von claudius | Geschätzte Lesezeit: 2 Minuten
Gibson Firebird Rechte Trademark Front Back Fire

Und weg sind die Rechte in der EU  ·  Quelle: Ricardo Gomez Angel / Unplash / Gibson

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Das ist ein ziemlicher Schlag für Gibson: Die Rechte an der Firebird wurden aberkannt. Laut dem “Amt der Europäischen Union für geistiges Eigentum” (EUIPO) unterscheidet sich die Form nicht genug von der klassischen Form der E-Gitarre.

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Ein Überwachungsbeauftragter der EUIPO meint dazu:

Guitar body shapes may perhaps function as trademarks for a tiny club of expert and discerning guitarists, but not for the average amateur, who is the relevant public in assessing distinctive character in this case.

Es ist also egal, was die Profis und gestandene Gitarristen wissen und denken, sondern viel wichtiger, was die Allgemeinheit bzw. ein Amateur in dem Modell sieht. Das Modell ist nicht eigenständig genug für die entscheidende Person, der eine Firebird anscheinend nicht von einer Stratocaster oder Les Paul unterscheiden kann. Oder meint, die Allgemeinheit damit zu vertreten.

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Eric Clapton 1964 Firebird I

Eindeutiger Fall: Der Les Paul zum Verwechseln ähnlich

Zu spät?

Mal laut überlegt: Wieso denn jetzt? Die Gibson Firebird ist ja auch nicht erst gestern auf den Markt gekommen, sondern schon ein paar Jahrzehnte auf den Bühnen dieser Welt zugegen. Das ist bitter, denn Gibson hatte erst im Juni die Rechte an der Flying-V Form verloren. Ganz ehrlich: Wer eine Flying-V nicht von anderen Modellen unterscheiden kann, der sollte mal den Optiker wechseln. Aber ich bin keine Behörde.

Bei der Firebird kommt erschwerend hinzu, dass Gibson mit der Anmeldung als Trademark bis 2011 gewartet hatte. Play Authentic – schon damals.

“Ankläger” war übrigens wieder Hans-Peter Wilfer, Gründer und Besitzer von Warwick und Framus. Das ist nun sein zweiter Sieg gegen Gibson. Über die damalige Entscheidung kann man jederzeit hier nachlesen.

Das Urteil gilt ab dem 11. Oktober 2019 nur für die EU und nicht für die USA. Ich bin sehr gespannt, wie sich das auf den Markt hier auswirkt.

Bildquellen:
  • Eric Clapton 1964 Firebird – sieht fast wie eine Les Paul aus: Gibson
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11 Antworten zu “Gibson verliert Firebird Trademark in der EU”

    Tomstone sagt:
    0

    Hi!
    „Es kann ja sein, dass ein paar Experten eine Gibson Firebird von einer S-Bahn Haltestelle unterscheiden können, aber das Gros der Bevölkerung kann das nicht.“
    Glauben die wirklich die Bevölkerung ist so blöd oder ist das nur wieder so ein sozialistischer Reflex gegenüber allem, dass aus Amerika kommt?
    Erschwerend kommt hinzu, dass nun z.B. das Leica Design auch zur Diskussion steht, so dass bald jede China Shit Corporation deren Kameras nicht nur intern nachbauen kann.
    Ooops, Leica kommt ja nicht aus Amerika. Sorry.

    gruß
    Tom

    Gingerhead sagt:
    0

    Irgendwie nimmt mich das dann doch gegen HP Wilfer ein. Man kann so manches gegen Gibson haben, aber ihnen aus purer Streitlust (oder Gier?) deren klar wiedererkennbare Designs streitig machen, ist schon etwas sehr daneben!
    Ich wäre nicht verwundert, wenn plötzlich ein Instrument in Form einer Firebird aus dem Hause Warwick/Framus käme ;)

    Dave sagt:
    0

    „for a tiny club of expert and discerning guitarists,“

    Puhhhh. Was für eine Behauptung. Ich würde mal behaupten, dass JEDER Gitarrist (m/w/d), der sich seine erste eigene Gitarre von seinem eigenen Geld gekauft hat … genau ein bestimmtes Modell im Kopf hatte … und auch dessen Namen kannte.

    Und wird durch diese Begründung nicht jegliches Urheberrecht, Markenrecht etc. ausgehebelt?
    Ist doch auf alles anwendbar!

    Bert sagt:
    0

    Na lol. Gibson hat mittlerweile so viel rumgestänkert, dass ich es ihnen fast gönne.
    Aber auch nur fast, denn Warwick verfolgt mit sicherheit ökonomische Interessen.

    jijiji sagt:
    0

    Ich sehe für den Verbraucher hier keinerlei Einschränkungen. Soll Gibson eben mit herausragender Qualität bei ihren Firebirds punkten, dann müssen sie auch nicht befürchten, dass andere auf Kopien abspringen. Wenn Gibson ein einmaliges Instrument für einen vernünftigen (gerechtfertigten) Preis (und der kann ruhig 1500€ sein, vorausgesetzt die Gitarre bietet entsprechendes Spiel-Erlebnis) anbietet, dann müsste alles gut gehen für Gibson. Wenn sich jedoch herausstellt, dass andere Hersteller die Firebird für einen niedrigeren Preis anbieten und die Qualität der Gibson Produkte beibehalten oder sogar übertreffen, naja dann sieht es düster aus für Gibson. Und auch nur dann macht der Schachzug Kopien unter dem Deckmantel „Play Authentic“ zu verbieten, Sinn.
    Denn hier liegt die Angst von Gibson. Dass andere merken, dass ihre elitäre Marke überteuert ist und andere Hersteller das gleiche können für weit aus weniger Kosten.
    Is‘ ja nur meine Meinung. Vielleicht ist ne Gibson Firebird so herausragend toll, spielbar und klingt wunderbar dass ein Kauf der teuren Gibson Alternative ggü. der erschwinglicheren Warwick Alternative Sinn macht.

    F.T.Kornas sagt:
    0

    Die „EU“ und die Gurke!👻

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