von claudius | Geschätzte Lesezeit: 3 Minuten
NAMM SHow Zukunft 1

 ·  Quelle: NAMM / Gearnews

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Dieses Jahr fehlen einige große Hersteller auf der NAMM. Das gleiche Spiel konnten wir auch bei anderen Messen sehen, einige gibt es schon gar nicht mehr. Hat sich das Konzept der Messe mit dem Internet überlebt? Hat die NAMM Zukunft? Wir wollen deine Meinung hören.

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Sind große Messen am Ende?

Die Musikmesse hat letztes Jahr das Ende offiziell gemacht. Auch bei einer der weltgrößten Elektronikmessen E3 (Electronic Entertainment Expo) hatten Microsoft, Nintendo und Sony ihr Nichterscheinen angekündigt – und die Messe wurde vor einigen Tagen für 2023 komplett gestrichen. Zukunft ungewiss. Erinnert sich noch jemand an die Cebit? Die Musicpark fand bisher nur ein Mal statt und war auch nur mäßig mit Herstellerfirmen ausgestattet.

Ist das Messekonzept mit Publikum noch aktuell?

Große Hersteller fehlen auf der NAMM

Fender wird nicht auf der NAMM 2023 erscheinen. Dem Fender-CEO Mooney ist es im Interview einerseits zu teuer und Networking geht woanders auch. Wenn ihm jemand beweist, dass es besser für die Industrie ist, kommt er mit der Firma wieder zurück. Bis dahin bleibt Fender den Messen erst einmal fern.

Das Gleiche trifft auch auf andere Hersteller zu. Etwa Gibson, PRS oder Boss. Die waren teils auch auf vorhergehenden Messen nicht vor Ort. Auch nicht auf der deutschen Musikmesse, die mittlerweile leider (?) Geschichte ist. Oder der Musicpark, die bisher nur ein Mal stattgefunden hat, war auch eher dünn besiedelt. GuitarSummit und SooperGrail haben ein anderes Konzept, daher ist die Herstellerstruktur schon immer ganz anders.

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Musikmesse 2016 Tag 1 Mittag Crowd

Musikmesse 2016 Tag 1 – volle Hallen.

Spätestens während der „Corona-Zeit“ haben Publikumsveranstaltungen einen dicken Knacks in den Besucherzahlen bekommen – wenn sie überhaupt stattfanden. Und sie haben jetzt noch mit den Nachwirkungen des unbeweglichen Konzepts zu tun. Die Menschen wollten sich trotzdem informieren. Zum Glück gibt es das Internet und hervorragende Seiten wie Gearnews, hüstel, die über Neuigkeiten täglich frisch informieren und die Messe oder monatlich erscheinende Zeitschriften einfach nicht mehr das Maß der Dinge oder die einzige Quelle für News sind. Auch Workshops gibt es dank Videoplattformen nicht nur mehr, sondern sie sind auch für alle zugänglicher und am Ende ohne Reise- und Eintrittskosten tendenziell günstiger.

musicpark 2019 62

Neue Effektpedale von Walrus Audio auf der musicpark 2019

Ich finde, Messen machen eigentlich Spaß. Vor Ort nicht nur Equipment, sondern auch Gleichgesinnte treffen, andere Luft schnuppern, sich mit Herstellern unterhalten (die sich jedoch meist eher bedeckt halten) – oder zufällig mit dem Boss-CEO quatschen und jammen und erst im Nachhinein feststellen, wer das eigentlich gerade war. Das sind Dinge, die nicht im Internet funktionieren.

Wenn es aber um reine News geht, dann haben Messen in meinen Augen verloren. Socializing geht über Telefon und Video aber nicht so gut.

Deine Meinung

Schreib doch mal einen Kommentar, ob für dich die NAMM Zukunft hat. Werden Publikumsmessen früher oder später Geschichte sein? Auch die NAMM? Oder wird sich die Szene „gesundschrumpfen“ und NAMM wird wie ein paar andere Riesenmessen weiter bestehen? Oder siehst du eher bei den kleinen Messen Potenzial?

