von Marcus Schmahl | Geschätzte Lesezeit: 6 Minuten | Unsere Wertung: 5,0 / 5,0
Arturia Efx Dist COLDFIRE

Arturia Efx Dist COLDFIRE  ·  Quelle: GEARNEWS

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Der Hard- und Software-Hersteller Arturia präsentiert mit Efx Dist COLDFIRE ein weiteres Multieffekt-Plugin aus der Efx-Reihe. Als Fan des ersten Effekts Efx FRAGMENTS musste ich mir definitiv das Neue genauer anschauen. Ich durfte vorab einen Blick auf das Plugin werfen und es auf Herz und Nieren testen. Und ich muss sagen: Ich wurde nicht enttäuscht und habe ein weiteres Lieblings-Tool in Sachen Distortion und Sounddesign gefunden! Sehr schön, Arturia.

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Arturia Efx Dist COLDFIRE Multieffekt-Plugin

Mit Efx FRAGMENTS startete die französische Firma Arturia im März 2022 eine neue Serie, die sich vor allem an kreative Sounddesigner und Klangbastler richtet. Die Oberfläche erinnert ein wenig an den hauseigenen Software-Synthesizer Pigments, da ihr jeden Parameter sehr einfach und intuitiv über die grafisch sehr schön gelöste Modulationsmatrix in Bewegung versetzen könnt. Jetzt legen sie mit Efx Dist COLDFIRE nach, das dem Namen nach im Bereich Distortion angesiedelt sein wird. Und das klingt mehr als spannend.

Genau das musste ich mir einmal anschauen und habe die Software, beziehungsweise das Plugin, in meinem Studio einmal angecheckt.

Installiert

Die Installation lief, wie bei allen modernen Plugins, reibungslos und wie erwartet. Ich konnte mir während des Installationsvorgangs auf meinem Mac Studio aus dem Angebot alle Plugin-Formate zu installieren die aussuchen, die ich auf meinem System und in meiner DAW verwende. Nativer M1 Support ist natürlich gegeben.

In Sachen Performance zieht das Plugin auf meinem Apple-Rechner und Ableton Live 11 (neueste Version) zwischen 3 und 6 Prozent an CPU-Leistung. Mein M1 MacBook Pro 13“ benötigt hier zwischen 5-10 Prozent, je nach Preset. Das ist mehr als ok, wenn man bedenkt, wieviele unterschiedliche Prozesse hier in einer wirklich hochwertigen Qualität angefahren werden.

First Look

Wie bei dem ersten Plugin der Serie gibt es ebenso hier zwei verschiedene grafische Ansichten des GUIs: „normal“ und Advanced. Die „kleine“ Benutzeroberfläche soll eher für ein schnelles Einstellen der wichtigsten Parameter dienen und vielleicht Einsteiger ansprechen. Die ausgeklappte Version zeigt uns weitere Regler zu den einzelnen Effektbereichen sowie die ausgeklügelte Modulationssektion. Sehr schön ist, dass ihr beim Überfahren eines Parameters mit dem Mauszeiger in der linken unteren Ecke eine kleine Beschreibung angezeigt bekommt.

Arturia Efx Dist COLDFIRE

Einfache Darstellung von des Multieffekts · Quelle: Arturia

Die Bereiche sind wie folgt angelegt: In der Mitte thront der Masterbereich mit Ein- und Ausgangslautstärke-, Color– und Dry/Wet-Regler. Dort könnt ihr auch in dem „Visualizer“ (mit aktivierbaren grafischen Animationen) der ausgewählten Effekte das Routing festlegen (serial, parallel (aktiviert eine Art Morphing-Regler für Effekt A und B), stereo, Mid/Side oder Band Split). Darunter sitzen die Mastereffekte (pre und post schaltbar) Compressor, Multiband (OTT, Bass/High Control, All Up, Tighter) oder Limiter sowie der Feedback-Bereich mit Level (für den ausgewählten Effekt: A, B oder A/B), Filter (Color, Notch) und Time (unsynced, synced oder Pitch).

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Links und rechts daneben seht ihr die beiden Effektabteilungen A und B. Dort könnt ihr aus den mitgelieferten Distortion-Effekten Bit Inverter, Bit Crusher, Wavefolder, Rectifier, Waveshaper, Transformer, Force, Tape, Tube, Germanium und Transistor auswählen. Jeder Effekt zeigt individuell seine auf ihn abgestimmten Regler und Funktionen. Darüber hinaus könnt ihr die Modi fast aller Effekte nochmals ändern. Die beiden Sektionen könnt ihr separat aktivieren oder deaktivieren. Jeweils vor und nach den beiden Effekten sitzt ein Pre Filter (Lowpass, Bandpass, Highpass, Notch, Comb FB und Comb FF) mit einem Frequenz- und Resonanzregler sowie ein Post Filter mit einem regelbaren Low und High Cut.

Arturia Efx Dist COLDFIRE

Arturia Efx Dist COLDFIRE ausgeklappt · Quelle: Arturia

Presets und Sound

Die unzähligen Presets könnt ihr im separaten Browser schön nach Tags sowie Typ, Genres/Stilen oder Bänken sortiert und via Suchfunktion nach euren Wünschen durchsuchen. Sie zeigen sehr schön die Möglichkeiten, die mit diesem Multieffekt möglich sind. Dazu könnt ihr die Presets als Startpunkt für eure Ideen nutzen und so weitere interessante Presets stricken.

