von Marcus Schmahl | Geschätzte Lesezeit: 9 Minuten
Angecheckt: Behringer Pro-800

Angecheckt: Behringer Pro-800  ·  Quelle: Marcus Schmahl

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Pro-800 aus dem Hause Behringer ist ein weiterer Klon des Herstellers, der den Klassiker Prophet-600 von Sequential Circuits aus dem Jahre 1982 nachbilden soll. Und das natürlich authentisch und sogar mit neuen und modernen Features, von dem das Original nur träumen konnte. Vor einiger Zeit durfte ich den günstigen polyphonen Synthesizer hier für ein Angecheckt in meinem Tonstudio testen. Und jetzt ist ein weiteres interessantes Firmware Update mit neuen Features bereitgestellt worden.

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Behringer Pro-800 – Das Wichtigste in Kürze

  • Achtstimmig polyphoner analoger Synthesizer
  • Arpeggiator und Sequencer
  • Sync und Filter via CV steuerbar
  • Speichern von bis zu 400 Presets möglich
  • USB-MIDI
  • kompakt
  • Firmware-Updates möglich
  • sehr günstiger Preis

Firmware Update auf die nächste Version mit einigen neuen Funktionen

[Update: 13.07.2023] Ab sofort könnt ihr euch kostenlos das neueste Firmware Update für euren Pro-800 herunterladen, das über die ebenfalls kostenfreie SynthTribe App automatisch auf die Hardware via USB übertragen wird. Neben etlichen Bugfixes hat Behringer auf Anwenderanfragen gehört und den VCF Envelope Amount erhöht, das sich natürlich auch positiv auf den LFO zu VCF Modulation auswirkt. Poly Aftertouch wurde nochmals verbessert, die Range der Poly Mode Filterhüllkurve umfasst nun einen größeren Bereich und Aftertouch wurde um eine Tiefpassfilter-Funktion erweitert. Das klingt definitiv musikalischer. Wir sind schon sehr auf die nächsten Updates gespannt!

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Behringer Pro-800
Behringer Pro-800
Kundenbewertung:
(72)

Pro-800 – ein polyphoner Synthesizer zum Spitzenpreis

Nach langer Wartezeit, verursacht durch Lieferschwierigkeiten und Engpässen der Chip-Produktion, können wir nun endlich den Sequential Prophet-600 Klon namens Pro-800 bestellen. Die Vorbesteller haben sogar schon die Hardware aus der ersten Auslieferung erhalten und konnten ausgiebig mit dem Gerät musizieren. Das Feedback war durchweg positiv. Natürlich gab es einige Punkte, die noch störten, aber das konnte Behringer durch ein Update nach kurzer Zeit verbessern. Das interessante an dem Analog-Synthesizer ist die achtfache Polyphonie, die ihr zu einem solch niedrigen Preis erhaltet, bei dem man wirklich zweimal hinschauen muss.

Perfektes Design für kleine und große Studios

Perfektes Design für kleine und große Studios

Aber wie klingt der neue Pro-800 und kann ich die Hardware auch vielseitig in meinem Studio in Verbindung mit meinen anderen Geräten einsetzen? Das durfte ich hier in meinem Sound-Labor für diese Angecheckt-Ausgabe bis ins Detail testen!

Unboxing Behringer Pro-800

Die Verpackung und dementsprechend das Unboxing des neuen polyphonen Synthesizers von dem Hardware-Hersteller Behringer ist recht unspektakulär. Die Umverpackung enthält ein Foto, das das Gerät zeigt sowie den Namen des Geräts: Pro-800. Die Größe und das Aussehen des Klangerzeugers entspricht dem Formfaktor der schon bekannten Behringer-Geräte Pro-1 oder K-2. Aber diese Bauart ist gerade in kleineren Studios, die nicht über viel Platz verfügen, ein großer Vorteil. Sicher macht der Klangerzeuger ebenso bei eurer Live Performance und auf Bühnen eine gute Figur. Dazu ist das Gewicht eher gering.

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Neben dem Pro-800 liegt das externe Netzteil inklusive Netzkabel (Eurostecker), zwei Patch-Kabel und ein USB-Kabel sowie ein Quick-Start-Handbuch in mehreren Sprachen in der Kiste. Genug Theorie: Jetzt schließe ich den Synthesizer einmal an.

Unboxing Pro-800

Unboxing Pro-800

Inspektion der Hardware

Trotz des typischen und schon bekannten Formfaktors wirkt der Pro-800 nicht zu klein. Alle Drehregler lassen sich ohne Probleme und Behinderung perfekt bedienen und sitzen recht solide an der Hardware. Muss man das heutzutage eigentlich von einem Produkt in dieser Preisklasse erwarten? Eigentlich soll das so auch sein! Hauptanschlüsse zur Außenwelt (DIN MIDI-Out/Thru (inkl. DIP-Schalter zum Konfigurieren des MIDI-Kanals), USB, Strom, Audio Out in mono, Footswitch-Eingang) findet ihr auf der Rückseite der Hardware. Auf der Oberseite enthält die Hardware einen DIN MIDI-In sowie zwei Miniklinke-Ausgänge für Phones und Audio und zwei Eingänge für Sync und Filter CV.