Mehr Infos

Bildquellen:
  • Musikmesse 2016 Tag 1 Mittag Crowd: claudius
  • musicpark 2019 62: claudius / gearnews
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6 Antworten zu “Hat die NAMM nach 2023 noch Zukunft? (Umfrage)”

    Daniel Blum sagt:
    2

    Ich vermisse die CeBit… zur Namm hab ich es nie geschafft 🥴 Schade…

    HansSyntH sagt:
    1

    Vor Ort zu sein ist auch ein Erlebnis – Freunde, Musiker, Gleichgesinnte treffen…

    pendolino sagt:
    0

    kleinere Spezialmessen ja, denn dort treffen sich zumindest ansatzweise Gleichgesinnte (zb Superbooth)
    Aber grosse Messen wie die ProSound&Light, ich glaub das ist wohl Geschichte, bzw für viele Marken einfach zu teuer.

    DJ Photojob sagt:
    2

    Das „Soziale“ verlagert sich ins Web. Dort bleibt allerdings wenig von einem echten Dialog übrig. Jeder postet seine Meinung in Kommentarspalten und fertig. Menschliche Kommunikation ist aber mehr als eine Einbahnstraße. Bedauerliche Entwicklung …

    olerabbit sagt:
    0

    Auf Messen interessieren mich nur die Neuheiten. Alles andere kann ich mir im Musikgeschäft anschauen.
    Und das vermutlich mit mehr Ruhe, besserer Beratung und ohne nervigen Lärmpegel.
    Sofern es mir überhaupt gelingt, auf der Messe eines der begehrten Stücke in die Hand zu bekommen.
    „Nur gucken, nicht anfassen“ ist frustrierend.

    Die Entwicklungs- und Produktzyklen der Hersteller richten sich nicht nach Messeterminen.
    Bei einer Winter- und Sommer NAMM zB muss ein Hersteller 2x im Jahr was Neues aus dem Hut zaubern. Wie soll das gehen?
    Die Produktlebenszyklen sind häufig auf mehr als 1 Jahr ausgerichtet, damit eine kostengünstige Produktion möglich wird.
    Eine tolles Produkt auf der Messe kann nach ½ Jahr bereits wieder Geschichte sein , wenn es sich nicht wie erhofft verkauft. Aber je länger der Lebenszyklus eines Produktes ist, desto Messe-inkompatibler ist es.

    Manche Produkte sind auch deutlich bis drastisch im Preis gestiegen und könnten so manchen Hobby-Geldbeutel sprengen.
    Warum soll ich für das gleiche Mischpult oder eine PA-Box, die beide 2022 noch 250 € kosteten, plötzlich 355 € berappen?
    Oder für ein Laney Top statt 550 € nun knapp 800 € zahlen?

    Das alles hat mir den Spaß an Messen genommen.

    Jonas sagt:
    0

    Ich war leider noch nicht auf der nam hab aber öfters jobtechnisch für die iaa gearbeitet. Das Konzept Messe wird auch da immer mehr hinterfragt. Die Standmieten sind aber inzwischen so extrem geworden, dass selbst größere Hersteller japsen. Die Lösung dafür bestand dann auch kleineren Events, die losgelöst von Messen stattfinden – mehr Kontrolle über das Event, den Stand und die Presse. München hatte das mit der verteilten iaa ja ganz gut gezeigt dass es da neue Ansätze braucht. Ich frag mich nur warum man die Standmieten nicht reduzieren kann, irgendwie zerfleischt man sich ja selbst mit.

    Sonst natürlich macht online viel aus, aber einfach Mal über die messen gehen und sich hier und da was anzuschauen ist halt unersetzbar. Gerade weil es nicht immer Zielgerichtet sein muss. Wäre schade wenn das wegbricht.

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