Die beste Loadbox: Laut Gitarre aufnehmen ohne Ärger vom Nachbarn!
Power Attentuator, Reactive Loadbox - das musst du wissen!
Du willst alles aus deinem Amp holen, aber deine Nachbarn nicht? Dein Röhrenverstärker klingt einfach erst ab drei Uhr gut? Und vielleicht fehlt deinem Vintage-Amp der Master-Volume? Dann ist eine Loadbox genau das Richtige. Wir erklären, was es mit diesen auch „Power Attenuator“ genannten Tools auf sich hat und haben fünf Vorschläge!
Unsere Auswahl
Was bringt das alles?
Alle die, die eh nur über Quad Core, Kemper, Helix und Co. ganz ohne Amp spielen – hört mal weg. Aber alle, die bis ans Ende aller Tage ihre Röhen-Amps spielen und lieben, hört mal her! Denn ihr werdet es kennen. Viele der Röhrer kommen erst ab gewissen Pegeln so richtig in Fahrt.
Was im Proberaum kein Problem sein sollte, entpuppt sich beim Home Recording zu einem. Da steckt man dann im Zwiespalt, den Verstärker ordentlich anfahren zu wollen, damit es cruncht und wärmt, aber Nachbars empfindliche Ohren halten das maximal zehn Minuten aus. Dreht an den Amp am Master-Volume leiser (*schauer), kommt aus dem Cab nur noch müdes Clean-Signal. Auftritt: die Loadbox oder der Attenuator!
Loadbox vs. Attenuator
Attenuatoren schaltet man zwischen Amp und Cab, um das heiße Amp-Signal so zum Speaker zu übertragen, dass nichts vom Druck des eigentlichen Sounds verloren geht. Nur eben mit geringerem Pegel, vereinfacht gesagt.
Eine Loadbox ersetzt mehr oder minder den Cab, hier ist ein IR-Loader für Cabs integriert. Kopfhörer dran, Verbindung zum Audiointerface, los geht’s. Sprich, einen Attenuator würde man eher nutzen, falls man ein Cab zu Hause stehen hat in einem für Aufnahmen geeigneten Raum (!), aber eben in Zimmerlautstärke.
Eine Loadbox ist im Vergleich natürlich platzsparender, je nach Qualität des IR-Loaders kann da aber (falls gewünscht) ein wenig der „In the Room“-Sound verloren gehen, der beim mikrofonierten Cab dazukommt. Manche der hier vorgestellten Devices sind eher für das eine oder andere besser geeignet, andere bieten beide Workflows in einem. Sortiert ist die Liste wie immer streng nach Preis.
Two Notes Torpedo Captor / Reload II
Fangen wir mit dem Hersteller an, dessen Loadbox-Technologie am weitesten verbreitet ist: Two Notes. Nicht nur bietet man mit Torpedo Captor 8 und Torpedo Captor X eigene Modelle an, die Technologie steckt in einer wachsenden Zahl an Amps.

Noch eine ganze Schippenhandlung obendrauf packt Reload II. Loadbox, Attenuator, 215-Watt-Endstufe pro Kanal, Stereo-FX-Loop, alles voll analog – wer eine eierlegende Röhrenampsau sucht, muss nicht viel weiter schauen. Aber für Einsteiger und Gelegenheits-Aufnehmer reicht der kleine Captor 8 vollkommen aus.
Ihr bekommt den Torpedo Captor 8 für 198,- Euro bei Thomann*. Beim Torpedo Captor 8 X ist zusätzlich ein IR Loader integriert mit der GENOME-Technologie vom Hersteller. Preislich liegt man hier bei 471,- Euro bei Thomann*. Dort bekommt ihr ebenfalls den mächtigen Reload II – für 999,- Euro*.
Suhr Reactive Load und Reactive Load IR
Nicht wenige schwören auf die Loadbox von Suhr, ziehen sie selbst den mächtigen Boliden von Fryette, Tow Notes und Universal Audio vor. Hier gibt es zwei Versionen, eine mit IR-Loader und eine ohne – beide sind aber ausdrücklich Loadboxen, nicht Attenuatoren zum Anschließen an Speaker.
Beide Reactive Load bieten 8 Ohm Last für euren Röhrenverstärker und beide spielen ein symmetrisches und unsymmetrisches Signal aus. Beim Reactive Load IR sind 16 Impulsantworten verschiedener Celestion-Modelle mit jeweils eine Reihe von Mikrofonpositionen integriert. Die kleine Suhr Reactive Load bekommt ihr für 499,- Euro bei Thomann*, die größere Reactive Load IR liegt preislich bei 839,- Euro*.
Boss Waza Tube Amp Expander und Expander Core
Auch Pedalschwergewicht Boss spielt mit beim Loadbox-Game. Der Tube Amp Expander aus Boss‘ Waza-Abteilung bietet hier schon seit einigen Jahren eine der vielseitigsten Lösungen auf dem Markt. Hier sind sogar Effekte (EQ, Kompressor, Reverb, Delays) mit dabei, auch kann der Expander per MIDI oder Footswitch gesteuert werden.

22 Impulsantworten sind an Bord mit jeweils acht (!) Mikrofonpositionen zum Mischen. Dazu gibt es außerdem noch ein Stereoausgangspaar zum Anschließen an Cabs. Wem das etwas überdimensioniert scheint, der kann auf den frisch erschienen Expander Core zugrückgreifen. Etwas kompakter und reduzierter, zudem mit der sehr praktischen Mix-Assist-Technologie, die das Ausgangssignal automatisch anpasst (Aufnahme, Mixing oder Mastering).
Den Boss Waza Tube Amp Expander Core bekommt ihr bei Thomann* für 685,- Euro. Der größere Waza Tube Amp Expander liegt bei einem Preis von 1.299,- Euro*.
Fryette Power Station 100 und PS-2A
Wer es puristisch, vollanalog und extrem nah am lauten Amp/Cab-Sound liebt, der kommt an den Kraftwerken von Fryette nicht vorbei. Hier steckt keine IR-Technologie, keine DSP-Chips drin, hier sind echte Röhren verbaut (6L6er bei der PS-2A, 6550er bei der PS 100), hier wird euer Röhrenampsignal so warm gehalten, wie es aus dem Verstärker kommt.
Die Fryette Powerstation PS-2A bekommt ihr bei Thomann* für 1.149,- Euro. Die etwas besser ausgestattete Powerstation 100 mit zwei Kanälen liegt bei Thomann* bei einem Kurs von 1.499,- Euro.
UAD OX Box: Loadbox und Attenuator mit DSP
Im kleinen, feinen Markt für Loadboxen und Attenuatoren ist die Ox Box von Universal Audio schon ein alter Hase. 2017 kam sie bereits auf den Markt, schnell galt sie als eine der am besten klingenden und vielseitigsten ihrer Art. Denn mit dem „UA Dynamic Speaker Modeling“ genannten Verfahren simuliert die Box den „In The Room“-Sound von einem im Aufnahmeraum mikrofonierten Lautsprecher besonders realistisch.
Dazu wechselt ihr mit dem „Rig“-Regler schnell zwischen über die Software voreingestellten Kombinationen aus virtuellen Cabs und Mikrofonen. Mit bis zu 150-Watt-Leistung könnt ihr die Ox Box anfahren. Das dürfte auch für bissigere Röhren-Amps reichen. Die UA Ox Box kostet bei Thomann* 1.469,- Euro.


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