von claudius | Geschätzte Lesezeit: 3 Minuten
Warum Video Demos wenig Sinn machen

Eine Sache, die man viel zu oft vergisst ...  ·  Quelle: Wampler / Youtube

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YouTube ist für Musiker nicht nur Präsentationsplattform für die eigene Musik, sondern auch für Equipment-Demos gleicht die Videoplattform einem sagenumwobenem Piratenschatz. Abertausende Videos über Instrumente wie Gitarren oder Synthesizer, Verstärker und Effekte sind dort in mittlerweile sehr guter Qualität on demand verfügbar. Aber es gibt ein großes Problem, das jeder immer im Hinterkopf behalten sollte.

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Alles Mist?

Brian Wampler, die Person hinter Wampler Pedals, hat in einem Video über ein paar Missstände aufmerksam gemacht, die jede Video- und Audiodemo zwar nicht als falsch hinstellt, aber zumindest sollte man ab dem nächsten Video daran denken: Ihr hört nicht nur das Pedal. Klar, neben den „Fingern“ (also Spielstil) kommt auch die Gitarre mit Saiten, Plektren, Pickups, Holzdichte (also dem Schwingungsverhalten), Kabel, Amp-Schaltung, Speaker und zu guter Letzt auch noch die Mikrofonauswahl und -positionierung. Er zeigt das auch am Beispiel sehr eindrucksvoll, wie ein Pedal komplett anders klingen kann, nur, weil das Mikro anders vor dem Amp aufgestellt wird.

Und dann ist man zurecht enttäuscht, wenn man das Pedal darafhin gekauft hat und es an seinem Setup ausprobiert. Mir ist es mehr als einmal passiert, gerade bei Verzerrern, dass es komplett anders klang, als es in dem Video suggeriert wurde. Dann kann man es nur noch zurückschicken – sofern es Neuware war – oder eben direkt wieder verkaufen. Man kann es auch aufheben und vielleicht irgendwann später mal wieder nutzen, aber Hand aufs Herz, das passiert zumindest bei mir eigentlich nie.

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Und?

Mein Lösungsvorschlag wäre: Alle Videomacher der Welt müssten die gleiche Impulse Response verwenden, also das Abbild einer mikrofonierten Box. Dann würden Videodemos sinnvoll sein. Ohne wäre es wie jetzt: Jedes Pedal klingt bei jedem Videomacher anders. Allerdings ist das eine unmögliche Lösung.

Aber hier muss ich auch eine Lanze bei allen Defiziten brechen: Durch die vielen Videos zu einem Produkt kann man gleichzeitig die ganzen Facetten kennenlernen. Außerdem gibt es so viel Gear, dass man gar nicht alles im Laden antesten kann – es führt eben nicht jeder alles. Außerdem hat auch nicht jeder einen Laden in der Nähe und Geld vorstrecken, liefern lassen, durchtesten und nicht gemochte Pedale zurückschicken, ist auch nervig. Da helfen Videos auf jeden Fall bei der Vorauswahl. Meinungen anderer Musiker (z.B. in Foren) sind zwar auch hilfreich, aber man hört es eben nicht und oft sind die (natürlich) subjektiv und wenn man ein Pedal spielt, dann mag man es in der Regel auch.

Ich möchte also nicht auf die vielen Videos verzichten, einfach weil sie mir einen ersten Eindruck geben. Kein „Fachblatt“, keine Hersteller-PR und keine Produktseite kann mir sagen, wie das Pedal letztendlich klingt. Und Trial and Error ist müßig und kommt so oder so auf einen zu, also warum nicht davor etwas ausdünnen?

Was meint ihr?

Schaut ihr Videos auf YouTube (oder einer anderen Plattform) für die Meinungsbildung vor dem Kauf? Oder geht ihr eisern nur zum Händler anspielen oder lasst euch was nach Hause liefern?

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Eine Antwort zu “Warum Gear-Videos im Netz keinen Sinn machen und dennoch extrem wichtig sind”

    Auswähler sagt:
    0

    Ich muss sagen, gear videos sind ein interresanter Zeitvertrieb. Es ist eine Mischung aus Werbung für das Produkt und Entertainment. Aber ehrlich gesagt, nach dem bekloppten Lockdownmist geh ich viel lieber in einen anständigen Laden mit Auswahl!!!!!

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