von Andreas Cordes | Geschätzte Lesezeit: 5 Minuten | Unsere Wertung: 4,0 / 5,0
Ich habe den Blackstar TV-10 B für euch angecheckt! Hier erfahrt ihr, was mir gut gefallen hat und ob es etwas zu meckern gibt?

Blackstar TV-10 B  ·  Quelle: A.Cordes

ANZEIGE

Ich habe den Blackstar TV-10 B für euch angecheckt! Hier erfahrt ihr, was mir gut gefallen hat und ob es etwas zu meckern gibt?

ANZEIGE

Blackstar TV-10 B: Erster Eindruck

Schick ist er, der Kleine! Das olivgrüne Vinyl und der schwarz-weiße Frontgrill sehen zusammen mit dem großen Kunstledergriff auf der Oberseite sehr gelungen aus. Fast wie ein elegantes Möbelstück. Überhaupt ist die Verarbeitung durchweg positiv zu bewerten. Alles sieht so aus, wie es soll. Da möchte man am liebsten gleich einstöpseln und die ersten Akkorde in die Saiten hauen. Das habe ich dann auch gleich gemacht. Doch zunächst hier die technischen Daten der Blackstar TV-10 B im Überblick:

Blackstar TV-10 B – Das wichtigste in Kürze

  • 10-Watt-Röhrencombo
  • 12“ Celestion Seventy 80 Speaker
  • 1x ECC83 (Vorstufe), 1x EL34 (Endstufe)
  • digitaler Reverb
  • schaltbare Boost-Funktion 
  • Effects-Loop
  • Emulated Output mit Speakersimulation
Ich habe den Blackstar TV-10 B für euch angecheckt! Hier erfahrt ihr, was mir gut gefallen hat und ob es etwas zu meckern gibt?
Blackstar TV-10 B · Quelle: A.Cordes

Wie klingt der Amp?

Rein äußerlich überzeugt der kleine Combo. So weit, so gut. Aber wie klingt der Amp? Traditioneller britischer Vintage-Sound steht in der Beschreibung. Das Konzept und die Auswahl der Komponenten bestätigen das. Also habe ich mir meine Stratocaster geschnappt und direkt angecheckt.

Erster Eindruck: Puh, ist der laut! Mit Gain auf 12 Uhr und dem Master auf ca. 10 Uhr kam eine beachtliche Lautstärke aus der Box. Hier war es gar nicht so einfach, eine wohnungsfreundliche Lautstärke einzustellen. Der Master reagiert auf kürzestem Weg sehr heftig. Nach Linksanschlag kommt dann ab 8-9 Uhr Einstellung schon das erreichte Limit, damit meine Nachbarin nicht meckert. Ein Problem, das leider die meisten Vollröhrenverstärker haben. Im Regelbereich von 9-10 Uhr passiert sehr viel. Viel passiert auch mit dem Tone-Regler. Aber dazu gleich mehr.

ANZEIGE

Der Amp liefert definitiv die angekündigte britische Färbung. Rotzige Crunchsounds mit schöner Dynamik, also feinfühlige Reaktionen auf das Anschlagen der Saiten und das Zurückdrehen des Volume-Potis an der Gitarre funktionieren vorbildlich. Von Clean bis Medium-Gain ist alles dabei. Ein High-Gain-Monster ist der Amp aber nicht. Über den mitgelieferten Fußschalter kann ein nicht regelbarer Boost zugeschaltet werden. Der eingebaute digitale Reverb klingt sehr gut. Er lässt sich hingegen wunderbar dosieren und erzeugt keine unnatürlichen oder störenden Hallfahnen. Gut gemacht!

Sie sehen gerade einen Platzhalterinhalt von YouTube. Um auf den eigentlichen Inhalt zuzugreifen, klicken Sie auf die Schaltfläche unten. Bitte beachten Sie, dass dabei Daten an Drittanbieter weitergegeben werden.

Mehr Informationen

Klangliche Flexibiltät?

Der Blackstar TV-10 B ist ein klassisches “One Trick Pony“. Hohe Flexibilität wird hier weniger geboten. Der Amp macht seine Sache sehr anständig, hat aber immer eine rotzige, rebellische Attitüde, die sich auffällig durchsetzt. Glockenklare Clean-Sounds mit weichen Höhen ist nicht seine Fachabteilung.

