von claudius | Geschätzte Lesezeit: 3 Minuten
Acoustic B300HD B600HD B1000HD Topteil Bass Amp Head

Die drei neuen Topteile – hoffentlich klingen sie besser als sie aussehen.  ·  Quelle: acousticamplification.com

Acoustic BN410 Bass Box 4x10 Front

Die 4x10 stellvertretend als einzige neue Box mit gewohntem Look  ·  Quelle: acousticamplification.com

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Erinnert sich einer unter euch Bassisten noch an die Firma Acoustic? Vor ein paar Jahrzehnten (60er/70er) waren die Amps sehr beliebt, wurden in den 90ern und 00ern auf dem Gebrauchtmarkt verramscht, erfreuen sich so langsam wieder größerer Beliebtheit. Das merkt man nicht zuletzt an den teils krass steigenden Preisen: Wo man noch vor 10 Jahren ein 361er Stack „fast geschenkt“ bekam, muss man heute schon sein Auto dafür verkaufen. Wenn man überhaupt mal so ein Teil in einer Gebrauchtbörse findet. Nun, Acoustic baut wieder Bass-Amps – wenn auch anders als früher.

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Die neue Serie macht auf mich den Eindruck, dass sie mit den aktuell vorherrschenden Firmen gerne ihre Kräfte messen will. Die Amps sehen viel glatter und moderner aus und haben für mich als Acoustic-Box-Spieler irgendwie gar nichts mit den alten Modellen gemeinsam. Aber das muss ja nichts Schlimmes sein.

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Drei Topteile stehen an: B300HD, B600HD und B1000HD. Alle drei sind mit einer Class-D Endstufe ausgestattet und wiegen dementsprechend wenig. Die Ausgangsleistung kann man am jeweiligen Namen ablesen. Mit der steigenden Leistung steigt auch die Anzahl der EQ Bänder von 5 über 6 auf 8 – im kleinsten Modell noch als normale Regler, bei den beiden größeren Topteilen dann als beleuchtete Schieberegler. Außerdem hat man noch die Möglichkeit, via Druckschalter Super-Hi, Super-Lo oder ein Notch Filter hinzuzuschalten, das auch frei im Frequenzspektrum positioniert werden darf. Alle Amps haben den hauseigenen Acousti-Comp Kompressor verbaut und einen stufenlos zuregelbaren Overdrive. Auf der Rückseite sieht es ebenfalls bei allen Modellen sehr ähnlich aus: Anschlüsse für FX Send und Return, Footswitch, Tuner, Link In und Out (zum Verbinden mehrerer Acoustic-Amps), regelbarer DI-Out mit Pre- und Post-Schalter und Groundlift. Lediglich beim Boxenausgang besteht ein Unterschied: Nur der B1000HD bekommt zwei Speak-On Anschlüsse spendiert – die anderen beiden sind als Speak-On und große Klinke ausgeführt. Dafür sind alle auf 4 Ohm Gesamtwiderstand ausgelegt.

Bei den Boxen bin ich etwas verhaltener. Würde an der Front nicht der Firmenname dran stehen und der typisch hellblaue Acoustic-Steifen an der Unterseite der Frontbespannung zu finden sein, könnte die Box auf von jedem anderen Hersteller sein. Dafür gibt es gleich vier unterschiedliche Modelle: BN112 (400 Watt), BN115 (500 Watt), BN210 (600 Watt) und BN410 (800 Watt) – und jeder darf einmal raten, wieviele Speaker welcher Größe verbaut sind. ;) Als Speakermodell kommt in allen Boxen ein „Custom Neodymium“ zum Einsatz. Nur bei der 4×10 befindet sich die Bassreflexöffnung (wie ich es von Acoustic kenne) an der Front, bei allen anderen sind diese als Röhren in die Rückseite eingelassen.

Auf der einen Seite freue ich mich, dass Acoustic wieder Amps und Boxen baut. Auf der anderen Seite bin ich mir noch nicht sicher, ob das wirklich wieder etwas so Eigenständiges ist oder nur der übliche Brei mit unterschiedlichen Namen drauf. (Eher bei den Boxen als bei den Amps). Ich bin ein ziemlich großer Fan meiner Acoustic 2×15 aus den 70ern – nur 130 Watt, spielt aber garantiert in der 8×10 Lautstärke-Liga mit. Klanglich eher mittig und … wie sagt man so schön … vintage. Aber der Vergleich ist auch nicht ganz fair. Ich bin sehr gespannt, wie die Amps klingen werden. Aktuell sind ja nur die Namen der Produkte bekannt – der Preis lässt noch auf sich warten. Mal sehen, was „Designed in USA“ und „Made in China“ so bei Acoustic kostet. Ich hoffe, hier wird kein Ruf verschenkt. Potentielle Interessenten müssen sich übrigens vorerst an Acoustic-Händler in den USA wenden. Momentan sieht es nicht so aus, als würde es die bald auch in Europa geben. Schade.

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