Eigentlich bin ich im Studio durch meine Hard- und Software mit etlichen Distortion-, Bandsättigungs-, Tube-Effekten und Saturatoren ausgestattet, sodass ich mir erst nicht vorstellen konnte, dass mich dieses Tool vom Hocker hauen wird. Denn der Klang ist wirklich grandios! Und das auf den verschiedensten Audio- und Instrumentenspuren. Entweder subtil oder wild und experimentell. Alles kommt irgendwie cool und authentisch. Das zweite Plugin der Efx-Reihe trifft somit für mich schon wieder ins Schwarze.

Arturia Efx Dist COLDFIRE

Browser von Efx Dist COLDFIRE · Quelle: Arturia

Bedienung und kreative Möglichkeiten

Neben der freien Größeneinstellung des Plugin-Fensters ist die Bedienung des Multieffekts super einfach gestaltet. Alle Parameter sind selbsterklärend. Für Sounddesigner eine tolle Spielwiese. Und die wird durch die aufklappbare Modulationssektion nochmals vielseitiger. Denn genau hier fängt der Spaß erst so richtig an! Sechs frei verknüpfbare Sektionen stehen euch hier zur Verfügung, die jeweils mit LFO (morphbare Schwingungsformen, Rate in Hertz oder Sync), einem Function-Generator (freie zeichenbare Schwingungsformen/Sequenzen und Zufallsgenerator), Envelope Follower und 16-Step Sequencer ausgestattet sind.

Das Verknüpfen funktioniert ähnlich dem Konzept von Pigments, also ein Klick auf „assign“ und dann an dem gewünschten Regler die Bandbreite (Wirkungsgrad) einstellen. Damit ist absolut alles möglich, was man sich (nicht) vorstellen kann. Sehr cool ist auch der A/B-Modus, um zwei verschiedene Presets/Einstellungen mit einem Klick zu vergleichen. Ihr könnt auch mit einem Klick auf „A>B“ die Einstellungen von A nach B duplizieren, um euer Werk vorerst nicht zu verlieren.

In der unteren Reihe (quasi am untersten Rand des Plugins) könnt ihr die Ausgabequalität einstellen (Render und Studio), das Feedback muten und den Effekt durch Bypass deaktivieren. Daneben findet ihr die History eurer Mausklicks in dem Plugin, um jeden Schritt nochmals nachzuvollziehen und Schritte vorwärts oder rückwärts zu gehen, und die obligatorische CPU-Performance-Anzeige.

Fazit

Das Multieffekt-Plugin Efx Dist COLDFIRE von Arturia ist für mich nach Efx FRAGMENTS ein weiteres Highlight von Arturia. Großartige Bedienung trifft auf hervorragenden Klang und das mit Unmengen an Möglichkeiten! Sehr cool. Negatives habe ich hier nicht zu berichten. Deswegen bin ich schon sehr gespannt auf den dritten Effekt dieser Reihe.

Preise und Spezifikationen zu Arturia Efx Dist COLDFIRE

Arturia Efx Dist COLDFIRE bekommt ihr auf der Website des Herstellers zum Preis von 99,00 Euro. Wer schon einige Arturia Plugins besitzt, sollte sich einmal in den eigenen Account auf der Internetseite des Anbieters einloggen. Dort gibt es meist individuelle Angebote und Rabatte für neue Plugins. Und das lohnt sich! Die Software läuft auf macOS 10.13 oder höher (inklusive M1 Support) und Windows 8.1 oder höher als AAX, AU, VST, VST3 in 64 Bit. Zur Installation und Autorisation benötigt ihr die Software Arturia Software Center. Eine Demoversion, verschiedene Tutorial-Videos sowie ein PDF-Benutzerhandbuch gibt es ebenso auf der Website als Download.

Der Preis beträgt 99 Euro. Zur Einführung gibt es ein Bundle, bestehend aus Efx Dist COLDFIRE und FX Collection 3, für 299 Euro statt der sonst regulären 399 Euro.

Du bekommst das Plugin auch bei Plugin Boutique* und hier das Plugin inklusive der FX-Collection 3*.

Mehr Infos zu Arturia und der Software

Videos zu dem neuen Effekt von Arturia

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4 Antworten zu “Angecheckt: Arturia Efx Dist COLDFIRE Multieffekt-Plugin”

    Schmollus sagt:
    -2

    Das ist eine grafische Oberfläche, wie ich sie mir für ein Plugin vorstelle: Kein Rost, keine Schrauben, keine Holzseitenteile, kein Bild irgendeiner Hardware, keine unnötige Platzverschwendung.

    Tobi MM sagt:
    -2

    Das ist dann wohl mal wieder eine dieser grossartigen Eigenentwicklungen, so wie Delay Eternity und Reverb Intensity. Für ein Bundle der drei würd ich Geld bezahlen – den ganzen anderen emulierten Bums brauch ich nicht.

    PS: Drei Monate nach dem Bundle, clever. Hab mich schon gefragt, wo der dritte Verzerrer blieb.

    Softwaver sagt:
    -2

    Habe das FX Bundle, daher hat mich DIST COLDFIRE gerade mal 29 € gekostet. Ein wirklich feines Plugin

    Marco sagt:
    -1

    1a Idee, Arturias Produkte sind genial. Ich hoffe die bleiben weiterhin auf dem Boden und heben nicht ab getuned durch den Erfolg. Das hat schon so manches Imperium zu Fall gebracht. Also weiter so und auf dem Teppich bleiben, dann wird es auch in Zukunft was!

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