von Moogulator | Geschätzte Lesezeit: 7 Minuten
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Heute geht es um mein persönliches Moogulator Best of 2022. Um ehrlich zu sein, dieses Jahr ist echt verflucht. Wir wissen alle warum. Für mich war das, was man als „über Wasser halten“ bezeichnen kann, sicher im Bereich Synthesizer. Es sind nämlich eher die Konzerte und Events, die wieder und inzwischen „normal“ stattfinden. Ohne Kultur wäre alles sinnlos um unsere Welt. Deshalb ist meine persönliche Best-of-Idee eigentlich keine Liste von Synthesizern – oder doch?

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Eigentlich müsste ich eher die Events listen, wo ich war – und es gibt dafür auch eine Stelle. Diese hier wird allerdings nicht dazu dienen.

Persönliches Best of – der Gewinner nach Punkten – Synthesizer

Wenn man die aktuellen neuen Synthesizer dieses Jahres durchgeht, sind es doch eine beträchtliche Menge. Ohne sehr viel Ahnung von etwas zu haben, kann der technische wie innovative Arturia Minifreak einen Sieg für sich verbuchen. Er hat eine gute Menge an flexiblen Modulationsquellen und ein sehr gutes Konzept zwischen Hard- und Software und ist eben kein Hybrid-Analog-Revival.

Das Teil ist cool – und wird auch den Sound der Bühnen der nächsten Jahre prägen. Ihr habt es sicher eh schon gemerkt: Monstergrößen sind für einige Acts sicher ok, aber den spannenden Acts gefällt diese Größe sicher. Immerhin ist der Microkorg in dem Sektor ein Bestseller für ganz normale Acts und Leute, darunter auch viele Nicht-Nerds und der Minifreak richtet sich in der Art, wie er funktioniert, auf jeden Fall an „Nichtfreaks„. Trotz seines Namens kann er aber auch eben diese befriedigen.

Übrigens finde ich, dass viele Hersteller zu stark auf „hybrid“ und „Filter sind nur in analog wichtig“ setzen – und das in einer Zeit, in der es gute digitale Lösungen gibt. Aber diese Filter sind halt auch hybrid und damit analog. Dagegen hat man natürlich nichts.

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Arturia MiniFreak
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Arturia Minifreak Starshot

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Persönliches Best of – Der Gewinner nach dem Gefühl – Synthesizer

In meinem alten Herzen passen nicht mehr viele Wavetabler ins Herzfolio™. Das kann jetzt jede Bushaltestelle und es gibt mehr davon als Bushaltestellen. Meine musikalische Ausrichtung wünscht sich ohnehin sehr sehr hohe Rechendichten und wer mal mit einem Wavetable eine FM mit einem Sinus gebaut hat, weiß wie ungenau und verzerrt so etwas sein KANN, aber nicht muss.

Der Hydrasynth Explorer macht da einen guten Job, dennoch habe ich noch einen anderen Synthesizer im Kopf, der mich aus irgendwelchen Gründen absolut anspricht. Das ist der Groove Synthesis 3rd Wave.

Ich weiss, wie wenig ein Analysat eines Samples mit Wavetables klingt. Ich bin befreit davon, dass das bestimmte Musiker befriedigen wird, die nicht einfach Trash wollen (was auch schön sein kann) – aber wie es klingen kann, wenn es einfach gut gemacht wurde, weiß ich auch. Der 3rd Wave macht in allen Demos einen wesentlich besseren Eindruck, als alles, was ich in dem Bereich hören konnte.

Er ist wie ein Emulator 2 der Gewinner der Herzen bei mir. Der war komischerweise gut in dem, was ihn nicht perfekt machte und dieser Sound hat mich sehr geprägt, ich will HiTech, kein LoFi. Also keinen SegaFM, sondern lieber einen TG77 oder SY99 würde ich kaufen, um das zu bekommen, was ich bei FM will. Und zwar in der Vergangenheit.

groove-synthesis-3rd-wave

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Beast of?

Ich habe ihn nicht bestellt. Ich finde ihn aber einfach sowas von gut klingend. Der ist daher mein Beast von Beast of. Habe ich schon gesagt, dass die eigene Musik eigentlich das wichtigste bei der Wahl ist? Und man muss auch sehen, ob man sich das leisten kann. Genau das dreht sich aktuell ganz wild und viele denken aktuell nicht so stark über Kauf nach. Ich kaufe superviel nicht. Aber ich würde ihn kaufen, wenn ich Spielgeld hätte. Wie so oft killt mich das Finanzamt.

Selbst mein Steuerberater sagt jedoch „kauf nichts“. Ich verliere viel und mein Finanzamt hasst mich. Ich merke es ständig. Das ist leider nicht mal ein Witz. Super ist, dass ich hier nicht mal irgendeinen Affiliate-Link setzen kann und auch nicht muss.

Wir als Schreiber und unsere Branche hat es übrigens auch schwer. Ohne in unnötiges Gejammer zu verfallen: Es ist sicher kein Geheimnis, dass es uns und unserer Branche aktuell nicht perfekt geht. Aber mit Wavetables komme ich musikalisch, mit dem was schon da ist, aber auch sonst keine WEITEREN Schritte nach vorn und deshalb bleiben bei mir 99.99% der Geräte im Laden.

