von Moogulator | Geschätzte Lesezeit: 6 Minuten
Angecheckt Modal Cobalt 5s

Angecheckt Modal Cobalt 5s  ·  Quelle: Moogulator

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sSehr kompakt und klein und mit Aftertouch ausgestattet ist der Modal Cobalt 5s. Das ist in der Größe eher besonders. Er bietet gegenüber dem Cobalt 8 nun fünf Stimmen und ein leicht reduziertes Set von Baugruppen.

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Kleiner: Cobalt 5s

Nun haben wir es, im Vergleich zur großen Version, mit 2 LFOs (statt 3) zu tun. Die Effekte sind auf 2 Blöcke reduziert. Die Auswahl ist im Ersten auf Chorus und im Zweiten auf Hallprogrammen und Delays beschränkt. Die beiden Oszillatoren sind jedoch nach wie vor vorhanden und werden von „Algorithmen“ angetrieben.

Das ist nur ein anderer Name für eine Vielzahl von Synthesemodellen. Ähnlich dem Arturia Microfreak oder dem Kingkorg sind über wenige Parameter sehr drastische Änderungen herstellbar. Darunter ist auch eine Art zwei-Oszillator-Betriebsart pro Oszillator. Damit lassen sich mit dem kleinen Synthesizer bis zu vier Klangquellen herstellen.

Er besitzt keinen Suboszillator, weitere eigene Ringmodulatoren oder Rauschgeneratoren. Alles passiert innerhalb der Algorithmen-Engines. Das minimale Prinzip bleibt erhalten und die genannten Baugruppen sind teil der Algorithmen.

Mit seinen 2 LFOs und 3 Hüllkurven lässt sich aber genug Bewegung erzeugen. Die Bedienung ist der der großen Synths gar nicht so unähnlich. Es gibt etwas weniger Endlos-Encoder, dennoch wird die Bedienung gar nicht so sehr eingeschränkt. Der Trick ist die Drucktastenfunktion, die die Umschaltung der Funktionen leicht machen. Der kleine Synthesizer muss nicht einmal auf einen Arpeggiator und Sequencer verzichten.

Essentielles

Wie bei allen Modal-Synthesizern ist die Modal App auch eine „mögliche“ Fernsteuerung des Synthesizers. Es gibt keine Sonderfunktionen, die nur per Software erreichbar sind. Sie ist einfach etwas übersichtlicher und schlicht. So darf und sollte es sein. Filter und Algorithmen zeigen ihre Funktion sehr grafisch und verständlich an. Platz ist für 300 Sound-Einstellungen. Das Menü enthält alles noch einmal, obwohl es eigentlich dort nur sehr wenige Einträge geben müsste.

Um es klar zu sagen – Der Cobalt 5s hat seine Stärke in seiner Kompaktheit, denn er ist mit seiner Tastatur mit Aftertouch und Dynamik und kompakten Außenmaßen sicher hochattraktiv für Reisende, Jams und Livemusiker, die per Bahn unterwegs sein müssen und Ähnliches.

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Er ist da viel konsequenter, als sein größerer Kollege, der eher dem „heutigen Standard“ von Synthesizer entspricht – der ist irgendwo zwischen 3-4 Oktaven groß und mit Minitasten oder auch Größeren ausgestattet. Die bisherige Serie bot keine Minitasten und genau das ist hier die Zielgruppe. Wer auf so etwas keine Lust hat, muss nicht weiter lesen und kann den 8er nehmen.

Modal Cobalt 5S Frontal

Modal Cobalt 5S Frontal

Filterfein

Die Modal Synthesizer haben in ihren Filtern die Besonderheit der fließenden Flankensteilheit und dem fließenden Übergang zwischen den Filtermodi. Das Ergebnis ist nicht total anders, aber die Idee Filter fließend anzulegen ist eine gute Sache. Mit den vier Betriebsarten deckt der Cobalt 5s viele Anwendungen ab. Sie bewegen sich von Tief- zu Hochpass und haben in der Mitte Bandpass.

Neben der Steilheit ist der Phasenmodus noch ziemlich interessant für Flächensounds. Das Filter ist insgesamt flauschig im Sound. Die Phaser sind eher auf Betäubung gestellt. Sie sind aber auf jeden Fall besonders, werden sicher aber keinen Matrix 12 in Schamröte Treiben. Das nicht wegen der tollen Features – diese Breite der analogen Welt erreicht es nicht. Aber es bewegt durchaus.

Cobalt 5s Synthesekern?

