von claudius | Geschätzte Lesezeit: 5 Minuten
Minimalismus Gitarre Amp Leerer Raum

Braucht es mehr?  ·  Quelle: Unplash / Serge Le Strat, Thomann

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Ich besitze: 1 E-Gitarre, 1 Akustikgitarre, 1 E-Bass, 2 Verstärker und 6 Effektpedale. Und ich würde sagen, mein Setup ist perfekt. Andere meinen: Damit komme ich nie ans Ziel. Was stimmt denn nun? Wie viel Equipment braucht ein Musiker zum Glücklichsein? So viel wie der Kollege vom internationalen Gearnews-Team? Ein paar Erfahrungswerte dazu.

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Überfluss

Seit ich mein eigenes Geld verdiene, investiere ich aktiv in Musikinstrumente, vornehmlich E-Gitarren und Effekte. Das gipfelte dann am Ende in fast 20 verschiedene Big Muff Pi Pedale – davon alle bis auf eines im Schrank vergraben. Ein really nice to have.

Für mich war klar: Equipment > Essen. Ich lieh mir sogar zeitweise von Freunden Reis und Salz, damit ich trotz meiner Gear-Käufe überhaupt genug zu Essen hatte. Vermutlich war auch gedanklich Einiges falsch, wenn Toast mit Ketchup oder Tütenkartoffelbrei mit Knoblauchpulver am Sonntag das Highlight der Woche wurde. Gear wurde es trotzdem immer mehr, auch, als dann das Geld wieder sinnvoll in Essen investiert wurde.

Effekt Pedal Haufen Berg Sucht

Schöner Haufen Pedale

Über die Jahre gesellten sich Dutzende Instrumente, Hunderte Pedale und unzählbar viel Zubehör dazu. Eine ansehnliche Sammlung. Die acht Precis waren mein besonderer Stolz. Sie unterschieden sich in Holz, Baujahr oder Farbe – und die Preislage reichte von Squier bis Custom Shop. Klanglich und haptisch waren die Unterschiede dank Modifikation, Teiletausch und Selektion kaum mehr zu bemerken. Dazu kamen aber noch diverse Jazzmaster, Telecaster, Les Paul, Stratocaster … was der Musiker eben so braucht.

Effektpedale füllten Schubladen. Meist Zerrer, von billigster (aber brauchbarer) Stangenware bis sündhaft teurem Boutique oder Einzelanfertigungen. Amp im Proberaum, Amp im Wohnzimmer, Amp im Keller und natürlich ein Backup. Kabel, Pleks, Saitensätze und anderes Zubehör habe ich nie gezählt. Sagen wir, der Baumarkt-Alukoffer war mein bester Freund.

Effekt Pedal Regal Josh Scrott JHS

Josh Scott braucht sogar ein Pedal-Regal

Erkenntnis

Bevor Marie Kondo überhaupt ein bekannter Name war und der Hype losging, zerrüttete mich Jahre zuvor die Erkenntnis: Das brauche ich alles gar nicht. Ich hatte die extremen Privilegien, mich mit unbrauchbar viel Equipment einzudecken, spielen konnte ich aber eh nur ein Instrument gleichzeitig. Als Hobby-Musiker verdiente ich eh kein Geld mit der Musik direkt, warum hatte ich so viel Equipment?

Es ist eine gewisse Genugtuung, viel Equipment zu besitzen, ein Backup zu haben, die Möglichkeit, auf andere Pedale oder Amps auszuweichen. Ein bisschen Egopolitur, das Hobby als Vorwand. Einzelanfertigungen, angepasst an die eigene Vorliebe – das ist schon was. Am Ende war es mir aber zu wertvoll, um es mit zu Proben zu nehmen, im Studio war es dann mal dabei. Live? Nie! Könnte ja ein Wertverlust sein.

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Irgendwann machte es dann Klick.

Effekt Pedal Regal Jef

Gitarrenregal – brauche ich das noch?

Ergebnis

Es fing schleichend an.

Ich verkaufte mehr Effektpedale und Instrumente als ich neu dazu kaufte. Ein ökonomisches Desaster. Psychisch fühlte es sich aber sehr gut an. Wie das Ende einer Reise. Beschränken aufs Wesentliche. Dabei setzte ich weder auf Masse, noch auf (hochbepreiste) Klasse, sondern auf das, was sich richtig anfühlte oder anhörte.

