von Dirk | Geschätzte Lesezeit: 4 Minuten
BOOM Library EnRage

BOOM Library EnRage  ·  Quelle: Gearnews

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Der deutsche Hersteller BOOM Library konzentriert sich auf Sample-Librarys und Plug-ins, die sich speziell für Sounddesign anbieten. Wer FX und Musik für Filme, Reportagen und Games macht, bekommt hochwertiges Klangmaterial, Klangerzeuger für FX-Sounds und ungwöhnliche Plug-ins gleichermaßen. Auch EnRage wird Menschen beglücken, die nicht einfach nur nach einem Standard-Effekt suchen, sondern Audiospuren, Loops und Samples kreativ bearbeiten wollen. Oder diese sogar in etwas völlig anderes verwandeln möchten.

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BOOM Library EnRage

Kurz und knapp beschrieben handelt es sich bei EnRage um ein Multieffekt, der euch verschiedene Effkte in bis zu sechs parallele und acht serielle Ketten anordnen lässt. Das wird mit diversen Modulatoren und Macro-Kontrollen kombiniert. Das klingt zunächst vielleicht nicht wahnsinnig spektakulär – der Blick auf die Feinheiten zeigt aber, dass dies ein mächtiges Werkzeug für Sound-Manipulation ist.

Schauen wir uns das mal genauer an. Die Oberfläche unterteilt sich in die vier Sektionen Control, Mod Sources, Devices und Macros. Devices kümmert sich um die Auswahl der Effekte, deren Anordnung und Signalfluss sowie einer zugehörigen Modulationsmatrix.

Control steuert jegliche getriggerte Modulation und das entweder über MIDI oder das eingehende Audiomaterial selbst. Die davon kontrollierten Mod Sources können LFOs, Hüllkurvenfolger, Hüllkurven, Pitch Tracker oder sogar verschiedene Formeln sein. Über Drag-and-drop lassen sich gezielte Parameter einer Mod-Source ebenso von einer anderen modulieren. Und natürlich könnt ihr mehrere Modulationsquellen gleichzeitig benutzen.

BOOM Library EnRage bietet originelle Modulationsquellen

BOOM Library EnRage bietet originelle Modulationsquellen

Modularer Effekt-Baukasten

Bei den Devices findet ihr 12 Effekte, die wiederum in mehrere Effekt-Typen unterteilt sind. So gibt es zum Beispiel acht verschiedene Filter-Typen oder diverse Delays. Bei den Effekten findet ihr neben Werkzeugen wie In/Out, Gain oder einem Analyzer sämtliche gängigen Typen. Egal ob Bitcrusher, Chorus, Flanger, Distortion, Delay, Kompressor oder gar ein Vocoder – alles findet ihr in teils mehreren Ausführungen. Unter der Auswahl Pitch gibt es dann so schöne Sachen wie Pitch- und Frequency-Shifter oder ein Tool, das den Bassbereich mit Subharmonischen andickt. Der Generator ist ebenfalls sehr interessant, weil ihr damit Oszillatoren, Rauschen oder „Crackles“ hinzufügt. Das Reverb klingt unaufgeregt, wird aber durch ein Convolution-Reverb ergänzt, das eure Impulsantworten einlädt. Und IRs müssen ja nicht immer zwingend nur von Reverbs stammen!

Diese Effekte platziert ihr nicht in einer Art Rack, sondern vielmehr auf einer Matrix. Hier bestimmt ihr die Position und erstellt sowohl serielle als auch parallele FX-Chains. Durch das horizontale Vergrößern eines Moduls kann ein Effekt in der parallelen Kette übergreifend platziert werden. Das ist schon ziemlich raffiniert und hebt EnRage von vielen anderen Multieffekten ab.

Wichtige Parameter lassen sich durch einen oder mehrere Modulatoren steuern und außerdem auf Macros legen. Die Mod-Matrix bietet nicht nur eine übersichtliche Darstellung – hier fügt ihr zusätzlich noch Extras wie Multiplier ein. Die Macros dienen übrigens nicht nur für die Belegung auf Controller, sondern ebenso für Automationen in der DAW.

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Den Threshold des Kompressors über ein LFO steuern? Kein Problem für EnRage

Den Threshold des Kompressors über einen LFO steuern? Kein Problem für EnRage.

Effekt-Baukasten

Dass dieses Plug-in auch Sidechaining unterstützt, ergibt weitere weitere Optionen für ausgefuchste FX-Ideen. Zusammengebastelte Effekte speichert ihr als Presets ab, selbstverständlich gibt es auch eine ganze Vorabauswahl davon. Da sind schon viele Brot-und-Butter-Anwendungen dabei, aber auch jede Menge ungewöhnliche Sachen. Der wahre Spaß liegt aber mit Sicherheit im Erstellen von eigenen Multieffekten.

EnRage ist ein ganzes Forschungslabor für Klangwissenschaftler und bietet fast grenzenlose Möglichkeiten für Sounddesign. Dies ist ein Plug-in, das zu Experimenten inspiriert und zu überraschenden Ergebnissen führt. Das Zusammenspiel von Control-Sektion, den vielfältigen Mod-Sources und einem umfangreichen Effektangebot liefert großes Potential für neue Ideen.

Wenn ihr Drums, Synthesizer, Samples, Loops, einzelne Spuren oder gleich ganze Mixe mal so richtig in die Mangel nehmen wollt, solltet ihr EnRage ausprobieren. Lohnt sich!

Spezifikation und Preis

Boom Library EnRage läuft auf macOS (ab 10.11 oder neuer) sowie Windows (7 oder neuer). 8 GB RAM empfiehlt der Hersteller. Das Plug-in ist als VST, VST3, AU und AAX erhältlich. Für die Installation ist ein kostenloser iLok-Account erforderlich. Eine kosteblose Demoversion bekommt ihr auf der Website des Herstellers. Der Preis beträgt 299 Euro, bis zum 13.04.2021 bekommt ihr darauf 20 % Rabatt und bezahlt 239 Euro.

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Bildquellen:
  • BOOM Library EnRage bietet originelle Modulationsquellen: Gearnews
  • Den Threshold des Kompressors über ein LFO steuern? Kein Problem für EnRage: Gearnews
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