von claudius | Geschätzte Lesezeit: 2 Minuten
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Der Generator als Herzstück  ·  Quelle: experiencenervana.com

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Die passenden Ohrstecker  ·  Quelle: experiencenervana.com

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Oben der Audio-Input  ·  Quelle: experiencenervana.com

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Ich muss nicht lange darüber nachdenken, warum ich Musik höre. Es geht dem Großteil hier wohl auch so, dass es Genuss bzw. Entspannung ist oder zum Tanzen anregt – ob mit dem Allerwertesten auf der Tanzfläche zu elektronischen Klängen gewackelt oder im Kreis mit Gewaltorgien gerannt wird, ist hier erst einmal egal. Das Team um „Nervana“ aus Florida möchte den Nerven des Hörers nun zusätzlich mit Stromschlägen in ungeahnte Genusswelten tragen. Das klingt erst einmal gut, birgt aber auch ein paar Gefahren.

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Nervana ist eine kleine Box und sieht ungefähr wie ein iPod Classic aus. (Kann sich noch jemand erinnern?) Man schleift seine Musik wie in einen FX-Loop ein, und das Teil schickt an Nervanas eigens entwickelte Ohrstecker den normalen Song plus Nervenstimulation in Form von Stromsignalen, die aus der Musik generiert werden und den Musikgenuss erhöhen sollen. In einem weiteren Modus namens „Ambient“ hat man nur die Ohrstecker ohne eingeschleifte Musikquelle im Ohr und mittels internem Mikro werden die Umgebungsgeräusche in „Strom“ umgewandelt. Anwendungsbeispiel wäre laut Hersteller ein Konzert, auch wenn ich mir damit doof vorkommen würde. Vielleicht etwas für Festivals, wenn man sich nicht hunderte Meter nach vorn kämpfen möchte. Ein dritter Modus ist eine Art Automatik, die eine vordefinierte Abfolge von „Stimulanz“ abspielt.

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Neue Technik ist natürlich in der Regel etwas Feines, aber ich sehe hier als Nicht-Wissenschaftler zwei Probleme: Auf der einen Seite kann es sein, dass der Körper sich an diese Art Musikhören gewöhnt und nach einer gewissen Zeit nur noch so konsumieren möchte. Heißt, die gewohnten Wege befriedigen das Ohr nicht mehr. Auf der anderen Seite könnte es „schlechte“ Musik noch besser machen als sie ist. Wie immer ist alles Geschmackssache, aber kreative Köpfe KÖNNTEN daraus sicherlich auch etwas machen, dass einem Musik schmackhafter gemacht wird, als man sie normal empfinden würde. Zum Beispiel: Wenn ein Metalhead (gibt es das Wort noch?) mit Stromschlägen zu Top40-Ballermann-Schlager „bewegt“ wird, weil sein Gehirn sagt „Tolle Sache, dieses Bumm Klatsch mit hohlen Phrasen“, dann kann eine „böse“ Firma so ihren Schrott noch besser vermarkten – und das finde ich erst einmal beängstigend. Aber ich will hier gar nicht jetzt schon den Teufel an die Wand malen. Aktuell bin ich nur der Meinung, dass mich Musik auch ohne Stromschläge überzeugen muss, damit ich sie kaufe und konsumiere.

Was meint ihr dazu? Zukunft, Spielerei oder gefährlicher Versuch? Ab in die Kommentare oder per Mail direkt an mich.

Mehr Infos: experiencenervana.com

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Eine Antwort zu “Nervana – Mit Stromschlägen zu besserem Musikgenuss?”

    Booh sagt:
    0

    Yay… Philip K. Dicks Vision aus Blade Runner wird wahr: „Die automatische Weckvorrichtung der Stimmungsorgel neben seinem Bett weckte Rick Deckard mit einem fröhlichen kleinen Strom- stoß.“

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