Pro-800 anschlussseitig

Pro-800 anschlussseitig

Der Pro-800 Synthesizer steht sehr rutschfest auf meinem Studiotisch und bewegt sich keinen Millimeter beim Arbeiten mit den Drehreglern und Live-Tweaken des Presets. Die Kunststoff-Drehregler sind ebenfalls recht fest verbaut und fühlen sich nicht sonderlich schwammig an. Holzseitenteile an dem Metallgehäuse runden das Äußere ab. Der Synthesizer lässt sich ohne das mitgelieferte Gehäuse optional in ein Eurorack Case bauen. Ein Flachbandkabel zur Stromversorgung in einem Modular Case liegt ebenso bei.

Pro-800 angeschlossen und spielbereit

An den Strom angeschlossen und angeschaltet, zeigt der Pro-800 auf dem kleinen Display die Versionsnummer und im Anschluss das letztgenutzte Preset. Erstmal checken, ob ein Firmware-Update verfügbar ist. Das funktioniert mit der kostenlosen Behringer App SynthTribe. Das aktuelle Update 1.2.6 behebt einige Fehler, die bei der ersten Auslieferung der Hardware von Anwendern diskutiert wurden. Neu sind schnellere Hüllkurvengeneratoren, Soft Thru On/Off Setting, verbesserte USB/MIDI-Synchronisation, das Problem mit Notenhängern wurde behoben und einige weitere Bugfixes.

Mit meiner DAW Ableton Live verbunden empfängt der Pro-800 von Behringer über MIDI (und USB) Notenwerte, die die Kiste natürlich sofort in Sounds verwandelt. Durch den logischen Aufbau des Benutzer-Interfaces sollte sich eigentlich jeder sehr schnell zurechtfinden. Auf der linken Seite seht ihr die Preset-Verwaltung, daneben könnt ihr den Synthesizer konfigurieren, Arpeggiator und Sequencer aktivieren/deaktivieren und Sequenzen aufzeichnen. Rechts angrenzend folgt die Klangsynthese-Sektion mit den zwei syncbaren Oszillatoren A/B mit je drei Schwingungsformen, Pitch- und Lautstärkeregler.

Darunter lassen sich Modulationen einstellen (Poly-Mod und LFO-Mod). Einen Rauschgenerator könnt ihr ebenso über einen Regler dazumischen sowie den Glide-Wert regulieren. Auf der rechten Seite findet man das Filter mit Cutoff, Resonance sowie den dazugehörigen Hüllkurvengenerator und die Amplifier als ADSR. Master-Tune und ein Volume-Regler runden die Bedienung des Pro-800 ab. Weitere Einstellungen könnt ihr über die SynthTribe App vornehmen.

Preset-Verwaltung des Pro-800 in der SynthTribe App

Preset-Verwaltung des Pro-800 in der SynthTribe App

Sounddesign mit dem Synthesizer

Einfache Bässe, Brass, Pianos, 303-ähnliche Sounds, Leads, Pads (monophon oder mehrstimmig, dazu verstimmte VCOs), dubby Unisono-Chords, Drones, LFO-gesteuerte Synthesizer Sounds und Sequenzen. Ihr seht: Hier ist definitiv vieles möglich. Und das heißt, dass der Pro-800 sicherlich für jedes Musikgenre zu gebrauchen ist. Die Bedienung ist so einfach gestrickt, dass ich ziemlich schnell den Sound erzeugen kann, den ich mir gewünscht habe. Dazu ist der Klang wirklich fett und setzt sich je nach Einstellung sehr gut durch. Über die SynthTribe App lassen sich sogar Presets erstellen und verwalten, was ich aber eher umständlich finde.

Hier ist ein kurzes Video, in dem ich den Pro-800 mit Ableton Push 3 standalone über MIDI ansteuere und den Audioausgang des Synthesizers in Push mit Delay und Reverb „veredle“. Sequencing, Drums, weitere Sounds sowie Mix habe ich im Push 3 programmiert.

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Fazit zum Behringer Poly-Synthesizer Pro-800

Die Nachbildung des polyphonen Synthesizers Prophet-600 überzeugt in (fast) allen Punkten. Formfaktor und Gewicht der Behringer-Hardware sprechen für ein Gerät, das perfekt in den Bereich Live-Performing passt sowie für die Arbeit in großen, aber auch kleinen Studios für viele Musiker und Musikproduzenten sicher interessant sein sollte. Polyphone analoge Klangerzeuger sind vor allem in dieser Preisliga, in der sich der Pro-800 bewegt, so gut wie nicht zu bekommen. Besonders nicht in dieser Qualität. Synthesizer Strings, Pads, Chords, E-Piano Sounds, Bässe, Synth Leads, Arpeggios und abgefahrene Sequenzen lassen sich sehr einfach und intuitiv erstellen.

