000 eine kleine Box mit insgesamt acht Motor-Oszillatoren aufgebaut, dazu ein Oszilloskop, um zu zeigen, was und wie die Ansteuerung aussieht. Einige kennen sicher auch Videos von Festplatten, alten Floppy–Disk Laufwerken oder Druckern, die mit ihren mechanischen Elemente zum Musik machen verwendet wurden.
Ein Drucker spielt ein Lied – ein Motor-Oszillator
Ein anderer Fall für Motoren, die Musik machen, ist dieser Drucker, der eine Melodie durch die Antriebsmotoren spielen kann. Nadeldrucker können das wesentlich eindrucksvoller als andere Typen, auch wenn sie ein wenig aus der Mode gekommen sind. Sie machen wunderbaren Krach.
Optische Musik – Von Video zu Audio und zurück
Wie Alva Noto erklärt, gibt es Musik, die stark von der optischen Seite inspiriert ist. Sei es ein Oszilloskop und Spectrum Analyzer, oder einfach nur die Wellenform-Darstellung und natürlich Visuals für Musik. Allein wie das Studio von Carsten Nicolai eingerichtet ist, ist optisch auffällig. Das gilt auch für die Arbeitsweise, die eher über den Rechner als über Synthesizer passiert.
Auch sein Label Raster Noton ist bekannt für solche Arbeitsweisen. Das gilt ebenso bei den anderen Raster Noton Artists, die oft visuell arbeiten, wie Uwe Schmidt aka Atom™, Frank Bretschneider und anderen. Dafür ist die (Video-)Projektion für die Musik sehr nah an der Musik, denn Alva Noto hat auch bereits Ausstellungen mit interessanten „optisch-akustischen“ Objekten mit Effekten für das Anschauen aus der Nähe oder die in besonderen Räumen sehr spannend dargestellt werden.
Eine davon war eine Aussstellung im Düsseldorfer Museum K21. Das klangliche Ergebnis kann extreme Frequenzen enthalten, wie „Elektro“ klingen, aber auch wie Kunst oder Musik aus der Neuen Musik erscheinen. Dennoch kommt Nicolai nicht aus der akademischen Musik. Sie nutzt den Raum und ist auch greifbar. Ein Bandrauschen kommt von hinten, ein Sinuston von vorne rechts oder in einer Box sind knackende Sounds zu hören, die einen Rhythmus bilden oder auch vollkommen für sich stehen können. Das alles in einer Installation mit mehreren räumlichen Klangquellen.
Für den optischen Teil kann man vor einer schwarzweiss–gerasterten Wand steht, die sich beim betrachten wie ein Labor im Weltraum anfühlt, bei dem man nicht mehr wirklich weiß, wo oben und unten ist.
- Hier findest du einige Fotos von einem Konzert von Alva Noto:
- Und hier einige von der Ausstellung im K21:
Eine ganz andere Form der Wandlung von optischen Informationen in Sounds und umgekehrt, ist die Analogie zwischen Audiosignalen und Bildern . Etwas, was Aphex Twin schon sehr früh eingesetzt hat, in dem er sein eigenes Gesicht gemalt hat und das als Audio-Spectrum wieder hörbar machte.
Etwas, was seit Metasynth und dem frühen ANS-Synthesizer zwar nicht mehr neu ist, aber noch immer kennt das nicht jeder. Es gibt auf dem Gebiet noch deutlich mehr. Darunter auch der Silhouette-Bild-Synthesizer.
Ein ähnliches Projekt der Umsetzung von Grafik und Sound namens Sound Canvas von Rob Clouth, ist eine Art Hobby-Coding auf hohem Niveau. Hier kannst du sehr gut sehen, was mit Einzeichnen von Sound gemeint ist und wie das das auf unterschiedliche Weise umgesetzt werden kann. Hinter allen Konzepten steckt eine Idee Visuelles in Musik zu überführen und umgekehrt. Die Richtung ist dabei fließend.
Rein optisch II
Autos auf einer Autobahn sind Trigger und Noten eines großen Sequencers. Eine Kamera nimmt ein Autobahnstück auf und transformiert die Autos zu Noten. Hier kann man sehen, dass Lastwagen und Busse gegenüber kleineren Autos keine längeren Noten erzeugen. Die Idee ist ausbaubar. Vielleicht inspiriert dich das oder du sagst – ist das Kunst oder kann das weg? Es ist möglich.
Twin – der neue Synchrontanz
Neben Oszillatoren gibt es auch neue Tanzstile, den Twin! Eine fließende Bewegung zweier Tänzer, die sich wie eine Einheit verhalten. Wenn du es gut machst, sieht man keine Anstrengung.
Vielen Danke für die Aufmerksamkeit. Wenn du weitere spannende Ideen und Links hast, kannst du die gern posten.