von Moogulator | Geschätzte Lesezeit: 2 Minuten
Sequential Prophet 6 Desktop Synthesizer

Sequential Prophet-6 Desktop Synthesizer  ·  Quelle: DSI

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Desktop-Synthesizer sind die neuen „Racks“. Und genau solch eine Version gibt es jetzt vom äußerst begehrten Prophet-6. Warum? Es gab bisher keine Desktopversion des Keyboards „Prophet-6“. Darüber hinaus ist er genau das Instrument, was den klassischen Prophet-5 „ersetzt“, auch von ihm hat es nie eine Rack- oder Desktop-Variante gegeben. Zumindest gab es 1978 keine offizielle Option bei Sequential. Das neue Gerät bietet die freie Wahl der Art, Anzahl und Form der Tasten und außerdem arbeiten immer mehr Musiker mit kleinen und kompakten Geräten. Funktional ist die Desktop-Version exakt identisch mit dem Keyboard: Es gibt zwei Oszillatoren, zwei Filter und zwei Hüllkurven sowie einen LFO. Ein Sequencer und ein Arpeggiator sind an Bord und speziell der Sequencer kann mit polyphonen Sequenzen umgehen. Damit ist er ein Synthesizer, den jeder bedienen kann und die Bedürfnisse für analoge Sounds sicherlich befriedigt.

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Wir erinnern uns, DSI waren diejenigen, die früh eine weitere Buchse für MIDI mit der Aufschrift Polychain installiert hatten. Damit lassen sich die 6 Stimmen beider Versionen des „P6“ auf 12 erweitern. Dies ist seitdem Dave Smith, der erneut unter seinem bürgerlichen Namen Synthesizer anbot, ein quasi Standard an allen seinen Synthesizern gewesen. Wichtig zu wissen ist auch, dass die Prophet-12 und Prophet-6 Serie (jeweils Keyboard und Desktop-Versionen werden angeboten) nun zusammen mit dem Pro-2 die einzigen noch aktuell zu erwerbenden DSI und SCI Synthesizer sind. Sicherlich wird dadurch auch der Name Sequential gestärkt und man kann sich auf die aktuellen Produkte und Technologien konzentrieren. Die Filter und Oszillatoren der neuen Synthesizer sind eine Neuentwicklung, die extra für den „P6“, wie ihn viele nennen, ersonnen wurden.

Ein kleiner kurzer Test ergab, dass der Prophet-6 in der Tat einen extrem hohen Inspirationsgrad besitzt, der sehr ermutigt, neue Klänge zu bauen. Wie gut man mit nur einem LFO auf Dauer klar kommt, ist die einzige offene Frage. Der Preis ist mit gut 2200 US-Dollar angegeben und wird wohl mindestens im Verhältnis 1:1 auch in Deutschland für diesen Preis in Euro erhältlich sein. Das ist ein attaktiver Preis für einen analogen Synthesizer dieser Art. Die Konkurrenz ist vergleichsweise still, da es sehr aufwendig ist, polyphone Synthesizer mit analoger Technik herzustellen. Lediglich Elektron mit dem Analog Four und Studio Electronics setzen dem etwas entgegen, mit etwas gnädiger Betrachtung wäre noch der Vermona Perfourmer Mk2 mit im Rennen der bezahlbaren Analogen. Aber bei mehr als 6 Stimmen ist Dave Smith der Name für die gesamte Gattung Analogus Polyphonicus. Wir wünschen viel Glück.

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4 Antworten zu “Sequential Prophet-6 als Desktop-Synthesizer”

    Marcel Halbeisen sagt:
    0

    Eine Frage als polyphones Greenhorn (arbeite vor allem mit Moog): Wenn man sein Equipment um eine polyphone Maschine erweitern möchte, welchen Prophet passt dann am besten 12er oder 6er? Was sind denn die wesentlichen Unterschiede (abgesehen von der Stimmenzahl mal) die einen Kauf beeinflussen können?

      Moogulator sagt:
      0

      Hi, der P6 hat einen anderen Klang, da seine Oszillatoren neu entwickelt wurden, sie klingen auch anders als die des Pro2 oder die des P12, der hat digitiale OSCs, die sehr viel flexibler sind, jedoch eben auch sehr anders klingen. Wenn es „fetter“ sein muss, dann wäre der P6 die bessere Wahl, der P12 ist dafür mit viel mehr Modulationsquellen ausgestattet, nicht nur ein LFO, sondern 4..

      Der P6 hat einen Sequencer, der P12 nicht, allerdings ist der P12 ein sehr interessantes Teil, weil er sehr viele Möglichkeiten anbietet, die Character-Abteilung und die OSCs sind eben auch ein Argument für ihn. Flexibler? Flächenmaschine aber auch für andere Dinge: P12 – Fettsound-Maschine, mehr analog und so weiter – leicht zu bedienen: P6..

      sehr grob ist das etwa die Auswahl. Hier im Thread erfährst du eine Menge über den P12.. als er raus kam. http://www.sequencer.de/synthesizer/viewtopic.php?f=2&t=76474&p=900492&hilit=Prophet+12+vs+Prophet+6#p900492

      Hier zum P6 http://www.sequencer.de/synthesizer/viewtopic.php?f=2&t=99335&p=1287525&hilit=prophet+6#p1287525
      Vielleicht helfen dir diese Aussagen der User (nicht der, die da nur bisschen kommentieren)
      Das soll es erstmal grob sein..

        BadTicket sagt:
        0

        Hallo Moogilator

        Danke für die Tipps. Cool Dich hier zu lesen, habe gerade alle SynMag digital erworben und lese mich jetzt durch die „neuere Geschichte“ der Synthesizer durch. Da ist ja auch vieles von Dir drin! Als Greenhorn ist es aber noch nicht so einfach gelesenes in gehörtes „umzurechnen“ (fast so schwierig wie die Beschreibungen bei einem Single Malt), daher werde ich mir die Prophets mal selber anhören gehen. Aber eine „Vorwahl“ ist sicher schon mal gut, denn auch hier ist es wie bei den Single Malts, nach 5-6 Stück hört (riecht/schmeckt) man die Unterschiede nicht mehr so objektiv.

        Besten Dank und Heavenicetrip! Fe/2

          Moogulator sagt:
          0

          Oh, super – Danke dafür.

          Ja, es ist auf jeden Fall das beste, sich die Sachen anzuhören, nur das ist wirklich erhellend, deshalb sind Treffen und Freunde und gelegentlich Musikläden (so es sie überhaupt noch gibt) eine erste Adresse, nur leider gibt es immer weniger die sowas in der Nähe haben. Da liegst du also sehr richtig. Der erste Anlaufpunkt ist meist auch wirklich so eine Youtube-Demo und eine Diskussion im Forum, so für die erste Grobeinschätzung. Der Sound ist natürlich via YT nicht super, aber es gibt reichlich davon. Nuancen und persönliche Sachen musst du in der Tat dann doch selbst anhören, es ist nur schwer durch andere Dinge zu ersetzen. Außer vielleicht zu ergänzen durch Björksprache „dieser Synthesizer klingt mehr wie grüne brennende Monster“… ;)

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