Trotzdem muss man bei diesem Preis auch Abstriche machen. Die Drehregler sind aus keinem sehr hochwertigen Kunststoff gefertigt, noch sitzen sie sehr fest am Gehäuse. Aber das ist jammern auf hohem Niveau: Denn das beeinträchtigt in kleinster Weise die Bedienbarkeit. Dazu denke ich, dass die Bauteile trotzdem einige Jahre im Studio und live auf der Bühne durchhalten werden. Ich hätte mir hier und da noch Erweiterungen zusätzlich zur Nachbildung gewünscht (Warum nicht in Stereo? Warum nur zwei CV-Eingänge?), die ebenso in den anderen Behringer Geräten „fehlen“. Aber der Hersteller hat angekündigt, dass demnächst Eigenentwicklungen kommen sollen. Wir sind mehr als gespannt!

Sehr schön ist, dass Behringer mit Software-Updates nachjustieren und somit die „Emulation“ im Nachhinein doch verbessern und modernisieren kann. Kurzum erhaltet ihr mit dem Pro-800 von Behringer wieder einmal einen recht soliden und vor allem mehrstimmigen Klangerzeuger mit der üblichen Ausstattung und einem guten Sound. Und das zum absoluten Schleuderpreis. Wer auf der Suche nach einem mehrstimmigen und analogen Power-Sound ist, sollte sich den Synthesizer definitiv anschauen.

Sounddesign-Sektion des Synthesizers

Sounddesign-Sektion des Synthesizers

Preise und Spezifikationen zum Behringer Pro-800

Behringer Pro-800 könnt ihr ab sofort hier bei Thomann.de (Affiliate) zum Preis von 389,00 Euro bestellen.

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Behringer Pro-800
Behringer Pro-800
Kundenbewertung:
(72)

Die standalone Hardware wiegt ca. 1,65 kg und ist 424 x 136 x 97 mm (B x T x H (inklusive Gummifuß)) groß. Der Pro-800 besitzt 27 Drehregler, 15 Schalter, vier Patch-Ein- und -Ausgänge“, 21 Folien-Buttons, ein LED-Display sowie einen An-/Ausschalter und ein DIP-Schalterfeld (auf der Rückseite des Geräts). Im Paket enthalten ist neben der Hardware das externe Netzteil mit einem Eurostecker-Netzkabel, ein USB-A auf B Kabel, zwei Patch-Kabel, ein Flachbandkabel (Eurorack) und ein Quick Start Guide.

Anschlussseitig stehen euch hinten an der Hardware im Format große Klinke ein Audioausgang in Mono, ein Footswitch-Eingang sowie DIN MIDI-Out/Thru, Stromanschluss (12 V, 1,2 A) und ein USB-B-Anschluss zur Verfügung. Ein Kopfhörerausgang (Miniklinke), ein weiterer Audioausgang (Miniklinke), DIN MIDI-In, Sync In, Filter CV IN findet ihr auf der Bedienoberfläche. Der USB-Port lässt sich für USB-MIDI und Firmware Updates nutzen. Weitere und ausführliche Informationen erhaltet ihr auf der Website des Herstellers sowie das Update und Konfiguration-Tool Synthtribe in Form von Downloads.

Mehr Infos zu Behringer und dem Pro-800

Pro und Kontra Behringer Pro-800

Pro

  • kompakt und solide
  • kompatibel mit Eurorack Cases
  • trotz kleiner Größe sehr gute Bedienbarkeit
  • achtfache Polyphonie
  • bis zu 400 Presets abspeicherbar
  • USB-Anschluss für MIDI und Konfiguration
  • integrierter Sequencer
  • niedriger Preis
  • Update-fähig und konfigurierbar über SynthTribe App

Kontra

  • Audio nur Mono
  • Soundtechnisch wenig bis keine neuen Features/Möglichkeiten im Vergleich zum Vorbild
  • keine integrierten Effekte
  • nur zwei CV-Eingänge

Videos zu dem neuen Poly-Synthesizer von Behringer

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Bildquellen:
  • Perfektes Design für kleine und große Studios: Marcus Schmahl
  • Unboxing Pro-800: Marcus Schmahl
  • Pro-800 anschlussseitig: Marcus Schmahl
  • Firmware Update läuft!: Marcus Schmahl
  • SynthTribe App des Pro-800 im Update-Modus: Marcus Schmahl
  • Preset-Verwaltung des Pro-800 in der SynthTribe App: Marcus Schmahl
  • Pro-800 Sounddesign-Sektion: Marcus Schmahl
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