Nach und nach verschwanden die Bässe, die E-Gitarren, die Pedale. Es blieben: ein US-Preci, eine Mexiko-Jazzmaster, ein Bass-Amp, ein Gitarren-Combo und eine handvoll Effekte. Natürlich trauere ich manchmal manchen Pedalen hinterher. Eine 20-köpfige Muff-Sammlung gibt man nicht einfach mal so auf. All die Ratten, Klons, Tube Screamer … geblieben ist ausgerechnet eine DIY-Version des grünen Russen – die hat sich im Blindtest gegen die anderen Versionen an der einzigen Gitarre durchgesetzt.

Da sich alle Precis nahezu identisch spielten und auch auf Band sehr, sehr ähnlich klangen, habe ich mich einfach für den Schönsten entschieden. Sunburst und Vintage-weißes-Schlagbrett passt immer. Gleiches bei der E-Gitarre, konkret der Jazzmaster – haptisch und klanglich hat sich die RW Jazzmaster durchgesetzt. Optisch ist Alterung ab Werk nicht so mein Ding, aber da schon viele Kratzer durch mich dazukamen, ist sie recht individuell zusätzlich gealtert und es geht irgendwie in Ordnung. Interessant, dass ich ausgerechnet die sonst unbeliebte Mexiko-Fender behalten habe.

Ein Amp, eine E-Gitarre, ein E-Bass, eine Akustikgitarre, sechs Effektpedale. Jedes einzelne Stück davon wird jederzeit gebraucht und entspricht zu 100 % meinem Geschmack und das jetzt schon über Jahre ohne nennenswerte Veränderung im Setup. Bonafide Buffer*, Pure Boost*, Catalinbread DLS*, DIY Muff, Boutique Chorus – that’s it. Ein IR-Loader mit Poweramp-Emulation* zähle ich mal eher als Zubehör (und ganz nebenbei als meine Geheimwaffe). Für Bass brauche ich lediglich den TritonLab Sunburst Preamp.

Rob Scallon World Record Pedal Board

So fühlte sich mein Besitz irgendwann an

Besonders cool finde ich die fehlenden Möglichkeiten – klingt komisch, ich weiß.

Gitarre spielen? Dann nehme ich die Jazzmaster zur Hand. Bass? Der einzig verfügbare Preci steht bereit. Ich muss keine Gedanken daran verschwenden, ob ein Modell gerade passen könnte, muss nicht rumprobieren, mit dem Setup bekomme ich eigentlich alles hin, was ich in meiner Musikrichtung brauche. Es fühlt sich gut an. Und ganz ohne Modeling. Vielleicht bin ich auch durch die gleiche Denke zu Mixbus als DAW gekommen? Nutze, was du hast. Fokus nicht mehr aufs Equipment, sondern die Musik.

Viele (Hobby-) Musiker horten meiner Erfahrung nach nur halbgute Sachen, statt sich ein richtiges Instrument zu kaufen – das würde sogar dem Geldbeutel in die Hände spielen. Nur so eine Idee zum Nachahmen.

Erlaubt ist ja bekanntlich, was gefällt, (solange es im Bereich der Menschenrechte stattfindet). Ich würde meinen Weg nicht Minimalismus nennen, die Privillegien dafür erfülle ich aber auf jeden Fall. Mich hat der Schritt sehr weit gebracht, ich würde aber niemanden seine Sammlung absprechen wollen.

Dein Weg?

Wie ist es bei dir? Lebst du von der Musik und brauchst den entsprechenden Fuhrpark oder betreibst es als Hobby und BRAUCHST den entsprechenden Fuhrpark? Setzt du auf Masse oder Klasse – oder massenweise Klasse? ;)

Oder bist du Minimalist durch und durch? Vielleicht hast du auch nur (noch) eine Gitarre, einen Amp und keine Effekte? Oder gibst du dir die volle Dröhnung an Optionen und spielst Modeler-Amps und Effekte?

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Bildquellen:
  • Schöner Haufen Pedale: Jef Stone, Instagram
  • Josh Scott braucht sogar ein Pedal-Regal: JHS Pedals, Youtube
  • Gitarrenregal – brauche ich das noch?: Jef Stone, Instagram
  • Rob Scallon World Record Pedal Board: Rob Scallon / Youtube
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39 Antworten zu “Minimalismus – wie klappt das für Gitarristen?”

    alex sagt:
    0

    Toller Beitrag!
    So ging es mir auch Jahre lang und ich bin zumindest bezogen auf GitarrenEquipment davon weg gekommen.