Persönliches Best of – Sequencing

Bei den Grooveboxen und Sequencern hat sich ebenso viel getan. Und auch hier gibt es Vieles, was es schon gab, und das nicht mehr geliefert wird. Aktuell gibt es da Hapax und den Oxi One, die wirklich vorn mitmischen. Für jemanden wie mich sollte ein Gerät aber wenigstens Samples abspielen können, weil es sonst einfach Platzverschwendung ist. Da wäre der Polyend Play ein sehr guter Kandidat.

Mein Favorit wäre bestimmt der Elektron Digitakt, da er eine Menge MIDI-Spuren polyphon liefern kann und er hat auch eine vernünftige Synthese-Tauglichkeit. Seine „nur 4 Takte“ nerven mich aber. Beim Play ist es nur ein oder eigentlich 2 Dinge die mich nicht überzeug(t)en – man muss immer das Sample vorher anwählen, was man an eine bestimmte Stelle setzen will und genau das raubt mehr Zeit, als die klassische Spur-Orientierung. Alles andere ist da unfassbar gut und clever gemacht und das auf einer Plattform, die nicht schnell ist oder viel Speicher bietet – sie ist einfach sehr sehr live-tauglich.

Aber am Ende würde ich mir fast wieder eine alte Electribe ESX holen, die polyphon ist und Dynamik vollständig beherrscht, und dazu noch MIDI-Spuren übrig hat – weil der Live-Faktor noch immer von ihr bestimmt wird. Sie ist inzwischen teuer und großer Kult – aus Gründen. Also würde ich dem Digitakt wohl am Ende einen Bonus geben müssen, weil er klein und sinnvoll ist – aber er ist nicht aus den letzten 2 Jahren.

Tja, also wird es Hapax werden müssen, da mich das mit der Sample-Auswahl im Polyend Play eher bremst und das Ganze Konzept aktuell einbremst. Also hier habt ihr meine negative Herleitung für meine Musik. Der Squarp Hapax hat endlich das, was sein muss – man kann Controller sehen und leicht editieren. Man kann einen Song bauen und es gibt auch genug interessante Sachen. Nachteil – das Teil ist auch nicht klein. Also kauf dir einen einfachen Sampler wie die Blackbox oder sowas und verwende den Hapax zusammen mit deinen Synth – auch wenn es analog ist und es CV gibt – das kann er.

Squarp Hapax Sequencer

Squarp Hapax Sequencer

Persönliches Best of  „War of Kaufcraft“

Na? Und auch den kann man nicht anders als direkt kaufen. Also empfehle ich das auch. Den Hapax habe ich als einziges von diesen wirklich gekauft. Und damit noch etwas „Reales“ dazu kommt und es in diesem Jahr passiert – eröffne ich noch ein persönliches Ding.

Es geht dabei um Spielgefühl, um Ausdruck und den Eindruck eines Gerätes, das man schon seit vielen Jahren vorbestellen kann und was nicht lieferbar war und jetzt gerade bezahlt und ausgeliefert wird. Die Sprache ist von Expressive E Osmose. Das ist ein Synthesizer mit einer extrem coolen Tastatur, die sehr feinfühlig ist.

Damit ist selbst ein Arpeggiator „spielbarer“ und es gibt von allem eine Über-Poly-Pressure, eine Zonenbildung beim herunterdrücken mit weiterer Tiefe und natürlich auch mehr Anschlagdynamik und Seitenempfindlichkeit der jeweiligen Tasten. Das ist das bessere Haken Fingerboard und man muss nicht „umlernen“, sondern hat mehr Auflösung als alles, was MIDI bisher bot. Das interessiert mich und das habe ich bestellt und finde es spannend.

Ich werde sicherlich in Videoform berichten (SequencerTalk, mein Gear-Kanal). Osmose ist kein Controller, sondern ein Synthesizer, da die Daten nach außen ohnehin über kein MIDI dieser Welt transportiert werden. Es wird nebenbei eine Art Master-Superkeyboard, aber wichtiger ist die Eagan Matrix, um Parameter damit zu steuern und anpassen zu können.

Expressive E Osmose

Expressive E Osmose

Mein Rückblick und Highlights sind auch hier in Videoform zu sehen (eher gegen Ende)

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Mehr Informationen

Bildquellen:
  • Arturia Minifreak Starshot: Arturia
  • Groove Synthesis 3rd Wave: groove-synthesis
  • Squarp Hapax Sequencer: Squarp
  • Expressive E Osmose: Expressive E
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14 Antworten zu “Mein persönliches Best of 2022 Moogulator: Synthesizer und Sequencer”

    Bernie sagt:
    0

    Hallo! Es gibt tatsächlich kaum etwas ordentliches in Sachen Wavetable und Hardware. Plugins wie Serum, Vital und Phaseplant sind derzeit nicht zu schlagen. Die klingen auch sauber oder eben auch nicht, je nach Wahl.

    donidiotis sagt:
    0

    der Udo ist ganz ordentlich und zwar in echt, keine Demos. der von allen „Experten“ niedergemachte Dreadbox Medusa hat auch seinen Reiz, und werr wirklich PPG will muss wohl den Behringer nehmen.