Die LFOs sind nicht im Audiobereich zuhause, die Hüllkurven haben jedoch einige Betriebsarten um schneller oder wundervoll langsam sein zu können. Aber diese Elemente sind sicher so etwas, wie als würde man eine Wahl machen, was die beste Standardausstattung sei. Viele wünschen sich da 3 Hüllkurven und 2-3 LFOs. Das passt zu einer Modulationsmatrix mit 8 Einträgen und 4 festen Routings für Standards.

Ausgefallen ist das nicht, sondern einfach „Standard“. Aber der kleine Synthesizer ist wesentlich kompakter, als ein Microkorg, dem Dauerbenner bei den Verkaufslisten über viele Jahre, sogar Jahrzehnte. Der Grund: er setzt sich durch und hat alles was er braucht. Digitale Elemente, um nicht nur „das Übliche“ bauen zu können.
Beim Cobalt 5s ist und sind das eindeutig die Algorithmen, also müssen wir uns die auch genauer anschauen.

Die Vielfalt steht und fällt mit diesen Methoden. Sie enthalten meist genau „eine“ Synthesemethode, wie etwa Rauschen (per AM einmoduliert) und jeweils oft auch einen zweiten Oszillator, der in gewissen Grenzen mit Halbtonschritten durchaus hilfreich ist. Der zweite Oszillator kann einen komplett anderen „Algorithmus“ als Basis haben.

So können Rausch-Sounds und etwas wie PWM, FM oder Ringmodulation gleichzeitig stattfinden. Damit sind eben auch genau diese beiden Verfahren maximal einsetzbar und voneinander unabhängig, denn die Oszillatoren haben nichts miteinander zu tun. Sie bilden keine FM oder Sync, sondern die Algorithmen tun das in sich selbst. Sie sind daher stets so etwas, wie zwei Oszillatoren in einem Oszillator mit allen Vor- und Nachteilen, die diese Idee mit sich bringt.

Modal Cobalt 5S Display Algorithmen

Modal Cobalt 5S Display Algorithmen

Mit zwei Parametern lassen sich FM-Stärke und Frequenz einstellen oder auch ein Ringmodulator in gleicher Weise mit verschiedenen Wellenformen bestücken. Ähnliches ist mit verschiedenen Pulsbreitenmodulationen und Sync-Sounds machbar. Die interessantesten Algorithmen oder „Oszillatorenmodelle“ sind die Kombinationen.

Eine davon ist der Fractal-Bereich. Auf dem Display erkennt man einen Pulswellenbereich, der etwa die Hälfte der „Gesamtwellenform“ abbildet. Der andere Teil ist einem Dreieck ähnlich und erfährt Verformungen. So liegt auf einem Knopf die „Pulsbreite“ des einen Teils und die Formung des Anderen und kombinieren sich zu einem Gesamtklang.

Solche Syntheseformen sind das wirklich Neue gegenüber anderen Synthesizern. Durch diese Methode lassen sich Obertöne, Breite oder eine Veränderung erzielen. Um diese geht es generell immer und das ist, was wir umarmen dürfen, wenn wir den Cobalt 5s haben.

Fazit und Sound

Die Menge der Algorithmen ist nicht klein. Vieles, was man mit zwei Oszillatoren anstellen kann ist auch hier enthalten. Darunter auch eine „Metal“ genannte Verschredderung™, die ein bisschen auch an den Sound des JX-3P erinnern soll? In jedem Falle reichen die Fähigkeiten von einfachem stufenlosem Morphing der Standard-Wellenformen bis zu Sync-Varianten.

Statt der von mir nicht geliebten Ribbon Strips statt Modulationsrädern, gibt es ein 2D-Pad und das ist auch druckempfindlich. Es stellt sich als gut bespielbar heraus und der Druck ist gut austariert. Gut wäre jedoch, wenn das Bending auch ausschaltbar wäre.

Modal Cobalt 5S 2D-TouchPad mit Drucksensor

Modal Cobalt 5S 2D-TouchPad mit Drucksensor

Der Sound ist klanglich identisch mit dem Cobalt 8. Das ist ein eher weicher Grundklang mit einer Art von digitalem Grundcharakter. Ein wenig erinnert er auch an die älteren Novation Synthesizer und deren FM-Sound. Damit sind Flächen, Texturen und Drones die Stärke mit sehr beweglichen Strukturen.

Natürlich sind auch klassische Bässe und Leads kein Problem, jedoch ist Ersteres noch einen Tick mehr Stärke der Cobalt-Familie. Modal sieht in ihr eine Art Antwort auf Wavetables, denn die Argon-Serie hat eine vergleichbare Charakteristik, jedoch arbeitet sie mit Wavetables und ohne Algorithmen.

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