    2x EGitarre, 1x Akustik, 1x Gitarrenamp, ca. 6 DIY Pedale.
    Wobei ich lediglich am PC Musik mache und keinen echten Amp mehr benutze.

    Schlimmer ist bei mir der Kauf von VSTs. Man hat ständig das Gefühl, dass man noch einen 30. Vintage-Kompressor brauch… Die vielen Sales bieten leider zu oft Gelegenheit einen Kauf zu machen, welche nicht hätte sein müssen.

    Die Stock Plugins sind oft schon sehr gut. Dazu ein paar selektierte Spezialisten und gut ist!

    Deswegen gefällt mir der Ansatz von Reaper und Linux aktuell seeeehr gut. Und es fühlt sich gut an, dass man sich wieder auf das Musik machen konzentriert.

      claudius sagt:
      0

      Stimmt, seit Reaper auf Linux gut läuft, macht das richtig Spaß. Durch die fehlende LV2-Schnittstelle ist man auch auf „minimal-viele“ Plug-ins beschränkt. :D

        alex sagt:
        0

        Mit welchen Plugins arbeitest du denn unter Reaper/Linux?
        Die LV2 Plugins mit Carla einzubinden ist super nervig…

          claudius sagt:
          0

          Gar nicht, aktuell versuche ich alles mit LinuxVSTs zu machen, sonst eben Mixbus mit LV2s zu verwenden. Comping und Editing gehen mir aber in Reaper viel schneller von der Hand (nutze es ja auch schon >10 Jahre, daher ist das nicht weiter verwunderlich).

    Andreas sagt:
    0

    Also ich habe eine Tele und eine Superstrat. Die sind klanglich so verschieden, dass das total Sinn macht. Die eine für Clean und Crunch und die andere für High Gain. Dann 3 Akkustik-Gitarren mit unterschiedlich dicken Saiten, um mit verschiedenen Stimmungen arbeiten zu können,ohne ständig umstimmen zu müssen. Ich denke, es gibt einen sinnvollen Mittelweg. Bei Verstärkern und Pedalen liege ich ähnlich: 2 Verstärker (1 E, 1 Akkustik) und 9 Pedale (Okay, 4 Verzerrer müssten vielleicht nicht sein, zumal der Amp auch ganz ordentlich zerrt)

    Stefan sagt:
    0

    Ich hatte leider eine ganz andere Erkenntis. Bei mir ging es gar nicht um Masse oder Klasse. Die traurige Erkenntnis… auf mich trifft dann doch eher der Spruch zu „Perlen vor die Säue“ 😊

    Marc sagt:
    0

    Hi Claudius,

    toller Artikel, der total authentisch rüberkommt. Und ich kann Dir nachfühlen, denn dieses Sammeln und Horten von Equipment habe ich selbst auch erlebt, wobei das vor gut 10 Jahren aufgehört und sich zum Gegenteil gewandelt hat.

    Auf Seiten der Gitarren habe ich mich für zwei Modelle entschieden, die in meinem Studio verbleiben durften: Line6 Variax JTV-59P-US und eine Godin XTSA. An (emulierten) Amps und Effekten durften ebenfalls Line6 mit Helix Rack + Pedal Board sowie DT25 bleiben, denn damit bekomme ich bislang jeden Sound hin, der mir vorschwebt. Und ich mag den progressiven Ansatz, den Line6 verfolgt. Das war’s, alle anderen, über drei Jahrzehnte gesammelten Instrumente und anderes “Spielzeug” mussten gehen. Dasselbe Bild ergibt sich bei Tasteninstrumenten, d.h. bis auf einen Kurzweil Forte und einen Novation SL61MkIII Controller gibt’s hier keine weiteren Tastenbretter oder 19”-Vertreter mehr. Im Fall von Instrumenten- und Effekt Plugins ist nach dem “Ausmisten” vor einem Jahr auch nur noch das am Start, was ich tatsächlich benötige. Und falls ein Plugin dazukommt, dann nur, wenn es klanglich so unique und/oder so inspirierend ist, dass es durch das bereits Vorhandene nicht erreicht werden kann.

