von claudius | Geschätzte Lesezeit: 2 Minuten
Mikrofon Vergleich Shootout Neumann Behringer Shure Rode Youtube Pro Tools GUI

Einzeln in der DAW abgespielt sind die Unterschiede klar. Im Bandgefüge aber umso kleiner.  ·  Quelle: Youtube / Recordingrevolution

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Wer auf der Suche nach dem besten Mikro ist, kommt in Foren von jedem „Recording Engineer“ eine andere Antwort. Ich persönlich bin der Meinung – und jetzt steinigt mich – dass man auch mit billigsten Mikros tolle Sounds bekommt. Björk hat es bewiesen, die hat mit einem Shure SM58 in einem Hotelzimmer Lieder eingesungen hat. Bono und Dave Grohl sollen es auch nutzen. Warum schwört der Rest der Welt immer wieder (beispielsweise) auf Neumanns U87? Sicher ist das ein herausragendes Mikrofon mit tollem Klang – aber selbst große Hitschreiber (ob man sie mag oder nicht) nutzen ein 100 Euro Mikro und es klingt gut. Und ja, man kann die Mikros anhand der Stimme auswählen – man muss aber nicht.

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Der Youtuber recordingrevolution hat vier Mikros gegeneinander antreten lassen:

  • Behringer B1
  • Rode NT1-A
  • Neumann TLM 102
  • Shure SM57

Zwischen Behringer und Neumann liegen gut 550 Euro Differenz. Rode und Shure teilen sich die untere Mitte. Sicherlich nicht die Spitze des Eisbergs, wohl aber Mikros, die man in der reallen Welt antrifft. Ich hatte jahrelang ein NT1-A als Mikro für Sprache im Einsatz. Ein SM57 ist sowieso in einer Kiste und wartet auf seinen Einsatz. Da bin ich sicher nicht der Einzige.

Alle Mikros haben ihre Vorzüge, gerade im zweiten Teil des Videos werden diese klar. Die Unterschiede bzw. Nuancen, die das jeweilige Mikro ausmachen, sind da gut zu hören. Aber im Bandgefüge muss ich zugeben, dass der Unterschied viel weniger auffällt. Es kann sicher an Youtube liegen, was aber (leider?) ein Medium für viele ist, um Bands zu konsumieren. Da sind wahrnehmbare Unterschiede, aber nehme ich die Musik auf moderne Weise zu mir, heißt per Stream oder Videoplattform, dann würde mir es blind wohl nicht einmal groß auffallen – schätze ich.

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Das heißt nicht, dass man nur noch preiswerteste Hardware nutzen soll – aber vielleicht hilft es dem einen oder anderen bei der Anschaffung des nächsten oder ersten Mikros, dass es nicht immer das teure Modell sein muss, sondern man hervorragend auch preiswerter einsteigen kann. Ich möchte mir gar nicht ausmalen, was im Blindtest rausgekommen wäre, wären die Modelle nicht bekannt gewesen. Das Internet würde vermutlich durchdrehen.

Welches ist denn euer Liebling unter den Gesangsmikrofonen? Und warum? Macht ihr viel im Nachhinein im Mix damit oder wählt ihr das bestmögliche Mikro aus und lasst es dann weitgehend unberührt in der DAW? Setzt ihr auf teuer oder seid ihr eher preisbewusst?

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5 Antworten zu “Das perfekte Mikrofon für Gesang?”

