von claudius | Geschätzte Lesezeit: 4 Minuten
Harrison Mixbus 32C V8 Mixer

Der Mixer ist USP der DAW  ·  Quelle: Harrison / Youtube

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Mittlerweile ist Harrisons DAW Mixbus 32C schon bei V8 angekommen. Dabei liegt der Fokus weiterhin auf dem Mixer, der die analoge Umgebung perfekt abbilden und ins 21. Jahrhundert konvertieren soll. Und die neuen Features können sich auch sehen lassen. Lohnt ein Kauf oder Update?

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Harrison Mixbus 32C V8

Mixbus ist eine DAW, die den Workflow einer analogen Harrison Mixing Konsole in einer DAW nachbauen soll. Dazu wurden EQ, Compressor und Limiter pro Kanalzug direkt in den Channelstrip mit eingebaut und sind direkt im Mixer verfügbar. Und das im „guten, alten Analogstil“ mit 1 Regler, 1 Funktion. Für mich auf jeden Fall eine sehr angenehme Arbeitsweise, da es strukturierter wirkt. Allerdings braucht es mehr Platz auf dem Bildschirm und die potenzielle Funktionalität wird nicht ausgeschöpft.

Außerdem gibt es die namensgebenden Mixbusse. Dabei handelt es sich um AUX-Kanäle, auf denen die Audio- und MIDI-Kanäle zusammenlaufen und dort noch mal per EQ, Compressor/Limiter und Saturation aneinander angepasst werden können. Das alles, ohne ein einziges Plug-in-Fenster zu öffnen. Dabei sind Mixbus 1-8 für Audio und MIDI, Mixbus 9-12 als Effektbusse einsetzbar. Das lässt sich zwar in nahezu allen DAWs nachbauen und ist sogar überall sonst flexibler, Mixbus bietet aber die Sends per Knopfdruck und bietet absichtlich nur ein fixes Set an Bussen. Manchmal ist weniger mehr.

Harrison Mixbus 32C V8 Cue Mixer Drag'n'Drop

 

Clip Launcher, Cue Marker

Doch zu den Neuerungen der aktuellen Version V8. Das wohl am meisten erwartete neue Feature ist wohl der Clip Launcher. Diese Ansicht kennen DAW-Freunde vor allem aus Ableton Live und Bitwig Studio. Es handelt sich dabei um eine Matrix aus Audio- und MIDI-Clips in einem alternativen Mixer. In Mixbus 32C V8 ist es oberhalb der Plug-ins im Cue Mixer eingebaut.

Die Clips können einzeln oder als Reihe abgespielt werden und mit den neuen Cue Markers auch in der Zeitleiste während eines Songs abgefeuert werden. Damit wird zwar nicht der Umfang von Live oder Bitwig Studio erreicht, wohl aber etwas mehr Flexibilität in einer sonst sehr linearen DAW nach klassischem Vorbild.

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Harrison Mixbus 32C V8 Cue Markers

 

Samples, MIDI und mehr

Außerdem hat Harrison noch beim Bundled Content angepackt und bietet nun über 5000 Clips und Samples an, die per Drag’n’Drop aus der Seitenleiste auf die Spuren gezogen werden können und so die Komposition schneller von Statten geht. Natürlich kann die Clip Library durch eigene Sammlungen erweitert werden.

Im MIDI Draw Tool gibt es nun auch die Möglichkeit, die Automatikfunktion manuell auf Länge, MIDI-Kanal und Velocity anzupassen. Auch das nicht zu unterschätzende Ripple Editing ist nun endlich auch auf „all“ anwendbar. Für externe Controller kommen Verbesserungen für Mackie MCU dazu, neu hingegen ist iCon ProX Support.

Harrison Mixbus 32C V8 Editor

Der Editor sieht leider weiterhin „oll“ aus

Bald auch Harrison Mixbus ohne 32C und Ardour?

Harrison veröffentlicht wie immer die 32C Version als erste mit den neuen Features. Aus ökonomischer Sicht logisch, denn die DAW kostet am meisten und wird auch mittlerweile als Haupt-DAW angesehen. Für manche ist der große EQ allerdings zu viel des Guten und es lohnt sich durchaus das Warten auf die kleinere, normale Mixbus-Version ohne 32C im Namen. Die kostet auch merklich weniger, bekommt abgesehen vom EQ aber sonst meist die gleichen Features ab.

Der Release einer neuen Mixbus-Version markiert aber auch den Timer-Start von Ardour, dem technischen Unterbau. Es ist also nur eine Frage der Zeit, bis auch die komplette Open Source DAW die Features erhält. Dann allerdings ohne den optisch hübschen und tollen Mixer.

Windows, macOS und Linux

Harrison Mixbus 32C V8 ist ab sofort für Windows, macOS (M1 nur via Rosetta) und Linux verfügbar. Es werden ASIO, MME, Core Audio, ALSA und JACK als Soundsysteme unterstützt.

Zudem können alle großen Plug-in-Formate AU, VST und VST3 je in 64 Bit geladen werden. Unter Linux werden zudem noch die freien Formate LV2 und LADSPA supportet.

Preis

Für die neue Version sind 391 Euro inkl. MwSt. bzw. 349 USD ohne Steuern fällig.

Wer bereits die Vorgängerversion Mixbus 32C V7 besitzt, bekommt in der Regel per E-Mail von Harrison ein Angebot für ein Update zum reduzierten Preis. Dieser liegt uns leider nicht vor.

Mehr Infos

Video

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Bildquellen:
  • Harrison Mixbus 32C V8 Cue Mixer Drag'n'Drop: Harrison / Youtube
  • Harrison Mixbus 32C V8 Cue Markers: Harrison / Youtube
  • Der Editor sieht leider weiterhin "oll" aus: Harrison / Youtube
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