von johannes | Geschätzte Lesezeit: 5 Minuten

Yamaha Reface - alle vier Modelle in ihrer ganzen Pracht  ·  Quelle: Yamaha Music Europe GmbH

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Nachdem es am vergangenen Wochenende plötzlich wie ein Lauffeuer umging, hat der eigentlich für gestern Abend angesetzte offizielle Vorstellungstermin ein wenig an Bedeutung verloren. Schon sehr  ärgerlich, wenn die bis ins letzte Detail durchgeplante Vorstellung eines neuen Produktes ganz plötzlich durch den Fehler „Einzelner“ zunichte gemacht wird. Doch will man das wirklich glauben? Oder war es gar Teil der gesamten Inszenierung, dass Yamaha Korea hier „aus Versehen“ 3 Tage zu früh mit den kompletten Details zu den neuen Reface Modellen um die Ecke kam?

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Aber wie dem auch sei, nun ist es also wirklich soweit: Die vier Reface „Taschen-Keyboards“ sind endgültig offiziell! Dazu gab es auf yamahasynth.com gestern Abend ab 22:00 Uhr einen Livestream mit zwei Experten. Sie stellten die einzelnen Modelle der Reface-Serie im Detail vor und führten unter anderem auch Interviews mit den Verantwortlichen seitens Yamaha. Leider war die Website zeitweise so stark ausgelastet, so dass es mir nicht möglich war, den kompletten Stream zu verfolgen.

Betreffend der technischen Details der vier Modelle CS, DX, CP und YC brachte der gestrige Abend aber sowieso – dem herrlichen Leak sei Dank –  keine dramatisch neuen Erkenntnisse. Auch Gearnews hatte ja bereits vergangenen Montag ausführlich dazu berichtet.

Bereits kurze Zeit, nachdem die Details zu den wirklich extrem kompakten Reface-Modellen auftauchten, gab es unterschiedlichste Meinungen und Stimmungen. Vielerorts war die Resonanz verhalten bis negativ: Allzu oft war zu lesen, dass die Kisten klar die Anmutung von Spielzeugen hätten und dementsprechend nicht als Musikinstrumente ernst zu nehmen seien. Andererseits hofften und träumten die User davon, dass die kleinen Tischhupen zu einem wirklich fairen Kurs den Besitzer wechseln könnten, sodass man sich gleich die komplette Serie ins heimische Studio holen kann.

Ich selbst bin offen gestanden ebenfalls noch ziemlich hin und her gerissen: Dank einiger bereits am Markt vertretener kompakter Synthies weiß ich natürlich, dass auch aus einer kleinen Kiste ein anständiger Sound kommen kann. Aber auch mich schreckt die winzige 37 Tasten umfassende Klaviatur ein wenig ab, genau wie die Tatsache, dass die Reface Modelle über integrierte Lautsprecher verfügen. Vielleicht nur ein Detail, aber das verleiht den Klangerzeugern leider auf den ersten Blick ein wenig die Anmutung eines General-MIDI-Sound Einsteiger Keyboards. Auch was die ziemlich kompakt ausgelegten Schieberegler angeht bleibt abzuwarten, wie feinfühlig sich diese bei kleinen Veränderungen oder beispielsweise einer Filter-Cutoff Fahrt verhalten werden.

Aber bleiben wir fair, pauschal drauf hauen und das Neue verteufeln ist nicht mein Ansinnen. Hinter den vier knuffigen Geräten steckt eine Menge Entwicklungsarbeit, das ist klar. Und offen gestanden hat genau dieses ultra kompakt ausgelegte Konzept natürlich auch seinen ganz eigenen Reiz, vorausgesetzt sowohl Klaviatur als auch die Klangerzeugung halten das, was Yamaha hier verspricht. Denn dank der kompakten Abmessungen und des möglichen Batteriebetriebes ist ein mobiles Arbeiten bzw. Musizieren möglich. Weiterhin gefällt es mir sehr gut, dass Yamaha wohl bei allen Modellen auf versteckte Menüs und Doppelbelegungen der Bedienelemente verzichtet hat. Getreu dem Motto „keep it simple“ kommt das natürlich der Bedienbarkeit enorm entgegen.