    Chris56 sagt:
    0

    prinzipiell, eine gute Performance mit einem „günstigen“ Micro“ ist mir lieber als umgekehrt ! Wenn es aber um Micros geht spielt aber auch der verwendete Preamp eine Rolle. Man sollte aber bedenken, vieles ist Geschmacksache und Regeln gibt es keine ! Jede Stimme ist anders, daher ist dieses Thema kaum mit richtig oder falsch zu beantworten. Eines sollte einem aber klar sein, der Unterschied zwischen einem hochpreisigen und günstigen Micro liegt meistens in der Abbildung der Höhen und auch im Mittenbereich. Wie schon erwähnt auch der Preamp ist wichtig und überhaupt, ein hochwertiges/teures Micro nützt nichts wenn der Rest der Kette nicht mithalten kann, ist leider so. Wenn der Rest der Kette stimmt, dann aber kann ein hochwertiges Micro seine Vorzüge voll ausspielen. Meine Erfahrung: besonders ältere Micros sind generell etwas dunkler als modernere. Bei den älteren Modellen hat es den Vortei, dass speziell die Höhen unkomplizierter im Mix zu integrieren sind, braucht meistens nicht viel Nachbearbeitung. Die neueren Micros haben dagegen wieder den Vorteil insgesamt etwas klarer im Gesamtbereich zu erscheinen, was gerade bei heutigen Anforderungen und Stilistiken ein Vorteil und auch gefragt ist.
    Ein Lieblingsmicro habe ich nicht, denn das hätte für mich keinen Sinn, da immer abhängig von der Stimme bzw. Instrument. Da ich zur älteren Generation gehöre, habe ich aber schon eine Schwäche für gewisse Klassiker wie ein altes U87 oder AKG 414 mit der Brasskapsel usw. die ich auch besitze. Habe aber auch schon Stimmen mit einem Sure SM7B bzw. SM58 aufgenommen und da hat es zu den Vocals bestens gepasst. Es gibt aber auch Situationen z.B. bei Aufnahmen von A-Gitarren da möchte ich meine speziellen Lieblinge wie z.B. ein Royer 121 oder ein Schöps oder auch das erwähnte U87 bzw. AKG nicht missen. Mit einem guten Preamp ( dazu verwende ich gerne meinen Millennia ) hört man schon deutlich die feinen Unterschiede zu den günstigen Micros !
    Ich möchte aber noch eines erwähnen, jeder fängt klein an und das wichtigste ist noch immer Erfahrung zu sammeln, wenn die dann vorhanden ist kann man sich ja schon mal den ein oder anderen Klassiker zulegen, dann macht das auch Sinn !

      gearnews sagt:
      0

      Natürlich haben auch alle anderen Faktoren vom Protagonisten über Preamp bis hin zum Kabel eine teils entscheidende, teils geringfügigere Rolle im Gesamtbild. Aber man sollte diese natürlich nie unterschlagen. :)

      Ich bin btw. damals bei einem Vergleich zwischen KM184 und den eher unbekannten CM3 fast aus allen Wolken gefallen wie ähnlich die doch klingen.

      Ari Ahrendt sagt:
      0

      Je weiter man sich technisch von der Schallquelle entfernt, desto marginaler und esotherischer werden die Unterschiede. Dass ein Mikro da noch den Entscheidensten Soundunterschied macht, dürfte klar sein, da es hier schon oft der Korb, der eingebaute Schallschutz und die andere mechanische Technik ausmachen kann.

      Aber ganz ehrlich, ein guter PreAmp ist ein guter Verstärker. Der tut nix außer verstärken. („Aber hey, es kommt ja darauf an, WIE er verstärkt …. “ ) Jeder, der solche Teile selbst baut, weiß auch, wie simple sowas eigentlich ist bei verwendeten guten Bauteilen. Und desto verwunderter kann man über manche Preise und Diskussionen sein. Es ist mehr ein unterhaltsames Forenthema, wo Menschen sich streiten, aber wenn ICH einen Test machen würde mit Diskutanten, würde niemand einen Unterschiedvergleich zu 100% nachvollziehbar und raushörbar bestehen.

      Daher danke schön, für den wirklich sinnvollen Artikel, der günstige Produkte in gutem Einsatz zeigt! Jeder, der teure Technik braucht, ist einfach ein schlechter Musiker und schiebt es auf andere! :P (ok letzter Satz war absichtlicher Sarkasmus)

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