von Julian Schmauch | Geschätzte Lesezeit: 3 Minuten
Neues Plug-in-Format CLAP: offiziell von U-He und Bitwig vorgestellt

Neues Plug-in-Format CLAP: offiziell von U-He und Bitwig vorgestellt  ·  Quelle:

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Bereits im Dezember wurde die Entwicklung vom Plug-in-Format CLAP bekanntgegeben. Und nun haben zwei der Firmen dahinter, Bitwig und U-He, das Format offiziell vorgestellt. Neben weiteren technischen Details präsentieren die Entwickler eine beachtliche Liste an DAW- und Plug-in-Firmen. Denn am neuen Format interessiert sind unter anderem Arturia, Avid, FabFilter, Image-Line und Xfer Records interessiert.

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Plug-in-Format CLAP: was bisher geschah

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Im Producer-Alltag kommen wir je nach System mit drei bis vier Plug-in-Formaten in Berührung: VST, VST3, AU (für Apple-Systeme) und AAX (in Pro Tools). Bei den meisten Plug-ins liegt jedoch VST/VST3 als Basis zugrunde, zum Apple- und Avid-Format wird (vereinfacht gesagt) meist nur noch ein entsprechender Wrapper genutzt. Und VST/VST3-Erfinder Steinberg hat sich in den letzten Jahren mit seiner Lizenzpolitik in der Entwicklergemeinde nicht nur Freunde gemacht. Nun das haben einige Entwickler für sich kreativ genutzt und mit CLAP (CLever Audio Plug-in) ein neues Open-Source-Plug-in-Format entwickelt.

Die Entwicklung des Formats begann bereits 2013. In den letzten Jahren hat sich durch die Unterstützung unter anderem von Bitwig und U-he, zwei renommierten Software-Herstellern in der Audio-Branche, diese Entwicklung beschleunigt. Und nun stellt man das Format für Entwickler von DAWs und Plug-ins offiziell vor. Und präsentiert eine Reihe von Features, die Entwicklern die Arbeit leichter machen und Nutzern von Plug-ins im CLAP-Format (in DAWs, die CLAP unterstützen) Vorteile und neue Plug-ins bringen (können).

Das bietet CLAP für Entwickler und User

CLAP: Installer zeigen demnächst vielleicht ein weiteres Plug-in-Format an

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So bietet CLAP mit dem „thread-pool“ eine Schnittstelle zwischen DAWs und Plug-in, die Mehrkern-CPUs erheblich besser auslasten kann. Auch soll durch ein neues Metadata-System das Scannen eines neuen Plug-ins in der DAW schneller ablaufen. Dazu arbeitet man an einer Erweiterung, die es DAWs erlaubt, vom Plug-in genutzte Samples oder Wavetable direkt in der Projektdatei mit abzuspeichern. Nie mehr fehlende Dateien beim Wechsel auf ein anderes System!

CLAP unterstützt dazu MIDI 2.0 und damit Automation und Modulation pro Note. Außerdem können Entwickler von polyphonen Software-Instrumenten alle Parameter, die per-Voice, also pro Synth-Stimme, erzeugt werden, mit CLAP modulierbar machen. Dazu bietet ein einfaches Erweiterungssystem Zukunftssicherheit. Denn mit diesem können zukünftige Standards einfach integriert werden. CLAP wird als Open-Source-Standard entwickelt und unter der Lizenz MIT vertrieben.

Welche Entwickler sind bereits interessiert?

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Die Liste der Software-Hersteller, die an CLAP als neuem Format interessiert sind, ist bereits lang. So sind unter anderem DAW-Hersteller wie Avid (Pro Tools), Cockos, (Reaper), Image-Line (FL Studio) und Presonus (Studio One) dabei. Auf der Seite der Plug-in-Entwickler sind Branchengrößen wie Arturia, Fabfilter, Expressive E, ValhallaDSP, VCV, Vital Audio und Xfer Records (Serum) dabei. Sogar Epic Games, Anbieter der Unreal Engine, ist unter den Interessenten.

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Auffällig ist in der Liste der ersten Interessenten das Fehlen von Größen wie Ableton, iZotope, Native Instruments, Slate Digital, Spectrasonics und Waves Audio. Bleibt abzuwarten, wie schnell diese und andere Software-Hersteller mitziehen werden. Bereits jetzt ist CLAP in die neueste Beta von Bitwig Studio 4.3 integriert. Auf der Plug-in-Seite gibt es Beta-Versionen von U-He’s Plug-ins Ace, Diva, Hive und MFM zum Testen. Auch vom Freeware-Synth Surge und den beiden Plug-ins ChowTape und BYOD von Chowdhury DSP gibt es erste Betas von CLAP zum Testen.