Diese Einfachheit geht sogar soweit, dass die neuen Reface-Modelle – mit Ausnahme des Reface DX – nicht über eine interne Möglichkeit zum Ablegen von Presets verfügen. Zu diesem Schritt  hat man sich seitens Yamaha vermutlich entschieden, um den Preis der einzelnen Geräte möglichst gering zu halten. Auf den ersten Blick natürlich ein riesiges Manko, gibt es  diese Möglichkeit letztlich dennoch, wenn auch nur mit Hilfsmitteln. Alle Parameter der Geräte bieten nämlich vollständige MIDI-CC Unterstützung. So können in einer DAW, aber auch mithilfe einer kostenlosen iOS-App sogenannte Snapshots aller verfügbaren MIDI-CC Parameter gemacht werden, um diese anschließend bei Bedarf zurückspielen zu können. Die Anbindung des Reface Klangerzeugers an das iOS Gerät der Wahl geschieht dann übrigens via Apples Camera Connection Kit.

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Doch die Kopplung an die iOS App geht noch deutlich weiter: Diese soll nicht nur das Abspeichern eigener Voices inkl. Tags und einem Bild ermöglichen, genauso soll wohl die Möglichkeit bestehen, die eigenen Presets in einer Set-List abzulegen, um sie sodann – beispielsweise für eine Live-Performance – hintereinander per Finger-Tipp abzurufen. Das klingt wirklich vielversprechend! Ein weiteres Gimmick stellt der Austausch von Presets via QR-Code dar, einfacher lässt sich wohl kaum ein erstellter Sound an den Synthi-Kollegen weiterleiten. Darüber hinaus möchte Yamaha zum Release der Reface-Serie ein „Soundmondo“ getauftes Web-Portal zum kreativen Austausch von Klängen bereitstellen. Hierbei soll wohl auch die neuerlich in Googles Chrome-Browser nativ zur Verfügung stehende MIDI-Unterstützung Verwendung finden.

Bleibt zuguterletzt eigentlich nur eine wirklich große Frage: Wie klingt die Reface-Serie? Ich war mal so frei und habe hier zu jedem der vier Modelle die aussagekräftigen YT-Videos von Doctor Mix angehängt, sie zeigen ganz gut, welche Möglichkeiten die kleinen Kisten zu bieten haben!

Alle vier Reface Modelle werden übrigens wohl ab dem 1. September dieses Jahres verfügbar sein. Der Preis soll dann bei allen Modellen der Gleiche sein und wohl bei umgerechnet knapp unter 500 Euro liegen.

UPDATE 11.06.2015: Es sind alle vier Modelle im Handel angekommen, zu je 399 Euro: CS, YC, DX, CP. Das wird wirklich kein Zuckerschlechten für den Preis undter die Musiker zu kommen.

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4 Antworten zu “Nun auch offiziell: Yamaha Reface-Serie vorgestellt!”

    andi sagt:
    0

    alles langweilig bis auf den dx!

    magmoog sagt:
    0

    Als Synthie-Neueinsteiger wären die Teile sicherlich interessant, dann aber für maximal 200€.

    Jorgus sagt:
    0

    500€ für alle 4 wäre als Spass Ok! – alles andere ist Wucher !!!… Alles gibt’s noch in Massen und billig auf dem Gebrauchtmarkt in besseren Versionen zb. DX7 gibt’s für unter 200€, AN1X ca 300€ ne Zugriegelorgel und E Piano in der Größe ?? da kauf ich mir etwas Richtiges oder nen Yamaha MX49 da hab ich alle Geräte in einem mit 1000den von Sounds für unter 450€ drin.

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