    Ergo: Das Reduzieren auf ein Minimum befreit sehr vom “paradox of choice” und ist für den eigenen Workflow und das Umsetzen musikalischer Ideen ein Segen – so zumindest meine persönliche Sichtweise und Erfahrung.

    midiguitar sagt:
    0

    Von 1995 bis 2015 war ich mit teueren digitalen Geräten unterwegs. Als Cover-Band-Gitarrist war ich relativ zufrieden mit Roland´s VG-88 und VG-99, von allem wegen der Vielfalt der Klänge. Dies war aber ein langer FAULER Kompromiss!

    Heute will ich nur puristische, authentische Gitarren-Klänge. Deswegen benütze ich 4 Röhren-Verstärker mit je 2 Pedalen, alles analog. Leider klingt alles digitale unter 1500 euro für mich nur als Müll. Meine analog Geräte sind sogar billiger als verfleichbare digitale, wie Kemper oder Fractal Audio.

    Jacques sagt:
    1

    Also ich habe eine Strat American deluxe von 2006,eine Harley Benton Fusion II Superstrat, einen Röhrenamp einen Transisorcombo und für die Effekte ein Line6 M13, von dem ich aber immer die gleichen Effekte nutze. Das wah, Reverb, Delay, Tremolo und einen Tube Screamer. Das wars
    Meine Stratocaster wurde ich nie hergeben.

    Dave sagt:
    1

    Super Artikel! Ich habe jetzt ein jahrelanges Ausmisten hinter mir.
    Teilweise durch ganz praktische Gründe. Neue Proberäume (die mal größer oder kleiner waren oder Proberäume in denen man nichts stehen lassen durfte) … und plötzlich war ich Teil einer Familie – ok war nicht ganz so plötzlich ;) … und Kinderzimmer nehmen ganz schön viel Platz in der Wohnung ein!
    Geblieben sind die Instrumente, die ich wirklich nutze und ein zwei Sachen an denen ich hänge (wie mein 1983 Roland Jazz Chorus-120 – mein erster Gitarrenamp). Zusammengefast sind geblieben: 1 Midi-Keyboard, 3 Amps, 3 Gitarren, 4 Zerrer, 1 Fuzz, 2 Delays, Phaser, Reverb, Chorus, Freqout Sustainer, Looper, Stimmgerät, 5 Mikros, ext. Soundkarte, Rechner mit Logic und EZ Drummer, einen hochwertigen Kopfhörer – fertig. Der Rest ist mittlerweile verkauft.

    Ich muss aber zugeben, dass ich weiterhin gerne teste und mit meinen Sachen vergleiche. Ich habe ein paar Vintage Teile, die natürlich nicht ersetzt werden. Aber wenn ein neues Teil mir einen Mehrwert bringt … wird es gekauft und ersetzt ein anderes Teil. Oder es bringt einen neuen Sound mit sich, der auch für die Band von nutzen ist. Aber die Messlatte ist mittlerweile sehr hoch. Es macht fast keinen Sinn mehr zu testen. Ich bin ziemlich zufrieden mit meinem Sound.

    Und die Kollegen haben ja auch noch Gear. Wir tauschen oder verleihen auch Sachen untereinander! Warum soll ich mir einen Bass kaufen, wenn ich mir einen ausleihen kann?

      claudius sagt:
      0

      Interessant, der JC120 war auch mal in meinem Besitz, hat sich aber nicht lange gehalten, weil er zu steril klang und mit meinen Fuzzen teils richtig grausam klang. Ich habe mich aber mittlerweile mit so viele JC-Spielern unterhalten: Es kann auch sein, dass ich ein Montagsgerät erwischt hatte.
      Tauschen oder Leihen halte ich aber auch für eine gute Sache!

        Dave sagt:
        0

        JC120 ist auch nicht JC120. Vor allem mit den neuen komme ich nicht klar. Die klingen auch mir zu steril. Meine Geheimwaffe davor ist der Xotic Custom Shop BB-preamp MB (MB = MidBoost). Der haucht dem Amp einen ganz leichten crunch ein. Der ist aber leider nicht mehr zu erhalten.
        https://www.youtube.com/watch?v=4N4gobvji4Q

        Aber Fuzz vor dem JC … was für eine Idee!?!?!? ;) Dafür gibt es andere Amps.
        Mein jahrelang genutzes Setup:
        Clean der JC-120 mit Vibrato oder Chorus aktiv. Dazu meinen 100 Watt 94’Twin-Amp (mit 2 Endtufenröhren statt 4). Dort clean den 2ten Kanal mit leichtem crunch und dann diverse Fuzz oder den Ibanez TK999 Tube King (erste Serie MI Japan) davor … oder den 3ten Gain Kanal.
        Ist der Twin hier:
        https://www.youtube.com/watch?v=INcQ8s8xGcE

