von claudius | Geschätzte Lesezeit: 2 Minuten

Die Mammut-Gitarre mit massiver Fichtendecke  ·  Quelle: thomann.de

Schöne Maserung an der Rückseite  ·  Quelle: thomann.de

Der Gitarrenbaumeister Armin Hanika hat noch mehr im Thomann Sortiment  ·  Quelle: thomann.de

Diese Rückseite ist ein Augenschmaus ohne Gleichen  ·  Quelle: thomann.de

Lagernde Gitarren beim Baumeister  ·  Quelle: thomann.de

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Eigentlich bin ich von Konzert- oder Westerngitarren eher weniger angetan – bin dann wohl doch mehr der E-Gitarrist. Dennoch sollte eine Akustikgitarre meiner Meinung nach in keiner Sammlung fehlen. Dieses neue Modell von Hanika für das Musikhaus Thomann ist aber doch so interessant, dass ich einmal einen Blick wage.

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Das Holz für diese Gitarre stammt nicht aus irgendeinem Pappel-, Agathis- oder Fichtenbaum – es ist ein Mammutbaum! Und als wäre das nicht schon spektakulär genug, kommt dieser auch noch aus Deutschland. Genauer gesagt fast aus der Nachbarschaft vom Musikhaus Thomann selbst. Forchheim ist ein kleines Städtchen bei Bamberg in Oberfranken. Ich wusste bisher nicht einmal, dass in Deutschland überhaupt solche Bäume zu finden sind.

Mein erster Gedanke bei der Sache war: Echt schade, diese raren und alten Riesenbäume zu fällen und daraus Instrumente zu bauen, zumal Mammut-Holz als Zypressengewächs eher weniger als Klangholz bekannt ist bzw. verwendet wird. Man findet es zuweilen unter dem Namen Redwood bei amerikanischen Gitarrenbauern. Allerdings weiß ich auch, dass in den amerikanischen Bundesstaaten der Naturschutz nicht all zu groß geschrieben wird, daher bin ich da sehr vorsichtig. Ein seltener Baum sollte nicht ausschließlich wegen eines Instruments getötet werden.

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Ganz anders geht da Hanika in Zusammenarbeit mit Thomann ran. Der Mammutbaum musste aufgrund deutscher Richtlinien für Sicherheit in einem Wohnbezirk leider gefällt werden. Aber gut, dass er nicht als Feuerholz endet, sondern in diesem Fall als wunderschönes Gitarrenholz Verwendung findet. Ich bin da in meiner Einschätzung etwas zwiegespalten, weil ein Baum für gewöhnlich nicht größer wird als von der Natur vorgesehen. Und nur weil der Mensch drumherum seine Siedlungen aufbaut, ist man auf einmal im Zugzwang, wie in diesem Fall  zu handeln. Aber das geschieht glücklicherweise eher selten, dennoch sollte man so etwas ruhig einmal erwähnen dürfen. Immerhin wurde der Baum von Armin Hanika selbst gefällt, welcher Gitarrenbaumeister macht so etwas schon! Mehr dazu findet ihr im Artikel im Thomann-Blog.

Hanika ist ja eher für hochpreisige Konzertgitarren jenseits der 2000 Euro Marke bekannt. Das spezielle Modell Hanika Mammut Thomann Edition LTD ist als limitierte Serie für 810 Euro fast schon geschenkt. Ein Stück Geschichte aus Deutschland. Ob die Gitarre, wie der Mammutbaum selbst, auch 4000 Jahre überdauern wird, halte ich allerdings für fraglich. Eins ist jedoch sicher: Die Gitarren besitzen eine wunderschöne Maserung, die man auf jeden Fall mal von Nahem gesehen haben sollte.

Bisher wurden 3 Ausführungen dieser Gitarren fertiggestellt, weitere 3 sind im Zulauf. Wer sich also dafür interessiert, sollte schnell sein. Ich persönlich muss sie mindestens mal angespielt haben!

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2 Antworten zu “Thomann und Hanika bauen Akustikgitarre aus heimischem Mammutbaum”

    Nic Ramone sagt:
    0

    Krasse Story!!! Wie viele Gitarren bekommt man denn aus einem Mammutbaum raus? Kann irgendjemand was zum Klang dieser Hölzer sagen?

    Christoph Dudek sagt:
    0

    Leider kann ich zum Klang auch nichts sagen. Allerdings war und ist Zypressenholz bei Flamenco-Gitarren wieder sehr verbreitet. Es wird für die Böden und Zargen verwendet.

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