Alles in allem wird das für uns Nutzer und Nutzerinnen von neuen Plug-ins, falls CLAP breitflächig angenommen wird, eine Vielzahl an neuen spannenden Plug-ins bedeuten.

Infos über CLAP, VST und Plug-ins

Videos über Plug-in-Entwicklung und das neue Plug-in-Format CLAP

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Bildquellen:
  • Steinberg und VST 2: Jetzt ist endgültig Schluss!: Steinberg
  • CLAP: Installer zeigen demnächst vielleicht ein weiteres Plug-in-Format an: Gearnews
  • Fabfilter Saturn 2: neue Algorithmen braucht das Land: Fabfilter / YouTube
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17 Antworten zu “Neues Plug-in-Format CLAP: offiziell von U-He und Bitwig vorgestellt”

    Der Zauderer sagt:
    0

    Da Klatsch ich doch mal Beifall. Aber Spaß beiseite. Bitwig als EIN Unterstützer ist ja schon mal was, aber wenn die Big Player, sowohl auf DAW-, als auch auf Plugin-Seite nicht nachziehen, wird das nichts.

      Guitana sagt:
      0

      Schau doch mal auf deren Seite, da stehen ein paar Firmen, die daran arbeiten den Standard einzusetzen. Da steht unter anderem auch Fabfilter und Cockos (Reaper). Damit hätten wir schonmal mindestens 2 große Unterstützer im Pro Audio Bereich.

      Natürlich bleibt abzuwarten, wie groß der Erfolg ist. Aber es ist ja dennoch ein guter Schritt in die richtige Richtung!

      claudius sagt:
      0

      Aus dem Artikel:

      „Die Liste der Software-Hersteller, die an CLAP als neuem Format interessiert sind, ist bereits lang. So sind unter anderem DAW-Hersteller wie Avid (Pro Tools), Cockos, (Reaper), Image-Line (FL Studio) und Presonus (Studio One) dabei. Auf der Seite der Plug-in-Entwickler sind Branchengrößen wie Arturia, Fabfilter, Expressive E, ValhallaDSP, VCV, Vital Audio und Xfer Records (Serum) dabei. Sogar Epic Games, Anbieter der Unreal Engine, ist unter den Interessenten.“

      Avid, Presonus, Cockos, Bitwig und etliche Plug-inhersteller – für den offiziellen Release ist das schon mehr als bei VST damals ;)

    Daniel Blum sagt:
    0

    Wird wohl fast so eine Totgeburt wie die Plugin Übersetzungsidee von Propellerhead/ Reason studios. Es nützt nix ständig neue Formate zu erfinden wenn es Insellösungen bleiben.

    Philipp sagt:
    0

    Open Source! Geile Sache!
    Früher oder später eh das beste.
    Super das Bitwig und U-He hier mit eingestiegen sind.
    Zwar mag die Liste noch klein sein, aber U-He / Fabfilter / Bitwig / ValhallaDSP / VCV / Xfer / Arturia ist eine Ansage. Native Instruments wird dafür wahrscheinlich Jahre brauchen, die haben den Sprung auf VST3 noch nicht mal geschafft.
    Und Epic mit Unreal Engine 5 ist ein ganz anderer Player dabei. Das ist sicherlich für die Plugin Hersteller interessant.

    Thomas K sagt:
    0

    Mal sehen…. Hmmm. Keine weiteren Kommentare als Meckern und Skepsis. Oh, bin ja auf einer deutschen Seite 🫤

    Mick sagt:
    0

    Oh, Waves nicht dabei?…da kann ich ja gar nicht eine Quardrillion für einen Waves-Update-Plan ausgeben. Und Native Instruments auch nicht?…sind das diejenigen, die schon VST3 und HDPI verpennt haben?

    Gabberlein sagt:
    0

    Naja also Open source gut aber wieder neues Plug-in heißt mehr Arbeit für Programmierer und viele sind grade VST3 dabei am Packen, für uns Nutzer ist beim Installieren mehr Klicken angesagt Nein danke kein Bedarf daran. Versuche schon DAW´s wie Reaper, Magix die VST3 ans Laufen zu bekommen 0 Chance obwohls Unterstützt wird habe auch Anleitungen befolgt aber nein VST3 ist nicht möglich, da bleibe ich doch leiber bei VST2 als DLL das viel einfacher ist und jetzt soll Clap kommen noch mehr Chaos im Dschungel. Bei der VST2 haste 32 & 64 Bit was bei VST3 nicht ist sondern einfach nur Plugin name .vst3 das wars woher weiß jetzt ob sie 32 oder 64 Bit ist obwohl Entwickler ja Schreibt 32 & 64 Bit VST3 ? Und das Rad kann nicht neu Erfunden werden…lg

      Guitana sagt:
      0

      Es geht nicht darum das Rad neuzuerfinden. Man hat Probleme mit den bestehenden Plug-In Formaten, daher macht man etwas dagegen.
      Bei VST hat man Probleme, weil VST2 abgekündigt ist (dafür kommen also keine neuen Plug-Ins mehr) und man für VST3 eigentlich einen Lizenzanwalt bräuchte, um es rechtssicher einzusetzen. Dann gibt es noch AU, das läuft nur auf Mac und LV2, womit man auch wieder technische Herausforderungen hat.