    Wellenstrom sagt:
    0

    Bin auch seit Jahren minimalistisch unterwegs. allerdings hat sich die Anzahl der E-Gitarren dazu eher diametral bewegt. Die Bauart der Gitarren unterscheiden sich nun einmal und stehen für andere Nuancen im Sound. Ich versuche daher, mir bei Anschaffung wirklich nur Gitarren anzuschaffen, die sich klanglich von den vorigen ziemlich unterscheiden. Also grob gesagt, derzeit ’ne Strat, ’ne Tele, was Gretschmäßiges und ’ne Paula am Start. Denke, über kurz oder lang kommt noch was von Danelectro dazu und etwas mit Mini Humbuckern. FX, Amps und Cabinets etc. spielen allerdings keine große Rolle. Da reicht mir das Zeugs „in the box“.

      claudius sagt:
      0

      Spannend. Mir lagen Tele und Strat zu nah beieinander (klanglich, nicht haptich), mit der Jazzmaster meine ich, beides grundlegend abdecken zu können. Welche Strat und welche Tele nutzt du?
      Eine Humbucker-Gitarre brauche ich aktuell nicht, wenn doch, wäre es für mich auch sehr okay, eine Paula anzueignen, das kann eine JM kaum abdecken.

        Andreas sagt:
        0

        Jaaaa, die Jazzmaster mag ein Kompromiss sein, aber soooooo hässlich! (Sorry, ist natürlich Geschmackssache, aber musste trotzdem mal gesagt werden)
        Strat und Tele finde ich auch zu nah beeinander und das Tremolo nervt (Natürlich auch wieder Geschmackssache) Ich hatte Paula und SuperStrat und habe die SuperStrat behalten. Da bin ich heute gar nicht mehr sicher, ob das die richtige Entscheidung war. Wahrscheinlich hätte ich doch beide behalten sollen.

          claudius sagt:
          0

          WAS??????? o.O Blasphemie!!!!!!111 xD

          Gut, ich kann verstehen, wieso man sie hässlich finden kann – ich mochte sie anfangs auch nicht und habe deswegen Jaguar gespielt. Die längere Mensur hatte mich dann aber von der JM überzeugt. Und die speziellen Pickups.

          Wellenstrom sagt:
          0

          Tremolo brauche ich für mein Geschrammel nicht. Da habe ich nach dem Kauf der ersten Klampfe, die noch ’nen Jammerhaken hatte, immer drauf verzichtet. Der Vorteil eines suboptimalen Gitarristen, der seine Limitiertheit erkannt hat, ist, dass er sich bei seiner Kaufentscheidung auf das Wesentliche konzentrieren kann.

        Wellenstrom sagt:
        0

        Aslo „S-Style“ und „T-Style“, wenn man es genauer nimmt. Von Fender habe ich nix. Hab‘ ’ne alte 90 Euro „Fat Strat“ von Justin (Hausmarke von Just Music), eine Yamaha Pacifica 311 (weil ich scharf auf ’nen P90er Pickup war) und die „Tele“ ist meine neueste Errungenschaft, eine Slick SL51. Klingt fein,was für’s Auge, aber doch ein Cheapo, ziemlich schwer, nicht gerade perfekt eingestellt gewesen, aber egal. Wusste bis dato nicht mal annähernd, wie schwer so’ne T-Style Gitarre sein kann.
        Mittlerweile würde ich sagen, dass die „Tele“ weitreichend die „Strat“ abdeckt.

          claudius sagt:
          0

          Hihi, ja, ich war auch verwundert, als ich meine erste <4kg Tele in der Hand hatte. Und eine 90s USA Gibson Paula mit <5kg, die zu allem Überfluss (da leihweise auf der Bühne) noch mit schwerem Nietengurt ausgestattet war.

