von claudius | Geschätzte Lesezeit: 4 Minuten
Two Notes Revolt Serie

 ·  Quelle: Two Notes

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Revolt Guitar und Revolt Bass liefern als Amp-Emulationen das Gegenstück zu den Pedalen mit den hervorragenden IR-Boxen-Emulationen, für die Two Notes auch in höchsten Kreisen bekannt ist. Leider hat der französische Hersteller hier eine Chance vertan – und dennoch ist es gut durchdacht.

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Verstärker und Box in einem Pedal

Mittlerweile ist der Markt gut gefüllt mit Lösungen für Gitarristen und Bassisten, die Amp und Box aus Effektpedalen holen wollen. Entweder kommen Amps und Boxen getrennt oder alles passiert in einem riesigen Effektpedal mit DSP-Chip – und nennt sich dann Modeling Floorboard oder hat einen kreativen Eigennamen bekommen. Die Two Notes Revolt Pedale verbinden beides, mit einem Haken und einem Schluck Ungewissheit.

Wir hätten erwartet, dass Two Notes hier die bewährte Technik zur Boxen-Emulation verbaut, für die die Firma so geschätzt ist. Allerdings steckt in jedem Pedal nur eine Boxen-Emulation, die dazu auch noch analog erzeugt wird. Mangels Video oder Sound-Samples sind wir da mindestens skeptisch. Dafür überzeugt aber die Auswahl der nachgeahmten Verstärker bei beiden Modellen.

Das Konzept scheint also nicht zu sein „all in one“, sondern vielmehr „Zusatz für die vorhandene Cab-Sim-Hardware plus analoge Cab Sim als Fallback“.

Two Notes Revolt Guitar

Die Pedale sind keine Effekte, sondern analoge Amp-Simulationen mit 3 Kanälen und einem globalem FX-Loop. Jeder Kanal ist dabei einem anderen Verstärker nachempfunden.

  • American Clean –Fender Bassman 100
  • British Crunch – Marshall JMP Superlead 
  • Modern Lead– Soldano SLO 100

Für den guten Ton sorgt auch eine verbaute Röhre, die aus den angeschlossenen 12 V intern mit 200 V versorgt wird und damit wohl mehr als eine verkaufsfördernde Attrappe ist. Die integrierte Box ist der Marshall Slash Signature 4×12 nachempfunden.

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Jeder Kanal/Amp hat vier eigene Regler. Immer Volume und Gain, Kanal 1 bekommt einen eigenen 2-Band-EQ, Kanal 2 und 3 teilen sich die EQ Sektion und haben einen zusätzlichen Boost-Regler zur Verfügung. Das Pedal kann über MIDI (3,5 mm) gesteuert werden, über den XLR-Out oder einen Kopfhöreranschluss (3,5 mm) abgenommen werden. Die Cab-Sim kann an der Vorderseite per Mini-Kippschalter (de-) aktiviert werden.

Two Notes Revolt Bass

Two Notes Revolt Bass

Der Aufbau des Revolt Bass ist fast identisch. Das Gehäuse ist schwarz und die Amps unterscheiden sich:

  • Classic Clean – Ampeg SVT (1976)
  • Vintage Dirt – Marshall JMP Super Bass Mark II (1992)
  • High Gaineigenes Modell, das mich optisch  auf der Homepage an Darkglass erinnert.

Klingt auf jeden Fall nach einer sehr guten Auswahl an Verstärkern.

Als integrierte Box soll eine Ampeg SVT-810E nachempfunden werden, also der Kühlschrank, der abgesehen von Größe und Gewicht für viele Bassisten die perfekte Box für die allermeisten Sounds ist. Eine gute Wahl – aufgrund der analogen Erzeugung bleiben wir aber bis zu den Tests skeptisch.

DynIR + Wall of Sound Plug-in

Wenn schon nicht die eigentliche Stärke der Firma ausgespielt wird, dann gibt es doch wenigstens eine Lifetime-Lizenz für das Wall Of Sound Plug-in für deine DAW mit 10 Boxen aus dem DynIR-Sortiment im Wert von ca. 100 Euro und den Zugriff auf das gesamte DynIR-Sortiment mit über 100 Boxen. Dann allerdings zum Zukaufen. Erfahrungsgemäß gehören die simulierten Boxen zum Besten am Markt, also hier keine Sorgen von unserer Seite.

Schade nur, dass Two Notes nicht einfach das C.A.B. M+ Pedal in die Revolt-Serie integriert hat. Damit hätte die Firma ein echt krasses All-in-one-Pedal am Start. Wenn die emulierten Amps sich hören lassen können, wäre das für viele das lang ersehnte Pedal, denn nicht alle möchten ihre Sounds in verschiedenen, digitalen Pedalen verwalten oder gleich ein massives Board mit abertausenden Möglichkeiten und Effekten kreieren.

Vielleicht steht da aber irgendwann noch eine Kombination aus Revolt und CAB M+* an? Ich wär‘ dabei!

Preis und Marktstart

Die Two Notes Revolt Bass* und Revolt Guitar* sollen 399 Euro kosten und sind voraussichtlich ab September 2022 erhältlich.

Bis dahin sehen wir hoffentlich noch ein paar Videos dazu, denn die Verstärkermodelle hören sich zumindest in der Auswahl sehr gut an. Und wer schon „Cab Hardware“ von Two Notes besitzt, könnte hier tendenziell ein tollen Partner dafür finden. Spannend wird auch, ob es „nur“ ein Rehousing der Le Clean* und Le Bass* Pedale ist.

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Bildquellen:
  • Two Notes Revolt Guitar: Two Notes
  • Two Notes Revolt Bass: Two Notes
  • Two Notes Revolt Rueckseite: Two Notes
  • Two Notes Revolt Front: Two Notes
  • two notes revolt guitar: tho
  • two notes revolt bass: tho
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Eine Antwort zu “Analoge Amp Sim mit Röhre: Two Notes ReVolt für Gitarre und Bass”

    Robert G. sagt:
    0

    Analog CabSim von der Firma die IRs groß gemacht hat, wie bekloppt ist das denn?

    Das ist keine vertane Chance sondern geistige Umnachtung.

    Kommt als nächstes eine Two Notes 4×12 Box mit integrierter resistiver Last?

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