Womit wir beim Tone-Regler wären. Ich kann mir nicht vorstellen, dass ihn jemals jemand über die 12-Uhr-Position hinaus drehen wird. So viel Höhen kann niemand ernsthaft brauchen. Der eingebaute Celestion-Speaker neigt dazu, die Höhen zu überladen. Vielleicht knetet er sich nach einer gewissen Einspielzeit noch ein, wer weiß. Ich persönlich hatte meine Probleme mit dieser Ungnade in den oberen Mitten. Auch im Zusammenspiel mit verschiedenen Verzerrerpedalen hatte ich gemischte Gefühle. Ich hätte eine Art Presence-Regler bevorzugt.

Der Amp im Bandkontext

Wie macht sich der Kleine bei der Bandprobe? Eingepackt und los geht’s! Es geht um eine mittellaute Rockband mit zwei Gitarren, Bass, Keyboard und Schlagzeug. Würden die 10 Watt Vollröhre dafür ausreichen? Um es vorweg zu nehmen: Leider nein!

Ich hatte während der gesamten Probe einen erfreulich durchsetzungsfähigen Sound für alle rhythmischen Parts. Dank des 12-Zoll-Lautsprechers klang der Combo für seine Größe nicht zu dünn und machte eine gute Figur. Wenn ich mich aber für ein bis drei Solopassagen noch hörbarer machen wollte, klappte das leider nicht. Zu wenig Headroom ist vorhanden. Ab einer gewissen Lautstärke zerrt der Amp nur noch und geht in die Knie. Ab Volume 12 Uhr geht praktisch nichts mehr. Eigentlich schade, haben ich und meine Mitmusiker gedacht.

Auf kleinen Bühnen mit moderater Lautstärke oder bei leiseren Band-Ensembles wird der Blackstar TV-10 B sicherlich keine Probleme haben und glücklich machen.

Ich habe den Blackstar TV-10 B für euch angecheckt! Hier erfahrt ihr, was mir gut gefallen hat und ob es etwas zu meckern gibt?
Blackstar TV-10 B im Bandkontext · Quelle: A.Cordes

Anschlüsse und Fazit

Auf der Rückseite befinden sich noch diverse Anschlüsse für externe Speaker, ein serieller Effects-Loop und ein nützlicher, emulierter Line-Out. Letzterer kann entweder als Kopfhörerausgang oder als Verbindung zu einem Audiointerface oder Mixer verwendet werden. Der Eindruck ist also ein wenig widersprüchlich. War er doch zu Hause noch schwer zu bändigen, stößt er im Live-Einsatz doch an seine Grenzen. Fairerweise muss man sagen, dass die technischen Daten auch nichts anderes versprechen. Als schicken Übungsamp und für moderaten Live-Betrieb würde ich den Blackstar TV-10 B aber durchaus empfehlen. Der Preis von 666,00 € geht somit in Ordnung.

Für Gitarristen, die einen eher amerikanischen Sound bevorzugen, könnte der Blackstar TV-10 A interessant sein. Beide Amps gibt es hier bei Thomann.de*.

Affiliate Links
Blackstar TV-10 B Olive
Blackstar TV-10 B Olive Bisher keine Kundenbewertung verfügbar
Blackstar TV-10 A
Blackstar TV-10 A
Kundenbewertung:
(2)

Pro und Kontra: Blackstar TV-10 B

Pro

  • Authentische Crunch- und Medium-Gain-Sounds bei moderaten Lautstärken
  • Nützliche Features und Anschlüsse
  • Guter Reverb
  • Hübsch und hochwertig verarbeitet

Kontra

  • Wenig Leistungsreserven im lauteren Bandkontext
  • Der Tone-Regler arbeitet merkwürdig (siehe Text)

*Hinweis: Dieser Artikel über Blackstar TV-10 B enthält Widgets und Werbelinks, die uns bei der Finanzierung unserer Seite helfen. Keine Sorge: Der Preis für euch bleibt immer gleich! Wenn ihr etwas über diese Links kauft, erhalten wir eine kleine Provision. Danke für eure Unterstützung!

ANZEIGE

Die Kommentare sind geschlossen.