        Dave sagt:
        0

        Yo … Strat und Tele zu nah beinander? Ich habe 2 Strats und 1 Jazzmaster. In den letzten 30 Jahren haben diverse Strats und Teles meinen Weg gekreuzt. Und bin noch nie mit dem Sound von Teles klar gekommen … lustig ;)

    Florian sagt:
    0

    Ich weiss theoretisch was mir gefällt und würde super mit einem setup auskommen (AMP habe ich einen, pedale nur die 3 die ich benutze: Wah, Stimmgerät, Noise Supressor) aber da ich zum Spass sehr gwrne alle möglichen Bands covere habe ich mittlerweile fast eine Gitarre für jede Halbtonstimmung (E-Standard, D#Standard, D-Standard, C#Standard, C-Standard, B-Standard) Drop stimmen geht ja einfach aber Saitentechnisch und aufwandstechnisch ist so viel Umstimmen einfach blöd.

    Ich habe auch den Platz für sie Gitarren (Und Bässe) und kann so einfach eine in die Hand nehmen (passend zur Stimmung des Liedes nach dem mir der Sinn steht) und losspielen.

    Unnötig sehe ich meine einzige Gitarre mit Floyd Rose Tremolo, da ich es weder benutzen kann, noch man da einfach mal drop-stimmen kann.

      claudius sagt:
      0

      Wenn das Gerät einen einzigartigen, nicht ersetzbaren Sinn erfüllt, ist es doch völlig legitim, daran festzuhalten. :)

    Jörn sagt:
    0

    Was mich an der Sache nur wundert: Warum seid ihr alle auf Gearnews unterwegs? :) Ist doch Zeitverschwendung! ;)

    Aber ich habs auch hinter mir. Irgendwann merkt man, dass das 400 000 Distortion Pedal am Markt auch nicht mehr kann als verzerren.

    Ich hab nun meinen Helix, A und E-Gitarre, Bass und gut ist.

      claudius sagt:
      0

      Vielleicht fehlt es hier und da einfach bei DEM Effekt noch an einem Quäntchen Sound? Außerdem ist Gearnews nie verkehrt. ;)

    Jürgen sagt:
    0

    Super Artikel!
    Ist eine Hobbygitarristenkrankheit fehlendes Können nicht mit üben sondern mit Equipmentkauf wettmachen zu wollen… Ich weiß wovon ich rede. Aber eine Gitarre wäre mir trotzdem zu wenig. Ich hab eine gute Strat. Eine super Tele und eine Ibanez AS200. Damit kannst alles abdecken und eines kann man ja schon sagen… Gitarren sind geil, sich mit ihnen zu beschäftigen auch.. Die Pirsch nach einer Wunschgitarre sowieso.. Joe bonamassa nennt das guitar Safari…. Und wenn man gebraucht, wertig und klug kauft, dann verlieren die Teile ja auch keinen Wert… Und wenn ich merke dass ich ein Instrument nicht spiel, dann kommt es weg. Und Geld hab ich noch keines dabei verloren…..

    Erich sagt:
    1

    Nach so einem erleuchtenden Bericht sollten alle Süchtigen mal in der Bucht reinschauen. Die einen verkaufen und befreien sich, die anderen legen zu.
    Ich hatte früher keine Kohle für das Hobby übrig und keine Lust einen Amp zu scleppen. Nach gebrauchten Billig-Egitarren kam 1995 eine PRS 24 und ein Digitech GSP .. 5000DM glatt. Das Duo läuft immer noch. 2019 kam mein erster realer Amp dazu Katana 100 MK1. Über die Jahre kamen aber so 20 Mandolinen, Ukulelen, Guitarlele und andere A-Gitarren als Backup dazu. Die Mandoline, die ich oft spiele habe ich selbst gebaut und dann mit dem Kaufen aufgehört. Mal ein Instrument selber bauen kann GAS auch heilen. Selber bauen bei Felix Reuter in Köln lautet die Empfehlung.

      claudius sagt:
      0

      > „Nach so einem erleuchtenden Bericht sollten alle Süchtigen mal in der Bucht reinschauen. Die einen verkaufen und befreien sich, die anderen legen zu.“

      Das war doch schon immer so?:) Selbst habe ich auch schon gebaut. Einmal von der Holzplatte an alles (bis auf die Hardware und PUs), einmal mit fertigen Teilen von AllParts – war damals eher ein Zusatz. :p

    A. J. Kroll sagt:
    0

    ich finde es sehr beruhigend, dass es zu diesem Thema mehr als eine Meinung gibt. Ich finde es grandios, wenn man sich mit 2-3 Instrumenten, zwei Pedals und einem Amp komplett zufrieden geben kann.
    Ich konnte es nicht, da mich Gitarren faszinieren, die es nur ganz selten oder vielleicht sogar nur einmal auf der Welt gibt.
    Davon (einmalig) habe ich inzwischen tatsächlich 3 – und auch alle anderen Gitarren (bis auf eine) kann man so nicht (oder nur sehr schwer) nachkaufen. In jedem Fall habe ich von nahezu allen Gitarrenmodellen die mich interessieren jeweils ein Exemplar, was sich immer gravierend von allen anderen unterscheidet. Das gleiche gilt auch für die Effekte auf meinem Pedalboard.
    Aber wie gesagt Jeder nach seinem Geschmack.