      Bernie sagt:
      0

      Der Medusa ist tatsächlich ein schickes Teil! Kann man sogar zum einspielen nutzen. Der Super 6 ist zu teuer, hat kein Multimode Filter und nicht mal echten Split Mode. Für den Preis nicht mein Bier. Probier den Phaseplant, da habe ich vom Init bis Patch in 5 Minuten meine Vorstellung umgesetzt und gespeichert. Ob klassisch, FM, Wavetable oder Samplegewitter, alles kein Problem. Additiv spiele ich gerne mit Vital. Es ist so einfach geworden anstatt sich vor Panels mit Knöpfen zu setzen. Das ist wie „make your own synth“ mit etwas basic patching.

        donidiotis sagt:
        0

        ich habe den Udo KB für 1.2k gekauft, Kaufargument ,) das filter ist so LW wie bei jedem DSI, nur klingt es dazu noch gut.
        dasStereo Zeugs ist ganz nett.

    wernher sagt:
    0

    hallo, mic.
    würdest du sagen, dass der pioneer squid im vergleich zu den genannten grooveboxen zu empfehlen ist? danke.

    Plø sagt:
    0

    „ Das ist das bessere Haken Fingerboard …“
    So‘n Quatsch. Wäre im Osmose keine Eagan Matrix integriert, würde kaum jemand drauf kommen dieses Keyboard mit nem Continuum zu vergleichen.
    Ist einfach ein komplett anderes Instrument.

      Moogulator sagt:
      0

      Natürlich ist es anders – aber hier geht es um MEINE Ziele und Sicht – daher ist bei einer anderen Sicht ein ARGUMENT eine gute Sache, nur „Quatsch“ dran schreiben allein ist wenig. Mein Grund das so zu behaupten ist einfach – das hier ist eben traditionsnäher weil es eine Klaviatur mit Schmetterlingsflügel-Sensibilität ist – und diese hat SO kaum ein anderes „Keyboard“ mit Ausnahme des nicht mehr hergestellten EVO. Fingerboard, Soundplane und Co sind anders – aber es gibt Parallelen wie zB das Drücken in 2 Ebenen nach unten, seitliches ziehen und AT Polypressure. Das ist durchaus in Funktion näher als irgendein „Keyboard“ und viele exotischeren Controller sterben recht schnell wieder aus oder bleiben Exoten. Wie auch immer – ich mag es. Da es eine Meinung und Ansicht ist kann man die falsch, blöde oder unsinnig finden – aber es ist trotzdem ein legitimer Vergleich.

    decaynews sagt:
    0

    Lieber Moogulator…es sollte sicherlich Digitone (auch der Link führt zum Digitone) und nicht wie im Text Digitakt heißen, oder? … Schließe mich dem Digitone als guten Sequencer übrigens auch an ;-)…
    Guten Start ins neue Jahr euch allen und auf ein friedlicheres 2023!

    Stefan Paulus sagt:
    0

    Das mit dem Spielgeld und dem Finanzamt kann ich als selbständiger ebenfalls gut nachvollziehen. Dann kommt das mit der wenigen Zeit dazu.

    Auf etwas hochwertiges hätte ich künftig auch Bock. Irgendwie gehen mir die Produkte von Baloran, wie dem Pool nicht aus dem Kopf. Mal sehen wie cool er wird.

    Irgendwie habe ich keinen ordentlichen analogen Keyboard Synthesizer, aber da hat es mir trotz der ganzen Auswahl irgendwie ein Roland SH-7 angetan. Also eigentlich uralt, aber auch so wundervoll. Das ist meine Vorstellung von einem guten Synthesizer. Selbst der unglaublich musikalische Teisco 60F steht aktuell in meinem Sympathiekurs ganz oben. Das kann der Korg 700 nicht.

    aber gut, ich schweife ab.

      Moogulator sagt:
      0

      Der Kawai 100F ist cool, klingt gut und kann sehr interessante Schnell-LFO FX hervorbringen. Beim SH7 ist viel richtig gut – der Sync ist aber etwas zu kaputt und die Regelwege der Hüllkurvenfader nicht optimal kalibriert – Dabei hat man viel gut überlegt, aber man hat eben auch „nur“ ein Tiefpass und „nur“ einen LFO gegenüber dem SH5, der dadurch mehr zu dem „Best of System 100/SH“-Synth wird- Ist aber klar Geschmackssache – er punktet mit FM, die der SH5 leider nicht liefert und das System 100 durch stecken durchaus liefert – der jedoch ist zu wenig modular, um einige Features zu befrieden™ – trotzdem toll – aber wenn man nachdenkt und den tollen MIscher bedenkt bleibt man doch immer gern beim SH5 hängen.

      Schaunwerma. Es gibt noch immer keinen Matrix 12 in „heute“ und mit 500Hz LFOs – Kannmandochmamachen?

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