      Um sich also den Zwängen eines Unternehmens (Steinberg) zu entziehen, macht man nun einen neuen Standard. Total verständlich und meiner Meinung nach fast schon überfällig. Aber man sitzt da wohl auch schon eine ganze Weile dran.

      Für die Meckerfritzen, die nicht verstehen, warum es einen neuen Standard braucht, hat man sogar ein paar nette Funktionen eingebaut. Sowas mie Modulation, wodurch man Automatisierung von Parametern machen kann, ohne den eigentlichen Wert des Parameters anzufassen (er wird nur moduliert, du kannst den Wert im Plugin dennoch ändern und er wird nicht durch die Automation überschrieben). Sehr geile Idee!

        claudius sagt:
        0

        Laut Urs Heckmann (U-HE) wird es seit 2014 entwickelt, also schon ein paar Tage, sich dazu gute Gedanken zu machen.
        Ein freier, technisch einfach zu übernehmender Standard, dazu mit MIT-Lizenz auch noch frei, Open Source und dennoch kommerziell einsetzbar: Das sieht schon sehr gut aus.
        Sogar Avid evaluiert die Schnittstelle und das muss was heißen, wenn die sich einen Hauch von RTAS/AAX wegbewegen. Cockos und Bitwig sind ohnehin sehr progressiv unterwegs, daher wundert mich deren Beisein nicht. Ich denke (bzw. hoffe), dass noch mehr mitmachen. Schlecht sieht die Liste bisher nicht aus.

    Ted sagt:
    0

    „Clap“, ich schmeiß mich weg. Wissen Die denn nicht, dass Clap ein amerikanischer Ausdruck für Tripper ist?

    Bevor ich etwas einen Namen gebe, bemühe ich Suchmaschinen. Damit hätte man das schnell herausgefunden.

    Markus sagt:
    0

    Natürlich könnte man sagen wofür braucht man noch eine PlugIn-Schnittstelle? Die Idee dahinter finde ich allerdings sehr gut und es könnte wirklich was werden. Allerdings bezweifle ich, daß Steinberg CLAP zusätzlich einbauen wird, die wollen ja ihre VST-Schnittstelle weiter pushen. Eine Chance wäre, alle anderen DAW-Hersteller setzen in Zukunft nur noch auf CLAP und schmeißen VST raus, dann müssen die PlugIn-Hersteller natürlich mitzeihen. Man kann gespannt sein.

      Guitana sagt:
      0

      Deine Aussage macht zu Teilen keinen Sinn.
      1. Korrekt, Steinberg möchte VST behalten. Aber die haben da ja auch die Hand drüber.
      2. Nur weil man jetzt auch CLAP unterstützt, muss man doch nicht gleich VST rauswerfen? Reaper unterstützt aktuell neben VST auch andere Formate wie LV2 und AU.

      Spannend bleibt für mich nur, wie viele Plug-Ins es zukünftig als CLAP geben wird und wie viele DAWs mitziehen. Steinberg wird sich natürlich bis zum Schluss wehren. Wenn alle umgestiegen sind, bleibt nur noch spannend, ob weiterhin VST angeboten wird und wie Steinberg dann darauf reagiert.

      Philipp sagt:
      0

      Man muss VST nicht rausschmeißen.
      Bitwig als Beispiel ist dahingehend eine ganz andere Liga.
      Dort wird VST2 & VST3 in 32 & 64 Bit unterstützt. Auf mac auch noch AU. Und das alles gleichzeitig!
      Linux geht auch, vielleicht auch mit CLAP, das wäre der Hammer.

        Dirk Hörchner sagt:
        0

        CLAP geht mit Bitwig, CLAP geht mit U-He. Bitwig und U-He geht mit Linux. Warum sollte CLAP dann nicht mit Linux gehen?

          Philipp sagt:
          0

          Wird hundert pro funktionieren, hab mich falsch ausgedrückt :)
          Cool wäre es wenn Hersteller die jetzt auch Clap nutzen damit auch nativ Linux supporten.
          Also Fabfilter mit dem Installer auch Clap Linux unterstützt ohne großen Mehraufwand. Das würde Linux krass nach vorne bringen.

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