    Wellenstrom sagt:
    0

    Generell mal zu diesem einleitenden Satz:

    Ich besitze:1 E-Gitarre, 1 Akustikgitarre, 1 E-Bass, 2 Verstärker und 6 Effektpedale. Und ich würde sagen, mein Setup ist perfekt. Andere meinen: Damit komme ich nie ans Ziel.
    Satz 1 und 2 finde ich vollkommen richtig, wenn man sich als Gitarrist begreift, der einen eigenen Signature Sound entwickelt/entwickelt hat und sich stilistisch auch stärker innerhalb eines Rahmens bewegt. Was danach steht, trifft eher auf solche Typen wie meinereiner zu, der die Gitarre vor allem als EINEN Teil des Arrangements begreift. Ein Puzzleteil unter vielen. Da spielt es dann vor allem eine Rolle, einen Gitarrensound zu finden, der organisch im Song/Track/Instrumental aufgeht. Insofern muss ich „leider“ auch auf mehrere Äxte zurückgreifen – oder bilde es mir zumindest ein, es zu müssen. Doch es macht schon einen Unterschied, ob die Klampfe twängt oder mehr auf „Bauch“ setzt.

      Liesl sagt:
      0

      Völlig richtig. Ich gehe davon aus dass dein Hauptinstrument Keyboard ist, die Gitarre ordnet sich stark unter. Du brauchst eine
      Klampf welche eine Nische im Arrangement füllt. 1 Gitarre reicht da nicht. Das ist normal so.

    Nikko sagt:
    0

    Sehr guter Artikel. Ich glaube fast jeder findet sich hier ein Stück weit wieder.
    Wir leben in sehr guten Zeiten, was die technische Unterstützung von Kreativität angeht.
    Ich merke selbst, dass ich mich mit viel Equipment eingedeckt habe, seit der Vollzeit Job es hier und ermöglicht.
    Es passiert mir aber durchaus auch, dass mich die Vielzahl der Möglichkeiten vom Wesentlichen ablenkt.
    Eine Gitarre und gute Laune sind immer noch mehr wert, als alle Boutique Instrumente und Effekte.

    Danke, hat Spaß gemacht zu lesen. :)

    Liesl sagt:
    0

    Top Artikel hier! Gerade auf gearnews wo täglich Neuigkeiten rein flattern und die Leute zum kaufen verführt werden sollen, kommt so ein ehrlicher Beitrag ganz einfach ehrlich rüber. Denn klar ist, ohne kaufen kaufen gäbe es auch kein gearnews.

    So nun zu meiner persönlichen Gear Strategie. Meine Bude ist voller Instrumente! Ich hab früher ständig eines verkauft um das andere zu kaufen. Jahre später hätte ich mir in Arsch beissen können. Der schöne Fender Tremolux von 1968 weg, der Prophet 600 weg, der Siel Opera weg etc…..

    Heute überlege ich genau was ich kaufe, und das wird behalten! Egal was kommt. Inzwischen kaufe ich mir kaum noch was, das was ich habe kenne ich in und auswendig und damit bin ich zufrieden! Der meiste neue Kram sind ohnehin nur noch schlechte kopieen der originale. Also was solls. Was ich hab, hab ich und kenne ich, auch wenn es Dinge gibt die ich kaum nutze, egal, ich Habs und deshalb kaufe ich mir kaum noch was neues. Ich könnte fast behaupten Gas besiegt zu haben, auch wenn es zuhause nicht so aussieht.

    Schönes Wochenende noch und grüße ausm Odenwald

    Chris sagt:
    0

    Ich teile mittlerweile den Ansatz des Autors. Allerdings gibt es hier auch kein richtig oder falsch. Denkanstöße sollten aber immer willkommen sein. Ich orientiere mich am Rotationsprinzip, d.h. sehr weninges ausgesuchtes Equipment dass ich aber gnadenlos tausche, falls ich mit etwas nicht mehr glücklich bin. Mein Luxus sind die 2 Gitarren die ständig im Proberaum verbleiben und ich mir so das schleppen spare 🤘🎸👍

    Tom sagt:
    0

    Sehr schöner Artikel ! Ich denke, es geht oder ging bereits einigen so wie dem Autor. Man ist immer auf der Suche nach „dem“ perfekten sound, das birgt schon einiges an Suchtpotenzial. Bei mir waren es weniger pedals und Amps, dafür mehr Gitarren. Geblieben sind davon eine Ibanez RG-421, eine Pacifica 112V stark modifziert mit nur einem Humbucker, Dimarzio Titan an der Bridge, einer Epiphone SG aus Korea, ebenfalls stark modifiziert mit nur einem Humbucker, Burstbucker #2 an der Bridge, sowie meiner heiß geliebten Greg Bennett Ultramatic-3.
    Im Probenraum habe ich ein kleines 19″ Rig mit einem Laney IRT-Studio Vollröhre 15W, auf dem Pedalboard findet sich nur noch ein WAH, ein Equalizer, ein Joyo Vintage Tubescream, ein OCD und der Laney Channel Footswitch und sonst nichts. Im Rack habe ich ein Lexicon MPX-550 für Delay und Chorus und Flanger welches ich über MIDI vom Tablet aus steuere. Ich arbeite sehr viel mit unterschiedlichen Delay Presets, mit einem Pedal kann ich das alles nicht abbilden, das Lexicon ist wie gemacht dafür. Das 19″ Rig wiegt knapp 10 kg und ist gut transportabel und ich spiele damit auch Live.
    Als Backup habe ich das Laney IRT Pulse, gleicher Sound wie der IRT Studio, und der Sound ist mir wichtig. Mit Digital Modelern kann ich nichts anfangen, auch nicht mit einem Kemper. Es klingt für meine Ohren einfach zu flach, zu steril und leblos. Ich liebe die Dynamik von Röhren Amps und bleibe dabei. Das digitale Zeugs ist in 3-4 Jahren eh veraltet und wer kauft dann das alte digitale Zeugs ? Meine Röhren Amps sind zeitlos schön und auch in 20 Jahren noch begehrt. Eine Gitarre ist nun mal ein analoges Gerät. Außerdem würde ich mit einem Kemper oder Axe-Fx niemals eine Bühne betreten, es ist einfach nicht authentisch . Für zu Hause sind die Teile vielleicht noch ok, mehr nicht.
    Wichtig finde ich, „seinen“ sound zu finden und dabei zu bleiben, nur dann ist man wirklich zufrieden. Ob nun digital oder traditionell ist dabei eigentlich egal, es kommt nur darauf an glücklich damit zu sein.

    Chris sagt:
    0

    Moin Moin,

    Mein altes Setup kam auch ein Instrumenten Handel gleich, mittlerweile Benutzer ich im Proberaum nur noch zwei Gitarren, eine Epiphone SG 400 CH mit Vintage wiring Und Gibson Humbuckern und eine selbst modifizierte no-name Strat mit drei Humbuckern, mit 6 on on switches für Split und Tele Sound. Als Backup amp kommt ein Rath amp mit 80 Watt und 212er daher, als Haupt Amp ein Hand verdrahter Fender Bassman Klon.
    Für Zuhause und klein Gigs steht ein laney cub 12 zur Verfügung, für die Ovation acoustic habe ich noch ein kustom Sienna 65 pro.
    Mehr brauche ich nicht mehr, als Bass steht ein Ibanez Bass von der Stange und ein 100 Watt Warmrick Transistor AMP zur Verfügung, die weiteren 30 und 100 Watt Vollröhren Boliden gab ich in schätzende Hände, die es 335 Kopie und die beiden Strat Kopien dürften jetzt auch jemand anderes erfreuen, die Transistor Vintage Amps waren schön, aber auch die dürfen jemand anderen ihren Sound schenken.

    Auch pendelt eine Gitarre vom Proberaum nach Hause, oder ins Heim Studio.
    Noch früher habe ich weitere amps und 6 sieben Gitarren gehabt, aber das reduzierte, wenn auch nicht ganz minimalistische Setup reicht mir mittlerweile vollkommen aus.

    Cheers

    Chris

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